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Metallfreie Fungicide
Zur Steigerung der Emteerträge ist die Anwendung von Fungiciden zur Bekämpfung von Pflanzenkrankheiten, die durch phytopathogene Pilze verursacht werden, eine Notwendigkeit. Zu diesem Zweck wurden bisher neben einigen metallfreien Fungiciden vorwiegend Kupferverbindungen und organische Schwermetallverbindungen verwendet, die zum Teil schwer zugänglich sind oder nur über eine geringe Wirkungsbreite verfügen, indem keine oder nur eine unzureichende Wirksamkeit gegenüber den wirtschaftlich bedeutungsvollen Phytophthora- und Peronospora-Arten vorliegt.
Es wurde nun eine neue verhältnismässig einfach zugängliche Verbindung gefunden, die bei einer guten fungiciden Wirksamkeit - auch gegen Phytophthora infestans und Peronospora viticola-in der notwendigen Anwendungskonzentration eine gute Pflanzenverträglichkeit besitzt. Diese Verbindung hat die Formel :
EMI1.1
Zu ihrer Herstellung wird eine wässerige Lösung eines Salzes der Dimethyldithiocarbaminsäure mit Monomethylaminhydrochlorid zur Reaktion gebracht. Die sich daraus ergebende klare Lösung wird mit
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ein Produkt von hoher Reinheit. Die Ausgangsverbindungen sind billige grosstechnische Produkte der Chemie. Somit ist auch die Wirtschaftlichkeit bei der Anwendung gewährleistet. Auf Grund ihrer Strukturbeschaffenheit ist die erfindungsgemässe Verbindung mit Streck-oder Füllmitteln, wie z.
B. Kaolin, Kreide, Talkumin u. ähnl., sehr leicht mischbar. Durch Zusatz von Emulgatoren oder Netzmitteln und Schutzkolloiden zu diesen Mischungen werden Spritzpulver erhalten, die sich mit Wasser zu Suspensionen verarbeiten lassen. In dieser Form ist die notwendige Dosierung bei der Anwendung durch Spritzen, Gie- ssen, Stäuben oder Streuen einfach durchzufuhren.
Aus den folgenden Beispielen ist die fungicide Wirksamkeit wie auch die Pflanzenverträglichkeit der Verbindung im Vergleich mit Tetramethylthiuramdisulfid als dem bisher bekanntesten Fungicid aus der Gruppe der Dithiocarbaminsäurederivate angeführt. Dieses letztere gibt zwar teilweise sehr gute Werte, ist aber im Gegensatz zu den erfindungsgemäss verwendeten Verbindungen in mehreren Fällen (Beispiel 2) überhaupt nicht wirksam. Im Beispiel 1 wird an Hand von Zahlenmaterial aus Versuchsergebnissen gezeigt, dass das erfindungsgemässe Fungicid für eine ganze Reihe von Anwendungsmöglichkeiten in der Wirkung dem bekannten Tetramethylthiuramdisulfid etwa gleich ist.
Beispiel 2 bringt den Vergleich der beiden Fungicide vor allem für die Verwendung als Mittel gegen Phytophthora infestans und Peronospora viticola. Dabei ist deutlich zu erkennen, dass das erfindungsgemäss verwendete Fungicid wesentlich bessere
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Ergebnisse zeigt als das Tetramethylthiuramdisulfid, das für diese Fälle völlig ungeeignet ist. Beispiel 3 zeigt, dass die beiden miteinander verglichanen Fangicide in der Frage der Phytotoxizität etwa gleichwertig sind. An Hand dieser Beispiele ist zu erkennen, dass der Wirkungsbereich des erfindungsgemäss verwendeten Fungicids wesentlich weiter ist als der des Tetramethylthiuramdisulfid.
EMI2.1
l ; PrufunggegenFusariuLTiculmorum (A), Venturiainaequalis (B) undAlternariatenuis (C)in vitro.
Die Fungicide wurden in suspendierter Form den Pilzl1ährböden zugegeben. Nach dem Aufimpfen der drei Testpilze erfolgte nach 3,5 und 10 Tagen eine Beurteilung des Pilzwachstums. Es bedeuten : 0-kein Wachstum 1 - stark gehemmtes Wachstum 2 - fläch'ges, gehemmtes Wachstum
3 - normales Wachstum
EMI2.2
<tb>
<tb> Verbindung <SEP> Koz. <SEP> Wirkst.
<SEP> Bonitierungswerte <SEP> nach <SEP> 3, <SEP> 5 <SEP> und <SEP> 10 <SEP> Tagen
<tb> 0/0 <SEP> A <SEP> B <SEP> C <SEP>
<tb> Unbehandelt-333 <SEP> 333 <SEP> 333
<tb> Tetramethylthiuramdisulfid <SEP> 0, <SEP> 2 <SEP> 000 <SEP> 000 <SEP> 000
<tb> 0, <SEP> 02 <SEP> 000 <SEP> 000 <SEP> 000
<tb> 0,002 <SEP> 013 <SEP> 113 <SEP> 003
<tb> N, <SEP> N-Bis- <SEP> (N',N'-dimethyldithio- <SEP> 0, <SEP> 2 <SEP> 000 <SEP> 000 <SEP> 000
<tb> carbamylmethyl)-methylamin <SEP> 0, <SEP> 02 <SEP> 000 <SEP> 000 <SEP> 000
<tb> 0, <SEP> 002 <SEP> 113 <SEP> 113 <SEP> 113
<tb>
EMI2.3
2 : Prüfung gegen Septoria apii (D), Phytophthora infestans (B) u/id Peronospoi'a viticolagen abgespritzt, nach dem Antrocknen des Spritzbelages mit der entsprechenden Sorensuspension infi- zien und im Gewächshaus unter Infektionsglocken aufgestellt.
Die Bonitierungen begannen mit dem ersten erscheinen der Krankheitssymptome und endeten beim vollständigen Befall der unbehandelten, infizierten Pflanzen bzw. Blätter. Es bedeuten : 0-ohie Befall
1 - vereinzelter Befall
2 - mittlerer Befall
3 - starker Befall
EMI2.4
<tb>
<tb> Verbindung <SEP> Konz. <SEP> Wirkst. <SEP> Bonitierungswerte <SEP> nach <SEP> 3, <SEP> 5 <SEP> und <SEP> 10 <SEP> Tagen
<tb> % <SEP> D <SEP> E <SEP> F
<tb> unbehandelt-123 <SEP> 123 <SEP> 123
<tb> Tetramethylthiuramdisulfid <SEP> 0, <SEP> 2'001 <SEP> 123 <SEP> 012
<tb> N. <SEP> N-Bis- <SEP> (N', <SEP> N'-dimethyldithio- <SEP> 0, <SEP> 2 <SEP> 000 <SEP> 000 <SEP> 000
<tb> carbamylmethyl) <SEP> -methylamin
<tb>
Beispiel 3: Prüfung auf Phytotoxizität.
Getopfte Cinerarien (a), Phaseolus-Bohnen (b), Tomaten (c) und Gurken (d) wurden im Gewächshaus mit den Suspensionen der zuvor genannten Verbindungen abgespritzt. Die Bonitierungen erfolgen am 3., 5. und 10. Tag nach der Spritzung. Es bedeuten :
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l-ungeschädigt 2 - leichte Schäden 3 - mässige lokal begrenzte Schäden 4-starke Schäden 5-Pflanze abgestorben
EMI3.1
<tb>
<tb> Verbindung <SEP> Konz. <SEP> Wirkst. <SEP> Bonitierungswerte <SEP> nach <SEP> 3, <SEP> 5 <SEP> und <SEP> 10 <SEP> Tagen
<tb> % <SEP> a <SEP> b <SEP> c <SEP> d <SEP>
<tb> unbehandelt-111 <SEP> 111 <SEP> 111 <SEP> 111
<tb> T <SEP> etrameth <SEP> ylthiuramd <SEP> isulfid <SEP> 0,2 <SEP> 111 <SEP> 111 <SEP> 111 <SEP> 111
<tb> N,N-Bis-(N',N'-dimethyldithio- <SEP> 0,2 <SEP> 111 <SEP> 111 <SEP> 112 <SEP> 111
<tb> carbamylmethyl) <SEP> -methylamin
<tb>