DE1542684C - Fungizide - Google Patents

Fungizide

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DE1542684C
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Authority
DE
Germany
Prior art keywords
zinc
ammonia
active ingredient
ethylene bisdithiocarbamate
oxidation
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
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English (en)
Inventor
Hermann Dr 6710 Franken thai Pommer Ernst Heinrich Dr 6703 Limburgerhof Windel
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
BASF SE
Original Assignee
Badische Anilin and Sodafabrik AG
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Description

Es sind fungizide Mittel bekannt, deren Wirkstoff durch gleichzeitige oder nacheinander vorgenommene teilweise Ausfällung des Zinkäthylenbisdithiocarbamats mit Hilfe von löslichen Zinksalzen und Oxydation der restlichen Äthylenbisdithiocarbamatgruppen zu Thiuramdisulfidgruppen hergestellt worden ist. Es ist ferner bekannt, daß der Ammoniakkomplex des Zinkäthylenbisdithiocarbamats eine dem ammoniakfreien Salz überlegene fungizide Wirkung besitzt, wobei das Molverhältnis Zink zu Ammoniak insbesondere 1 :2 beträgt. Weiter sind fungizide Aminkomplexe des Zinkäthylenbisdithiocarbamats bekannt, in denen das Molverhältnis Zink zu Aminogruppen -1:1 oder 1 :2 beträgt.
Schließlich sind aus der belgischen Patentschrift 621 575 bereits fungizide Mittel mit einem Wirkstoff bekannt, der durch gleichzeitige oder nacheinander vorgenommene teilweise Ausfällung des Manganäthylenbisdithiocarbamat-Ammoniak-Komplexes mit einem Molverhältnis Mangan zu Ammoniak = 1 : (0,6 bis 1,6) mit Hilfe von löslichen Mangansalzen in Gegenwart von überschüssigem Ammoniak und Oxydation der restlichen Äthylenbisdithiocarbamatgruppen zu den Thiuramdisulfidgruppen hergestellt worden ist. Neben diesen Manganäthylenbisdithiocarbamat-Komplexen kann dieser Wirkstoff auch andere schwerlösliche Salze der Äthylenbisdithiocarbamidsäure enthalten, beispielsweise Zinkäthylenbisdithiocarbamat.
Es wurde nun gefunden, daß es nicht etwa genügt, in den bekannten Zinkäthylenbisdithiocarbamat-Thiuramdisulfid-Komplexen das Zinkäthylenbisdithiocarbamat naheliegenderweise durch einen beliebigen Ammoniakkomplex oder insbesondere den Komplex mit einem Molverhältnis Zink zu Ammoniak = 1:2 zu ersetzen. Vielmehr erhält man nur dann besonders gut wirksame Komplexe, wenn diese ein Molverhältnis Zink zu Ammoniak = 1:1 aufweisen. Hierfür konnte auch die belgische Patentschrift 621 575 keinen Hinweis geben, weil die für Mangankomplexe geeigneten Verhältnisse nicht ohne weiteres auf Zinkkomplexe übertragbar sind und den bekannten Mangan-Ammoniak-Thiuramdisulfid-Komplexen nach dieser Patentschrift nur von Ammoniak und von Thiuramdisulfidgruppen freies Zinkäthylenbisdithiocarbamat zugesetzt wird.
Gegenstand der Erfindung ist demnach ein fungizides Mittel, enthaltend einen Wirkstoff, der durch gleichzeitige oder nacheinander, vorgenommene teilweise Ausfällung des Ammoniakkomplexes des Zinkäthylenbisdithiocarbamats mit Hilfe von löslichen Zinksalzen in Gegenwart von Ammoniak und Oxydation der restlichen Äthylenbisdithiocarbamatgruppen zu Thiuramdisulfidgruppen hergestellt worden ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Wirkstoff ein Molverhältnis Zink zu Ammoniak = 1:1 aufweist.
Die Herstellung der Komplexe erfolgt also in der Weise, daß man z. B. einen Teil eines wasserlöslichen Salzes der Äthylenbisdithiocarbamidsäure in Gegenwart der entsprechenden Menge Ammoniak mit Zinkverbindungen umsetzt und den anderen Teil anschließend oder gleichzeitig zum Thiuramdisulfid (PÄTD) oxydiert. Die Oxydation kann mit den üblichen Oxydationsmitteln, z. B. Wasserstoffsuperoxid oder salpetriger Säure (Alkalinitrit und Säure) durchgeführt werden.
Vorteilhaft hält man bei der Herstellung der Komplexe ein Verhältnis von Zinksalz zu Oxydations
mittel im Bereich von 1 :0,05 Äquivalenten bis :1,5 Äquivalenten, insbesondere 1 :0,l bis 1 : 1 Äquivalenten, ein.
Die folgende Vorschrift erläutert die Herstellung eines Komplexes.
a) Eine Lösung von 246 Teilen (Gewichtsteilen) äthylenbisdithiocarbamidsaurem Ammonium (1,01 Mol) in 2000 Teilen Wasser, die man mit 70 Teilen einer 25%igen wäßrigen Lösung von Ammoniak (1,025 Mol) versetzt hat, läßt man im Laufe von einer halben Stunde unter Rühren gleichzeitig mit einer Lösung von 102 Teilen Zinkchlorid (wasserfrei; 0,75 MoI), gelöst in 2000 Teilen Wasser, bei einer Temperatur von 20 bis 25°C in 1000 Teile Wasser einlaufen. Nach der Umsetzung wird die Suspension mit 36 Teilen Natriumnitrit (0,52 Oxydationsäquivalente) versetzt und mit verdünnter Schwefelsäure langsam auf pH 4,8 bis 5 angesäuert. Ist die Oxydation beendet, wird noch l/2 Stunde nachgerührt, der Niederschlag abgetrennt, mit Wasser gewaschen und bei 40° C getrocknet. Die Ausbeute entspricht 93% der Theorie. .
Mit der gleichen Arbeitsweise können auch Komplexe anderer Zusammensetzung hergestellt werden, z. B. unter Verwendung von
b) 127 g Zinkchlorid (wasserfrei; 0,93 Mol),
10 g Natriumnitrit (0,14 Oxydationsäquivalente),
70 g 25%ige wäßrige Ammoniaklösung
(1,025MoI).
c) 117 g Zinkchlorid (wasserfrei; 0,86 Mol),
18 g Natriumnitrit (0,26 Oxydationsäquivalente),
70 g 25%ige wäßrige Ammoniaklösung
(1,025 Mol). ■
d) . 57 g Zinkchlorid (wasserfrei; 0,42 Mol),
.80 g Natriumnitrit (1,16 Oxydationsäquivalente),
35 g 25%ige wäßrige Ammoniaklösung
(0,51 Mol).
Die Zeiten,Temperaturen oder verwendeten Wassermengen können dabei in weiten Bereichen variiert werden.
Die fungiziden Komplexe können zusammen mit anderen Wirkstoffen, beispielsweise organischen Fungiziden oder Insektiziden Wirkstoffen, oder allein verwendet werden. Die erfindungsgemäßen Fungizide können mit pulvrigen Streckmitteln zu Stäubepulvern oder mit Dispergier-, Netz- öder Haftmitteln zu dispergierfähigen Mischungen verarbeitet werden, die sich zur Herstellung von Spritzbrühen eignen. Sie sind geeignet zur Bekämpfung von falschem Mehltau oder auch von anderen Pilzen, z. B. Aspergillus niger.
B e i s ρ i e I, ,1,
Blätter von Topfreben der Sorte Müller-Thurgau werden mit wäßrigen Dispersionen feingemahlener Aufbereitungen aus 80%' Wirkstoff und 20% Natrium-' ligninsulfonat besprüht.' Nach dem Antrocknen des Spritzbelages werden die Blätter mit einer Zoosporcn-Aufsehwcmmung von Plasmopara viticola (Rcbenperonospora) infiziert. Die Pflanzen kommen dann zuerst für 16 Stunden in eine wasserdampfgcsättigte Kammer bei 20" C und anschließend S Tage in ein Gewächshaus mit Temperaturen zwischen 20 und 30"C. Nach dieser Zeit werden die Pflanzen zur
Beschleunigung und Verstärkung des Sporangienträger-Austriebes abermals während 16 Stunden in der feuchten Kammer aufgestellt. Dann erfolgt die Auszählung der Sporenlager auf der Blattunterseite. Als Vergleich dienen unbehandelte Kontrollpflanzen. Blattschädigungen der Reben wurden bei diesen Versuchen nicht beobachtet.
Wirkstoff hergestellt nach Vorschrift
b)
a)
d)
Vergleichsmittel
PÄTD
Zineb (Zinkäthylenbisdithiocarbamat)
Zineb/PÄTD 80:20 (gemäß
deutsche Auslegeschrift
1 085 709)
Zineb · 2NH3-Komplex
Kontrolle (unbehandelt)
% befallene Blätter nach
Spritzung mit + %iger
Wirkstoffbrühe
+ = 0,015 0.031 0,063
27
25
13
96
76
33
57
10
14
10
25 33
15 -21 100
5 4 0 1
7 30
IO
'5
20
30
B e i s ρ i e 1 2
In der folgenden Tabelle sind die Hemmungswerte gegenüber dem Pilz Aspergillus niger in Nährlösung angeführt. Die Nährlösungen wurden mit Pilzsporen beimpft und 120 Stunden lang bei 36° C bebrütet. Anschließend wurde das Ausmaß des Pilzwachstums beurteilt.
Wirkstoff
hergestellt nach Vorschrift
c)
a)
d):
Vergleichsmittel:
Polyäthylenthiuramdisulfid (PATD)...
Zinkäthylenbisdithiocarbamat (Zineb)
Wirkstoffmenge in der Nährlösung in Teilen Wirkstoff pro Million Teile Nährlösung
100
0 0
0 0
75
0 0 0
50
1 1
0 1
25
1 2 1 3
3 3 Wirkstoff
hergestellt nach Vorschrift
Wirkstoffmenge in der Nährlösung in Teilen Wirkstoff pro Million Teile Nährlösung
KX)
75
50
Zineb/PÄTD 80:20
(gemäß deutsche
Auslegeschrift
1 085 709)
Kontrolle (unbehandelt)
0 = kein Pilzwachstum.
abgestuft bis 5 = ungehemmtes Pilzwachstum.
Beispiel 3
In der im Beispiel 1 beschriebenen Weise wurden verschiedene Wirkstoffmischungen, die durch Umsetzung mit Zinksalzen und Oxydationsmitteln im Molverhältnis 3:1 hergestellt waren, auf ihre Wirkung gegen Rebenperonospora geprüft. Dabei wurde das folgende Ergebnis erhalten.
40
45
50
% befallene Blätter nach -%iger 0.012 (),(X)6 100 0,003
Spritzung mit - Wirkstoffbrühe
Wirkstoffmischung entsprechend einem + = 3 7 16
Molverhältnis Zinksalz zu PÄTD = 3:1
0 1 10
(Zineb · 2NH3) zu PÄTD
(Vergleichsmittel) 4 13 57
(Zineb · 1 NH3) zu PÄTD
(erfindungsgemäß)
(Zineb-Ammoniak-Komplex
zu PÄTD (Vergleichsmittel)
(Komplex enthält etwa 4% Am
moniak)
Kontrolle (unbehandelt)..

Claims (1)

  1. Patentanspruch:
    Fungizide Mittel, enthaltend einen Wirkstoff, der durch gleichzeitige oder nacheinander vorgenommene teilweise Ausfällung des Ammoniakkomplexes des Zinkäthylenbisdithiocarbamats mit Hilfe von löslichen Zinksalzen in Gegenwart von Ammoniak und Oxydation der restlichen Äthylen·^ bisdithiocarbamatgruppen zu Thiuramdisulfidgruppen hergestellt worden ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Wirkstoff ein Molverhältnis Zink zu Ammoniak = 1:1 aufweist.

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