DE428531C - Verfahren zur Verarbeitung tierischer Organe - Google Patents
Verfahren zur Verarbeitung tierischer OrganeInfo
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- A61K35/12—Materials from mammals; Compositions comprising non-specified tissues or cells; Compositions comprising non-embryonic stem cells; Genetically modified cells
- A61K35/48—Reproductive organs
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Description
- Verfahren zur Verarbeitung tierischer Organe. Die Trocknung von Organen aller Art bietet sehr bedeutende Schwierigkeiten. Ihre schleimige und kolloidale Beschaffenheit erschwert die Wasserentziehung. Hohe Temperaturen darf man nicht anwenden, da vielfach die wirksamen Bestandteile, wie Lipoide und Hormone, thermolabil sind. Auch die Länge der Arbeitszeit spricht bei der leichten Verderblichkeit des Materials mit. Man trocknet jetzt ziemlich allgemein nach Methode Paßburg im Vakuumtrockenschrank. Vakuumtrocknung stellt sich aber sowohl in der Apparatur als auch in der Handhabung sehr teuer. Erfinder hat nun ein Verfahren gefunden, auf Grund dessen es gelingt, die Trocknung leicht unter Umständen auch ohne Vakuum durchzuführen, während gleichzeitig die Organe plasmolytisch aufgeschlossen werden, so daß man im weiteren Arbeitsgange aus dem gleichen Material Lipoide und Hormone gewinnen kann.
- Die Organe werden zerkleinert, indem man sie entweder durch einen Wolf gehen läßt oder in passender Maschine zu ganz dünnen Scheiben verarbeitet. Dann mischt man sie mit kleinen Mengen leicht verwitternder, indifferenter, löslicher Salze und setzt diese Mischung in dünner Schicht gelinder Wärme und trockenem warmem Luftstrome aus. Es ist dazu gar nicht notwendig, große Salzmassen anzuwenden; es genügen verhältnismäßig geringe Mengen. Diese haben doppelte Wirkung. Zuerst tritt Plasmolyse ein, die wirksamen Hormone diffundieren mit der entstehenden Salzlösung; dann aber wirken diese Salze, z. B. Na2S04, gewissermaßen als Feuchtigkeitsübertrager und unterstützen die Trocknung. Die Anwendung von Salzen zum Trocknen von Stoffen tierischen und pflanzlichen Ursprungs ist schon früher versucht worden. Man nahm stark wasserentziehende Salze, um feuchte Organe fest zu machen und ihnen das Wasser zu entziehen. Das Wasser wurde jedoch nicht entfernt, sondern an große Mengen entwässerter Salze gebunden. Nach dem vorliegenden Verfahren sind nur geringe Mengen des geeigneten Salzes, ganz gleich ob wasserfrei oder wasserhaltig, notwendig. Es ist eine ganz neue Beobachtung, daß schon sehr geringe Mengen verwitternder Salze beim Erwärmen bzw. bei trockener warmer Luft genügen, um rasches Austrocknen der Masse zu bewirken, da sich die Salze wie Feuchtigkeitsübertrager zwischen Organen und Luft verhalten.
- Das vorliegende Verfahren benutzt also die Gegenwart leicht verwitternder Salze in geringerer - Menge bei gleichzeitiger Wärmezuführung, um das Wasser zu entfernen. Das so getrocknete Material ist konserviert und wird dann in an sich bekannter Weise auf Lecithin verarbeitet. Auch die Gewinnung der Hormone aus dem plasmolysierten Rückstand wird nur in Verbindung mit dem Entwässerungsverfahren als neu begehrt.
- Das Verfahren kann z. B. wie folgt ausgeführtwerden 5 kg präparierter, fein gemahlener Hoden werden mit z bis a kg Salz, z. B. Na2S04, gemischt. Diese Mischung wird in geeigneter Weise mit oder ohne Vakuum auf q.o bis 50' erwärmt, während gleichzeitig über die Oberfläche ein erwärmter trockener Luftstrom streicht. Die Trocknung kann durch bisweilige Umbewegung der Masse unterstützt werden. Nach wenigen Stunden ist das Material völlig trocken, pulverisationsfähig und in diesem Zustande nahezu unbegrenzt haltbar. Man erhält auf diese Weise Dauerpräparate von Organen, welche alle wirksamen Bestandteile unverändert enthalten.
- Der weitere Arbeitsgang des Verfahrens liegt in der Gewinnung der Fette und der in diesen löslichen organeigentümlichen Phosphatide. Dieses geschieht in üblicher Weise durch Extraktion mit geeigneten Lösungsmitteln aus dem oben erhaltenen trockenen Organsalzpulver und ergibt eine Fettlösung der organeigentümlichen Phosphatide, die, mit indifferentem Fett auf aliquote Mengen des Organs eingestellt, ahne weiteres für Injektionszwecke geeignet ist. Extraktionsmittel werden natürlich aus Extrakt und Material entfernt und wiedergewonnen.
- Das Material wird schließlich nach Entfernung der flüchtigen Lösungsmittel auf Gewinnung der wasserlöslichen, wirksamen Prinzipien verarbeitet. Es ist erstaunlich, wie durch die vorausgegangene Behandlung des Materials diese Hormongewinnung erleichtert wird. Durch die in Phase I geschilderte Hinzufügung des Salzes ist es plasmolytisch vorbereitet, der Zellinhalt ist diffundiert, die Eiweiß- und Schleimkörper sind infolge der ersten und zweiten Behandlung gehärteter.
- Das Material, trocken und fettfrei, wird also mit Wasser extrahiert. Die entstandene Hormonsalzlösung wird vom Rückstande getrennt, filtriert und im Vakuum konzentriert, wobei noch Eiweiß sich aus der konzentrierten Salzlösung ausscheidet. Durch starke Abkühlung wird sie von überschüssigem Salz, das auskristallisiert, befreit, auf aliquote Teile berechnet und in Ampullen gefüllt. Die Hinzufügung kleiner Phenolmengen bzw. ähnlich wirkender Körper steht natürlich in jeder Phase frei.
- Es ist demnach ein Dauerpräparat erhalten, aus dem im gleichen Arbeitsgange nacheinander alle wirksamen Bestandteile, sowohl Lipoide als Hormone, hergestellt werden unter Wiedergewinnung der Lösungsmittel und der Salze.
Claims (1)
- PATENT-ANSPRUCI3: Verfahren zur Verarbeitung tierischer Organe aller Art unter Verwendung von Salzen zur Trocknung, dadurch gekennzeichnet, daß die Organe mit geringen, zur Bindung des Wassers nicht ausreichenden Mengen verwitternder, indifferenter Salze vermischt werden, diese plasmolysierenden Mischungen mit oder ohne Vakuum durch Erwärmung und trockenen warmen Luftstrom in geeignetem Apparat getrocknet und so in haltbare Dauerpräparate umgewandelt werden, worauf man aus den so gewonnenen Dauerpräparaten in bekannter Weise durch Extraktion mit geeigneten Lösungsmitteln die organeigentümlichen Lipoide gewinnt und schließlich den Rückstand mit Wasser auszieht, die filtrierten Lösungen im Vakuum einengt, von Eiweiß und Salz befreit und so konzentrierte Hormonlösungen erhält.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEE28777D DE428531C (de) | 1922-12-01 | 1922-12-01 | Verfahren zur Verarbeitung tierischer Organe |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEE28777D DE428531C (de) | 1922-12-01 | 1922-12-01 | Verfahren zur Verarbeitung tierischer Organe |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE428531C true DE428531C (de) | 1926-05-05 |
Family
ID=7073533
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEE28777D Expired DE428531C (de) | 1922-12-01 | 1922-12-01 | Verfahren zur Verarbeitung tierischer Organe |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE428531C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE974541C (de) * | 1952-03-26 | 1961-02-02 | Diamalt Ag | Verfahren zur Herstellung von trockenen enzymatischen Entschlichtungsmitteln aus Pankreas-Druesen |
-
1922
- 1922-12-01 DE DEE28777D patent/DE428531C/de not_active Expired
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE974541C (de) * | 1952-03-26 | 1961-02-02 | Diamalt Ag | Verfahren zur Herstellung von trockenen enzymatischen Entschlichtungsmitteln aus Pankreas-Druesen |
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