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Die Erfindung bezieht sich auf einen Formstein zur Herstellung eines Kaminmauerwerkes mit einer
Aussparung an einer Stirnfläche oder mit je einer Aussparung an den gegenüberliegenden Stirnflächen, wobei die vertikal durchlaufenden Aussparungen jeweils einen Querschnitt besitzen, der in Form und Grösse einem halben
Kaminzugquerschnitt entspricht, und die jede Aussparung seitlich begrenzenden zwei Schenkel des Formsteines verschieden lang, die einander diagonal gegenüberliegenden Schenkel bei Vorhandensein zweier Aussparungen jedoch jeweils gleichartig gestaltet sind und wobei ferner der Formstein insbesondere zwecks Wärmedämmung und Gewichtsverminderung schlitzförmige Hohlräume aufweist und die Schenkel ausgehend von ihren
Stirnflächen Einschnitte aufweisen, die sich über die gesamte Höhe des Formsteines erstrecken, nach Patent
Nr. 300287.
Aufgabe und Zweck der Erfindung ist nun, den bekannten Kaminformstein zu verbessern. Diese
Verbesserung zielt im einzelnen darauf ab, einen für die Festigkeit des Mauerwerkes zweckmässigen grossen seitlichen Versatz der äusseren Stossfugen zwischen zwei übereinanderliegenden Formsteinscharen zu erreichen.
Auch für die Verlegung der Steine soll dadurch ein Vorteil erreicht werden, u. zw. durch die Ausgestaltung der
Stirnflächen, die den angeworfenen Mörtel tragen müssen. Erfindungsgemäss gelingt dies nun dadurch, dass die
Stirnflächen der Schenkel mindestens über einen Teil ihrer Breite schräg zu den äusseren ebenen Seiten verlaufen.
Diese Formsteine werden nun scharenweise so vermauert, dass die in einer Schar erst oben liegende Fläche der
Formsteine durch einfaches Kippen um 1800 in der benachbarten Schar jetzt unten liegt, so ist erreicht, dass die
Stossfugen von Schar zu Schar gegeneinander versetzt sind und dass im Rauchfang keine von oben bis unten durchgehende Stossfuge vorhanden ist. Dies wird, wie bereits erwähnt, durch einfaches Kippen des Formsteines um 1800 erreicht ohne dass dafür die Formsteine unterschiedliche Formen und Abmessungen haben und somit durch Schlagen und Zurichten auf ein bestimmtes Mass gebracht werden müssen. Dabei ist durch den mindestens zum Teil schrägen Verlauf der Stirnfläche ein grosser seitlicher Versatz der äusseren Stossfugen erreichbar.
Durch die weitere erfindungsgemässe Massnahme, dass nämlich die Stirnflächen je in zwei winkelig zueinander stehenden Teilflächen unterteilt sind und die äussere Teilfläche jeweils annähernd senkrecht zu den äusseren, ebenen Seiten des Formsteines verläuft, wird nicht nur der für die Festigkeit des Mauerwerkes zweckmässige grosse seitliche Versatz der äusseren Stossfugen zwischen zwei übereinanderliegenden
Formsteinscharen erreicht, auch für die Verlegung des Steines selbst ist diese Massnahme insofern von Bedeutung, da dadurch die Stirnflächen in Teilflächen unterteilt werden, denn der angeworfene Mörtel haftet besser an einer kleinen als an einer grossen Fläche und die Bildung von sogenannten Wassersäcken, die sich aus der Konsistenz des Mörtels ergeben, wird praktisch vermieden.
Um einen sehr festen Mauerverband und eine hohe Dichtigkeit der Stossfugen zu erzielen, weisen die
Stirnflächen der Schenkel, die zueinander im durch den Formstein zu bildenden Mauerverband gegenüberliegen,
Einschnitte auf. Diese Einschnitte erstrecken sich über die gesamte Höhe des Formsteines und ihre Tiefe und
Höhe ist grösser als die Dicke einer Mörtelfuge. Diese Einschnitte werden beim Verlegen des Formsteines mit Mörtel gefüllt, so dass an jeder Stossfuge ein kreuzförmiger Mörtelriegel entsteht, so dass die Vertikalfuge in der
Rauchfangwange gegen Undichtigkeit hervorragend geschützt ist.
Um die Bildung allzu scharfer Kanten trotz der vorteilhaften Schräge zu vermeiden, wird nach einem weiteren erfindungsgemässen Merkmal vorgeschlagen, dass die Schräge der Teilfläche der Stirnflächen einen Winkel von zirka 350 aufweist. Das Vermeiden von allzu scharfen Kanten ist deswegen von Bedeutung, da solche Kanten gerne ausbrechen oder abbrechen, wenn der Stein unsanft gehandhabt wird, womit beim rauhen Baustellenbetrieb ja gerechnet werden muss.
Es ist aus dem Vorstehenden ersichtlich, dass nach dem erfindungsgemässen Vorschlag sowohl die sogenannten Wangen- wie auch die sogenannten Zungensteine ausgebildet werden können, die für die Herstellung eines mehrere Rauchzüge aufweisenden Kaminmauerwerkes erforderlich sind. Handelt es sich um einen sogenannten Zungenstein, so ist dieser so ausgebildet, dass an zwei einander gegenüberliegenden Seiten Aussparungen zur Bildung des halben Rauchfangquerschnittes, gegebenenfalls unterschiedlicher Form vorgesehen sind und die einander diagonal gegenüberliegenden Schenkel jeweils gleichartig gestaltet sind.
Durch entsprechend angeordnete Schlitze lassen sich auch Teile des Formsteines der Erfindung an der Aussenseite der Rauchfangwange abschlagen, wodurch ein fachgerechter Verband zum angrenzenden Mauerwerk erreicht wird. Diese Schlitze sind jedoch einseitig angeordnet, so dass der Formstein auch diesbezüglich unsymmetrisch ist. Das bewirkt, dass die in einer Schar des Rauchfanges gebildete Fuge gegen das angrenzende Mauerwerk in den benachbarten Scharen massiv überbrückt wird.
Bisher bekannte Formsteine setzen zur Abdichtung der Stossfuge (Vertikalfuge) in der Rauchfangwange voraus, dass entweder ein vom Formstein abgeschlagener oder ein eigens hergestellter Passstein in die durch den Formstein gebildete Aussparung mit erheblichem Zeitaufwand fachgerecht eingepasst werden musste, um ein dichtes Verschliessen der relativ schmalen Vertikalfuge sicher zu erreichen. Es ist aber auch vorgesehen worden, an den Stirnseiten Federn und Nuten anzuordnen, doch schafft eine solche Massnahme nur bruchgefährdete Stellen.
Der Formstein der Erfindung hingegen erreicht durch entsprechende Aussparungen in den winkelig zueinander stehende Teilflächen aufweisenden Stirnflächen der Formsteine, dass die Vertikalfuge in der Rauchfangwange gegen Undichtigkeit hervorragend geschützt sind.
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Man erhält besonders leichte und wärmedämmende Formsteine, indem man die Formsteine mit dicht nebeneinanderliegenden Durchbrüchen ähnlich den genormten Hohlziegeln nach DIN 105 versieht. Dabei bleibt aber ein wenige Zentimeter breiter Streifen um die Aussparungen von Durchbrüchen frei, damit die Gasdichtigkeit gewährleistet bleibt. Ausserdem ist bei der Anordnung der Durchbrüche zu berücksichtigen, dass bei Kippung der Formsteine die Durchbrüche nicht über der Fuge liegen sollten, die in der untersten Schar um das Stück versetzt ist, welches den Längenunterschied der Schenkel der Formsteine entspricht.
Zur Veranschaulichung der Erfindung wird dieses an Hand von Ausführungsbeispielen näher erläutert, ohne dadurch die Erfindung auf eben diese Beispiele einzuschränken. Es zeigen : Fig. l bis 3 je eine Draufsicht auf ein Kaminmauerwerk ; die Fig. 4 bis 8 unterschiedlich gestaltete Wangensteine und die Fig. 9 bis 12 verschiedene Zungensteine in Draufsicht.
Die Fig. l zeigt in Draufsicht ein Kaminmauerwerk mit drei Rauchzügen-l, 2 und 3--, wobei der mittlere Rauchzug-2--einen Kreisquerschnitt und die beiden randbenachbarten Rauchzüge --1 und 3-einen ovalen Querschnitt besitzen. Zwischen den einzelnen Rauchzügen sind keine Verbindungen über Stossfugen od. dgl. vorhanden. Zur Errichtung dieses Kaminmauerwerkes dienen nur zwei Typen von Formsteinen, nämlich Wangensteine nach Fig. 4 und zungensteine nach Fig. 10.
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langen parallel zueinander verlaufenden Schenkeln-6 und 7-begrenzt ist. Die äusseren einander abgewandten Seiten--8 und 9--der Schenkel--6 und 7-sind als ebene über die Breite des Steines - durchlaufende Flächen ausgebildet.
Die Stirnflächen --10 und 11--sind je in zwei winkelig zueinander stehenden Teilflächen--12 und 13 bzw. 14 und 15-unterteilt, wobei die äussere Teilfläche--13 bzw. 14-jeweils annähernd senkrecht zu den äusseren ebenen Seitenflächen-8 und 9-des Steines laufen. Die Stirnflächen-10 und 11-der Schenkel--6 und 7-weisen ferner Einschnitte --16-- auf, wobei diese Einschnitte sich über die gesamte Höhe des Formsteines erstrecken. Die Tiefe und die Höhe des Einschnittes ist dabei grösser als die Dicke einer Mörtelfuge.
Der vom Einschnitt --16-- aus jeweils nach innen verlaufende Teil--15 bzw. 12-der Stirnfläche ist schräg, wobei diese Schräge zur Vermeidung von allzu spitzen und scharfen und damit bruchgefährdeten Kanten einen Winkel von zirka 350 aufweist. Schlitzartige Durchbrüche-17-im äusseren Randbereich des Steines --4-- gestatten das Ausschlagen der durch die Einschnitte --17-- bzw. die Kerben--18--begrenzten Teile, um das Einbinden des Steines in das angrenzende Wandmauerwerk zu ermöglichen.
Der Zungenstein nach Fig. 10 unterscheidet sich nun vom Wangenstein nach Fig. 4 dadurch, dass er an seinen beiden Breitseiten Aussparungen-19 und 20-aufweist, wobei die Aussparung --19-- zur Bildung eines Rauchzuges mit ovalem und die Aussparung--20--zur Bildung eines Rauchzuges mit kreisrundem Querschnitt dienen. Auch hier sind die die Aussparung begrenzenden Schenkel-6', 7'-verschieden lang
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jenen beim Formstein nach Fig. 4. Darüberhinaus sind die einander diagonal gegenüberliegenden Schenkel jeweils gleich geformt.
Zur Bildung des Mauerwerkes nach Fig. l werden die beiden oben beschriebenen Steintypen (Fig. 4 und 10) verwendet, wobei zur Bildung der geschlossenen Mauerschar die Steine einer Bauart abwechslungsweise um 1800 um eine vertikale Achse gedreht verlegt werden und der Fugenversatz--V-bei der darauffolgenden Steinschar dadurch gewonnen wird, dass die Steine dieser Reihe nunmehr jeweils um 1800 um eine waagrechte Achse gedreht einzubinden sind. An drei Ecken des Kaminmauerwerkes schliessen Mauern-21, 22 und 23-an. Die Steine dieser Mauern sind in die Kaminformsteine eingebunden.
Das Kaminmauerwerk nach Fig. 2, das einen Rauchzug-26-und zwei Lüftungsschächte --27-- enthält, ist aus zwei Steintypen gebildet, nämlich den beiden Wangensteinen nach den Fig. 5 und 8, wobei der Wangenstein--8-noch zwei Entlüftungsschächte --27-- aufweist. Der Aufbau dieser Steine entspricht grundsätzlich jenem der Steine nach den Fig. 4 und 10, so dass auf die obigen Ausführungen verwiesen werden kann. Das Mauerwerk nach Fig. 2 ist aus diesen beiden Steintypen dadurch gebildet, dass die Steine zweier unmittelbar aufeinanderfolgenden Scharen abwechslungsweise jeweils um 1800 um eine horizontale Achse gedreht verlegt werden.
Das Kaminmauerwerk nach Fig. 3 weist zwei Lüftungsschächte und drei Kaminzüge auf und ist aus den Formsteinen nach den Fig. 4, 5,10 und 12 gebildet, wobei auch hier die Steine der oberen Schar gegenüber den Steinen der unteren Schar jeweils um 1800 gedreht verlegt sind. Die Drehachse ist bei diesen und den vorher
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