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Kartei Die Erfindung betrifft eine Kartei und eine besondere Ausführungsform
der zugehörigen Karten, die im Karteikasten aufgehängt werden.
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Das Hauptziel der Erfindung ist, eine Kartei zu schaffen mit in Schienen
o. dgl. aufgehängten Karten, und zwar solcher Art, daß irgendeine Karte, ungeachtet
ihrer Lage in der Kartei, aus der Aufhängevorrichtung gelöst und aus dem Verband
der verbleibenden Karten ausgeschieden werden kann.
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Dieses Ziel soll erfindungsgemäß dadurch erreicht werden, daß die
Karten, die aus irgendeinem geeigneten Werkstoff hergestellt sein können, z. B.
Blech, mit Metallfolie kaschiertem Karton, Kunstharz, Papier o. dgl., an ihren Oberkanten
mit einer Anzahl L-förmiger Einschnitte versehen sind, in welche Schienen mit T-förmigem
Querschnitt eingreifen, wobei der Schienenflansch etwas kürzer als die Stegbreite
der L-förmigen Einschnitte an den Oberkanten der Karten ist.
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Diese Schienen können einzeln senkrecht zu ihren Längsachsen so verschoben
werden, daß sie alle zwei verschiedene Stellungen gegenüber den Karten einnehmen,
in welchen Stellungen die T-Schienen entweder sich mit den Breitstegen der L-Schlitze
in den Karten decken oder in den horizontalen Teil dieser L-Schlitze eingreifen.
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Die Einschnitte oder Schlitze an der Oberkante jeder Karte sind in
einer besonderen Reihenfolge angeordnet, so daß jede einzelne Karte in einer besonderen
Stellung der Hängeschienen von allen Schienen gelöst wird. Die Einzeleinstellung
der Hängeschienen kann elektrisch oder magnetisch gemäß einem Kodes ystem erfolgen,
wobei für jede Karte eine Reihe von Impulsen vorgesehen ist, die eine Bewegung
einer
Anzahl von Schienen aus der einen in die andere Stellung verursachen.
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Beispielsweise ergeben sich beim Anbringen von acht L-förmigen Schlitzen
an der Oberkante jeder Karte 2' oder 256 verschiedene 'Möglichkeiten, d. h. die
Kartei kann 256 für sich auslösbare Karten enthalten. Bei 16 Schlitzen und 16 Schienen
ergeben sich 21" oder 65536 =Möglichkeiten und ebenso viele Karteikarten.
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Die Erfindung betrifft auch neben der Aufhängung und Auslösung der
Karten Vorkehrungen, mittels welcher eine aus den Schienen ausgehängte Karte infolge
einer besonderen Einstellung derselben zwischen den anderen Karten abwärts gleiten
kann, unabhängig von der Reibung zwischen den Karten.
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Diese Vorkehrungen arbeiten so, daß bei der Freigabe einer Karte,
d. h. nachdem die Schienen in die für letztere maßgebende Stellung gebracht wurden,
die Schienen in Schwingungen versetzt werden, die auf die harten übertragen werden;
wobei die ausgehängte Karte durch die Schwerkraft zum Abfallen gebracht wird.
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Diese Vorrichtung für die Hängeschienen kann von beliebiger passender
Art sein, z. B. elektrisch, pneumatisch oder rein mechanisch, wird aber nachfolgend
als eine elektromagnetische Vorrichtung behandelt.
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Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung
dargestellt, und zwar zeigt Fig. i eine schematische Ansicht in vergrößertem Maßstab
eines Teils der Kartenoberkante in Verbindung mit einer Hängeschiene, Fig. 2 eine
Draufsicht in verkleinertem Maßstab auf eine Karte vor Ausführung der L-förmigen
Randschlitze, die in diesem Fall nur die Gestalt eines umgekehrten T aufweisen,
und Fig. 3 einen schematischen Schnitt durch den Oberteil der Kartei, bestehend
aus dem Oberteil einer Karte, zwei Hängeschienen und der Schwingungen erzeugenden
Vorrichtung.
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Die Wirkungsweise der Kartei soll zuerst an Hand der Fig. i beschrieben
werden.
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Die Karte i ist längs ihres oberen Randes mit L-fö rmigen Schlitzen
versehen, von denen drei mit den Bezugszeichen 2 bis a bezeichnet sind. Die Zahl
dieser Randschlitze entspricht, wie dargelegt, der Zahl der in der Kartei vorgesehenen
Karten.
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Wie ersichtlich, hat der Schlitz 2 L-Form, während die Schlitze 3
und :1 die Form eines umgekehrten L
aufweisen.
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Eine Hängemaschine in Form eines umgekehrten T
greift in jeden
Schlitz ein, und ihr horizontaler Teil 5, in der beim Schlitz 3 gezeigten Lage,
stützt die Karte, sofern dieser Schlitz die Gestalt eines umgekehrten
L
aufweist. Wie erwähnt, ist eine Hängeschiene für jeden Kartenschlitz vorgesehen,
aber in der Zeichnung ist zwecks klarerer Darstellung nur eine einzige Schiene gezeichnet.
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Die Hängeschienen 5 werden von Armen 6 getragen, die auf einer gemeinsamen
Welle 7 getragen werden. Wenn nun Arm 6 um die Welle 7 so geschwenkt wird, daß der
Teil 5 der Hängeschiene nach rechts ausschlägt, so kommt der Schlitz 3 außer Eingriff
mit der Schiene. Das Gegenteil trifft zu für die L-förmigen Kartenschlitze, und
demgemäß ist für alle Hängeschienen nur eine einzige Sonderstellung vorgesehen,
in welcher die Karte aus allen Schienen ausgehängt wird. Da die Reihenfolge der
L-förmigen und der umgekehrt L-förmigen Schlitze für jede Karte verschieden ist,
folgt, daß die Schienen in der Freigabestellung für eine einzelne Karte diese wohl
vollständig freigeben, aber alle anderen Karten durch wenigstens eine Schiene gestützt
sind.
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Um die Abnutzung des Kartenmaterials infolge der Bewegung der Hängeschienen
zu verringern, ist der Teil der Schlitze, in den die Schienen eingreifen, und ebenso
der entsprechende Teil letzterer längs eines Kreisbogens 8 gekrümmt, dessen Mittelpunkt
auf der Welle 7 liegt, um welche die Tragarme 6 der Hängeschienen schwingen.
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In Fig. 2 ist die Karte i mit einer Reihe von Randschlitzen g in Form
eines umgekehrten T dargestellt, wie sie vor der Anbringung der Randschlitze
von L-
und umgekehrter L-Form aussieht. Durch Wegschneiden des vorspringenden
Teils der L-förinigen, die Schlitze 9 von umgekehrter T-Form trennenden Vorsprünge
auf der einen oder anderen Seite jedes Schlitzes, wie punktiert bei io angedeutet,
wird jede Karte mit den endgültigen L-förmigen Schlitzen versehen.
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L m zu verhindern, daß eine harte, die während Freigabe einer anderen
harte nur von einer oder einigen wenigen Schienen getragen wird, sich gegenüber
dem Rest der Karten in der Richtung verschiebt, können längs der Unterseite der
Karten Hilfstragschienen ii angeordnet werden, die während der Freigabe einer Karte
vom Rest der Karten abgehobtn und nach Freigabe der betreffenden Karte wieder in
ihre Traglage zurückgebracht werden, wodurch alle Karten wieder in ihre genaue ursprüngliche
Lage zurückgeführt werden.
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In Fig. 3 bezeichnet i wiederum eine einzelne Karte, 5 die Hängeschienen
und 6 die letztere tragenden Schwenkarme. Zwecks besserer Cbersicht ist nur ein
Schlitz in Verbindung mit nur einer Hängeschiene 5 und nur einem Schwenkarm 6 dargestellt.
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Die Schwenkarme 6 sind an in einem rechteckigen Rahmen 12 montierten
Achsen 7 befestigt.
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Die Schwenkung der Arme 6 und die entsprechenden Bewegungen der Hängeschienen
5 können z. B. durch elektromagnetische Vorrichtungen bewirkt werden, die mit an
der Achse 7 befestigten Ankern zusammen arbeiten, um Arm 6 aus einer in die andere
Stellung zu bewegen, gemäß der Anordnung der diesen Vorrichtungen erteilten Stromimpulse.
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Diese Anordnung ist nicht in der "Zeichnung dargestellt und wird hier
auch nicht näher beschrieben, da sie von beliebiger bekanntes- Art sein kann und
auch keine direkte Verbindung mit dem Erfindungsgegenstand hat.
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Ein Querträger 13 ist am Rahmen 12 befestigt und trägt einen oder
mehrere Elektromagnete, deren Kerne mit 14 bis i6 bezeichnet sind. Unmittelbar über
den Elektromagneten ist ein an einem elastischen Träger i8 befestigter Anker 17
montiert. Der Träger 18 ist in der Nähe seiner Enden auf von Hängern 21, 22
getragenen Stiften i(), 20 gelagert und ist an seinen |
eigentlichen Endgin mittels Stützen 23, 2:1 mit dem |
Rahmen 12 und damit auch mit dem Ouerträger 13 |
und (I-=n Magneten 14 bis 1f> verbunden. |
Wird nun ein Wechselstrom gewisser Frequenz in |
die Wicklungen d#,r Elektromagnete 11 bis 16 ge- |
leitet, so werden letztere d--,n Anker 17 mit einer ent- |
sprechenden Frequenz anziehen und somit das ganze |
System, bestehend airs Rahmen 12, magnetischem |
System, Anker und d-in elastischen Träger 18, in |
Schwingung versetzen. Damit diese Schwingungen |
nicht auf äußere Teile der Vorrichtung übertragen |
werden, wird der elastische Teil 18 mit einem Gewicht |
2J5 v ersehen, zwecks Ausgleich des Gewichts des Rah- |
mens 12 mit (1,:m magnetischen System und den |
Hängeschienen. |
Die \'ertikalsclrwingungen, denen die Hängeschie- |
nen 9 ausgesetzt sind, werden auf alle von den |
Schienen getragenen Karten übertragen, wodurch |
letztere auch in Schwingungen hoher Frequenz v er- |
setzt werden. Diese Schwingungen bewirken, daß |
eine aus allen Schienen ausgehängte Karte vermöge |
ihres G ewichts zwischen den achbarkarten abwärts |
gleitet, und zwar ungeachtet der Reibung zwischen |
den liarteno@herflächen. Die auf diese Weise aus- |
geschiedenen harten können dann von einem Trans- |
portband (). dgl. aufgenommen und an ihren Ver- |
wendungso@rt befördert werden. Nachdem eine solche |
ausgeschiedene Karte bearbeitet, z. B. gelocht oder |
beschriftet worden ist, wird sie selbsttätig oder auf |
andere Art in die Kartei zurückbefördert und dort auf |
die freien Enden der Hängeschienen aufgeschoben. |
Die der Beförderung der Karten von und zur Kartei |
dienenden Mittel können von einer beliebigen zweck- |
dienlichen Ausbildung sein und bilden keinen Bestand- |
teil vorliegender Erfindung. |