DE108091C - - Google Patents
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Classifications
-
- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
- F42—AMMUNITION; BLASTING
- F42B—EXPLOSIVE CHARGES, e.g. FOR BLASTING, FIREWORKS, AMMUNITION
- F42B19/00—Marine torpedoes, e.g. launched by surface vessels or submarines; Sea mines having self-propulsion means
- F42B19/01—Steering control
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- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Combustion & Propulsion (AREA)
- General Engineering & Computer Science (AREA)
- Control Of Turbines (AREA)
Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Die bekannten Seitenrichtapparate für Torpedos mittelst eines Gyroskops nach Patent
86522 leiden· noch an dem Uebelstande, dafs ein sicherer stofsfreier Antrieb der Schwungscheibe
nicht erzielt werden kann. In nachfolgend beschriebener Anordnung ist dieser sichere, stofsfreie und in kürzester Zeit, d. h.
beim Abschiefsen des Torpedos erreichte Antrieb dadurch erzielt, dafs die Schwungmasse
ein Turbinenrad bildet oder mit einem solchen Turbinenrad ausgerüstet ist, welches durch Gasoder
Flüssigkeitsdruck während des Abschiefsens in Rotation versetzt wird.
Der vorliegende Seitenrichtapparat ist zweitens dadurch gekennzeichnet, dafs das Turbinenrad
als Tangentialturbine ausgeführt. ist und durch zwei oder mehr Düsen angetrieben wird, wodurch
ein sehr gleichmäfsiger Antrieb und ruhiger Gang erreicht wird.
Es mufs dabei, um dem betreffenden Aufhängungsring seine Drehfreiheit zu gestatten,
dieser Aufhängungsring mit entsprechenden Aussparungen versehen sein, welche den Durchtritt
der Düsen zur Tangentialturbine gestatten, aber die Drehung des Aufhängungsringes nicht
verhindern. Durch die Aussparungen ist es möglich, die Düsen dicht an die Tangentialturbine
münden zu lassen, wodurch der gröfste Effect der Druckluft bezw. Druckflüssigkeit erzielt
ist.
Als dritte Neuerung bei dem vorliegenden Seitenrichtapparat ist die Einrichtung zu betrachten,,
welche die Zuführung von Druckluft zu den Düsen und damit zum Turbinenrade auf eine äufserst kurze Spanne Zeit beschränkt,
derart, dafs beim Losschiefsen des Torpedos, also beim Oeffnen der allgemeinen Druckluftleitung,
welche zum Antrieb der Torpedoschraube dient, sofort auch das Turbinenrad Druckluft zugeführt erhält, ihm sofort aber
wieder (etwa in '/10 bis 2/10 Secunden) die
Drückluft automatisch abgesperrt wird, so dafs nur oder fast nur während der Zeit, in welcher
der Torpedo sich im Lancirrohr befindet, also sicher eine bestimmte Lage hat, die Ingangsetzung
des Turbinenschwungrades erfolgt.
Natürlich mufs während des Betriebes eine Vorrichtung am Gyroskop angebracht sein,
welche letzteres sicher in seiner normalen Stellung hält, denn sonst würde der Antrieb
an und für sich leicht Schwankungen und Unregelmäfsigkeiten herbeiführen. Diese Einrichtung
mufs auch von der Aufserbetriebsetzung des Antriebes organisch beeinflufst
werden, denn nach Aufhören des Antriebes mufs dem Gyroskop volle Freiheit gegeben
werden, und es müssen nun schliefslich, um alle Erfordernisse zu erwähnen, auch noch
alle Einstell- etc. Vorrichtungen des Gyroskops in ihre Ursprungslage gebracht werden können,
damit man den Torpedo mehrfach verschiefsen kann, denn ohne diese Möglichkeit wäre ein
Ausprobiren des Torpedos undenkbar. Daraus ergiebt sich auch der Zusammenhang der letzterwähnten
Vorrichtungen mit den vorhergenannten.
Auf den beiliegenden Zeichnungen stellt dar:
Fig. ι einen Verticalschnitt durch den Seitenrichtapparat,
Fig. 2 einen Horizontalschnitt durch denselben,
Fig.. 3 einen Schnitt nach Linie /-/ der Fig. ι und 2,
Fig. 4 eine Seitenansicht des Apparates;
Fig. 5, 6 und 7 sind Details des Seitenrichtapparates;
Fig. 8 und 9 stellen in schematischer Weise die Anordnung des Richlapparates an einem
Torpedo mit Uebertragungsgestänge auf das Steuerungsruder desselben dar.
Was nun die Haupterfindung betrifft, die Ausbildung der Gyroskopschwungmasse als
Turbinenrad, so ist / (Fig. 1) das Tangentialturbinenrad , die innere punktirte Kreislinie
bedeutet die innere Begrenzung der Schaufeln.
Die Düsen k kl stehen, wie aus Fig. ι ersichtlich,
bis dicht an das Turbinenrad, welches zugleich das Schwungrad des Gyroskops ist;
dadurch ist der volle Effect der mit 50 bis 90 Atm. Druck zuströmenden Luft gesichert,
so dafs dem Turbinenrade in der kurzen Zeit der Einwirkung der Druckluft ('/10 bis 2/10 Secunde)
300 bis 400 Umdrehungen in der Secunde ertheilt werden.
Es ist ohne Weiteres ersichtlich, dafs es von grofser Bedeutung ist, dafs die Druckluft
schnell und möglichst augenblicklich abgesperrt werden kann, weil bei langer Einwirkung dieselbe
dem Schwungrad eine Umdrehungsgeschwindigkeit ertheilen würde, welche dessen Haltbarkeit gefährdet. Aus diesem Grunde ist
das zweite wichtigste Organ dasjenige für die automatische Zuführung und Abschliefsung der
Druckluft (vergl. Fig. 4 bis 7). Das Hauptorgan ist ein Kolben f (Fig. 5), welcher mittelst
der Stange i an dem Arm d (Fig. 4) befestigt ist.
Da der Arm d unter der Federwirkung von h stets nach rechts gezogen wird, so nimmt der
Kolben für gewöhnlich seine Stellung rechts ein.
Beim Abschiefsen des Torpedos steht nun der Arm d in der Lage von Fig. 4. Bei dieser
Lage ist der auf der Achse des Armes d sitzende Daumen c (Fig. 6 und 7) in seiner
untersten Lage (nicht wie in Fig. 6 und 7 gezeichnet); er hat das Ventil b unter sich aufgedrückt;
es kann nun beim Abschiefsen des Torpedos die Druckluft durch das Rohr a (Fig. 6) durch das Ventil in das Gehäuse des
Armdaumens de eintreten und durch die beiden Leitungen /5/5 (Fig. 4) zum Turbinenrade /
gelangen. In der Fig. 1 sind die Leitungen Is Ζδ mit punktirten Linien eingezeichnet. Gleichzeitig
mit dem Eintritt der comprimirten Luft in α ist aber auch die comprimirte Luft
in das Rohr g (Fig. 4 und 5) eingetreten. Diese Leitung g ist, wie aus Fig. 4 ersichtlich,
mit einer Regulirschraube 13 versehen. Durch den Druck im Cylinder e wird der Kolben f
nach links geworfen, der Daumen c gedreht (Fig. 7), dafs er in die Stellung Fig. 7 gelangt.
Der Ueberdruck schliefst im Rohr α das Ventil b,
wodurch die Windzuführung zum Turbinenrade aufhört.
Es handelt sich aber nun auch darum, dem bisher festgehaltenen Turbinenrad seine Bewegungsfreiheit
selbstthätig kurz nach erfolgtem Abschiefsen, womöglich noch im Lancirrohr
zu geben. Die im Cylinder e durch g einströmende Luft an sich hält nicht nur den
Daumen c in der Stellung Fig. 7 fest, sondern strömt auch durch das Rohr m (Fig. 5) in
einen Cylinder (Fig. 2 links), in welchem ein Kolben η angeordnet ist. Dieser Kolben wird
gehoben und drückt auf den zweiarmigen, durch die Feder q bisher niedergehaltenen
Hebel ο o\ indem er den Arm o1 senkt, bis
derselbe in den Ausschnitt r2 des Hebels r1 eingreift und in dieser Stellung dauernd gehalten
wird, gleichgiltig, ob der Kolben η in seiner gehobenen Stellung bleibt oder nicht.
Mit dem Hebel r1 ist fest verbunden der Hebel r, dessen Wirksamkeit später erläutert
wird. Durch diese Arretirung des Hebels o1
und Hebung des Hebels ο ist der Zapfen ρ (Fig. 2) aus der Pfanne /2/3 ausgehoben.
Dieser Stift hatte bisher die Stellung des Horizontalringes vl des Gyroskops während
des Antriebes durch Druckluft gesichert; da dieser Ring v1 der innerste Ring ist, so ist
damit das ganze Gyroskop unwandelbar gehalten, insbesond-ere aber natürlich auch die
Achse Z1 der Schwungmasse, so dafs die Schwungmasse nur die Rotationsbewegung ausführen
kann. Ist der Stift ρ zurückgezogen, was nach der Inbetriebsetzung, wie beschrieben,
erfolgt, so ist das ganze Gyroskop frei. Bei ^ Aenderung der Torpedobewegung überträgt
das Schwungrad / mittelst der Zugstangen jv2 n>% der Organe tv1, W^ und wh seine Bewegung
auf den Servimotor λ:* in bekannter
Weise.
Der abgeschossene Torpedo mufs nun wieder, ohne geöffnet zu werden , in seine ursprüngliche
Gebrauchsstellung zurückgebracht werden können.
Dies mufs von aufsen geschehen, und zwar erfolgt dies (Fig. 3) von der niederzudrückenden
und durch Deckschraube 1 abschliefsbaren Stange 2, welche unter Federdruck steht. Beim
Niederdrücken wirken die auf der Stange 2 befindlichen beiden Ansätze 10 und 11 in
folgender Weise (vergl. Fig. 1 und 2).
Der Knaggen 10 (Fig. 2) wirkt auf ein dachförmig ausgespartes Stück 3 ein, welches fest
auf Stange 12 sitzt. Befindet sich dieses Stück 3 nicht in der Mittelstellung der Fig. 2, so wird
es durch den Knaggen 10 der Stange 2 in diese Mittelstellung verschoben und bewegt
dabei vermittelst seiner Stange 1 2 den Hebel wx
in die gezeichnete Mittelstellung, gleichzeitig aber auch mittelst der Stange n/% auf das Quer-
stück \ (Fig. ι) und die Zugstangen ws einwirkend,
Bringt sie den Verticalring ν in seine Normal- oder Mittelstellung, von der er bei
der Bethä'tigung des Servimotors nach der einen oder der anderen Richtung naturgemäfs
abgewichen war. Der zweite auf der Stange 2 sitzende Knaggen 11 (Fig. 3) wirkt mit seiner
unteren schrägen Kante auf einen Doppelhebel if1, der unter Federwirkung steht, verdrehend
ein, indem er bei seinem Niedergange den Hebel f1 nach unten drückt (in Fig. 1 ist diese
Endstellung von 111 und die vollendete Einwirkung
des Knaggens 11 schon erreicht). Der Hebel t ist nun doppelt ausgebildet, wie aus
der Fig. 2 ersichtlich ist, und greift mit seinen beiden gabelförmigen Enden unter den Horizontalring
v1, welcher dadurch aus seiner etwaigen schrägen Lage in die normale Mittellage
gebracht wird; damit steht das Gyroskop wieder in seiner richtigen Stellung und es
mufs nun in dieser Richtigstellung arretirt werden; zu diesem Zweck drückt man die Stange 2
mit Knaggen 1 1 weiter herunter und wirkt gegen den Arm r (Fig. 1). Dieser Hebel r
wird bei Seite gedrückt und damit (Fig. 2) der mit ihm zusammenhängende Hebel r1 gedreht,
so dafs seine Nase r2 den Hebel o1 freigiebt,
der bis dahin festgehalten war.
Es wirkt nun die Feder q auf den Hebel 0 ein, und der Arretirungsstift ρ tritt in das vorher
richtiggestellte und in * dieser richtigen Stellung während des Niederdrückens der
Stange 2 gehaltene Gyroskop ein. Es ist nur noch zu erwähnen, dafs beim Loslassen der
Stange 2 die Knaggen 10 und 11 die Organe,
welche sie in die Mittelstellung gebracht haben, wieder freilassen. Es entfernt sich also die
Gabel t von dem Horizontalring, es entfernt sich der Knaggen 10 und 11 von dem dachförmigen
Stück 3 und von dem Hebel t1 mit Stift f2; es ist aber auch ferner (vergl. Fig. 4
und 5) der Kolben f in seine rechtsseitige Stellung und der Daumen c in seine niedrigste
Stellung (Fig. 7) gekommen. Das Ventil b ist geöffnet worden, denn der Luftdruck in dem
Cylinder e hat naturgemäfs nach Ablauf des Torpedos aufgehört.
Bei diesem Zurückkehren des Kolbens f in seine rechte Stellung wird die in der Leitung m
und unter dem Kolben η noch zurückbleibende Luft dadurch aus der Leitung und unter dem
Kolben η entfernt, dafs die Länge des Kolbens f so abgepafst ist, dafs derselbe beim Zurückkehren
nach rechts die nahe m (Fig. 5) links gezeichnete Hülfsöffnung freigiebt. Es kann
dann die Luft aus m unter η durch eine zweite an dem linken Ende des Cylinders e befindliche
Oeffnung entweichen, und der Kolben η kehrt ebenfalls in seine tiefste Stellung zurück.
Es ist ohne Weiteres ersichtlich, dafs die Normalstellung der gyroskopischen Scheibe
verschiedenartig sein kann und durchaus nicht absolut beschränkt ist auf die besondere Stellung,
wie sie in der Zeichnung dargestellt ist. Man kann die Normalschwingungsebene der gyroskopischen
S.cheibe z. B. auch im rechten Winkel oder annähernd' rechten Winkel dazu
liegend annehmen.
Claims (3)
1. Eine Ausführungsform der Seitensteuerung für Torpedos nach Art des Patentes
86522, dadurch gekennzeichnet, dafs die Schwungmasse als Turbinenrad ausgebildet
oder mit einem solchen verbunden ist und durch Druckluft oder Druckflüssigkeit seinen
Antrieb erhält.
2. Bei der unter 1. geschützten Seitensteuerung für Torpedos die Verwendung einer Tangentialturbine
als Antriebsmechanismus, bei welcher zwei Düsen k kl nahe der Achse
des äufseren Gyroskopringes ν angeordnet und durch diesen äufseren Ring hindurchgeführt
sind.
3. Bei der unter 1. geschützten Seitensteuerung
für Torpedos die Einschaltung eines voider Inbetriebsetzung der Turbine offen
gehaltenen Abschlufsorganes (b) in die Leitung zwischen Luftreservoir und Turbine,
welches durch die Druckluft mittelst eines Hülfsorganes (Kolben f) nach abmefsbarer
Zeit geschlossen wird.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE108091C true DE108091C (de) |
Family
ID=378091
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
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DE (1) | DE108091C (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1215944B (de) * | 1958-09-26 | 1966-05-05 | Contraves Ag | Lagefuehlkreisel |
DE1222274B (de) * | 1958-12-08 | 1966-08-04 | Honeywell Inc | Kreisel |
DE1224516B (de) * | 1958-07-02 | 1966-09-08 | Vickers Armstrongs Aircraft | Antriebsvorrichtung fuer kardanisch gelagerte, als Turbinenrotor ausgebildete Kreisel |
-
0
- DE DENDAT108091D patent/DE108091C/de active Active
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1224516B (de) * | 1958-07-02 | 1966-09-08 | Vickers Armstrongs Aircraft | Antriebsvorrichtung fuer kardanisch gelagerte, als Turbinenrotor ausgebildete Kreisel |
DE1215944B (de) * | 1958-09-26 | 1966-05-05 | Contraves Ag | Lagefuehlkreisel |
DE1222274B (de) * | 1958-12-08 | 1966-08-04 | Honeywell Inc | Kreisel |
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