DE1058520B - Verfahren zur Gewinnung von reserpinfreiem Deserpidin - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung von reserpinfreiem Deserpidin

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DE1058520B
DE1058520B DEC14601A DEC0014601A DE1058520B DE 1058520 B DE1058520 B DE 1058520B DE C14601 A DEC14601 A DE C14601A DE C0014601 A DEC0014601 A DE C0014601A DE 1058520 B DE1058520 B DE 1058520B
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Germany
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reserpine
deserpidine
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acetic acid
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DEC14601A
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English (en)
Inventor
Dr Alfred Becker
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Novartis AG
BASF Schweiz AG
Original Assignee
Ciba Geigy AG
Ciba AG
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Description

Ein allgemeines Verfahren zur Gewinnung von reinen Alkaloiden aus Extrakten von Rauwolfia-Pfanzen ist in der Angewandten Chemie, Bd. 66,1955, S. 386 bis 390, beschrieben. Ferner ist es aus dem Journal o'f the Arriefican Chemical Society, Bd. 77, 1955, S. 4335 :'bis'4343V bekannt, daß Reserpin-und Deserpidin ' in Rauwolfia-Pflanzen zusammen vorkommen ; außerdem ist ein Verfahren zur- Gewinnung von reserpinfreiem Deserpidin aus einem Gemisch aus Reserpin und Deserpidin in dieser Literatur ebenfalls beschrieben. Die Trennung von Reserpin und Deserpidin war bisher wegen ihrer sehr ähnlichen physikalischen Eigenschaften äußerst langwierig und schwierig und nur z. B. durch Chromatographie oder wiederholte fraktionierte Kristallisation möglich. Besonders schwierig ist die Herstellung eines reserpinfreien Deserpidins beim technischen Verfahren, da Chromatographie und fraktioniertes Umkristallisieren — kostspielige und technisch nicht ungefährliche Maßnahmen darstellen.
Es wurde nun gefunden, daß man reserpinfreies Deserpidin auf einfache Weise und ohne die genannten Schwierigkeiten aus seinen Lösungen oder Mutterlaugen, aus denen das Reserpin weitgehend entfernt wurde, erhalten kann, wenn man diese an Reserpin armen Lösungen oder Mutterlaugen in an sich bekannter Weise bei niederen Temperaturen nitrosiert und das Deserpidin von den entstandenen Nitrosierungsprodukten abtrennt. In überraschender Weise hat es sich nämlich gezeigt, daß Deserpidin im Gegensatz zu Reserpin von Nitrosierungsmitteln nur sehr schwer angegriffen wird.
Nach dem Verfahren der Erfindung geht man besonders von solchen Mutterlaugen aus, die bei der Gewinnung von Reserpin aus Rauwolfia-Pflanzen, besonders aus Rauwolfia canescens, in bekannter Weise erhalten und die weitgehend von Reserpin, besonders in der Form des schwerlöslichen rhodanwasserstoffsauren Reserpinsalzes, befreit wurden.
Die Nitrosierung wird in an sich bekannter Weise vorteilhaft mit salpetriger Säure in wäßrig-alkoholischer Lösung durchgeführt. Vorzugsweise verwendet man Natriumnitrit in essigsaurer Lösung. Man nitrosiert bei einer Temperatur von etwa 20° C, da bei höheren Temperaturen, wie 50 bis 80° C, Deserpidin zum Teil vom Nitrosierungsmittel angegriffen wird.
Aus der entstandenen Reaktionsmischung läßt sich das Deserpidin in einfacher Weise abtrennen, z. B. durch Abfiltrieren der schwerer löslichen Nitrosierungsprodukte und Umkristallisieren des in einer Mischung aus Chloroform und Äther leichter löslichen Deserpidins. Dieses läßt sich in bekannter Weise weiter reinigen, z. B. durch Aufnehmen in Essigsäure, Fällen mit Ammoniak und anschließendes Umkristallisieren.
Verfahren zur Gewinnung von reserpinfreiem Deserpidin
=Anmelderj, •-fI -CIBA Aktiengesellschaft, Basel- (Schweiz)
Vertreter: Dipl.-Ing. E. Splaneman'n, Patentanwalt, Hamburg 36, Neuer Wall 10
Beanspruchte Priorität: Schweiz vom 9. April 1956
Dr. Alfred Becker, Neue Welt (Schweiz), ist als Erfinder genannt worden
Die Erfindung wird in den Beispielen näher beschrieben.
Beispiel 1
Eine Mischung aus 1 mg Reserpin und 25 mg Deserpidin wird in 2,5 cm3 Methanol und 2,5 cm3 Eisessig gelöst. Man kühlt die Lösung auf 20° C ab, versetzt sie mit 25 cm3 0,2 n-Natriumnitritlösung und rührt sie mechanisch 30 Minuten. Dann filtriert man die Lösung von den Nitrosierungsprodukten des Reserpins ab und macht das Filtrat unter Kühlung mit überschüssiger Ammoniaklösung alkalisch, wobei die Deserpidinbase ausfällt. Diese wird abfiltriert, der Rückstand mit Wasser gewaschen und bei 80° C getrocknet. Die Ausbeute beträgt 28 mg Rohdeserpidin. Dieses wird in 0,5 cm3 Chloroform gelöst und mit 10 cm3 Äther und 5 cm3 Petroläther versetzt. Die ausgeschiedenen braunen Flocken werden abfiltriert und der Rückstand mit einer Äther-Petroläther-Mischung im Verhältnis 2 : 1 gewaschen. Man schüttelt das Filtrat 7mal mit je 25 cm3 2n-Essigsäure aus, versetzt die vereinigten und filtrierten Auszüge unter Kühlen mit überschüssigem Ammoniak und filtriert die ausgefallene Deserpidinbase ab. Nach dem Trocknen erhält man 21 mg Deserpidin vom F. = 225 bis 230° C
Beispiel 2
Eine Mischung aus 75 mg Deserpidin und 2 mg Reserpin wird in 2,5 cm3 Methanol und 2,5 cm3 Eisessig gelöst, die Lösung mit 30 cm3 0,2 n-Natriumnitritlösung bei 20° C versetzt und 30 Minuten bei dieser Temperatur gerührt. Danach wird der Niederschlag abfiltriert und mit Wasser gewaschen. Den Rückstand löst man in einer Mischung aus 2,5 cm3
909 529/465

Claims (3)

Methanol und 5 cm3 Eisessig, gibt 25 cm3 0,2 n-Nariumnitritlösung bei 20° C zu, rührt die Lösung i0 Minuten bei dieser Temperatur und filtriert sie ron den unlöslichen Anteilen ab. Die erhaltenen Filrate werden vereinigt, mit 25 cm3 einer etwa 30°/oigen \mmoniaklösung versetzt, und die ausgefallene Deser-)idinbase wird abgetrennt. Nach dem Trocknen des Rückstandes bei 80° C erhält man 64 mg Rohdeser-)idin. Dieses wird in 0,5 cm3 Chloroform aufgenomnen, die Lösung mit 10 cm3 Äther und 5 cm3 Petrol- ίο Lther versetzt, die ausgeschiedenen braunen Flocken verden abfiltriert, und der Rückstand wird mit einer ^ther-Petrolather-Mischung im Verhältnis 2:1 gewaschen. Das Filtrat schüttelt man 7mal mit je 25 cm3 2n-Essigsäure aus, versetzt die vereinigten und filtrierten Auszüge unter Kühlen mit überschüssigem Ammoniak md filtriert die ausgefallene Deserpidinbase ab. Nach lern Trocknen erhält man 50 mg Deserpidin vom ?. = 225 bis 230° C ao Patentansprüche:
1. Verfahren zur Gewinnung von reserpinfreiem Deserpidin aus seinen Lösungen oder
Mutterlaugen, aus denen das Reserpin weitgehend entfernt wurde, dadurch gekennzeichnet, daß man diese an Reserpin armen Lösungen oder Mutterlaugen in bekannter Weise bei niederen Temperaturen, besonders nicht über 20° C, nitrosiert und das Deserpidin von den entstandenen Nitrosierungsprodukten abtrennt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man solche Mutterlaugen nitrosiert, die bei der Gewinnung von Reserpin aus Rauwolfia-Pflanzen, besonders aus Rauwolfia canescens, in bekannter Weise erhalten und die weitgehend von Reserpin, besonders in der Form des schwerlöslichen rhodanwasserstoffsauren Reserpinsalzes, befreit wurden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man die Nitrosierung mit Natriumnitrit in essigsaurer Lösung durchführt.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Angewandte Chemie, Bd. 66, 1954, S. 386 bis 390; Journal of the American Chemical Society, Bd. 77, »55, S. 4335 bis 4343.
& 909 529/465 5.59
DEC14601A 1956-04-09 1957-03-30 Verfahren zur Gewinnung von reserpinfreiem Deserpidin Pending DE1058520B (de)

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