DE1061561B - Verfahren zur Behandlung von durch Pilze oder Bakterien befallenen Substraten, insbesondere Saatgut und lebenden Pflanzen - Google Patents

Verfahren zur Behandlung von durch Pilze oder Bakterien befallenen Substraten, insbesondere Saatgut und lebenden Pflanzen

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Publication number
DE1061561B
DE1061561B DEF23860A DEF0023860A DE1061561B DE 1061561 B DE1061561 B DE 1061561B DE F23860 A DEF23860 A DE F23860A DE F0023860 A DEF0023860 A DE F0023860A DE 1061561 B DE1061561 B DE 1061561B
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
treatment
fungi
bacteria
living plants
particular seeds
Prior art date
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Pending
Application number
DEF23860A
Other languages
English (en)
Inventor
Dr Hans Brueckner
Dr Kurt Haertel
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Hoechst AG
Original Assignee
Hoechst AG
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Publication date
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Pending legal-status Critical Current

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Classifications

    • AHUMAN NECESSITIES
    • A01AGRICULTURE; FORESTRY; ANIMAL HUSBANDRY; HUNTING; TRAPPING; FISHING
    • A01NPRESERVATION OF BODIES OF HUMANS OR ANIMALS OR PLANTS OR PARTS THEREOF; BIOCIDES, e.g. AS DISINFECTANTS, AS PESTICIDES OR AS HERBICIDES; PEST REPELLANTS OR ATTRACTANTS; PLANT GROWTH REGULATORS
    • A01N55/00Biocides, pest repellants or attractants, or plant growth regulators, containing organic compounds containing elements other than carbon, hydrogen, halogen, oxygen, nitrogen and sulfur
    • A01N55/02Biocides, pest repellants or attractants, or plant growth regulators, containing organic compounds containing elements other than carbon, hydrogen, halogen, oxygen, nitrogen and sulfur containing metal atoms
    • A01N55/04Tin

Description

  • Verfahren zur Behandlung von durch Pilze oder Bakterien befallenen Substraten, -insbesondere Saatgut und lebenden Pflanzen Es wurde gefunden, daß organische Verbindungen desvierwertigen Zinns der allgemeinen Formel wobei R1 bis R4 gleiche oder verschiedene Alkyl-, Aryl-, Aralkyl-, Halogenalkyl- oder cycloaliphatische Reste sind, die bis zur Höchstzahl von 3 ersetzt sind, durch nicht über Kohlenstoff gebundene Substituenten, wie Halogene, aliphatische und aromatische Mono- und Dicarbonsäurereste, von denen mindestens einer einen aliphatischen oder aromatischen Oxy- oder Aminocarbonsäurerest darstellt, mit besonderem Vorteil zur Behandlung von durch Pilze oder Bakterien befallenen Substraten, insbesondere Saatgut und lebenden Pflanzen, angewandt werden können. Sie besitzen hervorragende fungizide und bakterizide Eigenschaften mit sehr großer Breitenwirkung und eignen sich hervorragend zur Bekämpfung von Pilzkrankheiten,. wie Peronospora, Phytophthorä, Fusicladium, Botrytis, Septoria u. a. Verbindungen dieser Art haben sichauchalssehr wirksam gegen Helminthosporium, Fusarium und Tilletia erwiesen, so daß sie auch als Beizmittel für Getreide und anderes Saatgut Verwendung finden können.
  • Die Anwendungsweise der neuen Fungizide ist dieselbe wie in der Patentanmeldung A 18340 IVa%451 beschrieben.
  • Als Oxy- oder Aminocarbonsäurereste werden beispielsweise genannt: Milchsäure, Salizylsäure, o- und p-Amino-benzoesäure, Alanin usw. Sie enthaltende Organozinnverbindungen sind unter anderem Triphenylzinnsalizylat, Diphenylzinnacetosalizylat, Diphenylzinnchlorlactat, Triphenylzinnlactat, Diphenylzinnchlor-oazninobenzoat.
  • Ferner werden beispielsweise genannt: Tributylzinn-p-aminobenzoat, Tri-(monochloräthyl)-zinnlactat, Tricyclohexylzinnalaninat, Trichlorphenylzinnsalicylat.
  • Außer zur Behandlung von Saatgut und lebenden Pflanzen eignen sich die neuen Fungicide auch zur Bekämpfung von Pilzwachstum auf allen anderen hierfür anfälligen Substraten, wie beispielsweise Schnittholz, Leder, Pappe, Textilien.
  • Beispiel l Werden Zuckerrüben in der Anwendungskonzentration von 0,50/, mit einem Spritzpulver behandelt, das 20 Gewichtsteile der Verbindung Diphenylzinn-p-aminobenzoat als Wirkstoff enthält, und anschließend die Pflanzen mit Sporen von Cercospora beticola infiziert, so wird der Ausbruch der Cercospora-Krankheit nahezu vollständig unterbunden und der Ertrag an Rüben und Blatt bei dreimaliger Spritzung im Abstand von 3 Wochen erheblich gesteigert. Im Vergleich dazu werden in gleicher Weise mit einem handelsüblichen Kupferspritzmittel (50 % Cu) behandelte und anschließend infizierte Zuckerrüben erheblich stärker befallen und bleiben auch im Ertrag gegenüber der Organozinnverbindung zurück, wie nachstehende Ertrags- und Bonitierungszahlen veranschaulichen. Die Bonitierung des Befalls erfolgte nach dem üblichen Schema: 0 = kein Befall, 5 = Totalbefall.
    Wirksto$gehalt Anwendung Ertrag in dz/ha
    Verbindungstyp im Präparat Konzentration Endbonitierung
    o/' o/o Rübe I Blatt
    Diphenylzinn-p-aminobenzoat .... 20,0 0,5 1,2 386,3 405,0
    Kupferoxychloridspritzmittel ..... 50,0 0,5 3,1 354,5 362,5
    Unbehandelt ................... - - 4,5 285,7 254,8
    Beispiel 2 Selleriepflanzen der anfälligen Sorte »Magdeburgei Markt« wurden mit Sporen von Septoria apii stark -infiziert und 24 Stunden nach der Infektion in der Konzentration von 0,5 °/a mit einem Spritzpulver behandelt, das als Wirkstoff 50 Gewichtsteile der Verbindung Dibenzylzinnlactat enthielt. Die Spritzung wurde im Verlauf der Vegetation 5mal wiederholt. Im Vergleich dazu wurden in gleicher Weise infizierte Selleriepflanzen mit einem handelsüblichen Präparat in der Anwendungskonzentration von 0,5 °/o behandelt, das 80 Gewichtsteile der bekannten Verbindung Zinkäthylenbisdithiocarbamat im Präparat enthielt. Die Befallsbonitierung und Ertragsauswertung am Ende der Vegetation zeigte, daß der Verbindungstyp Dibenzylzinnlactat den Befallsgrad stark mindert und eine gute Ertragssteigerung an Blatt und Knollen bewirkt, während Zinkäthylenbisdithiocarbamat einen stärkeren Befall nicht zu verhindern vermochte und auch ertragsmäßig geringer liegt, wie aus derBonitierungs-und Ertragsauswertungstabelle ersichtlich ist. Die Bonitierung erfolgte nach dem üblichen Schema. 0 = kein Befall, 5 = Totalbefall.
    Wirkstoffgehalt Anwendung Ertrag in dz/ha
    Verbindungstyp im Präparat Konzentration Endbonitierung
    °/o °/o Knolle I Blatt
    Dibenzylzinnlactat .......... . ... 50,0 0,5 1,7 289,3 275,8
    Zinkäthylenbisdithiocarbamat .... 80,0 0,5 2,9 268,5 259,3
    Unbehandelt ................... - - 4,3 201,7 154,6
    Beispiel 3 100 kg stark mit Fusarium nivale infizierter Winter-Roggen der Sorte Pettkuser-Normalstroh wurden mit 200 g Beizmittel gebeizt, das neben 10,00/, Tributylzinnp-aminobenzoat noch 90,00/, Talkum als Trägerstoff enthielt. Als Vergleichsmittel diente ein übliches Quecksilberpräparat mit 2,0"/, Hg in gleicher Aufwandmenge. Die Auszählung auf befallene Keime hatte folgendes Ergebnis:
    Tributylzinn-p-amino-
    benzoat . . . . . . . . . . = 94,50/0 gesund, 5,501, krank
    Quecksüber-Ver-
    gleichsznittel ...... = 90,80/, gesund, 9,20[, krank
    Unbehandelt . . . . . . . . = 37,30[, gesund, 62,70/, krank

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Behandlung von durch Pilze oder Bakterien befallenen Substraten, insbesondere Saatgut und lebenden Pflanzen, gekennzeichnet durch die Anwendung von organischen Verbindungen des vierwertigen Zinns der allgemeinen Formel wobei R1 bis R4 gleiche oder verschiedene Alkyl-, Aryl-, Aralkyl-, Halogenalkyl-, cycloaJiphatische Reste sind, die bis zur Höchstzahl von 3 ersetzt sind durch nicht über Kohlenstoff gebundene Substituenten, von denen mindestens einer den Rest einer aliphatischen oder aromatischen Oxy- oder Aminocarbonsäure darstellt.
DEF23860A 1956-02-18 1956-02-18 Verfahren zur Behandlung von durch Pilze oder Bakterien befallenen Substraten, insbesondere Saatgut und lebenden Pflanzen Pending DE1061561B (de)

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Cited By (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1155969B (de) * 1960-01-02 1963-10-17 Benckiser Gmbh Joh A Verfahren zur Bekaempfung von Stauungen und Verstopfungen in Leitungssystemen und Apparaturen, insbesondere in der Zellstoffindustrie
US3210245A (en) * 1960-06-22 1965-10-05 Bayer Ag Method of combating fungus and bacterial infection
DE1226746B (de) * 1961-12-15 1966-10-13 Metal & Thermit Corporatyion Bakteriostatische und fungistatische Mittel

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DE1155969B (de) * 1960-01-02 1963-10-17 Benckiser Gmbh Joh A Verfahren zur Bekaempfung von Stauungen und Verstopfungen in Leitungssystemen und Apparaturen, insbesondere in der Zellstoffindustrie
US3210245A (en) * 1960-06-22 1965-10-05 Bayer Ag Method of combating fungus and bacterial infection
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