DE1085421B - Verfahren zur Erhoehung der Begiessgeschwindigkeit von photographischen Halogensilber-Gelatine-Emulsionen - Google Patents
Verfahren zur Erhoehung der Begiessgeschwindigkeit von photographischen Halogensilber-Gelatine-EmulsionenInfo
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Description
- Verfahren zur Erhöhung der Begießgeschwindigkeit von photographischen Halogensilber-Gelatine-Emulsionen Die Erfindung bezieht sich auf das Erhöhen der Begießgeschwindigkeit von photographischen Halogensilber-Gelatine-Emulsionen, die diffusionsfeste Farbkuppler enthalten. Wäßrige Lösungen solcher Farbkuppler haben seifenartigen Charakter, d. h., die Farbkupplermoleküle sind nicht molekular, sondern in Form von Kolloidmizellen gelöst. Bei der Zufügung solcher diffusionsfester Kuppler zu Halogensilber-Gelatine-Emulsionen treten Viskositätserhöhungen auf, die durch Wechselwirkungen zwischen den molekularen Kräften der Farbkuppler und der Gelatinemoleküle verursacht werden. Solche Viskositätserhöhungen sind unerwünscht, da sie, um die nur wenige Mikro dicken Emulsionsschichten auf die Unterlage mit größter Gleichmäßigkeit der Schichtdicke auftragen zu können, durch Zugabe großer Wassermengen zu den Emulsionen oder durch sehr langsames Begießen der Film-, Papier- oder sonstigen Unterlagen ausgeglichen werden müssen. Beide Methoden sind unwirtschaftlich. Während die zweite eine starke Verlängerung der Fabrikationsdauer mit sich bringt, ist die erstere durch die schlechte Erstarrung und die Verlängerung der Erstarrungszeit solcher verdünnter Lösungen, durch das geringe Tragvermögen der verdünnten Gelatine für die lichtempfindlichen Silbersalze, Pigmente usw. sowie durch die Notwendigkeit, diese großen zugesetzten Wassermengen unter Aufwand erheblicher Energiemengen durch Trocknen wieder entfernen zu müssen, und außerdem zur Vermeidung von Begußungleichmäßigkeiten nur in beschränktem Umfange anwendbar.
- Die Nachteile lassen sich erfindungsgemäß dadurch vermeiden, daß man den Emulsionen Alkalisulfat zusetzt.
- Es ist aus der Literatur bekannt, daß die Viskosität, besonders diejenige von Hydrosolen, äußerst abhängig von den verschiedenartigsten Zusätzen ist. Geringe Mengen von Elektrolyten rufen eine starke Viskositätserniedrigung hervor, die als »elektroviskoser Effekt« bezeichnet wird.
- Bekannt ist ferner, daß z. B. Seifensole bei Zusatz von bestimmten Salzen ein ausgesprochenes Viskositätsminimum durchlaufen. Auch Organosole und Hydrosole synthetischer Polymere, z. B. solche von Poly acrylsäure, zeigen solche elektroviskosen Erscheinungen. Ausgeprägte Effekte dieser Art treten beim Zusatz von Erdalkalisalzen zu Agarsolen, von Natriumsalzen zu Natriumpalmitat- oder Natriumlauratsolen auf.
- Bisher nicht bekannt und auch nicht zu erwarten war, daß man die Viskosität farbkupplerhaltiger Gelatinesole durch Zusatz von Alkalisulfaten mit Hilfe des elektroviskosen Effektes erniedrigen kann. Worauf diese Erscheinung zurückzuführen ist, bedarf noch der Klärung. Wahrscheinlich spielt die durch intermizellare Wasserabspaltung bewirkte Solvatationsänderung eine entscheidende Rolle und führt so zur Desaggregation oder Hemmung der Bildung von Addukten zwischen Farbkuppler und den Gelatinemizellen.
- Die Halogensilber-Gelatine-Emulsionen können Farbkuppler verschiedenster Art enthalten, wie sie unter anderem auch im BIOS-Bericht, 1355, S. 72/73, und im FIAT Final Report, Nr.943, S.66-68, beschrieben worden sind.
- Die Substanzen werden der photographischen Emulsion vor dem Vergießen einverleibt, und zwar in einer Menge von etwa 1 bis 5 g auf 1 kg Emulsion.
- Man hat bereits Gallensäuren bzw. deren Derivate photographischen Farbkuppler enthaltenden Emulsionen zugesetzt. Diese Substanzen bringen jedoch nicht den elektroviskosen Effekt hervor, sondern die Viskositätserniedrigung beruht hier auf einer Erhöhung der Löslichkeit der Farbkuppler. Im übrigen sind sie nicht anwendbar, weil sie die Diffusionsfestigkeit der Farbkuppler aufheben.
- Man hat auch schon Gelatinelösungen und photographischen Emulsionen Aminosäuren oder Gelatinehydrolysate zugesetzt. Diese Substanzen sollen die Erhöhung der Konzentration unlöslicher Metallsalze, insbesondere die von Silbersalzen und von Farbkupplern bewirken, welche normalerweise ausfallen oder mit der Gelatine koagulieren, wodurch Gelatinekonzentrationen von 3 oder 4% erzielt werden können. Bei den Farbfilm-Emulsionen, auf die sich das Verfahren nach der Erfindung bezieht, liegen jedoch keine unlöslichen Metallsalze von Kupplern vor; auch ist die Erzielung einer Gelatinekonzentration von 3 bis 4% beim Vergießen unzureichend.
- Es ist auch bekannt, die Viskosität wäßriger Gelatinelösungen durch eine Vorbehandlung mit niedrigmolekularen Alkylaminen (wie z. B. Monornethylamin, Äthylamin, Dimethylamin, Diäthylamin) unter gleichzeitiger Einstellung des pH-Wertes auf 8,5 bis 10,5, durch Zugabe eines Puffers, z. B. von Ammoniumsalzen anorganischer oder organischer Säuren, herabzusetzen. Wenn man dieses Verfahren jedoch auf photographische Gelatine-Emulsionen anwendet, sind die erzielten Effekte völlig unbefriedigend, bzw. sie werden durch sehr unangenehme Verluste an Gallertfestigkeit, Herabsetzung des Schmelzpunktes und Erhöhung der Erstarrungszeit erkauft. Es handelt sich dort um Wirkungen, die einfach durch den alkalischen Gelatineabbau erzielt werden. Außerdem gehören die genannten Alkylamine nicht zu den elektroviskos wirksamen Substanzen. Hinzu kommt, daß es sich erfindungsgemäß um Farbkuppler enthaltende Emulsionen handelt. Beispiel 1 1 kg einer den Farbkuppler »Kö 308« (BIOS-Bericht, 1355, S. 72 und 73) enthaltenden photographischen Halogensilber-Gelatine-Emulsion, verdünnt mit 1 kg Wasser, wird mit 2,5 g Natriumsulfat versetzt. Die Viskosität des gut verrührten und wie üblich vergossenen Gemisches, die vor dem Zusatz der Substanz 26,0 cP betrug, wird durch ihn auf 12,2 cP herabgedrückt.
- Beispiel 2 Es wird wie im Beispiel 1 verfahren, jedoch als Farbkuppler N-Octadecyl- (oxy-ß-naphthoyl)-amin-3,5-dicarboxybenzol verwendet. Die Viskosität, die vor dem Zusatz von Natriumsulfat 28,1 cP betrug, wird durch ihn auf 16,0 cP herabgedrückt.
- Beispiel 3 Es wird wie im Beispiel 2 verfahren, jedoch an Stelle des Natriumsulfats 2,5 g Kaliumsulfat verwendet. Die Viskosität sinkt auf 20,1 cP herab.
- Beispiel 4 Man verfährt wie im Beispiel 2, verwendet aber an Stelle des Natriumsulfats 2,0 g Lithiumsulfat. Die Viskosität sinkt auf 22,3 cP herab.
Claims (2)
- PATENTANSPRÜCHE: 1. Verfahren zur Erhöhung der Begießgeschwindigkeit von photographischen Halogensilber-Gelatine-Emulsionen, die wasserlösliche, mit langen aliphatischen Ketten substituierte, diffusionsfeste Farbkuppler enthalten, dadurch gekennzeichnet, daß den Emulsionen Alkalisulfat zugesetzt wird.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß den Emulsionen Natriumsulfat zugesetzt wird.
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ID=7575063
Family Applications (1)
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1957
- 1957-01-11 DE DEV15487A patent/DE1085421B/de active Pending
Also Published As
Publication number | Publication date |
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BE556769A (de) |
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