DE1059601B - Reinigungsmittel - Google Patents
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Description
BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND '
DEUTSCHES MBm. PATENTAMT
KL.23e 2
INTERNAT. KL. C 11 d
BIBiIOTHEK
DES DEUTSCHEN
PATENTAMTES
U 5047 IVa/23e
ANMELDETAG: 9. JANUAR 1958
BEKANNTMACHUNG ...',, , . :!>
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DERANMELDUNG
UND AUSGABE DER , \>
AUSLEGESCHRIFT: 18.JUNI 1959 iM
Die Erfindung bezieht sich auf Reinigungsmittel, welche Korrosionsverhüter enthalten.
Gewisse Metalle und Legierungen, insbesondere Kupfer, Messing und Kupfer, das mit einer dünnen Zinn- oder'
Nickelschicht überzogen ist, zeigen oft eine starke Korrosion, wenn sie mit wäßrigen Lösungen bestimmter
Stoffe in Beiührung kommen. Die Korrosion solcher Metalle und Legierungen tritt besonders bei wäßrigen
Lösungen auf, die wasserlösliche kondensierte Phosphate und Perverbindungen, z. B. Alkaliperborate, enthalten.
In diesen Lösungen können auch synthetische waschaktive Stoffe oder andere in Reinigungsmitteln übliche
Zusätze vorhanden sein. Die Korrosion kann auch durch wäßrige Waschmittellösungen verursacht werden, z. B.
durch die, welche Salze von organischen Sulfonsäuren oder Alkylschwefelsäuren mit Waschwirkung und Perverbindungen
enthalten, sogar wenn keine kondensierten Phosphate vorhanden sind. Dies ist ein großer Nachteil,
weil obige Metalle und Legierungen vielfach für Waschmaschinen und Geräte benutzt werden, in denen man
mit solchen Lösungen arbeitet. Die Metallteile erfahren dann oft Verluste von 3 bis 10 g/m2/h bei normaler
Benutzung mit einer Lösung der üblichen Konzentration eines perboratenthaltenden Reinigungsmittels. Nachdem
sie 1Z2 bis 1 Jahr regelmäßig in Betrieb gewesen sind,
weisen demzufolge diese Maschinen und Geräte einen starken Verschleiß auf.
Es wurde nun gefunden, daß dieser korrosive Einfluß auf Metalle und Legierungen dadurch herabgesetzt
werden kann, daß den Reinigungsmitteln bestimmte Triazole und/oder Tetrazole zugesetzt werdenT~~TnsP
besönctere wurde gefunden, daß Triazole und Tetrazole,
die ein Wasserstoff atom enthalten, das direkt oder durch Sauerstoff an Stickstoff gebunden ist und durch Metall
ersetzt werden kann, die Koirosionswirkung von Reinigungsmitteln,
welche Perverbindungen, wie Natriumperbörat, enthalten, auf Metalle, wie Kupfer, stark
herabsetzen.
Die Erfindung bezieht sich dementsprechend auf ein Reinigungsmittel, das eine Perverbindung, wie Natriumperborat,
und weiter als Korrosionsverhüter ein Tiiazol und/oder Tetrazol mit einer Gruppe = N H oder = N O H,
in welcher der Wasserstoff durch Metall ersetzt werden kann, oder deren Metallabkömmlinge enthält.
Beispiele von für den vorliegenden Zweck geeigneten Triazolen sind
Benztriazol
Reinigungsmittel
Anmelder: Unilever N. V., Rotterdam (Niederlande)
Vertreter: Dr.-Ing; A. van der Werth, Patentanwalt,
Hamburg-Harburg 1, Wilstorfer Str. 32
Beanspruchte Priorität: , .
Großbritannien vom 10. Januar 1957
Emil Tanner, Basel (Schweiz), ist als Erfinder genannt worden
Methylbenztriazol
NH
1,8-Naphthotriazol
1,2-Naphthotriazol
N=N
NH
NH
909 557/404
I 059601
Etwas weniger eignet sich , ' Nitrobenztriazol
NH
Beispiele geeigneter Tetrazole sind
Tetrazol
N=N
NH
N=CH
5-Aminotetrazol
N=N
NH
Γ NH,
Alkylen-5,5'-ditetrazole
N=N
in der R eineAlkylengruppe mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen darstellt,
5-Alkylentetrazole
N=N
■ N== C
5-Dialkylaminotetrazole
N=N
NH
R'
NH
N=C R'
R"
5-Alkyl-4-oxytetrazole
N=N
N=C'
NOH
in der R' und R" Alkylgruppen mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen
darstellen.
Triazole, die einen aromatischen Kern, z. B. einen Benzol- oder Naphthalinkern, enthalten, sind besonders
wirksam.
Man hat bereits.eine Anzahl von Triazolen und Tetrazolen
als Mittel vorgeschlagen zum Vermeiden von Flecken durch' Reinigungsmittel, die kondensierte
Phosphate und gegebenenfalls seifenfreie waschaktive Stoffe, jedoch keine Perverbindungen enthalten. Weil
Perverbindungen, wie Natriumperborat, selbst das
ίο Entstehen von Flecken verhindern, lag kein Grund vor,
Perverbindungen enthaltenden Reinigungsmitteln die Fleckenbildung verhindernde Mittel beizugeben. Außerdem
korrodieren Reinigungsmittel, welche keine Perverbindungen und die Fleckenbildung verhindernde
Mittel enthalten, Metalle, wie Kupfer, nicht in wesentlichem Maße. Es war somit sehr überraschend, daß die
gemäß der Erfindung angewendeten Stoffe die in Gegenwart von Perverbindungen auftretende Korrosion in
starkem Maße .herabsetzen.
Zu den wichtigsten Reinigungsmitteln gehören im allgemeinen die, welche wasserlösliche kondensierte
Phosphate enthalten. Diese kondensierten Phosphate können auch in den Reinigungsmitteln gemäß der
Erfindung vorhanden sein. Beispiele kondensierter Phosphate sind die Tripolyphosphate Me5P3O10 (wobei
Me ein Alkalimetall oder Ammonium darstellt), z. B. Pentanatrium-, Pentakalium- und Pentaammoniumtripolyphosphat,
die Pyrophosphate Me4P2O7, z. B.
Tetranatrium-, Tetrakalium- und Tetraammoniumpyrophosphat, und die Metaphosphate (MePO3)m, z. B.
Natrium-, Kalium- und Ammoniumhexametaphosphate.
Die Reinigungsmittel gemäß der Erfindung können
synthetische organische seifenfreie waschaktive Stoffe, gegebenenfalls zusammen mit wasserlöslichen kondensierten
Phosphaten, enthalten. In vielen Fällen weisen die gemäß der Erfindung zugesetzten Stoffe eine verstärkte
korrosionsverhütende Wirkung in Gegenwart sowohl von kondensierten Phosphaten wie von diesen synthetischen
organischen seifenfreien waschaktiven Stoffen auf. Die waschaktiven Stoffe können anionogene Stoffe
sein, wie die wasserlöslichen Salze von organischen Sulfonsäuren
und Alkylschwefelsäuren mit Waschwirkung. Beispiele solcher anionogenen waschaktiven Stoffe sind
die Alkylarylsulfonate, z. B. Dodecylbenzolsulfonate, die Amidoalkansulfonate, z. B.Natriumpalmitmsäuremethyl-
;· taurid, aliphatische Sulfonate, Salze von Schwefelsäureestern
aliphatischer Alkohole mit 10 bis 18 Kohlenstoffatomen, Salze von Estern und Äthern der Isäthionsäure
und Salze von Schwefelsäureestern der Fettsäuremonoglyceride. Man kann auch nichtionogene waschaktive
Stoffe anwenden, wie die Kondensationsprodukte von Äthylenoxyd oder Propylenoxyd mit Alkylphenolen,
Fettalkoholen, Fettsäuren oder Merkaptanen, die Fett-· säuremono- und Dialkanolamide, und Gemische dieser
Stoffe mit anionogenen waschaktiven Stoffen. Es kann auch Seife vorhanden sein.
Die Präparate gemäß der Erfindung, die wasserlösliche, kondensierte Phosphate, synthetische organische seifenfreie,
waschaktive Stoffe und Perverbindungen enthalten, können 5 bis 50°/0 des kondensierten Phosphates, 5 bis
40 °/0 des waschaktiven Stoffes und 1 bis 25 °/0 der Perverbindung
enthalten, der Rest besteht aus Waschalkalien und inerten Stoffen. Die Prozentsätze beziehen
sich auf das Gewicht der Stoffe.
Die Reinigungsmittel gemäß der Erfindung können auch andere Zusätze, z. B. Waschalkalien oder Streckmittel,
enthalten, wie Alkalisulfate, -chloride, -Silikate, -borate, -carbonate und -orthophosphate, und organische
Stoffe, wie Stärke, Salze von Carboxymethylcellulose, fluoreszierende weißmachende Stoffe und Stabilisatoren
für Perverbindungen, wie Magnesiumsilikate, Oxychinolin,
Salze der Nitrilotriessigsäure und der Äthylendiamintetraessigsäure, Orthotolylbiguanid u. dgl.
Die Reinigungsmittel gemäß der Erfindung können nach den üblichen Methoden hergestellt werden, z. B.
indem die Bestandteile, in Wasser suspendiert oder gelöst, gemischt werden und dieses Gemisch auf Walzen oder
durch Verspritzen getrocknet wird. Die gemäß der Erfindung anzuwendenden Stoffe können in einem beliebigen
Stadium der Herstellung des Reinigungsmittels zugesetzt werden; man muß jedoch dafür sorgen, daß
nach dem Zusatz keine Bedingungen eintreten, unter -denen ein wesentlicher Teil des zugesetzten Stoffes sich
verflüchtigen oder zersetzen würde.
Die zu benutzende Menge Triazol und/oder Tetrazol muß ausreichen, die korrodierende Wirkung des Reinigungsmittels
bei der normalen Anwendung, somit z. B. bei der üblichen Waschkonzentration, in dem gewünschten
Maße zu verhindern. Man kann 0,5 bis 15 %, vorzugsweise etwa 5%, der korrosionsverhütenden Verbindung, berechnet
auf das Reinigungsmittel, benutzen.
Als für den vorliegenden Zweck in Betracht kommende Perverbindungen können Peroxyde, Perborate, Percarbonate,
Persulfate, Perphosphate und Perpyrophosphate, insbesondere die Alkalisalze, genannt werden.
Neben der korrosionsverhütenden Wirkung können die gemäß der Erfindung benutzten Stoffe auch stabilisierend
auf die Perverbindungen wirken. Weil durch diese Stabilisierung die Bleichwirkung der Perverbindungen
herabgesetzt werden kann, kann man eine kleine Menge eines Aktivators oder Destabilisators, z. B. ein wasserlösliches
Eisen-, Kobalt-, Mangan-, Titan-, Wolfram-, Molybdän-, Vanad- oder Osmiumsalz, oder aber ein
Enzym zugeben. Der gleiche Effekt kann auch durch Einstellen des pH-Wertes der Waschlösung auf einen
geeigneten Wert erreicht werden.
Die Erfindung wird durch nachstehende Beispiele erläutert. .
Es werden Lösungen dadurch hergestellt, daß jeweils 18 g eines Reinigungsmittels, bestehend aus
Natriumdodecylbenzolsulfonat 10%
aus den von Kokosfettsäuren abgeleiteten Alkoholen
erhaltenem Fettalkoholsulfat 7 %
Monoäthanolamiden aus Kokosfettsäuren 2 %
von Kokosfettsäuren abgeleiteten Fettalkoholen .. 1 %
Natriumtripolyphosphat 30 %
Nätriumpyrophosphat 10 %
Natriumcarbonat 5 %
Trinatriumorthophosphat 5 %
Natriumsulfat 12%
Natriumsilikat 5 %
Magnesiumsilikat 1 %
Magnesiumsulfat 1 %
Carboxymethylcellulose 1 %
Wasser 10%
zusammen mit 1,98 g Natriumperborat und den in der Tabelle I angegebenen Mengen korrosionsverhütender
Verbindung in 31 destilliertem Wasser gelöst werden. In jeder dieser Lösungen werden einige Kupferplättchen
mit einer Oberfläche von 50 cm2 eingebracht. Die Lösung wurde bis auf 1000C erhitzt und 15 Minuten auf dieser
Temperatur gehalten. Die Kupferplättchen wurden dann aus der Lösung genommen, mit einem weichen Tuch
abgerieben, um die anhaftenden Korrosionsprodukte zu entfernen, getrocknet und gewogen. Der Versuch wurde
mit jeder Lösung zehnmal wiederholt; aus den erhaltenen Zahlen wurde der mittlere Kupferverlust in g/m2/h
berechnet.
Die Resultate finden sich in Tabelle I. Tabelle I
Verbindung | Beispiel | Menge in g/l | 2 | Gewichts verlust in g/m 2/h |
Benztriazol | 0,17 ' 0,33 0,66 0,033 0,08 0,17 |
5,0 0,4 0,4 0,2 6,4 3,1 0,6 |
||
Benztriazol | ||||
Benztriazol | ||||
1,2-Naphthotriazol 1,2-Naphthotriazol 1,2-Naphthotriazol |
||||
15 Der Versuch nach Beispiel 1 wurde mit Lösungen wiederholt, die dadurch erhalten wurden, daß 18 g eines
Reinigungsmittels, bestehend aus
Natriumdodecylbenzolsulfonat 20%
von Kokosfettsäuren abgeleiteten Fettalkoholen .. 2 %
Polyäthylenoxyd 3 %
Natriumtripolyphosphat 15 °/0
Nätriumpyrophosphat 15 %
Trinatriumorthophosphat 1 %
Natriumsulfat 16%
Natriumchlorid < 4%
Natriumsilikat 10%
Carboxymethylcellulose 2 %
Wasser .12%
zusammen mit 1,98 g Natriumperborat in 3 1 destilliertem
Wasser bei verschiedenen Temperaturen gelöst werden. Verglichen wurde der Gewichtsverlust in Lösungen, die
außerdem 1 g Benztriazol enthalten und in Lösungen ohne diesen Zusatz. Die Resultate finden sich in Tabelle II.
Ohne Benztriazol Mit Benztriazol |
Tabelle | 40° | Ge wie bei ei 50° |
11 | 11,2 0,2 |
/ma/h r von 80° |
100° | |
40 | 3,1 0,2 |
6,6 0,2 |
12,6 0,3 |
9,6 0,4 |
||||
htsverlust in g ner Temperatu 60° I 70° |
||||||||
9,2 0,2 |
45
50
55
60
Claims (7)
1. Reinigungsmittel in fester, pastöser oder flüssiger
Form mit einem Gehalt an Perverbindung, dadurch gekennzeichnet, daß es als Korrosionsverhüter ein
Triazol und/oder Tetrazol mit einer Gruppe =NM oder = NOM, in welcher M = Metall oder ein durch
Metall ersetzbares Wasserstoffatom ist, enthält.
2. Reinigungsmittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Korrosionsverhüter ein einen
aromatischen Ring enthaltendes Triazol ist.
3. Reinigungsmittel nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Korrosionsverhüter Benztriazol
ist.
4. Reinigungsmittel nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Korrosionsverhüter 1,2-Naphthotriazol
ist.
5. Reinigungsmittel nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß es 0,5 bis 15%, vorzugsweise
etwa 5%, des Korrosionsverhüters enthält.
6. Reinigungsmittel nach Anspruch Ibis 5, dadurch gekennzeichnet, daß es kondensierte Phosphate
enthält.
7. Reinigungsmittel nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß es eine geringe Menge eines die
Sauerstoffabgabe durch die Perverbindung aktivierenden wasserlöslichen Metallsalzes enthält.
© 909 557/404 6.
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