DE10788C - Neuerungen an Papier-Querschneidemaschinen - Google Patents

Description

1880.

Klasse 55.

JOH. WILH. ERKENS in DÜREN. Neuerungen an Papier-Querschneidemaschinen.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 14. Januar 1880 ab.

Die vorliegenden Neuerungen an Papierschneidemaschinen beziehen sich wesentlich auf die Art und Weise der Vorschiebung des Papiers, welche intermittirend und derart erfolgt, dafs eine genaue Verstellung des Vorschubes selbst während des Ganges der Maschine ermöglicht wird, und ferner auf die Anordnung der Querschneidevorrichtung, welche derart eingerichtet ist, dafs sie ein Schrägschneiden der Bogen gestattet.

Fig. ι der beiliegenden Zeichnung, stellt die Papierschneidemaschine in oberer Ansicht, Fig. 2 in Seitenansicht dar.

Die Vorschiebung des bereits durch die in bekannter Weise angeordneten Kreisscheeren a in Längsstreifen zertheilten Papieres erfolgt durch eine hin- und hergehende Zange, welche - in Fig. 3 speciell dargestellt ist. Diese. Zange besteht aus der unteren Backe b und der oberen oder Prefsbacke d. Diese beiden Backen nehmen das Papier zwischen sich auf und werden derart automatisch gegen einander bewegt, dafs sie beim Hingang von rechts nach links das Papier festklemmen und mitnehmen, beim Rückgang aber das Papier loslassen.

Die obere Backe wird durch Stifte f gegen die untere Backe geführt, und letztere führt sich in den Führungen g des Maschinengestelles. Die Stifte / sind mit zwei Anschlägen i versehen, zwischen welchen Daumen h der Welle / spielen, welch letztere in den auf der unteren Backe befestigten Böcken m gelagert ist. Diese Welle / trägt an ihren Enden Hebel n, die durch Stangen ο mit den Hebeln p verbunden sind, die auf einer Welle sitzen und von denen der eine durch Stange r mit der verstellbaren Kurbel s verbunden ist, deren Welle t mittelst Vorgelege durch Riemscheibe, wie Fig. 1 zeigt, in Betrieb gesetzt wird. Der Ausschlag der Hebel η ist durch einen Ausschnitt c in der unteren Backe b begrenzt, Fig. 2.

Aus Fig. 3 ist ersichtlich, dafs der Abstand des Angriffspunktes der Stange r am Hebel p ebenfalls verstellbar ist, was während des Ganges geschehen kann.

Dieser Vorschubmechanismus functionirt wie folgt: Befindet sich die Zange in ihrer äufsersten Lage rechts, und beginnen die Stangen 0 an den Hebeln η zu wirken, so wird zunächst die Zange geschlossen, indem die Daumen h der Welle i¹ auf die unteren Anschläge i der Stifte / wirken und einen Druck nach abwärts auf die obere Backe ausüben, welche nun das Papier festklemmt und einen weiteren Ausschlag der Hebel η verhindern, so dafs nun die Zange nach links bewegt wird und das Papier mitnimmt. In der äufsersten Stellung links angekommen, wird die Zange sich öffnen, sowie die Stangen 0 einen Zug nach rechts auf die Hebel η ausüben. Die Zange geht somit wieder leer zurück und das Papier wird nicht mitgenommen, was insbesondere noch durch eine mit der Querschneidevorrichtung verbundene Presse verhindert wird.

Mit der unteren Backe b ist ein Tuch χ verbunden, das bei λ;¹ befestigt, über eine lose belastete Walze x² die festen Walzen x³ führt und durch ein Gewicht x⁴ gespannt wird. Dieses Tuch nimmt somit an der hin- und hergehenden Bewegung der Zange Theil, und ist ein Verlaufen, wie bei den rotirenden Filzen bei dieser Anordnung unmöglich.

Die Querschneidevorrichtung ist, wie insbesondere aus Fig. ι ersichtlich, um eine verticale Axe drehbar, so dafs ein Schrägschneiden des Papiers auf diese Weise ermöglicht wird. Zu diesem Zweck ist die im wesentlichen aus beweglichem Obermesser ν und festem Untermesser w nebst Presse y bestehende Schneidevorrichtung in einem beweglichen Gestell befestigt, das in passender Weise, wie Fig. 1 zeigt, verstellt werden kann.

Das Obermesser ν ist auf einer in diesem Gestell gelagerten Welle v' befestigt, welche durch einen Hebel v^% von der Stange u eine schwingende Bewegung erhält. Die Stange u liegt in der ideelen Axe, um welche sich der ganze Schneideapparat drehen läfst, und wird durch einen Hebel u^l in einer auf der Welle t sitzenden Daumenscheibe bewegt. Die Presse y ist an Armen befestigt, welche ebenfalls um Welle v^x drehbar sind, sie wird durch Stifte ζ gehoben, welche an dem Obermesser ν sitzen, wenn das Papier durch die Zange vorgeschoben wird, und hält während des Schneidens das Papier auf der Unterlage fest.

Mit dieser Schneidemaschine kann Papier jeden Formats und beliebig viele Bogen auf einmal geschnitten werden.

Claims (2)

Patent-An Sprüche:

1. Die Construction der Zange mit fester und beweglicher Backe b d, Stifte f, Anschläge i, Daumen h, Welle /, Hebeln n.

2. Ein von der unteren Prefsbacke b nach

beiden Seiten ausgehendes Filztuch x, das über Leitwalzen x³ geführt wird und einerseits durch eine Walze χ ~, andererseits durch ein Gewicht x* gespannt wird.
In Verbindung mit dem schwingenden Obermesser ν die Presse y, welche durch den am Messer ν angebrachten Stift ζ gehoben wird, wenn das Papier vorgeschoben wird, welcher Querschneideapparat gleichzeitig schräg gestellt werden kann.

Hierzu 2 Blatt Zeichnungen.