DE1078277B - Verfahren zur Herstellung von Gebilden mit hoher Festigkeit aus regenerierter Cellulose - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Gebilden mit hoher Festigkeit aus regenerierter Cellulose

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DE1078277B
DE1078277B DEP7721A DEP0007721A DE1078277B DE 1078277 B DE1078277 B DE 1078277B DE P7721 A DEP7721 A DE P7721A DE P0007721 A DEP0007721 A DE P0007721A DE 1078277 B DE1078277 B DE 1078277B
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Norman Louis Cox
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EIDP Inc
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EI Du Pont de Nemours and Co
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    • D01F2/00Monocomponent artificial filaments or the like of cellulose or cellulose derivatives; Manufacture thereof
    • D01F2/06Monocomponent artificial filaments or the like of cellulose or cellulose derivatives; Manufacture thereof from viscose
    • D01F2/08Composition of the spinning solution or the bath
    • D01F2/10Addition to the spinning solution or spinning bath of substances which exert their effect equally well in either

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Description

DEUTSCHES
Die Erfindung betrifft die Herstellung von geformten Gebilden mit einem Verhältnis von Haut- zu Kernzone ]>1, wie Fäden oder Filme, von hoher Festigkeit, durch Verformen modifizierter Viskose in einem sauren Fällbad.
Das Verfahren der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß die Viskose als Modifizierungsmittel einen Äther der Zusammensetzung
RO-(CH2CH2O)n-R'
enthält, worin R einen Alkyl- oder Arylrest, η 1,2,3 oder 4 und R' Wasserstoff, einen Alkyl- oder einen Arylrest bedeuten, wobei der Äther in wäßriger Natronlauge wenigstens zu 1% und in dem Fällbad zu nicht mehr als 0,5 % löslich ist und wobei der Äther in solchen Mengen angewandt wird, daß die Gelquellung der frisch gefällten Gebilde erheblich gesenkt wird. Vorzugsweise enthält die Viskose 0,2 bis 2 Gewichtsprozent des Modifizierungsmittels.
Das Fällbad enthält zweckmäßig 15% Zn S O4. Die ausgefällten Gebilde werden vorzugsweise der Einwirkung eines zweiten heißen Bades ausgesetzt und vor dem Aufspulen verstreckt.
Es ist bereits bekannt, der Viskose Polyvinyläther zuzusetzen, um den Faden wasserabstoßend zu machen. Man hat auch vorgeschlagen, wasserunlösliche Äther mehrwertiger Alkohole zuzusetzen, um dem Faden einen weichen Griff und schönen Mattglanz zu verleihen. Es ist schließlich auch bekannt, der Viskose bestimmte gemischte Äther zuzusetzen, die als Dispergiermittel für die nichtcellulosehaltigen Verunreinigungen des Zellstoffes wirken, um dadurch eine Verstopfung der Spinnkanäle zu verhindern. Diese Äther sollen eine möglichst lange Kette von Alkylenglykolresten aufweisen, um ihnen eine stärkere Wasserlöslichkeit zu verleihen. Sie wurden in Mengen verwendet, welche zu niedrig sind, um als Modifizierungsmittel wirken zu können; die vorgeschlagene Höchstmenge betrug etwa 0,01%, bezogen auf die Viskose, während zumindest das Mehrfache dieser Menge, etwa 0,05%, notwendig ist, um das erfindungsgemäße Resultat, die Gelquellung der frischgefällten Gebilde erheblich zu senken, zu ergeben.
Die Viskose kann beliebiger Herkunft sein, desgleichen kann ihre Zusammensetzung weitgehend geändert werden. Die für die Sulfidierung verwendete Schwefelkohlenstoffmenge kann zwischen 25 und 50% (bezogen auf wiedergewinnbare knochentrockene Cellulose) betragen. Durch Verwendung der erfindungsgemäßen Modifizierungsmittel kann der Xanthogenatschwefelgehalt höher als normal (höhere Kochsalzpunkte) sein. Bei einem Salzpunkt über 5 scheinen die Verstreckarbeit und die Fadeneigenschaften besser zu sein. In der Regel muß zur Erzielung eines Verfahren zur Herstellung
von Gebilden mit hoher Festigkeit
aus regenerierter Cellulose
Anmelder:
E. I. du Pont de Nemours and Company,
Wilmington, Del. (V. St. A.)
Vertreter: Dr.-Ing. W. Abitz, Patentanwalt,
München 27„ Gaußstr. 6
Beanspruchte Priorität:
V. St. v. Amerika vom 29.. Mai 1951
Norman Louis Cox, Claymont, Del. (V. St. A.),
ist als Erfinder genannt worden
Kochsalzpunktes von 5 oder mehr in ungereiften Viskosen 30% oder mehr Schwefelkohlenstoff verwendet werden. Obwohl ein besonderer Vorzug des erfindungsgemäßen Verfahrens die Verwendbarkeit von ungereifter Viskose ist, werden auch mit normaler gereifter Viskose wesentliche Verbesserungen in bezug auf die Gelquellung und die Faden- und Stangeneigenschaften erzielt.
Für eine sehr gute Spinnbarkeit soll die Badtemperatur zwischen 40 und 75° C liegen. Sowohl Badtemperatur als auch Badzusammensetzung und insbesondere die Badazidität müssen gegebenenfalls je nach der Art des verwendeten Modifizierungsmittel oder Modifizierungsmittelgemisches und der Konzentration desselben geregelt werden. Optimale Ergebnisse werden durch sorgfältige Anpassung der Spinnbadzusammensetzung auf die jeweils verwendete modifizierte Viskose sowie die Länge des Baddurchlaufs, die Badtemperatur und die Spinngeschwindigkeit erzielt.
Der Baddurchlauf kann in dem Primärbad 2,5 bis 5 m oder mehr betragen. Der Fadenkabel wird auf seinem Wege durch das Bad verstreckt.
Zweckmäßig erfolgt jedoch ein Teil oder die gesamte Verstreckung in einem zweiten Bad oder hinter diesem. Das Sekundärbad kann aus Wasser oder verdünnter, 1- bis 3%iger Schwefelsäure bestehen oder kann die gleiche Zusammensetzung wie das Fällbad, jedoch in größerer Verdünnung, z. B. einem Viertel der Konzentration, haben. Der Baddurchlauf des
909 767/398
Fadenkabels in dem Sekundärbad kann etwa 25 bis 127 cm oder mehr betragen. Die Temperatur des Sekundärbades liegt zweckmäßig zwischen 50 und 100° C. Zur Erzielung hochfester Fäden sind Verstreckungen von 80 bis 100% und zur Erzielung der üblichen Textilfaden solche von 20 bis 30% bevorzugt.
Das Spinnen kann mittels Spinnröhren durchgeführt werden, wie es in den USA.-Patentschriften 2 440 057 und 2 511 699 beschrieben ist. Diese Röhren umschließen die Fäden in dem Bad in ihrem kritischen Bildungsstadium, so daß keine wesentliche Spannung auf sie ausgeübt wird, da die Geschwindigkeit des durch die Röhre in gleicher Richtung laufenden Baddurchflusses nur etwas unterhalb der Geschwindigkeit des durch die Röhre laufenden Fadenbündels gehalten wird. Es ist auf diese Weise möglich, die Spinngeschwindigkeit gegenüber älteren Verfahren wesentlich zu erhöhen, ohne daß dadurch die erfindungsgemäß erzielten Vorteile geopfert werden müssen.
Die Gelquellung (d. h. das Verhältnis von Gelgewicht zu Cellulosegewicht) wird bei Fäden folgendermaßen bestimmt: Der Gelfaden wird hinter der ersten Förderrolle und vor dem Eintauchen in das zweite heiße Bad ohne Verstreckung gesammelt, indem man ihn 3 Minuten auf einem quadratischen Seihtuch liegen läßt. Die Probe wird dann 5 Minuten zentrifugiert (3600 U/min) und in einer geschlossenen Flasche gewogen. Dann wird sie säurefrei gewaschen, in einem Ofen bei 105° C getrocknet und erneut gewogen. Diese Methode kann Abänderungen erfahren, z. B. in bezug auf Streckung, Spinngeschwindigkeit oder Länge des Baddurchlaufes, welche jedoch nur geringfügige Änderungen des Zahlenwertes der Gelquellung ergeben. Bei Filmen wird die Gelquellung folgendermaßen bestimmt: Es werden aus der Viskose Filme von 0,94 mm Dicke auf eine Glasplatte gegossen und in einem Bad von 8,5% H2SO4, 17% Na2 S O4 und 10% Zn S O4 und einer Temperatur von 60° C ausgefällt. Nun wird eine Probe des ausgefällten Filmes aus der Mitte herausgeschnitten und an dieser die Gelquellung wie oben bestimmt. Außerdem wird das Verhältnis der Gelquellung der modifizierten Viskose zu der Gelquellung der nichtmodifizierten Viskose bestimmt. Dieser Wert wird als »Gelquellungs verhältnis« bezeichnet.
Eine weitere wichtige Fadeneigenschaft ist der nachstehend als »Dm«-Wert bezeichnete Faktor. Er ist ein Maß für die Neutralisationsgeschwindigkeit des Viskosefadens in dem Fäll- und Regenierbad. Die Be-Stimmung erfolgt durch Messung des Abstandes von der Spinndüse (in cm), bei welchem die Farbe eines der Viskose zugesetzten geeigneten Indikators, hier Bromkresolpurpur (pH-Bereich 5,2 bis 6,8), verschwindet. Die vorliegenden Modifizierungsmittel setzen die Neutralisationsgeschwindigkeit der ausgepreßten Gebilde herab und erhöhen daher den D-Wert gegenüber den nichtmodinzierten Viskosen. Die Fadeneigenschaften werden im allgemeinen mit wachsendem D-Wert besser.
In allen Beispielen bezieht sich der Alkaligehalt auf die als NaOH ausgedrückte Gesamtalkalität. Diese setzt sich aus dem freien NaOH sowie dem in Form von Natriumcarbonat, Natriumtrithiocarbonat und Natriumcellulosexanthogenat gebundenen NaOH zusammen.
zogen auf das Gesamtgewicht an Viskose) modifizierte Viskose wird folgendermaßen hergestellt: Alkalicellulose, die so weit gealtert ist, daß die gewünschte Viskoseviskosität (40 bis 60 P) erzielt werden kann, wird 2 Stunden unter Verwendung von 43% CS2 (bezogen auf lufttrockene Cellulose) sulfidiert. Das Xanthogenat wird in Alkalilauge gelöst, worauf nach 1V2 Stunden das Phenoxyäthanol zugegeben wird. Nach insgesamt 3stündigem Mischen bei 17° C wird die frisch bereitete Viskose filtriert, entlüftet und bis zum Verspinnen auf 4° C gehalten, d. h. sie wird in ungereiftem Zustand versponnen, was aus dem hohen Salzpunkt (16,0) und dem hohen Xanthogenatschwefelgehalt (1,35%) zu erkennen ist.
Ein aus 720 Einzelfäden bestehendes Fadenkabel von 1100 den (Durchmesser der Bohrkanäle 0,0635 mm) wird in ein Primärbad von 60° C Wärme gesponnen, welches 6,5% H2SO4, 17,8% Na2SO4 und 9,5% ZnSO4 enthält. Es wird nach dem Spulenspinnverfahren gearbeitet. Die Wegstrecke des Fadenkabels in diesem Bad beträgt etwa 1 m und die Umfangsgeschwindigkeit der ersten Förderrolle 12 m/Minute. Die Tauchbehandlung erfolgt in einem 98° C warmen Bad, das 2% H2 S O4 enthält, worauf der Faden vor dem Aufspulen um 100% verstreckt wird. Der so erhaltene Gelfaden wird säure- und salzfrei gewaschen und feucht appretiert, dann mit 120 Drehungen je Meter gezwirnt und nach geeigneter Konditionierung geprüft. Ein Teil des appretierten Fadens wird zu einem 1100/2-Gebilde zusammengelegt, d.h., zwei Strähnen des Fadenkabels von 1100 den werden zu Cord vereinigt. Die Stränge werden dann geprüft, nachdem sie ähnlich wie der Faden konditioniert wurden.
Die Eigenschaften des wie vorstehend beschrieben hergestellten Fadens und Cords sind in der folgenden Tabelle I angegeben. Durch die Modifizierung sind nicht nur die Festigkeit des Cords erhöht und die Gelquellung herabgesetzt, sondern es ist auch der Hautanteil erhöht, wie sich aus den Fadenquerschnitten ergibt.
Tabelle I
Säuregehalt im Fällbad
Fadeneigenschaften
Trockenfestigkeit, g/den ...
Naßfestigkeit, g/den
Schiingenfestigkeit, g/den..
Trockendehnung, % ......
Naßdehnung, %
Schiingendehnung, %
Gelquellung
Cordeigenschaften
Festigkeit, konditioniert,
g/den
Festigkeit, ofentrocken,
g/den
modifizierte
Viskose
8,5
Modifizierte Viskose
6,5
4,62 4,93
2,91 3,09
3,27 3,66
9,8 13,2
18,8 20,1
6,8 10,3
2,35 2,02
3,51 4,18
3,85 4,42
Beispiele 2 bis 7
•r, · -11 Eine Zugabe von Äthoxy-äthanol, Butoxy-äthanol,
ß ei spiel l Phenoxy-äthanol, Methoxy-äthoxy-äthanol, Butoxy-
Eine 5% Cellulose und 6,5% Gesamtnatrium- äthoxy-äthanal oder Phenoxy-äthoxy-äthanol ergibt
hydroxyd enthaltende, mit 0,5% Phenoxyäthanol (be- 70 ähnliche Verbesserungen der Eigenschaften, nur mit
der Ausnahme, daß die Azidität der Spinnbäder sich geringfügig unterscheidet. Die Eigenschaften des unter
Verwendung dieser Äther-äthanole erhaltenen Fadens und Cords sind in Tabelle II wiedergegeben.
Tabelle II
Eigenschaften von Fäden und Cord aus mit verschiedenen Ätheräthanolen modifizierter Viskose
Viskose: 5Vo Cellulose, 6,5«V» NaOH, 43VoCS2
Fällbad: 8,5% H2SO4, 17,5Vo Na2SO4, 9,5VoZnSO4
Beispiel Modifizierungs
mittel
(0,5%)
Fes
trocken
tigkeit, g/d
naß
en
Schlingen
Fäden
trocken
Dehnung, °
naß
/o
Schlingen
Gel-
quellung
Festig
kondi
tioniert
3ord
£eit, g/den
ofentrocken
1
Kon
trolle
4,62 2,91 3,27 9,8 18,8 6,8 2,35 3,51 3,85
(nicht mo
difiziert)
2 Äthoxy-äthanol 4,65 3,02 3,39 10,0 21,1 7,7 2,19 3,66 3,94
3 JButoxy-äthanol 4,64 3,18 3,51 10,9 21,2 8,4 2,14 3,70 4,01
4 Phenoxy-äthanol 4,89 3,27 3,57 10,7 21,3 8,1 2,06 3,86 4,20
5 Methoxy-äthanol 4,56 3,14 3,48 10,9 21,4 8,6 2,10 3,67 3,92
6 Butoxy-äthoxy-
äthanol
4,65 3,03 3,45 10,8 22,1 7,9 2,08 3,73 4,11
7 Phenoxy-äthoxy-
äthanol
4,69 3,12 3,57 11,5 22,9 8,7 2,04 3,86 4,09
Beispiel 8 9Vo H2SO4, 14Vo Na2SO4 und 13Vo ZnSO4 enthal-
Es wird eine 7"% Cellulose, 6% NaOH und IVo 30 tendes Fäll- und Regenerierungsbad gemäß Beispiel 1
versponnen. Die Eigenschaften des erzeugten Fadens sind in der nachstehenden Tabelle mit denen eines Fadens aus nichtmodifizierter Viskose in Vergleich
Äthoxy-äthaxy-äthoxy-äthanol
(C2H5-O-C2H4-O-C2H4-O-C2H4OH)
enthaltende ungereifte Viskose hergestellt und in ein
gesetzt.
Tabelle III
Viskose F
trocken
ästigkeit, g/der
naß
Schlingen trocken Dehnung, 0Zo
naß
Schlingen Gelquellung
Nichtmodifiziert 3,50
3,56
2,03
2,00
2,70
3,01
5,8
6,4
13,3
13,2
3,7
4,9
3,32
2,85
Modifiziert
Ähnlich verbesserte Ergebnisse kann man durch Verspinnen von Viskose erzielen, welche Butoxyäthoxy-äthoxy-äthanol oder Phenoxy-äthoxy-äthoxyäthanol oder Butoxy-äthoxy-äthoxy-äthoxy-äthanol oder Phenoxy-äthoxy-äthaxy-äthoxy-äthanol enthält. Mit langer werdender Äthylenoxykette scheint die Wirksamkeit dieser Verbindungen als Modifizierungsmittel abzunehmen; die bevorzugten Äther-äthanole sind die der allgemeinen Formel
RO-(CH2CH2O)nH,
wobei η 1 oder 2 ist.
Beispiele 9 bis 11
Wie vorstehend ausgeführt, werden auch dann verbesserte Ergebnisse erzielt, wenn das Fällbad kein Zinksulfat enthält. Das ist in Tabelle IV gezeigt. Die verwendete Viskose ist ungereift und enthält 7% Cellulose und 6% NaOH. Das Fäll- und Regenerierungsbad besteht aus UVo H2SO4, 27% Na2SO4, Rest Wasser.
Tabelle IV
Beispiel Modifizierungsmittel Festigkeit, g/den
trocken | naß
1,87
2,35
2,54
2,49
Dehnung, %
trocken [ naß
10,2
16,9
16,4
14,7
Gelquellung
(Kontroll
versuch)
9
10
11
keines
IVo Butoxy-äthanol
I1Vo Phenoxy-äthanol
11Vo Phenoxy-äthoxy-äthanol
3,40
3,55
3,68
3,73
5,8
5,3
6,9
5,3
3,50
3,08
2,78
3,00
Obwohl durch Modifizierung der Viskose mit einem Viskose außerdem noch ein oder mehrere andere oder mehreren der erfindungsgemäßen Zusätze ausge- Modifizierungsmittel zugegeben werden. Zum Beispiel zeichnete Ergebnisse erhalten werden, können der 70 können Polyäthylenglykole, und zwar zweckmäßig
solche mit einem Molekulargewicht von 300 bis 1000, die in der USA.-Patentschrift 2 535 044 beschriebenen Amine oder bestimmte Diamine mit den erfindungsgemäßen Modifizierungsmitteln kombiniert werden, wodurch man Fäden und Cord mit wesentlich verbesserten physikalischen Eigenschaften und erniedrigter Gelquellung erhält. Nachfolgend wird die Verwendung eines Äther-äthanols zusammen mit Polyäthylenglykol und Cyclohexylamin gezeigt.
Beispiel 12
Eine 5%-Cellulose-6,5%-NaOH-Viskose wird mit 0,5% Butoxyäthanol, 0,2% Polyäthylenglykol (Molekulargewicht 300) und 0,1% Cyclohexylamin modifiziert. Bezüglich der Herstellung der Viskose, der Spinnbedingungen, des Bades, der Reinigung und Verstreckung des Fadenkabels und der Prüfung von Faden und Cord wird auf Beispiel 1 verwiesen. Das Ergebnis ist in der nachstehenden Tabelle angegeben.
Tabelle V
Viskose nicht-
modifiziert
modifiziert
Badsäure
Fadeneigenschaften
Trockenfestigkeit, g/den ...
Naßfestigkeit, g/den
Schiingenfestigkeit, g/den..
Trockendehnung, °/o
Naß dehnung, %
Schiingendehnung, %
Gelquellung
Cordeigenschaften
Festigkeit, konditioniert,
g/den
Festigkeit, ofengetrocknet,
g/den
8,5
4,62
2,91
3,27
9,8
18,8
6,8
2,35
3,51
3,85
7,5
5,02
3,89
3,60
13,1
27,7
9,6
1,97
4,36
4,53
Bei der Prüfung zahlreicher Verbindungen, auf ihre stehend genannten Verbindungen bestimmt. Obwohl
Eignung zum Modifizieren von Viskose und zur Er- die Gelquellung von Fäden und Filmen nicht immer
zeugung verbesserter Fadeneigenschaften wurden 35 übereinstimmt, kann die Modifizierungsfähigkeit einer
viele andere verwandte Verbindungen untersucht. Es Verbindung doch aus diesen Untersuchungen beurteilt
wurden Gelquellung, Löslichkeit im Bad und in 6%iger werden.
wäßriger NaOH sowohl dieser als auch der vorTabelle VI
Verbindung Gelquellungs-
verhältnis
Konzentration
%
Löslichkeit im
8,5-17,5-9,5-Bad
Löslichkeit in
6°/oigerNaOH
'"/ο
1. Methoxy-äthanol,
CH3OCH2CH2OH
0,95 1,0 0,8 >1
2. Äthoxy-äthanol,
C2H5OCH2CH2OH+)
0,95 1,0 0,4 >1
3. Butoxy-äthanol,
C4H9OCH2CH2OH+)
0,71 1,0 0,2 >1
4. Phenoxy-äthanol,
C6H5OCH2CH2OH+)
0,71 0,5 <0,l >1
5. Diäthylglvkoläther,
C2 H5 O CH2 C H2 O C2 H5 +)
0,99 0,5 0,2 >1
6. 2-Äthvlbutoxyäthanol,
(C2Hg)2CHCH2OCH2CH2OH
0,96 0,5 <0,l <0,5
7. Äthoxy-äthyl-acetat,
O
Il
0,87 1,0 0,2 >1
C2H5OCH2CH2OC-CH3
8. Triglykoldichlorid,
CICH2CH2OCH2CH2OCH2CH2Ci
0,91 0,5 <0,l <0,5
9. Glykol-diacetat,
O O
ij Il
0,90 0,5 0,1 >1
■' !!
CH3-COCH2Ch2OC-CH3
9 Gelquellungs-
verhältnis
Konzentration
: °/o
10 Löslichkeit in
6°/cigerNaOH
%
Verbindung 0,99 0,5 Löslichkeit im
8,5-17,5-9,5-Bad
>1
10. Glykol-diformiat,
O O
Il Il
>2
Il Il -
HCOCH2CH2OCH
0,89 1,0 >1
11. Diglykolchlorhydrin,
Cl C H2C H2 O C H2 C H2 O H
0,75 1,0 >2 >i
12. l-Äthenyloxy-2-methoxy-äthylen,
CH2 = CHOCH2Ch2OCH3+)
1,00 0,5 0,5 >1
13. Äthoxy-äthyl-acrylsäureester,
O
<Ö,1
CH2 = CHCOCH2Ch2OC2H5 0,94 1,0 >1
14. Methoxy-äthoxy-äthanol,
CH3OC2H4OC2H4OH+)
0,70 1,0 0,4 >1
15. Butoxy-Äthoxy-äthanol,
C4H9OC2H4OC2H4OH+)
0,62 0,5 0,1 >1
16. Phenoxy-äthoxy-äthanol,
C6H5OC2H4OC2H4OH+)
0,71 1,0 <0,l >1
17. Butoxy-äthoxy-äthylacetat,
O
Il
<0,l
C4H9OC2H4OC2H4OC-CH3 0,98 0,5 1
18. Methoxy-triglykolacetat,
O
0,1
CH3OC2H4OC2H4OC2H4OC-Ch3 0,89 1,0 <0,5
19. Äthylen-bis-(capryloxy-äthyl)-äther,
O O
II π
<0,l
C7H15-COC2H4OC2H4-OC2H4OC-C7H15
Die mit »+« gekennzeichneten Modifizierungsmittel fallen in den Rahmen der Erfindung. Die übrigen Verbindungen sind Beispiele für Verbindungen, welche nicht die erfindungsgemäßen Resultate ergeben, da sie entweder nicht die erforderliche Löslichkeit in Alkali besitzen und/oder in dem Bad zu stark löslich sind und/oder nicht die erforderliche Äther-äthanolstruktur besitzen.
Es können auch Diäther verwendet werden. Weitere Beispiele für geeignete Diäther sind Äthylenglykoldiäthyläther, Triäthylenglykol-diäthyläther, Tetramethylenglykol-diäthyläther und Triäthylenglykoldimethyläther.
Bei Verwendung des ZnSO4 enthaltenden Bades wird durch das Modifizierungsmittel die Dicke der Haut des Fadens stark erhöht. Bei Verwendung des ZnSO4-freien Bades besitzt der aus der modifizierten Viskose erhaltene Faden eine nichtgekerbte Oberfläche und eine viel dickere Haut als der aus der unmodifizierten Viskose hergestellte Faden.
Die erfindungsgemäß hergestellten Fäden können ganz allgemein an Stelle der üblichen Fäden aus regenerierter Cellulose verwendet werden, insbesondere in der Textil- und Reifencordindustrie. Die Herstellung von Fäden mit glatter (nichtgekerbter Oberfläche) ist äußerst vorteilhaft, da solche Fäden eine sehr große Festigkeit und verbesserte Widerstandsfähigkeit gegenüber Verschmutzen und Abrieb zeigen. Wie in der USA.-Patentschrift 2 536 014 beschrieben, überwiegt bei diesen Fäden der Hautanteil gegenüber der Kernzone, und in vielen Fällen bestehen die Fäden fast zu 100% aus Haut. Derartige Fäden sind zäher, wie sich aus ihrem größeren Ermüdungswiderstand ergibt, und haben in verstärkten Gummierzeugnissen eine verlängerte Lebensdauer. Diese Kombination von hoher Fadenfestigkeit und einem hohen Umwandlungsverhältnis von Faden- in Cordfestigkeit stellt einen bedeutenden technischen Fortschritt dar.

Claims (7)

Patentansprüche·.
1. Verfahren zur Herstellung von geformten Gebilden mit einem Verhältnis von Haut- zu Kernzone Ü>1, wie Fäden oder Filme, von hoher Festigkeit, durch Verformen modifizierter Viskose in einem sauren, gegebenenfalls Zinksulfat enthaltenden Fällbad, gegebenenfalls mit anschließendem Verstrecken, dadurch gekennzeichnet, daß die Viskose als Modifizierungsmittel einen Äther der Zusammensetzung
RO-(CH2CH2O)n-R'
enthält, worin R einen Alkyl- oder Arylrest, η 1, 2, 3 oder 4 und R' Wasserstoff, einen Alkyl- oder einen Arylrest bedeuten, wobei der Äther in wäßriger Natronlauge wenigstens zu 1 % und in dem Fällbad zu nicht mehr als 0,5% löslich ist und wobei der Äther in solchen Mengen angewandt
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wird, daß die Gelquellung der frisch gefällten Gebilde erheblich gesenkt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine Viskose verwendet wird, die das Modifizierungsmittel in einer Menge von 0,2 bis 2 Gewichtsprozent enthält.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man als Ausgangsstoff eine ungereifte Viskose verwendet.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Fällbad bis zu 15% Zinksulfat enthält.
5. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Fällbad 4 bis etwa
12% Schwefelsäure und 13 bis 25% Natriumsulfat enthält.
6. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Fällbad auf 40 bis 75° C erhitzt wird.
7. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die ausgefällten Gebilde ein zweites Bad durchlaufen, in welchem sie gestreckt werden.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschrift Nr. 695 094;
schweizerische Patentschrift Nr. 150 872;
USA.-Patentsch.rift Nr. 2 451 558.
© 909 767/398 3.60
DEP7721A 1951-05-29 1952-05-28 Verfahren zur Herstellung von Gebilden mit hoher Festigkeit aus regenerierter Cellulose Pending DE1078277B (de)

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