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Formstein für Schornsteinmauerwerk Die Erfindung betrifft einen Formstein
für Schornsteinmauerwerk, der gegenüber einem flachliegenden Prisma von normaler
Mauersteinhöhe an dessen Längsseiten einander gegenüberliegende Ausnehmungen von
der Querschnittsform je eines halben Schornsteinrohres aufweist.
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Bei der Herstellung von Schornsteinmauerwerk unter Verwendung derartiger
bekannter Formsteine müssen neben. diesen stets noch zwei bzw. drei weitere Formsteintypen
mit je einer gleichen Schornsteinröhrausnehrnung vorhanden sein, wenn das Schornsteinmauerwerk
im Verband hochgeführt werden soll und auch Kopfmauer,#verk anfällt. Es müssen somit
drei bzw. vier Formsteintypen hergestellt und an den Baustellen bereitgehalten werden,
was selbstverständlich nachteilig ist, obgleich es sich um verhältnismäßig einfache
Formsteintypen handelt. Vorteilhaft ist bei diesem Schornsteinmauerwerk, daß die
Schornsteinrohre keine von oben bis unten durchlaufenden Fugen aufweisen. Der Fugenmörtel
ist daher gegen Beschädigung durch Reinigungsgeräte wenig empfindlich. Von den Schornsteinrohren
des errichteten Mauerwerks führen aber in jeder zweiten Steinschicht gerade Stoßfugen
auf dem kürzesten Wege nach außen. Es sind allerdings auch aus Formsteinen hergestellte
Schornsteine bekannt, bei denen die aus den Schornsteinrohren nach außen führenden
Fugen gebrochen sind. Ein derartiger bekannter Schornstein, bei dem die Stoßfugen
zwischen den einzelnen Formsteinen zweimal gebrochen sind, kann aber nicht mit anderem
Mauerwerk im Verband vermauert werden; die zur Schornsteinherstellung dienenden
zwei Sorten von Hohlsteinen dürfen nicht behauen werden. Andere bekannte Schornsteine,
die aus einer einzigen Sorte von Formsteinen durch, Mauern im Verband herstell,-bar
sind, besitzen vom jeweiligen Schornsteinrohr ausgehende Fugen. deren vor einem
Knick befindlichen inneren Teile in jeder Steinschicht übereinanderliegen, so daß
diese inneren Fugenteile von oben bis unten durchlaufen. Aus ihnen kann der Mörtel
beim Fegen des Schornsteins verhältnismäßig leicht herausgerissen werden. Wird er
beim Fegen nur gelockert, so kann er infolge von Wärmebeanspruchungen nach und nach
herausfallen. Diese bekannten Formsteine können allerdings bei Bedarf unter Benutzung
vorgesehener Kerben und Schlitze etwas gekürzt und auch der Länge nach geteilt werden,
um anschließendes Mauerwerk in das Schornsteinmauerwerk einbinden zu können.
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Durch die Erfindung soll ebenfalls ein Formstein für im Verband gemauertes
Schornsteinmauerwerk geschaffen werden, zu dessen Herstellung nur eine Formsteinsorte
erforderlich ist. Es sollen aber durchlaufende Fugen in den Schornsteinrohren vermieden
und die aus diesen nach außen führenden Fugen zweimal gebrochen sein.
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Die erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe wurde in einer Weiterentwicklung
des bekannten Formsteins für Schornsteinmauerwerk gefunden, der gegenüber einem
flachliegenden Prisma von normaler MauersteirnhÖhe an dessen Längsseiten einander
gegenüberliegende Ausnehmungen von der Querschnittsform je eines halben Schornsteinrohres
aufweist. Dieses flachliegende, gedachte Prisma ist im folgenden als Grundprisma
bezeichnet. Nach der Erfindung sind an den vier Ecken des Grundprismas im Querschnitt
quadratische Ausnehmungen gebildet, so daß die Innenkanten dieser Ausnehmungen die
Innenkanten einspringender Ecken bilden. Im Bereich jener Ebenen, die durch die
Innenkanten der Eckausnehmungen parallel zu den Seitenwandumgen des Grundprismas
verlaufen, sind Schlitzlöcher vorgesehen. Die Tiefe der Eckausnehmungen ist etwa
gleich groß wie die Tiefe der Schornsteinroh,rausnehmungen gewählt. Die Tiefe der
Eckausnehmung.en ist aber in Abhängigkeit von der Gesamtbreite des Formsteins, die
mit der Breite des Grundprismas übereinstimmt, derart bemessen, daß die Eckausnehmungen
zweier nebeneinanderliegender gleicher Formsteine bei normalen Fugendicken durch
eine von einem weiteren gleichen Formstein abgetrennte Zunge, wie sie an den Querseiten
jedes der Formsteine zwischen den Eckausnehmungen vorhanden sind, mit den Vorderseiten.
der Zungen der nebeneinanderliegenden Formsteine bündig, vermauerbar sind.
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Je eines dler Schlitzlöcher kann an den Forrnsteinquerseiten zwischen.
den Innenkanten .der Eckausnehmungen und an den Formsteinlängsseiten zwischen den
Innenkanten der Eckausnehmungen und den innersten Teilen der Schornsteinrohrausnehmungen
vorgesehen sein.
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Beim Vermauern werden die Formsteine in übereinanderliegenden Steinschichten
stets um 90° gegeneinander
verschwenkt, so daß die Fugen, die zwischen
je zwei nebeneinanderliegenden Formsteinen gebildet sind und von dem jeweiligen
Schornsteinrohr ausgehen, nur in jeder zweiten Steinschicht übereinanderliegen.
Demgemäß führen von den Schornsteinrohren ausgehende Fugen nur in jeder zweiten
Steinschicht, und zwar zweimal um 90° gebrochen, nach außen, da die jeweils außen
liegenden Eckausnehmungen zwischen seitlich benachbarten Formsteinen stets durch
eine abgeschlagene Zunge vermauert werden. Beim Vermauern müssen zumindest von einem
Teil .der ursprünglich gleichen Formsteine an .deren Querseiten Zungen undVoder
an deren Längsseiten die seitlich einer Schornsteinrohrausnehmung vorspringenden
Steinteile abgeschlagen werden, so daß sich an einzelnen Steinseiten ebene Begrenzungsflächen
ergeben. Die Schlitzlöcher erleichtern das Abschlagen:. Zweckmäßig sind die Abmessungen
des Formsteins denen eines normalen Steins angepaßt, so daß beispielsweise die Zungenbreite
(Maß an der Formsteinquerseite) mit der Breite eines Normalsteins übereinstimmt.
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In der Zeichnung ist .der erfindungsgemäße Formstein und die Art seiner
Vermauerung zu Schornsteinmauerwerk bzw. im Anschluß an Normalmauerwerk dargestellt.
Es zeigen Abb. 1 und 2 zwei Formsteine, und zwar mit verschiedenen Ausnehmungen
von der Querschnittsform je eines halben Schornsteinrohres, Abb.3 Schornsteinmauerwerk
mit in einer Reihe liegenden Schornsteinrah,ren und Abb.4 Schornsteinmauerwerk mit
in zwei nebeneinanderliegenden Reihen von Schornsteinrohren. Der Farmstein 1 hat
gegenüber einem gedachten flachliegenden Prisma von. normaler Mauersteinhöhe, das
als Grundprisma bezeichnet wird, an dessen Längsseiten einander gegenüberliegende
Ausne'hm.ungen 2 und 3 von der Ouerschnittsform je eines halben Schornsteinrohres
und an den vier Ecken des Grundprismas quadratische, gleich große Ausnehmungen 4.
An jeder Querseite des Formsteins 1 sind zwischen den Eckausnehmungen 4 Zungen 6
gebildet. Die Tiefen der Eckausnehmungen 4 und der Schornsteinrohrausnehmungen 2,
3 sind gleich groß.
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Die Eckausnehmungen 4 sind so bemessen, daß sie bei zwei nebeneinanderliegenden
gleichen Formsteinen 1 und normalen Fugendicken durch eine von weiteren gleichen
Formstein 1 abgetrennte Zunge 6, mit den Vorderseiten der Zungen 6 der nebeneinanderliegenden
Formsteine 1 bündig, zu vermauern sind.
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An den Formstein.querseiten ist zwischen den Innenkanten der Eckausnehmungen
4 je ein Schlitzloch 5 und an den Formsteinlängsseiten zwischen den Innenkanten
der Eckausn.ehmungen 4 und den innersten Teilen der Schornsteinrohrausnehmungen
2, 3 je ein. Schlitzloch 7 vorgesehen.. Die Schlitzlöcher 5, 7 ermöglichen ein leichtes
Bearbeiten der Formsteine 1 bzw. der gewissen Anzahl von herzurichtenden Formsteinen
1, das beim Verbandmauern erforderlich ist. Es erleichtern die Schlitzlöcher 5 das
Abschlagen der Zungen 6 der Formsteine 1, während die vorspringenden Steinteile
9 zu beiden Seiten der Schornsteinrohrausnehmungen 2, 3 mittels der Schlitzlöcher
7 leicht abgeschlagen werden können.
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Beim Schornsteinmauerwerk nach Abb. 3 sind teilweise unbearbeitete
und teilweise bearbeitete Formsteine 1 und beim. Schornsteinmauerwerk nach Abb.
4 nur bearbeitete Formsteine 1 verwendet. Die gezeigten Formsteine 1a, 1b, 1c, 1d
und 1e sind bearbeitete Formsteine 1. Beim Stein ja sind an einer Längsseite die
Steinteile 9 abgeschlagen; beim Stein 1b sind beide Zungen 6 und ein Steinteil 9
abgeschlagen; beim Stein 1c sind beide Zungen 6 abgeschlagen; beim Stein 1d ist
eine Zunge 6 abgeschlagen; beim Stein 1° sind eine Zunge 6 und an einer Steinlängsseite
die Teile 9 abgeschlagen. Die lotrechten Fugen 8 führen vom Schornsteinrohr aus
zweimal um 90° gebrochen nach außen.