DE286664C - - Google Patents

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DE286664C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C02TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
    • C02FTREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
    • C02F11/00Treatment of sludge; Devices therefor
    • C02F11/002Sludge treatment using liquids immiscible with water

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  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Hydrology & Water Resources (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Environmental & Geological Engineering (AREA)
  • Water Supply & Treatment (AREA)
  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Processing Of Solid Wastes (AREA)
  • Treatment Of Sludge (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- M 286664-KLASSE 85 c. GRUPPE
WILHELM WURL in BERLIN-WEISZENSEE.
Patentiert im Deutschen Reiche vom 15. Februar 1912 ab.
Gegenstand vorliegender Erfindung betrifft ein Verfahren zur Trocknung und Geruchlosmachung der aus städtischen und gewerblichen Abwässern mittels Rechen- oder Siebanlagen abgeschiedenen ,Rückstände unter gleichzeitiger Gewinnung von Fett. Es wird durch das neue Verfahren erreicht, ■ nicht nur das in den -Abwässern enthaltene Fett zu gewinnen, sondern auch die verbleibenden Abfallstoffe in
ίο möglichst trockenem und geruchlosem Zustande zu erhalten. Bisher wurden die Rückstände von Rechen- und Siebanlagen ohne weitere Verarbeitung als Dünger verwendet. Bei diesen Verfahren hat sich herausgestellt, daß einmal das in den Rückständen enthaltene Fett bei der Verwendung als Dünger in der Landwirtschaft schädlich ist, und ferner haben diese abgeschiedenen Dungstoffe sowohl beim Lagern als auch beim Transport und schließlieh auch beim Verarbeiten in der Erde zu Geruchsbelästigungen Veranlassung gegeben.
Diese Übelstände werden durch das vorliegende Verfahren dadurch beseitigt, daß die Verarbeitung und Geruchlosmachung in der bei Klärbeckenschlamm bekannten Weise in geschlossenen Apparaten vor sich geht, wodurch gleichzeitig als Endprodukte Fett und getrocknete, nicht riechende Abfallstoffe erzielt werden.
Bei den Brunnen- und Absitzbeckenanlagen zur Reinigung von Abwässern enthalten die Rückstände etwa 95 bis 98 Prozent Wasser. Die bisher vorgeschlagenen Verfahren zur Gewinnung von Fett aus solchen Anlagen gestalten sich nicht wirtschaftlich, weil die Beseitigung des Wassers zu hohe Kosten verursachte.
Das vorliegende Verfahren zur Trocknung und Geruchlosmachung der aus Abwässern abgeschiedenen Rückstände unter gleichzeitiger Gewinnung von Fett kennzeichnet sich dadurch, daß nur solche Rückstände auf Fett verarbeitet werden sollen, welche aus Rechenoder Siebanlagen herrühren. Die Rückstände aus Abwässern bei Rechen- und Siebanlagen sind weniger wasserhaltig als die Rückstände aus Brunnen- und Absitzbeckenanlagen; es enthalten z. B. die Rückstände der Rienschschen Separatorscheibe durchschnittlich nur 65 bis 70 Prozent Wasser. Außerdem enthalten die festen Rückstände bzw. der Schlamm in Brunnenbeckenanlagen weniger Fett, weil die an der Oberfläche schwimmenden flüssigen Fette nicht gewonnen werden, wohingegen die Rückstände von Rechenanlagen, insbesondere von der Rienschschen Scheibe einen großen Teil Fett enthalten, welches an der Oberfläche schwimmend sich an der Siebfläche bzw. den festen Rückständen festsetzt und beim Abbürsten der letzteren von der Scheibe mit in die ebenfalls abgebürsteten und fetthaltigen Rückstände abgeführt wird. Es ist somit gewissermaßen bezüglich der Fettgewinnung die Einschaltung der Rechen- und insbesondere der Siebanlagen als ein Fettfang anzusehen, da dadurch die Rückstände fetthaltiger werden
und wegen ihres geringen Wassergehaltes und ihres verhältnismäßig hohen Fettgehaltes wirtschaftlich verarbeitet werden können.
Das Verfahren wird in der Weise ausgeübt, daß die von den Rechen- und Siebanlagen kommenden noch feuchten Rückstände zunächst einer geschlossenen Trockenanlage zugeführt werden. In dieser Trockenanlage werden die Rückstände so weit vorgetrocknet, bis
ίο sie nach den Fettextraktionsgefäßen befördert werden, wo das Fett von den Rückständen mittels bekannter Lösungsmittel, z. B. Benzin, Benzol, Trichloräthylen, Tetrachlorkohlenstoff, Schwefelkohlenstoff usw., gewonnen wird. Die von Fett und den Lösungsmitteln befreiten Rückstände sind geruchlos und trocken und sowohl für landwirtschaftliche Zwecke verwendbar als auch für die Beförderung auf der Eisenbahn geeignet.
Das Verfahren kann beispielsweise, wie in beiliegender Zeichnung dargestellt, zur Ausführung kommen.
Zunächst werden die von einer Rechen- oder Siebanlage kommenden, aus den städtischen und gewerblichen Abwässern α abgeschiedenen Abfallstoffe nach einer geschlossenen Trommel f übergeführt. Im vorliegenden Falle ist auf der Ausführungszeichnung als Rechenanlage eine Scheibe b nach den Patenten Riensch-Wurl vorgesehen, bei welchen die Abfallstoffe in bekannter Weise durch einen Bürstenapparat d in einen Trichter e fallen. Die Abfallstoffe, welche im Verhältnis zu Becken- oder Brunnenschlamm sehr wenig Wasser, in der Regel 65 bis 70 Prozent, enthalten, werden in der geschlossenen heizbaren Trommel f unter gleichzeitiger dauernder Fortbewegung und Wendung der Abfallstoffe getrocknet und gelangen dann durch den EIevator i in den Extraktionsapparat k, dem das Fettlösemittel durch die Rohrleitung r aus dem Behälter m zugeführt wird.
Zum Trennen des Lösungsmittels von dem darin aufgelösten Fett dient die Destillierblase I, in welche durch ein Rohrleitung s das mit Fett angereicherte Lösungsmittel übertritt. Durch Erwärmung des Gemisches von Fett und Lösungsmittel in der Destillierblase I wird das Lösungsmittel ausgetrieben, während das Fett zurückbleibt.
Zum Trocknen der Rückstände und zum Rückgewinnen der letzten Lösungsmittelspuren wird aus dem Kohlensäuregasometer 0 durch die Rohrleitung t Kohlensäure oder anderes indifferentes Gas in den Extraktionsapparat k eingelassen. Durch die Rohrleitung u saugt das Gebläse η die mit Lösungsmittelresten angereicherte Kohlensäure ab und drückt sie durch den Kondensator m und die Rohrleitung ν in den Gasometer zurück. Die Lösungsmittelreste scheiden sich im Kondensator m ab, so daß reine Kohlensäure in den Gasometer 0 zurücktritt.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch: 6s
    Verfahren zur Trocknung und Geruchlosmachung der aus Abwässern abgeschiedenen Rückstände unter gleichzeitiger Gewinnung von Fett, dadurch gekennzeichnet, daß die aus den Abwässern auszuscheidenden Rückstände durch Behandlung auf Rechen- oder Siebanlagen vom Wasser möglichst befreit und in einer Trockenanlage so weit vorgetrocknet werden, bis sie in an sich bekannter Weise in einem Extraktionsgefäß mit einem Fettlösungsmittel behandelt werden können, wobei gleichzeitig Fett und trockner Kunstdünger erhalten wird.
    Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
    Berlin, gedruckt in der Reichsdruckerei
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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE2346494A1 (de) * 1972-09-13 1974-04-04 Boeing Co Verfahren zur chemischen fraktionierung, entfettung und entwaesserung von feststoffen und suspensionen

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
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