DE2218769A1 - Verfahren zur Behandlung von mit Gerüchen behafteten Abwasserströmen - Google Patents

Verfahren zur Behandlung von mit Gerüchen behafteten Abwasserströmen

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DE2218769A1 DE19722218769 DE2218769A DE2218769A1 DE 2218769 A1 DE2218769 A1 DE 2218769A1 DE 19722218769 DE19722218769 DE 19722218769 DE 2218769 A DE2218769 A DE 2218769A DE 2218769 A1 DE2218769 A1 DE 2218769A1
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Description

PATENTANWALTS DR. O. DITTMANN K. L. SCHIFF DR. A. ν. FÜNER DIPL. ING. P. STRBHL MÜNCHEN 80 MARIAHItFPLATZ 2*8 · . Z^l O / V «7
DA-4791
Beschreibung zu der Patentanmeldung
der Firma
DAIKYO OIL COMPANY LTD. Bridgestone Building No. 1, 1-chome, Kyobashi, Chuoku Tokyo / Japan
betreffend
Verfahren zur Behandlung von mit Gerlichen behafteten Abwasser-
- strömen
Priorität: 14. Mai 1971, Japan, Nr. 32327/1971
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Geruchsfreimachung von Abwasserströmen, die von einer chemischen Anlage herkommen und die Schwefelverbindungen enthalten,· durch eine Behandlung, wobei das behandelte Wasser als Beschickungswasser für eine andere Anlage dient oder in Flüsse, das i'ieer und dergleichen abgelassen wird.
In neuerer Zeit ist aufgrund des raschen Anstiegs des Energiebedarfs ein Bedarf nach Petroleum-Brennöl sowie nach potrocheraischen Produkten entstanden. Letzterer ist auf den raschen Fortschritt der petrochemischen Industrie zurückzuführen. :
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Demgemäß werden zur Verhinderung von Luftverschmutzungen, die auf in größerem Maßstab arbeitende Erdölraffinerien und petrochemische Anlagen zurückzuführen sind, für Naphtha, Kerosin, Gasöl und weitere Schweröle Hydrierungs-Entschwefelungs-Vorrichtungen und Gaswäscher verwendet, um den Schwefelgehalt der Erdöl-Brennöle sowie den Schwefelgehalt von Beschickungen für petrochemische Prozesse und denjenigen der resultierenden Produkte herabzusetzen.
Vom Standpunkt der Verhinderung von öffentlichen Belästigungen sind Probleme hinsichtlich der wirtschaftlichen Behandlung von großen Mengen von Abwässern, die Schwefelverbindungen enthalten und die mit Gerüchen behaftet sind, aufgetreten, wobei diese Abwässer so geruchfrei gemacht werden sollen, daß sie entweder ohne weiteres weiterverwendet oder ohne Verschmutzungsprobleme in Flüsse, das Meer und dergleichen abgelassen werden können.
Es sind daher bereits verschiedene Untersuchungen gemacht worden, um diese Abwässerströme, die mit Gerüchen behaftet sind, wirksam geruchsfrei zu machen. Derzeit wird nur das ßtripping-Verfahren im industriellen Maßstab verwendet. Dabei wird der Abwasserstrom, der mit Gerüchen behaftet ist, mit Wasserdampf entblößt, wobei die geruchshaltigen Substanzen entweder gewonnen oder verbrannt werden. Dieses Stripping-Verfahren hat jedoch den Nachteil, daß die Betriebskosten sehr hoch sind.
Gemäß der vorliegenden Erfindung geht man nun in der Hauptsache so vor, daß man einen Abwasserstrom, der mit Gerüchen behaftet ist, in Kontaltt mit einem Kohlenwasserstofföl kommen läßt, wodurch die riechenden Substanzen in dem Kohlenwasserstofföl absorbiert werden, worauf das öl und das Wasser getrennt werden. Das abgetrennte 'wasser kann als
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Bescliickungswasser für andere Vorrichtungen verwendet werden oder in ELüsse, das Meer und dergleichen abgelassen werden. Das Öl, das die riechenden Substanzen absorbiert hat, kann davon -wiederum befreit v/erden, indem es beispielsweise durch eine Hydrierungs-Entschv/efelungs-Vorrichtung geleitet wird. Somit gelingt es nach dem Verfahren der vorliegenden Erfindung, die Geruchsfreimaehung von Abwasserströinen, die mit Gerüchen behaftet sind, erheblich leichter und mit niedrigeren Kosten vorzunehmen als bei dem herkömmlichen Wasserdampf-Stripping-Verfahren.
Die vorliegende Erfindung baut sich auf der Tatsache auf, daß der Verteilungskoeffizient im System geruchshaltige Schwefelverbindungen zu Kohlenwasserstofföl größer ist als im System geruchshaltige Schwefelverbindungen und Wasser.
Durchgeführte Untersuchungen haben.su den in Tabelle 1 dargestellten Ergebnissen geführt. Diese Versuche wurden in der V/eise durchgeführt, daß der pH-Wert von Abwasserströmen, die mit Gerüchen behaftet waren und die Schwefelverbindungen, wie Schwefelwasserstoff, enthielten, mit einer Mineralsäure oder mit Alkali eingestellt wurde, mit einem Kohlenwasserstofföl mit einem mittleren Molekulargewicht von etwa 150 unter Rühren vermischt wurde und daß das Gemisch zur Abscheidung des Kohlenwasserstofföls von dem Wasser absitzen gelassen wurde. Sodann wurden in dem Kohlenwasserstofföl und den Abwässern die Gehalte an Schwefelwasserstoff und Hereaptanen bestimmt.
-Z1-
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Tabelle I
Kohlenwasserstofföl Abwasser
Schwefel- Mercaptan Schwefel- Mercaptan
wasserstoff wasserstoff pH ppm ppm ppm ppm
9,1 24 203 1260 0
7,0 326 224 934 0
6,5 510 223 720 O
6,0 728 203 472 0
5,Z 1292 211 189 0
1438 218 54 O
(Das Kohlenwasserstofföl und die geruchhaltigen Abwasserströme wurden in gleichen Mengen miteinander vermischt.)
V/ie aus Tabelle I ersichtlich wird, ist der Verteilungskoeffizient des Schwefelwasserstoffs bei. einem pH-V/ert von 6,0 gegenüber dem Kohlenwasserstofföl etwa doppelt so groß wie zu Wasser.
Wenn somit das Vermischungsverhältnis des Kohlenwasserstofföls zu dem Abwasserstrom, der mit Gerüchen behaftet ist, auf 3 bis 5 erhöht wird, dann können die Gehalte von Schwefelwasserstoff und Mercaptanen in dem Abwasser erheblich vermindert werden. Die Beziehungen zwischen dem Mischverhältnis, dem pH-Wert und dem Gehalt an Schwefelverbindungen sind in Tabelle II zusammengestellt. Bei diesem Versuch wurde ein Destillatkerosin mit einem mittleren Molekulargewicht von etwa 150, erhalten durch eine bei Atmosphären-
druck arbeitende Destillationsvorrichtung, mit einem geruchshaltigen Abwasserstrom, dessen pH-Wert eingestellt worden war, in einem definierten Verhältnis vermischt und etwa 15 Minuten gerührt. Sodann wurde das erhaltene Gemisch etwa 30 Minuten absitzen gelassen/ um das Kerosin und das Wasser zu trennen. In der Kerosinschicht und der Wasserschicht wurden die Gehalte an Schwefelwasserstoff und Mercaptanen bestimmt.
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- Tabelle II Mercaptan Äbwasserstrom Mercaptan
(1) ppm Schwefel ppm
Mischungsverhältnis von Kerosin, zu geruchshaltigem Ab wasserstoff
wasser: 3 » 1 171 ppm 0
Kerosin -203 1254 - 0
pH Schwefel 195 698 0
wasserstoff 215 470 0
9,1 ppm 208 279 0
7,0 17 197 119 0
6,5 241 48
6,0 330
5,2 ZfO2
4,0 467
488
(2) Mischverhältnis von Kerosin zu geruchshaltigern Abwasser:
9,1 12 203 1262 0
7,0 188 162 545 0
6,5 230 183 350 0
6,0 263 201 190 0
290 196 • 65 0
4,0 295 . 189 ZfO 0
Im Vergleich zu den Ergebnissen gemäß Tabelle I ist die Überführung des Schwefelwasserstoffes in das Destillatkerosin im Falle der Ergebnisse der Tabelle II unerwartet niedrig, was darauf zurückzuführen ist, daß das ßühren und das Absetzenlassen nur jeweils über einen begrenzten Zeitraum vorgenommen wurde. Mit anderen Worten ausgedrückt bedeutet dies, daß bessere Ergebnisse erhalten werden können, wenn man das Vermischen genügend lang durchführt. Der ursprüngliche geruchshaltige Abwasserstrom, enthielt 12 ppm Mercaptane. In jedem Fall wurden jedoch die Mercaptane vollkommen in die KohlenwasserstoffÖlphase überführt.
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Alis Tabelle II wird ersichtlich, daß bessere Ergebnisse erhalten werden können, wenn die Behandlung bei einem niedrigen pH-Wert durchgeführt wird. Im allgemeinen enthält der Abwasserstrom aber Ammoniumionen, so daß manchmal Ammoniumsulfat zur Abscheidung gelangt, wenn der pH-Wert niedriger als 6 ist« Durch die Versuche wurde daher bestätigt, daß der optimale pH-Bereich etwa 6,2 bis 6,3 beträgt. Bei dem Verfahren der Erfindung kann aber je nach den anderen Bedingungen ein pH-Wert innerhalb des Bereiches von 7 bis kj "vorzugsweise von 7 bis 6, verwendet werden.
V/ie oben bereits erläutert, wird ein Kohlenwasserstofföl mit einem mittleren Molekulargewicht von 100 bis 300 (am besten ist ein Destillatkerosin, das durch Destillation bei Atmosphärendruck erhalten worden ist, doch kann auch ein Destillatgasöl oder ein anderes Kohlenwasserstofföl mit einem in diesem Bereich liegenden Molekulargewicht verwendet v/erden) mit einem geruchshaltigen Abwasserstrom in einem definierten Miscliverhältnis unter Rühren je nach dem Gehalt von Schwefelverbindungen, z.B. Schwefelwasserstoff, Marcaptanon und dergleichen, vermischt, wobei die geruchshaltigen Substanzen, die in dem Abwasser enthalten waren, in das Kohlenwasserstofföl extrahiert werden.
Sodann wird das resultierende Öl-Wacser-Gemisch in das die geruchshaltigen Substanzen enthaltende Kohlenwasserstofföl und wasser aufgetrennt. Das Wasser, welches noch Spuren der restlichen Schwefelverbindungen, z.B. 100 bis 200 ppm, enthält, kann als Beschickungswacser für Entsalzungsvorrichtungen in Erdölraffinerien oder als Beschickungswasser für andere Vorrichtungen, beispielsweise Ilydrierungs-Entschwefelungs-Vorrichtungen, Gaswäscher und dergleichen, in Erdölraffinerien, die keine Entsalzungsvorrichtungen haben, verwendet werden.
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Wenn das Wasser als Beschickungswasser für Entsalzungsvorrichtungen verwendet wird, dann läßt man es in Berührung mit einer großen Menge von Rohöl oder einem anderen Kohlenwasserstofföl kommen, wodurch die restlichen geruchshaltigen Substanzen in die Ölphase hineinextrahiert werden und die Gehalte an Schwefelwasserstoff und Mercaptanen in Abwässern von der Entsalzungsvorrichtung auf 0 bis Zf ppm vermindert werden· Somit kann dann das Abwasser in Flüsse oder das Meer oder dergleichen abgelassen werden.
Wenn andererseits das Wasser als Beschickungswasser für andere Vorrichtungen verwendet wird, dann findet man keine nennenswerte Korrosion oder andere Schwierigkeiten, die auf die restlichen Schwefelverbindungen zurückzuführen sind, wenn die Vorrichtungen nach dreimonatigem Betrieb entmantelt und inspiziert werden. Daraus ergibt sich, daß das abgetrennte Wasser zufriedenstellend als Beschickungswasser verwendet werden kann.
Das abgetrennte Kohlenwasserstofföl, das die absorbierten geruchshaltigen Substanzen, wie Schwefelwasserstoff, Mercaptane und dergleichen, enthält, wird nach einer· genügenden Entwässerung in einer Hydrierungs-Sntschwefelungsvorrichtung behandelt, worin die Schwefelverbindungen, d.h. die geruchshaltigen Substanzen, abgetrennt und als Schwefelwasserstoff gewonnen werden.
Das Rohöl oder das Kohlenwasserstofföl, das den absorbierten Schwefelwasserstoff und die absorbierten Mercaptane und dergleichen enthält, und das die Entsalzungsvorrichtung verläßt, wird in eine Destillationsvorrichtung geleitet, ■ wo der größte Teil der geruchshaltigen Substanzen abgetrennt und als Schwefelwasserstoff gewonnen wird.
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Der gewonnene Schwefelwasserstoff wird in einer Schwefelgewinnungsvorrichtung dann als elementarer Schwefel gewonnen.
Bei.einer weiteren Ausführungsform läßt.man den mit Gerüchen behafteten Äbwasserstrom in Kontakt mit einem Kohlenwasserstofföl kommen, wobei die geruchshaltigen Substanzen, die in dem Abwasserstrom enthalten sind, in dem Kohlenwasserstofföl absorbiert werden. Sodann wird das resultierende Gemisch in Öl und Wasser aufgetrennt. Hierauf läßt man das abgetrennte Wasser erneut mit frischem Kohlenwasserstofföl, z.B. Kerosin, Gasöl, Rohöl und dergleichen, in Kontakt kommen, wodurch die restlichen geruchshaltigen Substanzen in dem Kohlenwasserstofföl extrahiert werden. Durch Wiederholung dieser Stufen werden die in dem Abwasser enthaltenen geruchshaltigen Substanzen weiter vermindert und das Wasser kann in Flüsse, das Meer und dergleichen abgelassen werden.
Die beiliegende Zeichnung stellt ein Fließschema einer Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens der Erfindung dar.
Ein mit Gerüchen behafteter Abwasserstrom 1 wird mit einem pH-Einstellungsrnittel, wie einer Mineralsäure oder mit Alkali, an der Stelle 2 auf einen pH-Wert von etwa 6,25 eingestellt. Die ρΙΙ-Y/ert-Einstellung kann alternativ mit dem pH-Einstellungsmittel auch bei einer anderen Stelle, nämlich L\.} erfolgen. 7/enn jedoch der pH-Wert des geruchshaltigen Abwasserstroms stark variiert, dann ist es vorzuziehen, das pll-Sinstellungsmittel an der Stelle 2 zuzusetzen. Der Abwasserstrom, dessen pH-V/ert eingestellt ist, wird zu einer Schwingtrommel 3 geleitet und mit dem Kohlenwasserstofföl 5 vermischt. Hierauf wird das resultierende Gemisch
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iii einen Mischer 6 überführt, wo der Abwasserstrom mit dein Kohlenwasserstofföl genügend in Berührung gebracht wird. Dabei werden die geruchshaltigen Substanzen, die in dem Abwasserstrom enthalten sind, in die Ölphase hineinextrahiert ·
Das Vermischen erfolgt in Kolonnen, die mit einer Vielzahl von perforierten Böden, und dergleichen versehen sind, in gepackten Kolonnen oder in Kolonnen oder Gefäßen, die mit einem Rührer, einem Mischventil oder einer Kombination dieser Einrichtungen versehen sind.
Das Gemisch aus dem Kohlenwasserstofföl und dem Abwasserstrom, das den Mischer 6 verläßt, wird in einen ersten Absetzer 7 geleitet, wo das Öl und das Wasser voneinander abgetrennt werden.
Wenn die Auftrennung durch den ersten Absetzer 7 ungenügend ist, was von den Eigenschaften des geruchshaltigen Abwasserstroms, den Eigenschaften des KohlenwasserstoffÖls und dem Mischverhältnis des Öls und des Wassers abhängt, dann werden das Wasser und das Öl voneinander in einem zweiten Absetzer 8 vollständig abgetrennt. Darin wird der Anteil der mitgerissenen Chlorionen und der verschiedenen Metallionen des Abwasserstroms in dem Kohlenwasserstofföl reduziert. Auch der Anteil des mitgerissenen Wassers wird auf einen solchen Grad vermindert, daß eine Korrosion der Hydrierungs-Entschwefelungs-Vorrichtung und eine Vergiftung der Hydrierungc-Entschwefelungs-Katalysatoren verhindert werden kann. Das genügend entwässerte Kohlenwasserstofföl 9, das die geruchshaltigen Substanzen enthält, wird in eine Hydrierungü-Entschwefelungs-Vorrichtung 10 geleitet. Der von Gerüchen befreite Abwasserstrom 11 wird als Beschickungswasser für eine andere Vorrichtung 12, beispielsweise eine Entsalzungsvorrichtung oder einen Gaswäscher, verwendet.
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Die Erfindung wird in den Beispielen erläutert. Beispiel 1
Das Verfahren der Erfindung wurde in einer Erdölraffinerie angewendet, in welcher das von Gerüchen befreite Abwasser als Beschickungswasser für eine Entsalzungsvorrichtung verwendet wurde»
Ein geruchshaltiger Abwasserstrom, der 1350 ppm Schwefel-Wasserstoff, 14 PP^ Mercaptane, 213 PP^ Ammoniuinionen und 26 ppm Chlorionen enthielt und der einen pH-Wert von 9}1 hatte, wurde mit Schwefelsäure auf einen pH-Wert von 6,25 eingestellt. Hierauf wurde er mit einem Destillatkerosin einer Dichte von 0,7894 (15A-0C), das 0 ppm Schwefelwasserstoff, 201 ppm Mercaptane und 0,08 ppm Chlorionen enthielt, vermischt. Das Mischverhältnis Kerosin zu Wasser betrug 5 : 1 (Volumen). Das Mischen erfolgte in einem Gefäß, das mit einem Rührer versehen war. Nach einem genügenden Kontakt mit dem Kerosin wurde das Gemisch in einem Absetzer in das Öl und das Wasser aufgetrennt. Das V/asser enthielt 152 ppm Schwefelwasserstoff und 0 ppm Mercaptane. .
Das Wasser wurde als Beschickungswasser für eine Entsalzung svorrichtung verwendet, worin es mit einem Rohöl im 30-fachen Volumen des Wassers in Berührung gebracht wurde. Durch Analysen wurde festgestellt, daß der Wasserstrom aus der Entsalzungsvorrichtung 3 PPr'i Schwefelwasserstoff enthielt und daß er von Gerüchen frei war.
Das die absorbierten geruchsnaltigon Substanzen enthaltende Kerosin war andererseits geringfügig weißlich trüb und enthielt 350 ppm Wasser. Das Kerosin wurde durch eine elektrische Entwässerung bei 1 kV bis 2 kV entwässert, wodurch der
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Wassergehalt auf 10 ppm vermindert wurde. Der Chlorionengehalt des entwässerten Kerosins wurde durch eine Zunahme von 0,03 ppm auf 0,11 ppm erhöht. Das entwässerte Kerosin wurde in einer Hydrierungs-Entschwefelungs-Vorrichtung behandelt, in welcher die Schwefelverbindungen, d.h. die geruchshaltigen Substanzen, als Schwefelwasserstoff gewonnen wurden. Bei solchen Wasser- und Chlorionengehalten erfolgte keine Vergiftung des Katalysators in der Hydrierungs-Entschwefelungs-Vorrichtung. ·
Beispiel 2
Das Verfahren der Erfindung wurde in einer .petrochemischen Anlage ohne Verwendung einer Entsalzungsvorrichtung verwendet. Das geruchsfrei gemachte Abwasser wurde als Beschickungswasser für eine Gaswaschvorrichtung verwendet.
Ein mit Gerüchen behafteter Abwasserstrom, der 945 ppm Schwefelwasserstoff, 11 ppm Mercaptane, 220 ppm Amnioniumionen und 29 ppm Chlorionen enthielt und der einen pH-Wert von 9,1 hatte, wurde mit Schwefelsäure auf einen pH-Wert von 6,25 eingestellt. Hierauf wurde genügend mit einem Destillatkerosin mit einer Dichte von 0,7867 (15/A-0C), das 0 ppm Schwefelwasserstoff, 185 ppm Mercaptane und .0,07 ppm Chlorionen enthielt, in einem Mischverhältnis von Kerosin zu Abwasser von 5 ! Ί (Volumen) in einem mit einem Rührer versehenen Gefäß vermischt. Sodann wurde das Gemisch in einem Absetzer in das Öl und das Wasser aufgetrennt. Das V/asser enthielt 106 ppm Schwefelwasserstoff und 0 ppm Mercaptane. Das bedeutet, daß der Gehalt an Schwefelverbindungen, d.h. der geruchshaltigen Substanzen, wie im Beispiel 1 erheblich reduziert wurde. Ferner wurde das so behandelte Wasser als Beschickungswasser für einen Gaswäscher verwendet. Nach drei Monaten wurde der Gaswäscher auseinandergenommen und
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untersucht. Dabei wurde festgestellt, daß keine erhebliche · Zunahme der Korrosion oder andere Schwierigkeiten aufgrund der Schwefelverbindungen stattgefunden hatten. Daraus ergibt sich, daß das Wasser in zufriedenstellender Weise als Beschickungswasser verwendet werden kann.
Das die absorbierten geruchshaltigen Substanzen enthaltende Kerosin war andererseits geringfügig weißlich trüb. Es enthielt 340 ppm Wasser. Das Kerosin wurde in einer elektrischen Entwässerungsvorrichtung mit 2 kV bis 3 kV entwässert, wodurch der Wassergehalt auf 7 ppm vermindert wurde. Der Chlorionengehalt wurde um 0,01 ppm auf 0,08 ppm erhöht. Das resultierende Kerosin wurde in der Hydrierungs-Entschwefelungs-Vorrichtung gemäß Beispiel 1 behandelt. Darin wurden die Schwefelverbindungen, d.h. die geruchshaltigen Substanzen, als Schwefelwasserstoff gewonnen.
Beispiel J>
Das erfindungsgeniäße Verfahren wurde in einer Erdölraffinerie angewandt, wobei als Kohlenwasserstofföl ein Leichtöl verwendet wurde. Das,resultierende geruchsfreie Abwasser wurde als Beschickungswasser für eine Entsalzungsvorrichtung verwendet.
Ein geruchshaltiger Abwasserstrom, der TO5O ppm Schwefelwasserstoff, 10 ppm Mercaptane, 20^ ppm Ammoniumionen und 11 ppm Chlorionen enthielt und der einen pH-Wert von 9>0 hatte, wurde mit Schwefelsäure auf einen pH-Wert von 6,25 eingestellt. Hierauf wurde er mit einem Destillats-Leichtöl mit einer .Dichte von 0,870 (15A0C), das 0 ppm Schwefelwasserstoff, 115 ppm Mercaptane und 0 ppm Chlorionen enthielt, bei einem Mischungsverhältnis Leichtöl zu Wasser von 7 : 1 (Volumen) in eimern mit einem Rührer versehenen
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Gefäß vermischt. Nach einem genügenden Kontakt mit· dem Leichtöl wurde das Gemisch in einem Absetzer in das Öl und das Wasser aufgetrennt« Das so behandelte V/asser enthielt 132 ppm Schwefelwasserstoff und 2 ppm Mercaptane. Es wurde als Beschickungswasser für eine Entsalzungsvorrichtung verwendet. Das Wasser wurde mit dem Rohöl in einem Mischverhältnis von Rohöl zu Wasser von etwa 30 J 1. (Volumen) in Berührung gebracht. Das aus der Entsalzungsvorrichtung austretende Wasser wurde untersucht. Der Schwefelwasserstoff gehalt betrug 2 ppm. Das Wasser war geruchslos.
Das Leichtöl mit den absorbierten geruchshaltigen Substan- ■ zen war andererseits geringfügig weißlich trüb. Es wurde wie im Beispiel 1 elektrisch entwässert und in einer Ilydrierungs-Entschwefelungsvorrichtung behandelt, wo die Schwefelverbindungen, d.h. die geruchshaltigen Substanzen, als Schwefelwasserstoff gewonnen wurden.
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Claims (7)

Pat ent a η s P1 r Ii c h e
1. Verfahren zur Behandlung von mit Gerüchen behafteten Abv; assers tr ömen, dadurch gekennzeichnet , daß man den geruchshaltigen Abwasserstrom, der Schwefelwasserstoff, Mercaptane und/oder andere Schwefelverbindungen enthält, mit einem Kohlenwasserstofföl in Berührung bringt, um die Schwefelverbindungen in das Kohlenwasserstofföl zu überführen, und daß man das resultierende Gemisch in Öl und·Wasser trennt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß man ein Kohlenwasserstofföl mit einem mittleren Molekulargewicht von 100 bis 3°° verwendet.
3» Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet , daß man den Abwasserstrom vor dem Inberülirungbringen mit einer Mineralsäure oder mit Alkali auf einen pH-Wert von 7 bis l\. einstellt.
Zf.. Verfahren nach Anspruch 3} dadurch gekennzeichnet, daß man den Abwasserstrom auf einen pH-Wert von 6,2 bis 6,3 einstellt.
5. Verfahren nach einem der vorstellenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet , daß man ein Mischverhältnis von Kohlenwasserstofföl zu Abv/asserstrom von 10 bis 1 : 1 (Volumen) anwendet.
6. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet , daß man das abgetrennte Wasser mit einem weiteren Kohlenwasserstofföl in Berührung bringt.
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7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch g e k e η η ζ e lehnet, daß man das abgetrennte Wasser in einer Entsalzungsvorrichtung mit Rohöl oder einem Kohlenwasserstofföl in Berührung bringt,
8, ' Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet , daß man das abgetrennte Öl in einer Hydrierungs-Entschv/efelungs-Vorrichtung zur Gewinnung der darin enthaltenen Schwefelverbindungen als Schwefelwasserstoff behandelt."
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