DE1052063B - Verfahren zur Gewinnung von haltbaren embryonalen Wuchsstoffpraeparaten - Google Patents
Verfahren zur Gewinnung von haltbaren embryonalen WuchsstoffpraeparatenInfo
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Description
- Verfahren zur Gewinnung von haltbaren ernbryonalen Wuchsstoffpräparaten Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Gewinnung von haltbaren embryonalen Wuchsstoffpräparaten durch Stabilisierung der lebenden Zellen oder Gewebe mittels organischer Lösungsmittel und Zuckerschmelzen.
- Zweck der Erfindung ist die Gewinnung von sterilen Präparaten, bei denen die Wirkstoffe und die Struktur der lebenden Zellen oder Geweheteile möglichst vollkommen erhalten bleiben und die in der Therapie peroral oder parenteral verwendet werden können.
- Die Stabilisierung durch chemische Lösungsmittel sowie durch Zucker und Zuckeralkohole ist an sich bekannt. Die bekannten Verfahren verwenden im allgemeinen Preßsäfte oder Extrakte, die in wasserfreien Zustand übergeführt und mit sterilisierenden Mitteln, z. B. organischen Lösungsmitteln, behandelt werden. Ferner ist die Einengung von Preßsäften durch kolloidale Naturprodukte sowie durch chemische Zusatzstoffe, wie sulfathaltige Salze, bekannt, die dann wieder entfernt werden müssen.
- Die bekannten Verfahren müssen erhebliche Wirkstoffverluste in Kauf nehmen, da bei ihnen grundsätzlich die Zellsubstanz vor der Extraktion zerkleinert wird. Es hat sich jedoch gezeigt, daß die Aktivität des der lebenden Zelle und in besonderem Maße Embryonalzellen innewohnenden Wuchsstoffes durch den an Wundflächen verursachten Reiz ein Höchstmaß erreicht, aber infolge der großen Labilität dieser Wuchsstoffe die Neigung hat, schnell wieder in eine inaktive Form überzugehen. Für eine wirksame Stabilisierung der Wuchsstoffe kommt es also darauf an, das Zelleiweiß möglichst augenblicklich zu härten, d. h. zum Erstarren zu bringen. ohne dieses vorher einem selektiv wirkenden Extraktionsverfahren unterwerfen zu müssen.
- Die Erfindung ermöglicht bei einfachem Verfahrensgang die Gewinnung von haltbaren und hochwirksamen embryonalen Wuchsstoffpräparaten dadurch, daß man die Zellen bzw. Organteile vor oder spätestens während der Zerkleinerung mit einem mit Wasser mischbaren, flüchtigen organischen Lösungsmittel, welches mit Wasser ein azeotropes Gemisch bildet, versetzt und, vorzugsweise nach Zugabe einer Zuckerschmelze oder hochkonzentrierten, beim Erkalten kristallisierenden Zuckerlösung, das überschüssige Lösungsmittel in an sich bekannter Weise durch Verdampfen entfernt. Das gewonnene Produkt kann anschließend einer Gefriertrocknung im Hochvakuum unterworfen werden.
- Die Erfindung geht von der Erkenntnis aus, daß bei einem plötzlichen Erstarrenlassen des Zellinhaltes alle Lebensprozesse sowie alle Zersetzungsvorgänge zum Stillstand kommen. Die Zellverfestigung erfolgt daher vor oder spätestens während der Zerkleinerung der Gewebeteile. Hierdurch ist es möglich, ein Maximum an wirksamer Wuchssubstanz als Suspension zu erzeugen und zu bewahren. Die Trocknung bzw. endgültige Konservierung geschieht dann durch Zusatz von Zuckerschmelzen oder Verdampfung des überschüssigen Stabilisators, vornehmlich im Vakuum bei Tiefkühlung.
- Zur Stabilisierung durch Koagulieren des Eiweißes werden nach der Erfindung organische Lösungsmittel, die mit Wasser azeotrope Gemische bilden, verwendet, die den Vorteil haben, daß überschüssige Flüssigkeit in einem stets konstanten VerhäItnis und auf milde Weise entfernt werden kann. Wird dies durch Verdampfen bei tiefer Temperatur bewirkt, so haben die azeotropen Lösungsmittel den Vorteil, daß sie wegen ihres tiefen Gefrierpunktes eine Eisbildung ganz verhindern oder lediglich eine äußerst feine kristallinische, schneeartige Eisbildung zulassen. Hierdurch werden mechanische Beschädigungen des Trockengutes vermieden. Außerdem erzeugen die azeotropen Lösungsmittel bei einem Verdampfen im Vakuum selbst Kälte und bewirken so eine besonders rasche Abkühlung des Trockengutes, so daß auch Wirkstoffverluste während des Einfrierens vermieden werden.
- Außerdem kann unter Umständen eine Kühlung von außen entbehrlich sein.
- Als Lösungsmittel, die mit Wasser konstant siedende, azeotrope Gemische bilden, sind z. B. geeignet:
Gewiditsprozent | Siedepunkt Siedepunkt Gewiditsprozent bei 760 mm Wasser Druck Äthylalkohol ................... 95,27 4,43 78,150 C n-Propylalkohol ................ 72,00 28,00 87,700 C i-Propylalkohol ................. 88,00 12,00 80,400 C n-Butylalkohol ................. 63,00 37,00 92,300 C sek.-Butylalkohol ............... 73,00 27,00 88,500 C AIethyläthylketone .............. 89,00 11,00 73,600 C - Durch die erfindungsgemäß vorgesehene zusätzliche Stabilisierung durch Einbringen des Produktes in fast vasserfreie bzw. sofort kristallisierende Zuckerarten, 5. B. Traubenzucker, wird auf den Zell- und Schnittlächen ein Überzug gebildet, der weitere Zersetzungsreaktionen unterbindet. Dabei werden die Gewebe partikeln in einen festen Kristallblock eingebettet, messen Verfestigung nach dem Erkalten sofort erfolgt, 30 daß das Produkt schon nach wenigen Stunden zu Pulver gemahlen werden kann. Ferner kann der Zucker wegen seines guten Geschmackes im Endprodukt verbleiben. Traubenzucker kann dabei in zwei Formen kristallisieren, einmal mit 1 Mol Kristallwasser und außerdem kristallwasserfrei. Die Kristallbildung kann durch Impfen beschleunigt werden.
- Da wegen der großen Wärmeempfindlichkeit der Wirkstoffe sich ein Arbeiten mit höheren Temperaturen verbietet, können unterkühlte Schmelzen von Traubenzucker verwendet werden, die bei 400 C noch Flüssig sind und schon während des Zerkleinerungsprozesses erstarren.
- Für bestimmte Zwecke können die zerkleinerten Gewebe zusammen mit dem Stabilisierungsmittel auch in Emulsionsform angewendet werden, beispielsweise zur Hautpflege.
- Beispiele 1. Zwanzig Hühner-Embryonen, bebrütet, werden in 40 ccm Aceton eingebracht und 20 Minuten stehengelassen. In einem schnell laufenden Rührwerk werden gleichzeitig 200 g einer Traubenzuckerschmelze gerührt, bis die Temperatur unter 500 C gesunken ist.
- Hierauf werden unter weiterem Rühren die Hühner-Embryonen mit dem Lösungsmittel in die Traubenzuckerschmelze eingebracht, zerkleinert und dispergier.
- 2. Zwanzig Hühner-Embryonen, wie unter 1, werden in Anwesenheit von 40 ccm Äthylalkohol, Propylalkohol, Aceton oder Methyläthylketon in einem schnell laufenden Rührwerk zerkleinert und hierauf das Lösungsmittel bei mäßiger Wärme im Vakuum verdampft.
- 3. Zwanzig Hühner-Embryonen, wie unter 1, werden in Anwesenheit von 200 g einer Traubenzuckerschmelze bei einer 500 C nicht übersteigenden Temperatur zerkleinert. Das Produkt beginnt schon während des Zerkleinerungsvorganges fest zu werden und ist nach 3stündigem Stehen erstarrt.
- 4. Zwanzig Hühner-Embryonen, wie unter 1, werden in einer Glasflasche in Anwesenheit von 80 ccm Aceton oder n-Propylalkohol zerkleinert und diese Glasflasche im Vakuum an eine Tieffriertrocknungsanlage angeschlossen. Nach Vakuumverdampfen des Lösungsmittels und der Gewebeflüssigkeit erhält man ein steriles Trockenpulver.
- 5. An Stelle der Hühner-Embryonen kann man natürlich auch Kälber-Embryonen oder einzelne tierische Organe oder Gewebe, wie Schilddrüse, Leber, Bauchspeicheldrüse, Haut, nach der Erfindung verarbeiten.
- Beispielsweise wird die Pankreasdrüse von einem Kälber-Embryo ganz oder in kleineren Stücken in die doppelte Gewichtsmenge Äthyl- oder Propylalkohol eingelegt, nach 24stündigem Stehen zerkleinert und anschließend bei einer Temperatur bis zu 400 C im Vakuum getrocknet. Man erhält ein Pulver, welches in physiologischer Kochsalzlösung unmittelbar quillt und seine Zellstruktur behalten hat. Es kann auch Vakuumtrocknung bei einer Temperatur von unter 0° C, z. B. bei -300 C, vorgenommen werden.
Claims (2)
- PATENTANSPRÜCHE: 1. Verfahren zur Gewinnung von haltbaren embryonalen Wuchsstoffpräparaten durch Stabilisierung der lebenden Zellen oder Gewebe mittels organischer Lösungsmittel und Zuckerschmelzen, dadurch gekennzeichnet, daß man die Zellen bzw.Organteile vor oder spätestens während der Zerkleinerung mit einem mit Wasser mischbaren, flüchtigen organischen Lösungsmittel, welches mit Wasser ein azeotropes Gemisch bildet, versetzt und, vorzugsweise nach Zugabe einer Zuckerschmelze oder hochkonzentrierten, beim Erkalten kristallisierenden Zuckerlösung, das überschüssige Lösungsmittel in an sich bekannter Weise durch Verdampfen entfernt.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Produkt anschließend einer Gefriertrocknung im Hochvakuum unterworfen wird.In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 690 814, 690997, 692338, 706384, 891722, 877655; schweizerische Patentschrift Nr. 234 671; USA.-Patentschriften Nr. 2 503 312, 2 503 313, 2539544.
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