DE1059907B - Verfahren zur Herstellung von 1, 4-Pregnadien-11ª‰, 17ª‡, 21-triol-3, 20-dion (Hydroretrocortin) und dessen 21-Estern - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von 1, 4-Pregnadien-11ª‰, 17ª‡, 21-triol-3, 20-dion (Hydroretrocortin) und dessen 21-Estern

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DE1059907B DEM29160A DEM0029160A DE1059907B DE 1059907 B DE1059907 B DE 1059907B DE M29160 A DEM29160 A DE M29160A DE M0029160 A DEM0029160 A DE M0029160A DE 1059907 B DE1059907 B DE 1059907B
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    • C07J5/00Normal steroids containing carbon, hydrogen, halogen or oxygen, substituted in position 17 beta by a chain of two carbon atoms, e.g. pregnane and substituted in position 21 by only one singly bound oxygen atom, i.e. only one oxygen bound to position 21 by a single bond
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07JSTEROIDS
    • C07J75/00Processes for the preparation of steroids in general

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Description

  • Verfahren zur Herstellung von 1, 4-Pregnadien-11 ß,17 a, 21-triol-3,20-dion (Hydroretrocortin) und dessen 21-Estern Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung der neuen chemischen Verbindung Hydroretrocortin und von dessen 21-Estern aus Retrocortin. Es hat sich herausgestellt, daß Hydroretrocortin und seine 21-Ester die Aktivität des Cortisons besitzen, sich jedoch von Cortison dadurch unterscheiden, daß sie praktisch frei von unerwünschten Nebenwirkungen sind, da sie nicht in nennenswertem Maße zur pathologischen Ansammlung von Natrium oder `Nasser führen. Die Erfindung bezieht sich auch auf saure Ester des Hydroretrocortins mit Polycarbonsäuren und Salze dieser sauren Ester, die leicht wasserlöslich sind. Diese neuen Ester des Hydroretrocortins sowie auch das Hydroretrocortin selbst sind besonders wirksam bei der Behandlung von Arthritis und damit verwandten Krankheiten, da sie bei der Verabfolgung eine cortisonartige Wirkung haben, ohne dabei den unerwünschten metabolischen Effekt des Ödems hervorzurufen, der durch die zur Ansammlung von Natrium und Wasser führende Wirkung des Cortisons verursacht wird.
  • Hvdroretrocortin und seine Ester lassen sich chemisch durch die folgende Formel darstellen in welcher R Wasserstoff oder einen Acylrest, vorzugsweise einen Acylrest, bedeutet.
  • Hydroretrocortin wird hergestellt, indem man Retrocortin mit einem Ketonreagenz, und zwar vorzugsweise mit einem Arylhydrazin, Semicarbazid u. dgl., umsetzt, wodurch die in 3- und in 20-Stellung befindlichen Ketoreste durch Azomethingruppen ersetzt werden und das entsprechende 3,20-Diarylhydrazon, 3,20-Bis-semicarbazon u. dgl., erhalten wird. Dieses Retrocortinderivat wird mit einem Reduktionsmittel umgesetzt, wodurch die llständige Ketogruppe in eine llständige Hydroxylgruppe übergeführt wird, ohne daß dabei die 3- und 20ständigen Substituenten angegriffen werden. Dieses Reduktionsprodukt wird mit einem sauren Hydrolysierungsmittel zu Hydroretrocortin umgesetzt.
  • Das Hydroretrocortin kann dann in bekannter Weise mit einem Säureanhydrid unter Bildung des entsprechenden 21-Esters des Hydroretrocortins in Reaktion gebracht werden. Diese Acylierungsreaktion wird normalerweise in einem organischen Lösungsmittel durchgeführt, und das so erhaltene 21-Acylderivat des Hydroretrocortins kann aus dem Reaktionsgemisch nach an sich bekannten Verfahren gewonnen werden, z. B. durch Verdampfen des organischen Lösungsmittels.
  • Nach einer anderen Ausführungsform kann man die 21-Ester des Hydroretrocortins darstellen, indem man zunächst Retrocortin mit Hilfe eines Säureanhydrids acyliert, den hierbei erhaltenen 21-Ester des Retrocortins mit einem Ketonreagenz umsetzt, wobei man die entsprechende acyherte Retrocortinverbindung erhält, in welcher die 3- und 20ständigen Ketongruppen durch Substituenten ersetzt sind, die sich durch Reaktion dieser Ketongruppen mit dem genannten Ketonreagenz gebildet haben, worauf man diese in 21-Stellung acylierte Retrocortinverbindung mit einem Reduktionsmittel umsetzt, welches die llständige Ketogruppe selektiv zu einer llständigen Hydroxylgruppe reduziert, ohne die 3- und 2oständigen Substituenten anzugreifen, und schließlich das Reduktionsprodukt mit einem milden sauren Hydrolysierungsmittel zu Hy droretrocortin-21-acylat umsetzt.
  • Die Umsetzung zwischen Retrocortin oder dessen 21-Estern', wie einem Retrocortin-21-alkanoat, RetrocQrtin-21-acetat, Retroeortin--21-benzpat u. dgl" und dem stickstoffhaltigen Ketorneagenz, wie einem Arylhydrazin, Semicarbazid u. dgl., wird gewöhnlich ausgeführt, indem man die Reaktionsteilnehmer in Gegenwart eines Qrgauischen Lösungsmittels, vorzugsweise eines niederen aliphatischen Alkohols, wie Methanol oder Äthanol, zusammenbringt. Das stickstoffhaltige Ketonreagenz wird vorteilhaft in der Reaktionsmischung hergestellt, indem man ein Salz des Ketonreagenz, wie z. B. ein Arylhydrazin-Hydrochlorid, Semicarbazid-Hydrochlorid u. dgl., mit einem basischen Stoff, wie N atriumacetat, Pyridin u. dgl., behandelt. Das Gemisch von Hydroretrocortin oder seinem 21-Ester, dem stickstoffhaltigen Ketonreagenz und dem Lösungsmittel wird gewöhnlich etwa 3 Stunden, vorzugsweise auf etwa 70' C, erhitzt, wobei sich das Retrocortin-3,20-diarylhydrazon, Retrocortin-3,20-bis-semicarbazon oder Ester dieser Verbindungen bilden. Diese Produkte werden im Falle der Verwendung eines Alkohols als Lösungsmittel für die Reaktionsteilnehmer vorteilhaft gewonnen, indem man das Reaktionsgemisch auf ein kleines Volumen einengt und die konzentrierte alkoholische Lösung mit Wasser verdünnt, worauf das gewünschte Produkt auskristallisiert und abfiltriert werden kann.
  • Die Retrocortinverbindung, welche in der 3- und in der 20-Stellung Keton Additionssubstituenten besitzt und in 21 -Stellung durch eine Estergruppe substituiert sein kann, wird dann mit einem Reduktionsmittel, z. B. mit Alkaliborhydriden oder Lithium Aluminiumhy drid. Sind die S-und 20ständigen Substituenten Azomethinreste, so wird die Reduktion gewöhnlich unter Verwendung eines Alkaliborhydrides, wie Lithiumborhydrid, Natriumborhydrid, Kaliumborhydrid u. dgl., als Reduktionsmittel ausgeführt. Diese Reduktion wird vorteilhaft in Gegenwart eines @erdüpnungsmittels, vorzugsweise eines Lösungsmittels, wie Tetralivdrofuran, Dimetllylformamid, Diäthyläther u. dgl. ausgeführt. Nach diesem Reduktionsverfahren erhält man Hvdroretrocortin-3,20-bis-azomethinderivate, wie Hvdroretrocortin-3,20-diarylhydrazone, Hydroretrocortin-3,20-bis-semicarbazon, Hydroretrocortin-21-alkanoat-3,20-bis-semicarbazon, Hydroretrocortin-21-acetat-3,20-bis-semicarbazon u. dgl.
  • Obwohl die Reduktion eines 21-Esters eines Retrocortin-3,20-bis-azomethinderivats unter Verwendung eines Alkaliborhydrides zur Bildung des entsprechenden 21-Esters der H-,-droretrocortin-3,20-bis-azomethinverbindung führt, vorausgesetzt, daß man die Reduktion in Anwesenheit eines praktisch wasserfreien Verdünnungsmittels durchführt, bewirkt die Anwendung eines wäßrigen Verdünnungsmittels bei der Reduktion eine Hydrolyse der 21ständigen Estergruppe, wodurch sich das entsprechende Hydroretrocortin-3,'10-azomethinderivat bildet.
  • Das Hydroretrocortin-3,20-bis-azomethinderivat wird dann mit einem sauren Hydrolysierungsmittel umgesetzt, wodurch die Azomethinreste unter Bildung der entsprechenden Hydroretrocortinverbindungen hydrolysiert werden. Wenn der Ausgangsstoff für diese Hydrolyse einen freien 21ständigen Substituenten enthält, oder wenn man unter verhältnismäßig energischen Hydrolysierungsbedingungen arbeitet, so erhält man als Produkt Hydroretrocortin. Arbeitet man jedoch unter milden Hydroly sierungsbedingungen, z. B. mit Methanol, welches eine geringe Menge wäßriger Salzsäure enthält, so werden die Azomethinreste selektiv hydrolysiert, ohne daß der 21ständige Estersubstituent dabei im wesentlichen angegriffen wird, so daß man in diesem Falle den entsprechenden 21-Ester des Hydroretrocortins erhält.
  • Die Hydrolyse wird vorteilhaft ausgeführt, indem man das Hydroretrocortin-3,20-bis-azomethinderivat in engen Kontakt mit einer wäßrigen Lösung einer Säure, z. B. einer organischen Säure, wie Essigsäure oder Propionsä.ure, oder einer Mineralsäure, -wie Schwefelsäure, einer Halogenwasserstoffsäure, Salzsäure, Phosphorsäure u.dgl., bringt und diese Mischung auf einer Temperatur zwischen Zimmertemperatur und 100° C hält. Unter diesen Bedingungen ist die Hydrolyse gewöhnlich bei höheren Temperaturen innerhalb 30 Minuten und bei Zimmertemperatur in etwa 24 Stunden vollständig.
  • Nach diesem Hydrolyseverfahren erhält man Hydroretrocortin, 21-Ester des Hydroretrocortins, wie Hydroretrocortin - 21 - alkanoat, Hydroretrocortin - 21 - acetat, Hydroretrocortin-21-benzoat u. dgl.
  • Das Hydroretrocortin kann durch Umsetzung mit einem Polycarbonsäureanhydrid, wie z. B. einem aliphatischen Dicarbonsäureanhydrid, wie Bernsteinsäureanhydrid, Glutarsäureanhydrid, Maleinsäureanhydrid, Adipinsäureanhydrid, oder einem aromatischen Dicarbonsäureanhydrid, wie Phthalsäureanhydrid u. dgl., in seinen sauren 21-Ester übergeführt werden. Die Reaktion zwischen dem Hydroretrocortin und dem Polycarbonsäureanhydrid oder gegebenenfalls dem entsprechenden Polycarbonsäurehalogenid wird vorteilhaft in einem organischen Lösungsmittel, wie Pyridin, Benzol, Chloroform u. dgl., ausgeführt, wobei man den gewünschten Ester des Hvdroretrocortins erhält. Der Hydroretrocortinester kann durch Verdampfen des organischen Lösungsmittels gewonnen werden. Verwendet man Pyridin als Lösungsmittel, so ist es gewöhnlich empfehlenswert, das Reaktionsgemisch mit einer kalten verdünnten wäßrigen Mineralsäurelösung zu mischen, worauf der Hydroretrocortinester ausfällt und durch Filtrieren oder Zentrifugieren gereinigt werden kann. Diese sauren Hydroretrocortin-21-ester können gegebenenfalls durch Umkristallisieren aus einem Lösungsmittel, wie Methanol, einem Gemisch von Aceton und Petroläther u. dgl., gereinigt werden. Nach diesem Verfahren erhält man saure 21-Ester des Hydroretrocortins, wie Hydroretrocortin-21 - hemisuccinat, Hydroretrocortin - 21 - hemiphthalat u. dgl.
  • Die sauren 21-Ester des Hydroretrocortins werden mit einer basischen Alkali- oder Erdalkaliverbindung zu dem entsprechenden Metallsalz des sauren Hydroretrocortin-21-esters umgesetzt. Als basische Alkali- oder Erdalkaliverbindung verwendet man vorteilhaft ein Alkalicarbonat, Erdalkalicarbonat, Alkalibicarbonat, Alkalihydroxyd, Erdalkalihydroxyd u. dgl. Vorzugsweise führt man die Salzbildung mit der wäßrigen Lösung des Carbonats des gewünschten Alkali- oder Erdalkalimetalls aus, wodurch man eine wäßrige Lösung des entsprechenden Metallsalzes des sauren 21-Esters des Hydroretrocortins erhält.
  • Diese Salzbildungsreaktion wird vorteilhaft unter Zusatz eines niederen aliphatischen Alkohols zu dem wäßrigen alkalischen Gemisch durchgeführt, um die Lösung des sauren 21-Esters des Hydroretrocortins zu erleichtern. Die so erhaltene Mischung wird dann auf etwa 40 bis 50° C erwärmt, wobei man eine wäßrige Lösung der Komponenten erhält. Das Wasser wird vorteilhaft aus der so erhaltenen Lösung durch Gefriertrocknung der Lösung entfernt, wobei man das gewünschte Salz des sauren 21-Esters des Hydroretrocortins erhält, welches gewöhnlich in amorpher Form anfällt.
  • Es ist bekannt, die llständige Carbonylgruppe von Cortison-3,20-disemicarbazon selektiv mit Lithiumborhydrid zu einer 11 ß-ständigen Hydroxylgruppe zu reduzieren. Cortison enthält nur eine Kohlenstoffdoppelbindung in Ring A, nämlich in 4-Stellung, Retrocortin weist dagegen in dem Ring A zwei Doppelbindungen auf, nämlich in der 1-Stellung und der 4-Stellung. Der Fachmann konnte aus dem Verhalten von Cortison bei der Reduktion der llständigen Carbonylgruppe keine Rückschlüsse auf das Verhalten von Retrocortin bei der Reduktion dieser Carbonylgruppe ziehen; denn nach der Veröffentlichung in der Zeitschrift Chemistry and Industry, 1954, S. 1482 bis 1483, wird bei der Reduktion von in 1- und 4-Stellung ungesättigten 3-Ketosteroiden mittels Alkaliborhydrid nicht die 3-Ketogruppe, wie zu erwarten war, sondern die in 1-Stellung befindliche Doppelbindung reduziert. Der Fachmann konnte mithin für die Reduktion von in 1,4-Stellung ungesättigten 3-Ketosteroiden andere Ergebnisse als für solche 3-Ketosteroide erwarten, welche nur eine Doppelbindung im Ring A aufweisen.
  • Hydroretrocortin und seine Ester eignen sich zur Behandlung von Patienten, bei denen die Arthritis durch ein Nieren- oder Herzleiden kompliziert ist, da diese neuen Hydroretrocortinverbindungen verhältnismäßig frei von Nebenwirkungen, wie z. B. der Ansammlung von Natrium und \'i'asser, sind, die für die Hormone der Nebennierenrinde, wie Cortison, charakteristisch sind. Die sauren 21-Ester des Hydroretrocortins und besonders ihre Alkali- und Erdalkalisalze weisen den Vorteil auf, daß sie in Wasser erheblich löslicher sind als Cortison, Hydrocortison oder deren Acetate, die üblicherweise zur Behandlung rheumatischer Arthritis verwendet werden.
  • Die folgenden Beispiele erläutern das erfindungsgemäße Verfahren. Beispiel 1 Ein Gemisch von 0,5 Teilen Retrocortin, 0,5 Teilen wasserfreiem Natriumacetat, 0,62 Teilen Semicarbazid-Hydrochlorid und 35 Teilen 95°/oigem Äthanol wird 3 Stunden auf etwa 70° C erhitzt. Das Reaktionsgemisch wird im Vakuum auf ein kleines Volumen eingeengt, die konzentrierte Lösung mit Wasser verdünnt und der unlösliche Niederschlag abfiltriert, mit Wasser gewaschen und getrocknet. Das Material wird durch Umkristallisieren aus Alkohol gereinigt, wobei man praktisch reines Retrocortin-3,20-bis-semicarbazon erhält.
  • Eine Lösung von 0,45 Teilen Retrocortin-3,20-bissemicarbazon, 0,17 Teilen Natriumborhydrid, 9 Teilen Tetrahydrofuran und 3 Teilen Wasser wird etwa 1 Stunde auf Rückflußtemperatur erhitzt. Die Reaktionslösung wird auf etwa 15° C gekühlt und das überschüssige Natriumborhydrid durch Zusatz einer Lösung von 0,27 Teilen Eisessig in 1,2 Teilen Wasser zersetzt. Das Tetrahydrofuran wird im Vakuum abgedampft und der Rückstand mit Äthylacetat extrahiert. Die Extrakte werden mit einer gesättigten Salzlösung, mit Wasser, 5°/oiger wäßriger Natriumbicarbonatlösung und nochmals mit Wasser gewaschen. Die Extrakte werden getrocknet und das Äthylacetat im Vakuum abgedampft, wobei man Hydroretrocortin-3,20-bis-semicarbazon erhält.
  • Das Hydroretrocortin-3,20-bis-semicarbazon wird mit 5 Teilen Eisessig, 1,5 Teilen Wasser, 0,85 Teilen Natriumacetat und 0,8 Teilen 90°/oiger Brenztraubensäure gemischt und die Mischung unter Stickstoff 4 Stunden auf etwa 75° C erhitzt. Das Reaktionsgemisch wird mit 20 Teilen Wasser verdünnt und die wäßrige Mischung im Vakuum fast zur Trockne gedampft. Der Rückstand wird mit Wasser verrieben und das organische Material mit Äthylacetat extrahiert. Die Äthylacetatlösung wird neutral gewaschen, getrocknet, entfärbt und auf ein kleines Volumen eingeengt. Nach Kühlung des Konzentrats scheidet sich ein kristalliner Stoff ab, der abfiltriert und durch Umkristallisieren aus Äthylacetat gereinigt wird. Man erhält so praktisch reines Hydroretrocortin; F. 240 bis 241° C.
  • Beispiel 2 Ein Gemisch von 0,5 Teilen Retrocortin-21-acetat, 0,5 Teilen wasserfreiem Natriumacetat, 0,62 Teilen Semicarbazid-Hydrochlorid und 35 Teilen 95°/oigem Äthanol wird etwa 3 Stunden auf 70° C erhitzt. Das Reaktionsgemisch wird im Vakuum auf .ein kleines Volumen eingeengt, die konzentrierte Lösung mit Wasser verdünnt und der unlösliche Niederschlag abfiltriert, gewaschen und getrocknet. Das so erhaltene Material wird durch Umkristallisieren aus Alkohol gereinigt, wobei man praktisch reines Retrocortin-21-acetat-3,20-bissemicarbazon erhält.
  • Eine Suspension von 0,2 Teilen Lithiumborhydrid in 10 Teilen wasserfreiem Tetrahydrofuran wird tropfenweise unter Rühren im Verlaufe von 30 Minuten mit einer Lösung von 0,44 Teilen Retrocortin-21-acetat-3;20-bissemicarbazon in 2,5 Teilen Dimethylformamid und 5 Teilen Tetrahydrofuran versetzt, wobei man die Temperatur des Reaktionsgemisches auf etwa 25° C hält. Das so erhaltene Gemisch wird weitere 40 Minuten bei 25° C gerührt und vorsichtig mit 20 Teilen 10°/oiger wäßriger Essigsäure versetzt, um das überschüssige Lithiumborhydrid zu zersetzen. Die klare Lösung wird im Vakuum fast zur Trockne gedampft; der Rückstand mit 10 Teilen Wasser verrieben und das unlösliche Material abfiltriert, mit Wasser gewaschen und getrocknet, wobei man Hydroretrocortin-21-acetat-3,20-bis-semicarbazon erhält.
  • Ein Gemisch von 0,3 Teilen Hydroretrocortin-21-acetat-3,20-bis-semicarbazon, 5 Teilen Eisessig, 1,5 Teilen Wasser, 0,85 Teilen Natriumacetat und 0,8 Teilen 90 °/oiger Brenztraubensäure wird unter Stickstoff 4 Stunden auf etwa 75° C erhitzt. Das Reaktionsgemisch wird mit 20 Teilen Wasser verdünnt und die wäßrige Mischung im Vakuum fast zur Trockne gedampft. Der Rückstand wird mit Wasser verrieben und das organische Material mit Äthylacetat extrahiert. Die Äthylacetatlösung wird neutral gewaschen, getrocknet, entfärbt und auf ein kleines Volumen eingeengt. Beim Kühlen des Konzentrats scheidet sich ein kristalliner Stoff ab, der durch Filtrieren gewonnen und durch Umkristallisieren aus Äthylacetat gereinigt wird. Man erhält so praktisch reines Hydroretrocortin-21-acetat; F. 237 bis 239° C. Beispiel 3 Eine Lösung von 0,45 Teilen Retrocortin-21-acetat-3,20-bis-semicarbazon (das nach Beispiel 2 hergestellt ist), 0,17 Teilen Natriumborhydrid, 9 Teilen Tetrahydrofuran und 3 Teilen Wasser wird etwa 1 Stunde auf Rückflußtemperatur erhitzt. Die Reaktionslösung wird auf etwa 15° C gekühlt und das überschüssige Natriumborhydrid durch Zusatz einer Lösung von 0,27 Teilen Eisessig in 1,2 Teilen Wasser zersetzt. Das Tetrahydrofuran wird im Vakuum abgedampft und der Rückstand mit Äthylacetat extrahiert. Die Äthylacetatextrakte werden mit gesättigter Salzlösung, Wasser, 50/Qiger wäßriger Natriumbicarbonatlösung und nochmals mit Wasser gewaschen. Die Extrakte werden getrocknet und das Äthylacetat im Vakuum abgedampft, wobei man Hydroretrocortin-3,20-bis-semicarbazon erhält, das in bekannter Weise zu Hydroretrocortin hydrolysiert werden kann. Beispiel 4 1 Teil Bernsteinsäureanhydrid wird in 5 Teilen frisch destilliertem Pyridin gelöst, die Lösung wird mit 1/2 Teil Hydroretrocortin versetzt und das Gemisch bei Zimmertemperatur etwa 24 Stunden unter gelegentlichem Umschwenken stehengelassen. Die Reaktionslösung wird tropfenweise unter Rühren zu etwa 50 Teilen kalter verdünnter (etwa 3°/oiger) wäßriger Salzsäure zugesetzt und der Niederschlag abfiltriert, mit Wasser gewaschen, getrocknet und aus einem Gemisch von Aceton und Petroläther umkristallisiert, wobei man praktisch reines Hydroretrocortin 21-hemisuceinat erhält; F. 214,6 gis 215,8° C.
  • Beispiel 5 1 Teil Hydroretrocortin wird in 10 Teilen Pyridin ;elöst, die Lösung wird mit 2 Teilen Maleinsäureanhydrid versetzt und das Gemisch unter einer Stickstoffatmosphäre stwa 16 Stunden bei Zimmertemperatur stehengelassen. Dann wird die Reaktionslösung unter Rühren in 100 Teile eiskalte, verdünnte, wäßrige Salzsäure gegossen und die wäßrige Mischung mehrmals mit Äther extrahiert. Die Ätherextrakte werden vereinigt, mit Wasser gewaschen, bis das Waschwasser neutral ist, und über wasserfreiem Natriumsulfat getrocknet. Die Ätherlösung wird zur Trockne gedampft und der Rückstand aus einem Gemisch von Aceton und Petroläther umkristallisiert, wobei man praktisch reines Retrocortin 21-hemimaleat erhält.
  • Beispiel 6 1 Teil Hydroretrocortin wird zu einer Lösung von 0,8 Teilen Phthalsäureanhydrid in 5 Teilen Pyridin zugesetzt. Das Gemisch wird etwa 24 Stunden stehengelassen und die so erhaltene nahezu farblose Reaktionslösung in Eiswasser eingegossen, welches Salzsäure enthält. Der sich hierbei bildende Niederchlag wird abfiltriert, gründlich mit kaltem und dann mit heißem Wasser gewaschen, um Phthalsäure zu entfernen, die sich während der Reaktion aus dem überschüssigen Phthalsäureanhydrid gebildet haben könnte. Nach dem Trocknen wird das gewaschene Material aus wäßrigem Methanol umkristallisiert, wobei man praktisch reines Hydroretrocortin-21-phthalat erhält.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von 1,4-Pregnadien-11fl,17a,21-triol-3,20-dion (Hydroretrocortin) oder dessen 21-Estern, dadurch gekennzeichnet, daß man Retrocortin oder dessen 21-Ester in bekannter Weise unter vorübergehendem Schutz der 3-. und 20ständigen Ketogruppe mit einem Reduktionsmittel, insbesondere einem Alkaliborhydrid, umsetzt und gegebenenfalls die freie 21ständige Hydroxylgruppe in bekannter Weise verestert. In Betracht gezogene Druckschriften: Journ. Amer. Chem. Soc., 73, S. 3818 (1951).
DEM29160A 1955-01-14 1955-12-24 Verfahren zur Herstellung von 1, 4-Pregnadien-11ª‰, 17ª‡, 21-triol-3, 20-dion (Hydroretrocortin) und dessen 21-Estern Pending DE1059907B (de)

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