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Fungizide Mittel
Gegenstand des Patentes Nr. 229082 sind fungizide Mittel, die gekennzeichnet sind durch ihren Gehalt an einer Kombination aus an sich bekannten fungiziden Triphenylzinnverbindungen gemäss der allgemeinen Formel
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worin X eine anorganische oder organische Gruppe darstellt, die nicht mittels Kohlenstoff am Zinn gebunden ist, und der ebenfalls als Fungicid bekannten Äthylen-bis-dithiocarbaminsäure in Form ihres Zink-, Mangan- oder Eisen-Salzes. Als Triphenylzinnverbindung wird dabei insbesondere Triphenylzinnacetat verwendet, und es kommen auf 1 Teil der Triphenylzinnverbindung 1 - 30 Teile eines Äthylen- - bis-dithiocarbaminats.
Bei der weiteren Ausgestaltung dieses Gegenstandes wurde nun gefunden, dass bei empfindlichen Kulturen solche fungiziden Mittel bevorzugt werden, die gekennzeichnet sind durch ihren Gehalt an einer Kombination aus 2-12 Teilen der Triphenylzinnverbindung und 1 Teil des Mangansalzes der Äthylen- - bis-dithiocarbaminsäure.
Die Phytotoxizität der Triphenylzinnverbindung wird durch das genannte Mischungsverhältnis, d. h. durch die Beimengung von vergleichsweise kleinen Mengen Mangan-äthylen-bis-dithiocarbamat, so weit herabgesetzt, dass die Anwendungsbreite der organischen Zinnverbindungen erweitert wird. Dies führt auch bei empfindlichen Pflanzen zu erheblichen Mehrerträgen im Vergleich zu lediglich mit organischen Zinnverbindungen behandelten Pflanzen. Die Anwendung des neuen Mischungsverhältnisses von z. B. 2 bis 12 Teilen Triphenylzinnacetat plus 1 Teil Mangan-äthylen-bis-dithiocarbamat ruft demnach einen pflanzenphysiologisch überraschenden Effekt hervor.
Beispiel l : Im Gewächshaus werden aus Augenstecklingen junge Kartoffelpflanzen herangezogen und bei einer Pflanzenhöhe von 10 cm mit verschiedenen Triphenylzinnverbindungen in Kombination mit verschiedenen Anteilen an Mangan-äthylen-bis-dithiocarbamat behandelt.
Die Wirkstoffmenge an Triphenylzinnverbindung beträgt stets 600 mg/l Spritzbrühe, variiert wird nur die Menge des zugegebenen Mangan-äthylen-bis-dithiocarbamats. Diese bewegt sich zwischen 300 bis 25 mg/l Spritzbrühe.
Die Behandlung wird in vierfacher Wiederholung durchgeführt. Nach dem Antrocknen des Spritzbe-
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8 Tage nach der Behandlung wird der Schädigungsgrad nach dem Augenschein in Wertzahlen von 0 bis 5 beurteilt, wobei 0 = keine und 5 = totale Schädigung bedeutet. Ausserdem wird das Grüngewicht der Pflanzen ermittelt und im Vergleich zu unbehandelt = 100 ausgedrückt.
Das Ergebnis ist aus Tabellel zu ersehen. Es besagt, dass die Beimischung von wenig Manganäthylen- - bis-dithiocarbamat zu den Triphenylzinnverbindungen die Phytotoxizität praktisch auf 0 mindert.
Beispiel 2 : Kartoffeln der Sorte"Holland. Erstling" werden viermal im Abstand von 10Tagen mit einer Wirkstoffkombination behandelt, die aus 60 Teilen Triphenylzinnchlorid und 20 Teilen Mangan- äthylen-bis-dithiocarbamat besteht ; der Rest besteht aus 20 Teilen Inertmaterial.
Es werden je Behandlung 0,5 kg eines Präparats entsprechend 300 g Triphenylzinnchlorid und 100 g MangÅanäthylen-bis-dithiocarbamat je Hektar ausgebracht.
Als Vergleichsmittel dient ein analoges Präparat, das nur 60% Triphenylzinnchlorid und 40% inertes Trägermaterial, aber kein Manganäthylen-bis-dithiocarbamat enthält, und ein Präparat, das nur aus 20% Manganäthylen-bis-dithiocarbamat und 80% inertem Trägerstoff besteht.
Je Hektar wurden 0,5 kg eines Präparates, enthaltend 300 g Triphenylzinnchlorid bzw. 100 g Man- ganäthylen-bis-dithiocarbamat ausgebracht. Das Ergebnis des Befalls durch Phytophthora infestans wird in Abständen von je 10 Tagen nach den Behandlungen bonitiert und in Wertzahlen von 0 bis 5 ausgedrückt, wobei 0 = kein Befall und 5 = Totalbefall bedeutet.
Das Ernteergebnis und die Befallsbonitierung sind in Tabelle II zu ersehen. Sie zeigen, dass bei gleich guter fungizider Wirkung der Ernteertrag bei der Kombination von Triphenylzinnchlorid mit Manganäthylen-bis-dithiocarbamat erheblich höher ist als in den Parzellen, die nur mit Triphenylzinnchlorid gespritzt wurden. Die Parzellen, die nur mit einer Aufwandmenge von 100 g Manganäthylen-bis-dithio- carbamat je Hektar gespritzt wurden, zeigen praktisch keinen fungiziden Effekt, und der Ertrag liegt nicht höher als bei unbehandelten Parzellen.
Beispiel 3 : Im Gewächshaus werden Tomatenpflanzen im 4-Blatt-Stadium mit verschiedenen Triphenylzinnverbindungen, die mit Manganäthylen-bis-dithiocarbamat kombiniert sind, behandelt. Die Wirkstoffmenge an Triphenylzinnverbindung wird dabei konstant mit 300 mg/l Spritzbrühe beibehalten und jeweils nur der Anteil anManganäthylen-bis-dithiocarbamat von 300 bis 25mg/lSpritzbrühe variiert.
Als Vergleichsmittel dient jeweils die Triphenylzinn-Verbindung allein für sich.
Nach einer Einwirkzeit von 8 Tagen wird der Schädigungsgrad der Pflanzen nach dem Augenschein in Wertzahlen von 0 bis 5 beurteilt, wobei 0 = keine und 5 = totale Pflanzenvernichtung bedeutet.
Ausserdem wird auch das Grüngewicht der behandelten Pflanzen ermittelt und im Vergleich zu unbehandelt = 100 gesetzt.
Das Ergebnis ist aus Tabelle III zu ersehen. Man sieht, dass schon sehr geringe Anteile an Mangan- äthylen-bis-dithiocarbamat zu denTriphenylzinn-Verbindungen die Phytotoxizität der organischen Zinnverbindung in dem Mischungsverhältnis 1 Teil Manganäthylen-bis-dithiocarbamat zu 6 Teilen Triphenylzinn-Verbindung total aufhebt und bei einem Mischungsverhältnis von 1 Teil Manganäthylen-bis-dithiocarbamat zu 12 Teilen Triphenylzinn-Verbindung noch deutlich mindert.
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<tb> ITriphenylzinn- <SEP> Sn-Schädigungsgrad <SEP> der <SEP> Kartoffelpflanzen <SEP> bei <SEP> Zugabe <SEP> von <SEP> Manganäthylen-bis-dithiocarbamat
<tb> Verbindungstyp <SEP> Verbindung/in <SEP> mg/l <SEP> Spritzbrühe <SEP>
<tb> 1 <SEP> Spritzbrühe <SEP> 300 <SEP> 200 <SEP> 100 <SEP> 50 <SEP> 25 <SEP> 0
<tb> Triphenylzinn- <SEP> 600 <SEP> 0 <SEP> 0 <SEP> 0 <SEP> 0-1 <SEP> 1 <SEP> 3 <SEP> Schädigungsgrad
<tb> acetat <SEP> 110 <SEP> 115 <SEP> 108 <SEP> 105 <SEP> 95 <SEP> 74 <SEP> Grüngewicht <SEP> im <SEP> Vergleich <SEP> zu <SEP> Ko*= <SEP> 100 <SEP>
<tb> Triphenylzinn- <SEP> 600 <SEP> 0 <SEP> 0 <SEP> 0 <SEP> 1 <SEP> 2 <SEP> 4 <SEP> Schädigungsgrad
<tb> chlorid <SEP> 118 <SEP> 105 <SEP> 102 <SEP> 100 <SEP> 80 <SEP> 61 <SEP> Grüngewicht <SEP> im <SEP> Vergleich <SEP> zu <SEP> Ko <SEP> = <SEP> 100
<tb>
Triphenylzinn- <SEP> 600 <SEP> 0 <SEP> 0 <SEP> 0 <SEP> 0 <SEP> 2 <SEP> 3-4 <SEP> Schädigungsgrad
<tb> hydroxyd <SEP> 112 <SEP> 107 <SEP> 117 <SEP> 103 <SEP> 85 <SEP> 69 <SEP> Grüngewicht <SEP> im <SEP> Vergleich <SEP> zu <SEP> Ko <SEP> = <SEP> 100
<tb> Triphenylzinn <SEP> 0 <SEP> 0 <SEP> 0 <SEP> 0 <SEP> 0 <SEP> 3 <SEP> Schädigungsgrad
<tb> -p-toluolsulfamid <SEP> 108 <SEP> 112 <SEP> 107 <SEP> 103 <SEP> 102 <SEP> 79 <SEP> Grüngewicht <SEP> im <SEP> Vergleich <SEP> zu <SEP> Ko <SEP> = <SEP> 100
<tb> Triphenyl-dimethyl-600 <SEP> 000002 <SEP> Schädigungsgrad
<tb> -acrylsäure <SEP> 116 <SEP> 123 <SEP> 109 <SEP> 103 <SEP> 108 <SEP> 98 <SEP> Grüngewicht <SEP> im <SEP> Vergleich <SEP> zu <SEP> Ko <SEP> = <SEP> 100
<tb> Bis-triphenyl- <SEP> 600 <SEP> 0 <SEP> 0 <SEP> 0 <SEP> 0 <SEP> 1 <SEP> 1-2 <SEP> Schädigungsgrad
<tb> zinnoxyd <SEP> 115 <SEP> 116 <SEP> 116 <SEP> 108 <SEP> 103
<SEP> 100 <SEP> Grüngewicht <SEP> im <SEP> Vergleich <SEP> zu <SEP> Ko <SEP> = <SEP> 100
<tb> Unbehandelt <SEP> 0 <SEP> 0 <SEP> 0 <SEP> 0 <SEP> 0 <SEP> 0 <SEP> Schädigungsgrad
<tb> 100 <SEP> 100 <SEP> 100 <SEP> 100 <SEP> 100 <SEP> 100 <SEP> Grüngewicht
<tb>
* nach Augenschein in Wertzahlen 0-5 0 = keine Schäden, 5 = abgestorben Ko* = Kontrolle
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Tabelle 11
Befallsbonitierung der Phytophthora infestans und Ernteertrag des Kartoffelversuches mit Triphenylzinnchlorid + Manganäthylen-bis-dithiocarbamat
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<tb> Verbindung <SEP> Wirkstoffmenge <SEP> Ernteertrag <SEP> Befallsbonitierung <SEP> in <SEP> Wertzahlen <SEP> 0-5 <SEP>
<tb> g/ha <SEP> dz/ha <SEP> 1. <SEP> Bonitierung <SEP> 2.
<SEP> Bonitierung <SEP> Schlussbonitierung
<tb> Triphenylzinnchlorid <SEP> + <SEP> 300
<tb> Manganäthylen-bis- <SEP> 385 <SEP> 0 <SEP> 0,5 <SEP> 1,2
<tb> -dithiocarbamat <SEP> 100
<tb> Triphenylzinnchlorid <SEP> 300 <SEP> 293 <SEP> 0 <SEP> 0,6 <SEP> 1,3
<tb> Manganäthylen-bis-
<tb> - <SEP> dithiocarbamat <SEP> 100 <SEP> 205 <SEP> 1 <SEP> 2,8 <SEP> 4,8
<tb> Unbehandelt <SEP> 198 <SEP> 1 <SEP> 2,7 <SEP> 5,
0
<tb>
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Tabelle 111 Phytotoxische Versuche an Tomatenpflanzen mit verschiedenen Triphenylzinn-Verbindungen in Kombination n mit Manganäthvlen-bis-dithiocarbamat
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<tb>
<tb> Triphenylzinn- <SEP> mg <SEP> wirkstoff/ <SEP> Schädigungsgrad <SEP> der <SEP> Tomatenpflanzen <SEP> bei <SEP> Zugabe <SEP> von <SEP> Manganäthylen-bis-dithiocarbamat
<tb> Verbindungstypen <SEP> 1 <SEP> Spritzbrühe <SEP> in <SEP> mg/1 <SEP> Spritzbrühe
<tb> 300 <SEP> 200 <SEP> 100 <SEP> 50 <SEP> 25 <SEP> 0
<tb> Triphenylzinn- <SEP> 300 <SEP> 0 <SEP> 0 <SEP> 0 <SEP> 1 <SEP> 2 <SEP> 4 <SEP> Schädigungsgrad <SEP> *
<tb> acetat <SEP> 112 <SEP> 109 <SEP> 110 <SEP> 103 <SEP> 90 <SEP> 62 <SEP> Grüngewicht <SEP> im <SEP> Vergleich <SEP> zu <SEP> Ko* <SEP> = <SEP> 100
<tb> Triphenylzinn-300 <SEP> 0 <SEP> 0 <SEP> 0 <SEP> 1-2 <SEP> 2 <SEP> 4 <SEP> Schädigungsgrad
<tb>
chlorid <SEP> 109 <SEP> 112 <SEP> 108 <SEP> 98 <SEP> 88 <SEP> 65 <SEP> Grüngewicht <SEP> im <SEP> Vergleich <SEP> zu <SEP> Ko <SEP> = <SEP> 100
<tb> Triphenylzinn-300 <SEP> 000124 <SEP> Schädigungsgrad
<tb> Tripnenyszmn- <SEP> 300
<tb> hydroxyd <SEP> 113 <SEP> 108 <SEP> 104 <SEP> 102 <SEP> 93 <SEP> 68 <SEP> Grüngewicht <SEP> im <SEP> Vergleich <SEP> zu <SEP> Ko=100
<tb> Triphenylzinn- <SEP> 300 <SEP> 0 <SEP> 0 <SEP> 0 <SEP> 0 <SEP> 1 <SEP> 3 <SEP> Schädigungsgrad
<tb> citrat <SEP> 105 <SEP> 107 <SEP> 99 <SEP> 104 <SEP> 93 <SEP> 72 <SEP> Grüngewicht <SEP> im <SEP> Vergleich <SEP> zu <SEP> Ko <SEP> = <SEP> 100
<tb> Bis-(Triphenyl- <SEP> 300 <SEP> 0 <SEP> 0 <SEP> 0 <SEP> 0 <SEP> 0 <SEP> 3 <SEP> Schädigungsgrad
<tb> zinn)
-oxyd <SEP> 114 <SEP> 118 <SEP> 105 <SEP> 109 <SEP> 103 <SEP> 87 <SEP> Grüngewicht <SEP> im <SEP> Vergleich <SEP> zu <SEP> Ko <SEP> = <SEP> 100 <SEP>
<tb> Unbehandelt <SEP> 0 <SEP> 0 <SEP> 0 <SEP> 0 <SEP> 0 <SEP> 0 <SEP>
<tb> 100 <SEP> 100 <SEP> 100 <SEP> 100 <SEP> 100 <SEP> 100
<tb>
* nach Augenschein in Wertzahlen 0 - 5 0 = keine Schäden, 5 = abgestorben Ko*=Kontrolle