DE1089743B - Verfahren zur Herstellung von ß-Y-Dibromalkoholen durch Anlagerung von Brom an ungesättigte Alkohole - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von ß-Y-Dibromalkoholen durch Anlagerung von Brom an ungesättigte AlkoholeInfo
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- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07C—ACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
- C07C31/00—Saturated compounds having hydroxy or O-metal groups bound to acyclic carbon atoms
- C07C31/34—Halogenated alcohols
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Description
DEUTSCHES
Es ist bekannt, daß man Brom an Alkohole mit einer Doppelbindung in /?,y-Stellung zur Hydroxylgruppe
unter Bildung der entsprechenden /J.y-dibromsubstitu- ·
ierten gesättigten Alkohole anlagern kann. So läßt sich beispielsweise Allylalkohol in ^,y-Dibrompropanol überführen.
Man läßt dabei im allgemeinen elementares Brom als solches oder in einem Lösungsmittel unter Kühlung
in den Allylalkohol fließen, der ebenfalls vorteilhaft in einem Lösungsmittel, wie Wasser, Chloroform oder
Schwefelkohlenstoff, gelöst ist. Man hat auch schon empfohlen, die Vereinigung von Brom und Allylalkohol
so vorzunehmen, daß man Bromdämpfe langsam auf den ungesättigten Alkohol einwirken läßt, so daß eine zu
starke Erwärmung des Reaktionsgemisches vermieden und die Bildung von Nebenprodukten zurückgedrängt
wird. Die auf diese Weise erhältlichen, in ^,y-Stellung
dibromsubstituierten Alkohole sind jedoch nicht rein. So weist j8,y-Dibrompropanol auch nach wiederholter
Destillation einen merklichen Gehalt an Wasser, nämlich etwa 0,5 °/0, auf und zeigt überdies Säurezahlen zwischen
2 und 3. Darüber hinaus ist die Hydroxylzahl beträchtlich zu niedrig — sie kann beispielsweise 230 anstatt des
theoretischen Wertes 257 betragen —, während der Bromgehalt oberhalb des berechneten Wertes liegt. Bei
manchen der bekannten Verfahren sind auch die Ausbeuten unbefriedigend.
Es wurde nun gefunden, daß man Anlagerungsprodukte von Brom an Alkohole, die in β,γ-Steilung zur Hydroxylgruppe
eine Doppelbindung enthalten, in guten Ausbeuten und in hoher Reinheit erhält, wenn man die Umsetzung
und vorteilhaft auch die Destillation des Umsetzungsproduktes in Gegenwart eines Mittels, das starke Säuren
bindet, und eines Wasser bindenden Mittels durchführt.
Geeignete Ausgangsstoffe für das Verfahren sind Allylalkohol und substituierte, insbesondere durch niedere
Alkylreste mit 1 bis etwa 3 Kohlenstoffatomen substituierte Allylalkohole. Es lassen sich jedoch auch durch
höhere aliphatische Reste und aromatisch substituierte Allylalkohole umsetzen. Die Ausgangsstoffe können Atome
oder Atomgruppen enthalten, die unter den Bedingungen des Verfahrens indifferent sind, wie Halogenatome oder
Alkoxygruppen. Von den geeigneten Verbindungen seien beispielsweise erwähnt: Allylalkohol, a-Methylallylalkohol,
a-Äthylallylalkohol, Crotylalkohol, Penten-(2)-ol-(l),
4-Methylpenten-(2)-ol-(l), Chlorallylalkohole, Zimtalkohol, o-Methylzimtalkohol, p-Methoxyzimtalkohol und
a-Phenylallylalkohol.
Als Säure bindende Mittel sind alle diejenigen geeignet, die in der Lage sind, freien Bromwasserstoff abzufangen,
aber keinen Bromwasserstoff aus den Reaktionsprodukten abzuspalten vermögen. Es kommen z. B. schwach
basische Oxyde, neutrale oder saure Carbonate, Salze schwacher Säuren, insbesondere der niederen Fettsäuren,
sowie manche basische Ionenaustauscher, soweit sie gegen Verfahren zur Herstellung
von j3-y-Dibromalkoholen
durch Anlagerung von Brom
an ungesättigte Alkohole
Anmelder:
Badische Anilin- & Soda-Fabrik
Aktiengesellschaft,
Ludwigshafen/Rhein
Dr. Rudolf König, Mannheim,
Dr. Robert Aurnhammer und Dr. Ludwig Weschky,
Dr. Robert Aurnhammer und Dr. Ludwig Weschky,
Ludwigshafen/Rhein,
sind als Erfinder genannt worden
sind als Erfinder genannt worden
Brom beständig sind, in Betracht. Im einzelnen seien
Zinkoxyd, Magnesiumoxyd, Kaliumcarbonat, Natriumhydrogencarbonat, Natriumcarbonat, Calciumcarbonat,
Bariumcarbonat, Zinkcarbonat, Magnesiumcarbonat, Natriumacetat, Magnesiumacetat, Bleiacetat undBariumpropionat
erwähnt. Die bevorzugten Stoffe sind die neutralen und sauren Carbonate der Alkali- und der Erdalkalimetalle. Man wendet die Säure bindenden Mittel
in der Regel in Mengen von 0,01 bis 0,10 Äquivalenten je Mol /^-ungesättigten Alkohol an.
Die Wasser bindenden Mittel können als Adsorbentien wirken oder aber das Wasser chemisch binden, z. B. als
Kristallwasser. Geeignete Stoffe sind beispielsweise Calciumchlorid, Magnesiumperchlorat, Silikagel, Aluminiumoxyd,
Calciumoxyd, Phosphortrichlorid, Phosphorpentachloiid, Phosphoroxychlorid, Thionylchlorid
sowie insbesondere Natriumsulfat und Anhydride niederer aliphatischer Säuren, wie Essigsäureanhydrid und Propionsäureanhydrid.
Die Mitverwendung eines Wasser bindenden Mittels von der Art der genannten Stoffe ist auch
dann empfehlenswert, wenn schon das Säure bindende Mittel Wasser zu binden vermag, wie das bei kalzinierter
Soda der Fall ist. Man wendet das Wasser bindende Mittel vorteilhaft in einer solchen Menge an, daß 0,01 bis 0,2 Mol
Wasser je Mol ^,^-ungesättigten Alkohol gebunden
werden können.
Man führt das Verfahren bei Raumtemperatur oder bei erniedrigter Temperatur, beispielsweise zwischen —20
und +20°C und insbesondere zwischen 0 und +5°C, durch.
009 609/423
Da die Reaktionsprodukte bei diesen Temperaturen in der Regel sehr viskos sind und die Abführung der
Reaktionswärme dadurch schwierig wird, ist die Mitverwendung eines Lösungsmittels zweckmäßig. Brauchbar
sind alle Flüssigkeiten, die unter den Bedingungen des Verfahrens indifferent sind, wie Chloroform, Schwefelkohlenstoff,
Tetrachlorkohlenstoff, Trichloräthylen und Tetrachloräthylen. Besonders geeignet sind höhersiedende
Lösungsmittel, wie Chlorbenzol, weil sie bei der nachfolgenden Destillation unter vermindertem Druck ohne
Schwierigkeiten vollständig zurückerhalten werden können. Man setzt das Lösungsmittel vorteilhaft in
Mengen von 100 bis 250 Gewichtsprozent, bezogen auf den Ausgangsstoff, zu.
Man führt das Verfahren zweckmäßig durch, indem man den Ausgangsstoff, das Säure bindende und das Wasser
bindende Mittel und gegebenenfalls das Lösungsmittel in einem Rührgefäß mit Kühlvorrichtung vorlegt und das
Brom, gegebenenfalls in einem Lösungsmittel gelöst oder dampfförmig, zuführt. Die Reaktionszeit hängt im
wesentlichen von der Temperatur, d. h. von der Wärmeabführung ab und beträgt in günstigen Fällen etwa 2 bis
3 Stunden. Man kann nun gegebenenfalls vorhandene feste Bestandteile des Reaktionsgemisches entfernen,
beispielsweise durch Abnutschen, und die flüssige Phase durch Destillation zerlegen. Die Reinheit des Reaktionsproduktes wird erhöht, wenn man bei der Destillation
von neuem ein Wasser bindendes und ein Säure bindendes Mittel zusetzt. Im allgemeinen kann man jedoch das
Reaktionsgemisch unmittelbar, d. h. ohne Abtrennung der festen Bestandteile, unter vermindertem Druck
destillieren. Es ist empfehlenswert, auch dann weitere Mengen eines Säure bindenden und eines Wasser bindenden
Mittels zuzusetzen, beispielsweise jeweils 2 bis 3 Gewichtsprozent, bezogen auf das Reaktionsprodukt.
Die nach dem neuen Verfahren erhältlichen β,γ-άϋοτοτα-substituierten
Alkohole eignen sich als Zwischenprodukte, beispielsweise für die Herstellung von Weichmachern, die
die Flammfestigkeit thermoplastischer Massen erhöhen.
Die in den folgenden Beispielen genannten Teile sind Gewichtsteile.
In einem mit einer Kühlvorrichtung, Thermometer, Gasableitungsrohr und Tropftrichter versehenen Rührbehälter
werden 352 Teüe Allylalkohol, 480 Teile Chlorbenzol und 10 Teile Essigsäureanhydrid vorgelegt. Man
rührt das Gemisch kurze Zeit, setzt 10 Teile kalzinierte Soda zu, kühlt auf 0°C ab und läßt innerhalb von
5 Stunden 930 Teile Brom zufließen. Die Temperatur wird zwischen 0 und +5° C gehalten. Man rührt noch
einige Zeit nach, versetzt das Gemisch mit 28 Teilen kalzinierter Soda und 28 Teilen wasserfreiem Natriumsulfat
und destilliert es unter vermindertem Druck. Man erhält 1075 Teile, entsprechend 85 % der Theorie, farbloses
/?,y-Dibrompropanol vom Siedepunkt 100° C/12 Torr.
Analyse:
Berechnet ... Br 73,4, Hydroxylzahl 257;
gefunden Br 73,6, Hydroxylzahl 256,2.
Das Produkt enthält keine Säure und kein Wasser.
In der im Beispiel 1 beschiiebenen Weise setzt man 218 Teile Crotylalkohol in Gegenwart von 250 Teilen
Trichloräthylen, 10 Teilen kalzinierter Soda und 20 Teilen wasserfreiem Natriumsulfat mit 450 Teilen Brom um.
Dem Reaktionsprodukt werden nochmals 20 Teile kalzinierte Soda und 30 Teile wasserfreies Natriumsulfat
zugesetzt. Nach halbstündigem Rühren wird filtriert und das Trichloräthylen aus der Lösung bei einem Druck von
100 Torr destilliert. Der so erhaltene ^,y-Dibrombutylalkohol
zeigt einen Schmelzpunkt von 36 bis 370C und eine Hydroxylzahl von 235. Die Ausbeute beträgt
570 Teüe.
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung von β,γ-ΌΆ>τοτη-alkoholen
durch Anlagerung von Brom an ungesättigte Alkohole, dadurch gekennzeichnet, daß
man die Umsetzung und vorteilhaft auch die Destillation des Umsetzungsproduktes in Gegenwart eines
Mittels, das starke Säuren bindet, und eines Wasser bindenden Mittels durchführt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Umsetzung in Gegenwart eines
indifferenten Lösungsmittels, wie Chlorbenzol, durchführt.
© 009 609/423 9.60
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1959B0053504 DE1089743B (de) | 1959-06-06 | 1959-06-06 | Verfahren zur Herstellung von ß-Y-Dibromalkoholen durch Anlagerung von Brom an ungesättigte Alkohole |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1959B0053504 DE1089743B (de) | 1959-06-06 | 1959-06-06 | Verfahren zur Herstellung von ß-Y-Dibromalkoholen durch Anlagerung von Brom an ungesättigte Alkohole |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1089743B true DE1089743B (de) | 1960-09-29 |
Family
ID=599838
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1959B0053504 Pending DE1089743B (de) | 1959-06-06 | 1959-06-06 | Verfahren zur Herstellung von ß-Y-Dibromalkoholen durch Anlagerung von Brom an ungesättigte Alkohole |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1089743B (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US3268597A (en) * | 1962-08-03 | 1966-08-23 | Michigan Chem Corp | Continuous preparation of 2, 3-dibromopropanol-1 compound |
US3283013A (en) * | 1962-06-28 | 1966-11-01 | Du Pont | Process for the preparation of 2, 3-dibromo-1-propanol |
-
1959
- 1959-06-06 DE DE1959B0053504 patent/DE1089743B/de active Pending
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US3283013A (en) * | 1962-06-28 | 1966-11-01 | Du Pont | Process for the preparation of 2, 3-dibromo-1-propanol |
US3268597A (en) * | 1962-08-03 | 1966-08-23 | Michigan Chem Corp | Continuous preparation of 2, 3-dibromopropanol-1 compound |
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