DE1059864B - Verfahren zur Beseitigung von Schwefelwasserstoff aus Rohsprit - Google Patents

Verfahren zur Beseitigung von Schwefelwasserstoff aus Rohsprit

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DE1059864B
DE1059864B DESCH23974A DESC023974A DE1059864B DE 1059864 B DE1059864 B DE 1059864B DE SCH23974 A DESCH23974 A DE SCH23974A DE SC023974 A DESC023974 A DE SC023974A DE 1059864 B DE1059864 B DE 1059864B
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Dipl-Br-Ing Dr Dietm Ploettner
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    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B01PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
    • B01DSEPARATION
    • B01D3/00Distillation or related exchange processes in which liquids are contacted with gaseous media, e.g. stripping
    • B01D3/001Processes specially adapted for distillation or rectification of fermented solutions
    • B01D3/003Rectification of spirit

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Production Of Liquid Hydrocarbon Mixture For Refining Petroleum (AREA)

Description

  • Verfahren zur Beseitigung von Schwefelwasserstoff aus Rohsprit Die Erfindung betrifft ein Verfahren, Rohsprit von aggressiven Schwefelverbindungen, insbesondere Schwefelwasserstoff, zu befreien und damit Betriebsanlagen aus Kupfer oder Zinn, insbesondere die Spiritusmeßuhr, vor Verschmutzung und Korrosion zu schützen.
  • Schwefelwasserstoff entsteht bei jeder alkoholischen Gärung auf enzymatischem Wege durch Reduktionsvorgänge aus organischen und anorganischen Schwefelverbindungen der Maische und entweicht zum Teil mit der Gährungskohlensäure ins Freie. Der in der vergorenen Maische verbliebene Schwefelwasserstoff geht mit den Rohspritdämpfen in den Kühler und entweicht dann zum Teil durch ein zwischen Kühler und @@orlage angebrachtes Entlüftungsrohr, während ein Teil im Rohsprit verbleibt. Dieser Teil wirkt stark korrodierend insbesondere auf die Spiritusmeßuhr.
  • Aufgabe der Erfindung ist, auch diesen Schwefelwasserstoffrest unschädlich zu machen.
  • In der vergorenen Maische kann der Schwefelwasserstoff nicht mit Erfolg angegriffen werden, da hierbei Chemikalien in einer Menge benötigt würden, die die Bekömmlichkeit der Schlempe für das Vieh beeinträchtigten.
  • Es ist bekannt, Schwefelverbindungen, insbesondere Schwefelwasserstoff, aus Sprit durch Sorption in der Dampf- bzw. Dampfflüssigkeitsphase aus den Spiritusdämpfen zu entfernen. Dieses Verfahren erfordert jedoch eine umständliche Anlage. Es handelt sich um ein starres und aus Sicherheitsgründen relativ groß dimensioniertes System, das nicht dem schwankenden Gehalt des Rohsprits an Verunreinigungen angepaßt werden kann. Außerdem erschwert der zollamtliche Verschluß die Feststellung, wann die Füllmasse ausgetauscht bzw. regeneriert werden muß. Beim Austausch der verbrauchten Füllmasse, insbesondere der Kohlefüllung, muß der darin enthaltene Sprit (unter Zollaufsicht) wiedergewonnen werden. Diese Nachteile werden durch die Erfindung überwunden.
  • Das neue Verfahren zur Beseitigung von Schwefelwasserstoff und dergleichen aus Rohsprit ist dadurch gekennzeichnet, daß dem Rohsprit Schwermetallsalze, insbesondere alkohollösliches Zinkchlorid, zusammen mit Oxydationsmitteln, z. B. Kaliumpermanganat, in wäßriger schwach saurer Lösung, vorzugsweise auf seinem Weg zwischen Kühler und 1@Ießuhr, zugesetzt werden. Am besten erfolgt der Zusatz hinter dem Entlüftungsrohr.
  • Die Zugabe der Chemikalien erfolgt also beim Abdestillieren des Rohsprits aus den Maischen, und die Zusätze verbleiben bei der nachfolgenden Rektifikation im Blasenrückstand.
  • Die alleinige Verwendung von Schwermetallsalzen und auch von Kaliumpermanganat zur Reinigung von Rohsprit ist bekannt. Zinkverbindungen sind in diesem Zusammenhang in der Literatur nicht erwähnt. Unter den Betriebsbedingungen einer Brennerei sind aber nicht alle Schwermetallsalze zur Beseitigung von H. S brauchbar. Die Salze des Kupfers, Quecksilbers und Bleies binden z. B. in saurer Lösung Schwefelwasserstoff zwar sehr fest, ergeben aber schnell absetzende, unerwünschte Fällungen. Anders verhält es sich nur bei Zink, dessen Sulfid in saurer Lösung nicht ausfallen kann, so daß keine störenden Niederschläge auftreten.
  • Unter den Zinksalzen eignet sich am besten Zinkchlorid, das sowohl wasser- als auch alkohollöslich ist, so daß bei Zugabe der Reaktionslösung in den etwa 75'°/oigen Rohspiritus keine nachteilige Salzabscheidung eintritt. Es ist daher im gesamten Rohspiritus Zinkchlorid in gelöster Form als Bindemittel für Schwefelwasserstoff vorhanden.
  • Zinkchlorid ist zwar in der Lage, Schwefelwasserstoff weitgehend zu binden. Zur Vernichtung von aber doch stets verbleibenden Resten aggressiven Schwefelwasserstoffes muß jedoch gemäß der Erfindung Zinkchlorid in Kombination mit einer geringen Menge eines Oxydationsmittels angewendet werden. Kaliumpermanganat wirkt dabei infolge schnelleren Reaktionsvermögens besser als Wasserstoffperoxyd. Mit Kaliumpermanganat allein kann andererseits der Schwefelwasserstoff jedoch nicht vernichtet werden, da bei der erforderlichen höheren Menge und Konzentration des Oxydationsmittels unerwünschte chemische Veränderungen des Rohsprits herbeigeführt würden.
  • Die besondere technische Wirkung des neuen Verfahrens liegt also in der kombinierten Anwendung beider Chemikalien. Der Zusatz von etwas Kaliumpermanganat ermöglicht die Verwendung des besonders geeigneten Zinkchlorids, das anderen Zinksalzen, insbesondere aber anderen Schwermetallsalzen, vorzuziehen ist, zur restlosen Vernichtung des Schwefelwasserstoffes, während sich durch die Verwendung des Zinkchlorids der Zusatz von Kaliumpermanganat auf ein unbedenkliches @Iaß begrenzen läßt.
  • Der Zusatz erfolgt vorzugsweise kontinuierlich aus einem erhöht angebrachten Gefäß, von dem aus ein dünnes Zulaufrohr mit Regulierhahn zur Rohspritleitung hinter dem Entlüftungsrohr geführt ist. In der Spiritusvorlage erfolgt gründliche Mischung. Bei Eintritt des Rohsprits in die Meßuhr ist die Reaktion weitgehend abgeschlossen. Die Zugabe von oxydierenden Chemikalien, wie z. B. Silbernitrat, Kaliumpermanganat, zu Sprit ist an sich schon bekannt, erfolgte aber nicht zur Beseitigung von Schwefelwasserstoff in Rohspriten, insbesondere in Getreiderohsprit, zum Schutz der Betriebsanlagen gegen Korrosion, sondern zur Erleichterung der Rektifikation stark verunreinigter Rohsprite, wie sie aus :\-Ielasse oder Holz anfallen, wodurch in der Hauptsache hier Fuselöl und Aldehyde beseitigt werden sollten. Der bekannte Zusatz erfolgt außerdem an anderer Stelle, nämlich nach Verdünnung in der Rektifizierblase, nachdem der Schwefelwasserstoff schon abgetrieben ist, so daß eine Reaktion zwischen ihm und dem Oxydationsmittel nicht stattfinden kann.
  • An einem Ausführungsbeispiel soll noch das neue Verfahren erläutert werden.
  • Die schwefelwasserstoffhaltigen Rohspritdämpfe werden im Spirituskühler verflüssigt. Zusammen mit nichtkondensierbaren Gasen entweicht ein Teil des Schwefelwasserstoffes am Entlüftungsrohr hinter dem Spirituskühler ins Freie. Hinter dem Entlüftungsrohr erfolgt aus einem höher angebrachten Gefäß der Zulauf der Reaktionslösung, deren :Menge durch einen Hahn genau dosiert werden kann. Auf 1000 1 Rohsprit (75 bis 80 V olumprozent) werden höchstens etwa 250 g Zinkchlorid und 30 g Kaliumpermanganat gegeben. Auf dem Weg von der Einmündung des Zulaufrohrs der Reaktionslösung vor der Spiritusvorlage bis zur Spiritusmeßuhr mischen sich die Chemikalienzusätze mit dem Rohspiritus genügend, so daß die Reaktion mit Schwefelwasserstoff in dem erforderlichen Ausmaß eintreten kann.
  • Da die gesamte Anlage zollamtlich durch Plomben verschlossen ist, darf die Reaktionslösung nicht aus einem einfachen Gefäß, sondern nur aus einem gesicherten Behälter zulaufen. Es kann ein mit einer Skala versehenes Gerät aus Glas verwendet werden, dessen obere Öffnung durch einen Verschluß nach Art eines Rückschlagventils nach außen gesichert ist. Es kann auch noch auf das Dosierungsgefäß ein Behälter aufgesetzt werden, wie er im Brennereihandbuch, Führer durch die amtlichen Sicherungsmaßnahmen in den Verschlußbrennereien, von Richard Seidel, 1950, S. 75 bis 77, zum Einbringen erlaubter Zusätze in die Rektifizierblase beschrieben ist.
  • Das neue Verfahren bedarf keiner größeren Apparatur, wie z. B. Füllzylinder oder Kammern, zur Bindung des Schwefelwasserstoffes und erspart auch die öftere Erneuerung, Wiederbelebung und Reinigung der Füllmasse, die bei dem Vollverschluß der Brennerei als sehr störend empfunden wird.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Verfahren zur Beseitigung von Schwefelwasserstoff aus Rohsprit, dadurch gekennzeichnet, daß dem Rohsprit Schwermetallsalze, insbesondere alkohollösliches Zinkchlorid, zusammen mit Oxydationsmitteln, z. B. Kaliumpermanganat, in wäßriger, schwach saurer Lösung, vorzugsweise auf seinem Weg zwischen Kühler und Meßuhr, zugesetzt werden.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Zusatz hinter dem EntlüftUngsrohr erfolgt. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 20 797, 30,843, 39 146, 814 892, 893 036.
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Citations (5)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE20797C (de) * F. M. LYTE in London, Science Club, Savile Row Neuerungen in dem Verfahren der Reinigung von Roh-Alkoholen, insbesondere der Zuckerrüben-Alkohole
DE30843C (de) * H. DEININGER in Berlin N., Ackerstrafse 161 I Verfahren zur Rektifikation von Rohspiritus
DE39146C (de) * E. HOLTZ in Berlin SW., Alexandrinenstr. 118a Verfahren der Reinigung von Rohspiritus mittelst FEHLING'scher Kupferlösung oder ähnlicher alkalischer Kupferlösungen
DE814892C (de) * 1949-01-23 1951-09-27 Versuchs & Lehranstalt Verfahren zur Reinigung von Rohsprit
DE893036C (de) * 1951-05-03 1953-10-12 Versuchs & Lehranstalt Verfahren zur Reinigung von Spiritus

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