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Drehbarer Schauständer Die Erfindung betrifft einen Schauständer mit
einer ebenen Unterlage für das lose, vorzugsweise unter Zwischenschaltung eines
durchsichtigen oder durchscheinenden Trägers, aufzusetzende Schaustellungsobj ekt
und mit einem, insbesondere in Zusammenwirken mit Federn, auf die Unterlage in beiden
Schwingungsrichtungen mit unterschiedlicher Beschleunigung einwirkenden, das aufgesetzte
Schaustellungsobjekt in eine scheinbar gleichförmige Drehung um seine senkrechte
Achse versetzenden Schwingantrieb.
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Es sind derartige Schauständer bekanntgeworden, bei denen der im Sockel
verborgene elektromagnetische Schwingantrieb die Unterlage für das Schaustellungsobjekt
lotrecht beaufschlagt. Damit kann das Schaustellungsobjekt nur in unregelmäßige,
hüpfende Bewegung unterstarkem Verschleiß, vor allem bei schweren Gegenständen,
versetzt werden, sofern nicht durch besondere Gestaltung des Ausstellungsobjekts
und/oder seiner Aufhängung bzw. Unterlage in Verbindung mit einer Rundführung eine
einseitig überwiegende Tangentialkomponente aus der senkrechten Vibration auf das
Ausstellungsobjekt erzwungen wird.
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Die Erfindung will einen Schauständer mit Schwingantrieb so ausbilden,
daß-er auf seiner Unterlage Gegenstände von beliebiger Größe, Form und Gewicht,
die mit ihm nur durch Auflegen verbunden zu sein brauchen, ohne jede hüpfende Bewegurig
in scheinbar gleichförmige Drehung versetzt, was auf den Schaufensterkunden eine
magische Anziehungskraft ausübt, da er die Ursache der -glatten Drehbewegung nicht
erkennen kann: Die Erfindung erreicht das durch einen die Unterlage um ihre senkrechte
Mittelachse - in Drehschwingungen versetzenden Schwingantrieb mit in beiden Schwingungsrichtungen
"derart unterschiedlichem Beschleunigungsvermögen; daß das auf die Unterlage gesetzte
Schaustellunggsobjekt in der einen Schwingungsrichtung einen größeren Impuls erhält
und mitgenommen wird, gegen die andere Schwingungsrichtung auf der Unterlage gleitet.
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Diese -Art der Schwingungsförderung auf einer zwangfreien (ebenen)
Unterlage ist auch gegenüber den bekannten Vibrationsförderrinnen neu, die schüttbares
Fördergut auf einer schräg ansteigenden, zur Raumersparnis oft spiralig verlaufenden
Förderrinne dadurch nach Art eines Schrägaufzuges heben, daß die Förderrinne in
ihrer lotrechten AXialebene und schräg zur Förderrichtung in Schwingungen versetzt
wird, wodurch das Fördergut nach vorn und oben geschleudert wird, während die Rinne
reibungslos bis =zum Beginn des nächsten Förderspiels nach hinten und unten zurückschwingt..
Es ist klar,- daß dadurch die für das Erfindungsziel wesentliche magische- Ebene
scheinbar gleichförmige, durch keine Rinnenwandung erzwungene Kreisbewegung nicht
verwirklicht werden könnte: Verschiedene beispielsweise Ausgestaltungen der Erfindung
sind im folgenden an Hand der Figuren erläutert. Es zeigt Fig.1 eine teilweise geschnittene
perspektivische Ansicht eines drehbaren Schauständers mit - senkrechten federnden
Stützen, -Fig. 2 einen senkrechten Schnitt durch einige Teile der Fig. 1 entlang
der senkrechten Mittelachse, - -Fig.3 eine Unteransicht auf den Tisch mit im Winkel
stehenden Stützen;-Fig. 4 eine Seitenansicht der F ig. 3, Fig. 5 die Draufsicht
auf einen Schauständer rnit waagerecht liegenden federnden Stützen nach Linie 5-5
der Fig. 6, Fig. 6 einen senkrechten S_ chnitt der Anordnung nach Linie 6-6 der
Fig.- S; -Fig.7 eine perspektivische Ansicht der in Fig. 5 und 6 dargestellten Ausführung,
Fig. 8 das Schaltschema der Elektromagneten, Fig.9 die perspektische Ansicht eines
Teiles der Fig. 5 bis 7 und Fig. 10 die Seitenansicht auf den in Fig. 9 dargestellten
Teil.
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Bei der in Fig. 1 dargestellten Anordnung bezeichnet 20 eine
vorzugsweise viereckige Platte oder ein Tischchen aus geeignetem leichtem Material,
z. B. Bakelit: Es -bildet die schwingende Unterlage für das Schaustück und wird
an seinen Ecken von Stützen 2-1 aus Federstahl, z. B: @ Federdraht,- getragen. -
Bei einer
praktischen Ausführung hat es sich als- wirkungsvoll ergeben,
den Drahtdurchmesser ungefähr 5 mm bei einer Stützenlänge von ungefähr 10 cm zu
wählen. Die Stützen 21 sind auf einem Kreis um die senkrechte Schwingungsachse des
Tischchens -angeordnet und sind mit ihren unteren Enden in oder an einem schweren
Fundament 22, z. B. einer Gußeisenplatte, befestigt. Ebenfalls mit dem Fundament
sind Halter 220 verbunden, die zwei Elektromagnete tragen. Jeder Elektromagnet besteht
aus einer Spule 23 und einem U-förmigen Kern mit zwei Schenkeln 24 und 25, @-on
denen der Schenkel 24 im Innern der Spule 23 und der Schenkel 25 außerhalb
liegt (Fig.5). Die Elektromagneten arbeiten zusammen mit lamellierten, mit der Tischplatte
20 durch Winkel 27 verbundenen Eisenarmaturen 26, so daß infolge der magnetischen
Anziehung der Tisch 20 etwas um seine senkrechte Achse gedreht wird. Ein durchsichtiger
Körper, etwa ein Trinkglas 28, steht zur Aufnahme des Schaustückes 29 umgestülpt
in der Mitte des Tisches 20. Als Schaustück wird am besten ein verhältnismäßig schwerer
Gegenstand genommen. Das Glas kann eine Vertiefung haben, in die man das Schaustück
legt. Die Anordnung ist so getroffen, daß die Reibung zwischen dem Tisch 20 und
dem Glas 28 größer ist als zwischen dem Glas 28 und dem Schaustück 29. Ein aussetzender
(intermittierender) Gleichstrom, der beispielsweise durch Halbwellengleichrichtung
eines Wechselstroms vom allgemeinen Kraftnetz abgenommen werden kann, wird durch
die Spulen 23 der Elektromagnete geleitet. Durch die magnetische Anziehungskraft
zwischen den Kernen 24 und 25 des Elektromagneten und den Armaturen 26 wird der
Tisch gezwungen., sich etwas zu drehen, z. B. im Uhrzeigersinn, wobei das Schaustück
29 dieser Bewegung folgt, hierbei biegen sich die Stützen 21 aus ihrer Ruhelage.
Mit Beendigung des elektrischen Stromstoßes hört die magnetische Anziehungskraft
auf, und die Stützen 21 drehen infolge ihres federnden Zurückschivingens in die
Ausgangsstellung den Tisch 20 in entgegengesetzter Richtung. Wenn diese Bewegung
schneller ist als die erste, wird das Schaustück 29 durch seine eigene Trägheit
daran gehindert, dem Tisch 20 in seiner Bewegung im gleichen Maße zu folgen, wie
es ihm bei seiner ersten Bewegung gefolgt ist. Während einer vollständigen Schwingung
dreht sich infolgedessen das Schaustück 29 ein Stückchen im Uhrzeigersinn. Die weitere
Drehung erfolgt durch wiederholte Stromstöße. Auf Grund der Häufigkeit der Stromstöße,
die fünfzig bis sechzig in der Sekunde betragen, dreht sich das Schaustück 29 scheinbar
ununterbrochen im Uhrzeigersinn. Während dieser Drehung schwingt das Glas 28 zusammen
mit der Tischplatte, es sieht aber aus, als ob es stillstünde. Für den Beschauer
ist es schwer oder unmöglich zu entdecken, wie die Drehbewegung auf das Schaustück
29 übertragen wird, besonders, wenn der Tisch 20 und die mit ihm verbundenen Stützen
21 und die Elektromagneten eingekapselt oder verdeckt und somit unsichtbar sind.
Der Umstand, daß das Glas 28 durchsichtig ist, zeigt- dem Beschauer, daß keine Achse
oder irgendein anderes Antriebsorgan, das das Schaustück mit dem darunterliegenden
Mechanismus verbindet, vorhanden ist.
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Die Drehbewegung des Schaustückes 29 kann verstärkt werden, wenn die
federnden Stützen -so angeordnet sind, daß sie finit der Senkrechten einen derartigen
Winkel bilden - wie aus den Fig. 3 und 4 ersichtlich =, daß sich der Tisch-20 bei
der langsameren Bewegung etwas anhebt, also gegen -das Schaustück 29
drückt,
und während- der schnelleren Bewegung etwas zurücksinkt,. so daß die Reibung bei
der langsameren Bewegung größer als bei der schnelleren Bewegung wird. In Fig.4
zeigen die ausgezogenen Linien die Ruhelage der Stützen und die strichpunktierten
Linien ihre durch die Elektromagneten erzwungene Endlage.
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In gewissen Fällen ist es wirkungsvoll, zwischen Glas 28 und Tisch
20 ein grobes Stoffstück 30 od. dgl. zu legen, wie aus den Fig. 1 und 2 ersichtlich,
wobei der Stoff so angeordnet ist, daß er die Stützen 21, die Magneten 23 und Armaturen
26 verbirgt. Wird ein Stoffstück 30 verwendet, ist es vorteilhaft, auf der Oberfläche
des Tisches 20 eine Scheibe 31 vorzusehen, die dem Innendurchmesser des Glases entspricht
und eine Erhöhung in der Öffnung des Glases 28 bildet (Fig.2). Dadurch wird die
Reibung zwischen dem Stoffstück 30 und dem Glas 28 verstärkt, und das letztere wird
daran gehindert, sich seitlich zu verschieben. Das Glas oder ein entsprechender
anderer Teil kann auch am Tisch 20 fest angeordnet werden.
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Bei der in den Fig.5 bis 7 dargestellten Anordnung besteht die schwingende
Unterlage- aus zwei Platten 32, 33,- die aus einem leichten -Werkstoff hergestellt
sind. Die Platten werden parallel zueinander durch Schrauben 34, einem .Abstandhalter
35 und den an den Platten 32 und 33 angeordneten Armaturen 26 der Elektromagnete
festgehalten. Mit der Oberseite der Platte 32 und der Unterseite der Platte 33 sind
durch Klötze 36 bzw. 38 federnde Drähte 37, 39 verbunden. Diese Drähte liegen waagerecht
und, wie aus Fig. 5 ersichtlich, kreuzen sich ihre Achsen an der senkrechten Schwingungsachse
der Platten 32 und 33. Diese Anordnung befindet sich in einem Metallrahmen 40, der
mit einem Absatz versehen ist, an dem die Enden der Drähte 37 und 39 mit Blechverbindungen
41 entsprechend befestigt sind. Die Drähte tragen die Platten 32 und 33 und können
bei deren Schwingungen federn. Die Elektromagnete mit der Spule 23 und den Schenkeln
24 und 25 sind an dem Rahmen 40 mit Winkeln 42 angebracht.-Eine hüllenartige Verkleidung
43 (Fig. 7) umschließt und verdeckt den Rahmen 40 und die daran -befestigten Teile
mit Ausnahme der oberen Enden der Schrauben 34, die durch die Verkleidung hindurchragen,
um die schwingenden Platten 32 und 33 mit einer offenen U-förmigen Stütze 44, vorzugsweise
aus durchsichtigem Material, zu verbinden. Auf der Stütze 44 befindet sich eine
Wiege 45, die das Schaustück 46 trägt. Auch die Wiege 45 ist vorzugsweise aus durchsichtigem
Material. Diese Wiege ist in der Mitte durch einen Bolzen drehbar mit der Stütze
44 verbunden. Um diesen Bolzen und zwischen der Stütze 44 und. der Wiege 45 ist
ein rundes Stoffstück 47 angeordnet, dessen Fasern 48 konzentrisch um die Schwingungsachse
so laufen, daß den schwingenden Teilen bei der langsameren Bewegung mehr Widerstand
als -bei der schnelleren Bewegung entgegengesetzt wird, d. h., sie bieten größeren
Widerstand gegen Bewegungen, die von den Elektromagneten verursacht -werden, als
gegen die Rückbewegung, die durch das Rückfedern der Drähte 37 und 39 zustande kommt:
49 stellt einen. Gleichrichter dar, dessen elektrische Schaltung in Verbindung mit
den Elektromagneten 23 in Fig.. $ gezeigt ist.
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Die in den Fig: 5 bis 7 dargestellte Anordnung arbeitet in ähnlicher
Weise wie die Anordnungen nach Fig. 1: Die Stütze 44 nimmt an den Schwingungen der
Platten 32 und 33 teil, und die Wiege 45 sowie das Schaustück 46 scheinen sich ununterbrochen
in einer einzigen Richtung' zu drehen.
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Selbstverständlich ist die Erfindung nicht auf die in der Zeichnung
dargestellten Anordnungen beschränkt,
sondern kann auch in anderer
Weise ausgeführt werden.