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Kaminformstein aus Leichtbeton
Man hat schon verschiedentlich versucht. Kaminformsteine aus Leichtbeton zu schaffen, es ist aber noch kein System der Verwendung von Leichtbetonformsteinen für den Kaminbäu bekanntgeworden, welches allen gestellten Anforderungen einwandfrei entspricht. Einerseits sind nämlich gesetzliche Vorschriften und anderseits die Forderungen der Praxis, nämlich eine wirtschaftliche Herstellung und eine arbeitssparende Verwendungsmöglichkeit zu erfüllen. In erster Linie müssen die Formsteine den wärmetechnischenBedingungen entsprechen, nämlich geeignete Wangendicke aufweisen, ferner gasdicht, hitzebeständig und, soweit sie über demDach geführt werden, frostbeständig sein und auch eine ausreichende Druckfestigkeit aufweisen.
Während diesen Forderungen durch sorgfältige Auswahl und Mengen geeigneter Zuschlagstoffe, insbesondere in Form von körnigem Blähton, entsprochen werden kann, ist es weit schwieriger, bei solchen Kaminformsteinen den Anforderungen der wirtschaftlichen Herstellung und Verarbeitbarkeit zu entsprechen, welche darin bestehen, dass mit einer geringen Zahl von Formsteinen ein- und mehrzügige Kamine mit oder ohne Ziehung der Züge so aufgemauert werden können, dass keine Ausflickarbeiten und besonders kein mühsames schräges Zuhacken von-Mauersteinen erforderlich ist, um den Anschluss an das Wandmauerwerk zu erzielen, sondern dieser Anschluss ohne jede zusätzliche Arbeit nur durch blosses Aufmauern passender Steine in technisch einwandfreier Weise durchführbar ist.
Durch die Erfindung wurde ein System von Kaminformsteinen aus Leichtbeton, insbesondere mit kör- nigem Blähton als Zuschlagstoff geschaffen, welches allen genannten Bedingungen restlos entspricht, so dass unter Zugrundelegung dieses Bauprinzips mit nur vier untereinander verschiedenen Kaminformsteinen alle Kaminbauaufgaben in einfacher und technisch einwandfreier Weise lösbar sind, wobei insbesondere der Anschluss des Kaminmauerwerks an die beidseitigen Wandmauern ohne Ausflickarbeiten herstellbar ist.
Die erfindungsgemässen Kaminformsteine aus Leichtbeton, insbesondere mit körnigem Blähton als Zuschlagstoff, besitzen, wie alle Kaminformsteine, mindestens einen zylindrischen oder prismatischen, zwischen den Lagerflächen des Steines durchgehenden Hohlraum und sind weiters dadurch gekennzeichnet, dass das Zentrum des Mündungsquerschnittes des oder der Hohlräume, in Längsrichtung des Steines gemessen, jeweils in der Mitte der zugehörigen Steinhälfte liegt, wobei die Wangenstärke der Stossfläche 6 cm nicht überschreitet.
Wenn man nach dieser Grundregel gebaute Kaminformsteine aneinanderreiht, ergeben sich immer gleiche Abstände der Hohlraummündungen voneinander und auch wenn man sie, um die halbe Steinlänge versetzt, also im üblichen Läufer- und Schornsteinverband aufmauert, schliessen immer die Hohlräume einwandfrei aneinander an, was die wichtigste Voraussetzung für den Aufbau von mehrzügigen Kaminen mit oder ohne Ziehung der Züge darstellt. Eine Wangenstärke zu den Stossflächen gleich oder weniger als 6 cm, vorzugsweise 5,5 cm ist nur mit einem Zuschlagstoff von besonders günstigen Wärmedämmungseigenschaften, wie sie z. B. körniger Blähton besitzt, erreichbar, weil sich nur in diesem Falle genügend niedrige Wärmedurchgangswerte ergeben.
Die niedrige Wangenstärke ist aber anderseits unbe- dingt erforderlich, um bei dem vorgeschriebenen Mindestdurchmesser der Hohlräume von 14 cm noch einen Stein von normaler Länge, nämlich 50 cm, zu erhalten, wobei sich diese Länge aus zwei Wangenstärken von je 5,5 cm, zwei Hohlraumdurchmessern von je 14 cm und einer Zungenstärke von 11 cm ergibt (11 + 28 + 11 = 50).
Nach einer bevorzugten Ausbildung beträgt die Breite des Steines, abweichend von der bisher üblichen grösseren Breitesolcher Steine von z. B. 38 cm nur 30 cm, was sich ebenfalls nur mit einem Zuschlagstoff
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mit vorzüglich wärmedämmenden Eigenschaften wie z. B. kömigem Blähton wärmetechnisch durchführen lässt.
Um den Anschluss an die benachbarten Mauersteine in einwandfreier Weise herstellen zu können, sind vorzugsweise die an denStossflächen angeordneten üblichen zwei Verzahnungsflächen (Federn bzw. Nuten) zurLängsmittelebene unsymmetrisch, u. zw. so angeordnet, dass die Mitte zwischen den Leisten bzw. Nu, ten von der Längsseitenwand um die Breitendifferenz von z. B. 5 cm zwischen den Kaminformsteinen unc den zugehörigen Mauersteinen weiter entfernt ist, als von der andern Längsseitenfläche.
Die erste und meist gebrauchte Form solcher Kaminformsteine ist der zweizügige Normalstein, der zwei lotrecht zu den Lagerflächen durchgehende zylindrische oder prismatische Hohlräume aufweist. Ein weiterer, für den Anschluss an das Wandmauerwerk erforderlicher Stein ist ein einzügiger Hackstein, der in der einen Hälfte einen zentrisch angeordneten zylindrischen oder prismatischen Hohlraum besitzt und wobei die zweite Steinhälfte, die vorzugsweise durch mindestens einen die Trennung erleichternden, mittig angebrachten Querschlitz leicht abtrennbar gemacht ist, einen in der Längsrichtung verlaufenden Trennschlitz in einem Abstand von den Längsseitenflächen aufweist, der der Breitendifferenz (z. B. 5 cm) zwi- schen der Breite (z. B. 30 cm) der Kaminformsteine und der Breite (z.
B. 25 cm) der normalen Mauersteine entspricht.
Die dritte Art der zum System gehörigen Kaminformsteine besitzt annähernd die doppelte Höhe des normalen Mauersteines und weist einen schräg zwischen den Lagerflächen durchgehenden zylindrischen oder prismatischen Hohlraum auf. dessen Mittelpunkte der Mündungsquerschnitte ein Viertel der Steinlänge von der einen bzw. der andern Stossfläche entfernt liegen.
Der vierte für dieses Kaminbausystem geeignete Formstein ist ein Füllstein, der sich von einem nor- malen Wandbausteinnurdadurchunterscheidet, dass er nicht die geringere Breite der Mauersteine 25 cm), sondern die z. B. um 5 cm grössere Breite der Kaminformsteine besitzt, wobei aber die an den Stossflächen angebrachten Nuten oder Vorsprünge unsymmetrisch zur Längsmitte so angebracht sind, dass sie zu den Nuten und Vorsprüngen der beiderseits anschliessenden schmäleren Mauersteine passen.
Sind alle vier Typen von solchen Kaminformsteinen vorrätig, so kann man alle Kaminbauaufgaben vom einfachen lotrechten, einzügigen Kamin bis zu einem vielzügigen Kamin, dessen einzelne Züge teilweise schräg verlaufen, um die unteren Kaminanschlussöffnungen alle in eine Vertikale bringen, in technisch einwandfreier Weise durch einfaches Aufmauern passender Stücke aus diesem Satz von Kaminformsteinen erfüllen, wobei sich beim Übergang an die anschliessenden Wände lediglich eine senkrecht verlaufende Kante und eine einspringende, 5 cm tiefer liegende Ecke ergibt.
Nachstehend ist an Hand der Zeichnungen ein Ausführungsbeispiel dieses Kaminbausystems näher erläutert.
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Zeichnungen zeigen : DieFig. l und 2 einen zweizügigen Normalstein, dieFig. 3 und 4 einendas Aufbauschema eines zweizügigen gezogenen Kaminmauerwerks im Aufriss dargestellt und die Fig. 11, 12,13 und 14 zeigen Querschnitte durch diesen Kamin gemäss den Linien XI-XI, XII-XII, XIII-XIII und XIV-XIV.
Der in den Fig. l und 2 dargestellte zweizügige Normalstein A besitzt, um zu den heutigen Normalformatenzupassen. Massevon 50 cm Länge, 30 cm Breite und 22, 8 cm Höhe. Er hat zwei zwischen den planparallelen Lagerflächen l und l'durchgehende, kreiszylindrische Ausnehmungen 2 und 2', welche symmetrisch auf die beiden Steinhälften verteilt sind, so dass der in der Steinlängsrichtung gemessene kleinste Abstand der Hohlräume von den Stossflächen 3 bzw. 3', also die Wangendicke a halb so gross ist wie die in der Steinlängsrichtung gemessene kürzeste Entfernung der beiden Hohlräume 2, 2', also die Zungenstärke b.
An den Stossflächen 3, 3'sind leistenartige Vorsprünge, sogenannte Federn 5 und Nuten 6 passender Grösse angebracht, die jedoch nicht symmetrisch zur Längsmittelachse liegen, sondern um 5 cm nach der Seite gerückt sind, damit sie mit den entsprechenden Nuten und Leisten der an-
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Mauersteine zusammenpassen, deren BreiteKaminformsteine.
Der aus Fig. 3 und 4 ersichtliche einzügige hackstein B besitztinder einen Steinhälfte einen durch-
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besitzt, der der Breitendifferenz zwischen den Kaminformsteinen und den anschliessenden Mauersteinen entspricht, so dass ein Randstreifen in der Breite c leicht abgehackt werden kann. Um aus dem einzügigen Hackstein einen einzügigen Halbstein machen zu können, sind ferner ein Trennschlitz 17 und Kerbnuten 18, 18'in der Quermittelebene des Steines vorgesehen.
Der in den Fig. 5 und 6 dargestellte Ziehungsstein C besitzt eine Höhe 2h, welche etwa das Doppelte der Höhe h von 23 cm der Steine a bzw. b, nämlich 45, 8 cm beträgt. Er besitzt ebenfalls planparallele Lagerflächen 21, 21', wogegen an den Stossflächen keinerlei Nuten und Federn angebracht sind. Er weist ferner einen einzigen, zwischen den Lagerflächen 21 und 21'durchgehenden zylindrischen Hohlraum 22 auf, welcher jedoch schräg verläuft, so dass die Mündungsquerschnitte an den Lagerflächen etwas elliptische Form besitzen. Der Hohlraum kann auch elliptischen Querschnitt und kreisrunde Mün- dungsquerschnitte aufweisen.
Die Mittelpunkte der Mündungsquerschnitte befinden sich wieder im Mittelpunkte je einer Steinhälfte, so dass sie bei Aufeinanderstellen mit einem Stein der Type A oder B die Fortsetzung der Ausnehmungen 2 bzw. 12 darstellen.
Der aus Fig. 7 und 8 ersichtliche Füllstein D hat im Prinzip den gleichen Aufbau wie ein normaler
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die in den beiden Steinhälften symmetrisch zur Längsmittelebene angebracht sind, zwei quer verlaufende, in der Quermittelebene liegende Trennschlitze 33 und Kerbnuten 34, die das Teilen des Steines erleichtern. Der Stein hat ebenso wie die Steine A, B, C eine Breite von 30 cm sowie an den Stossflächen Federn 35 und Nuten 36, die auch hier unsymmetrisch und so angebracht sind, dass sie zu den zugehörigen Mauersteinen passen, d. h., dass die Mitte zwischen den Federn und Nuten von der einen Längsseitenwand um 5 cm, nämlich die Breitendifferenz zwischen den Füllsteinen und den zugehörigen Mauersteinen weiter entfernt ist als von der andern Längsseitenfläche.
Mit diesen vier Kaminformsteinen A, B, C, D des erfindungsgemässen Kaminbausystems lassen sich sämtliche Bauaufgaben, nämlich ein-oder mehrzügige Kamine mit oder ohne Ziehung der Züge durch einfaches Aufmauern und ohne jede Ausflickarbeit so herstellen, dass ein baugerechter Anschluss an die benachbarten Mauern erzielt ist. Lediglich wenn ein Kaminpfeiler zu errichten ist, der an ein unter 25 cm Stärke aufweisendes Mauerwerk anschliesst oder als Pfeiler endet, wird als weiteres Bauelement eine Platte
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her erläutert.
Der unterste Teil der in Fig. 10 dargestellten Kaminanlage ist ein einzügiger lotrechter Kamin, dessen Aufbau aus den Fig. ll und 12 deutlich wird. Im Schnitt XI-XI ist ein einzügiger Hackstein B und anschliessend ein halber Füllstein D/2 verwendet, so dass sich ein 75 cm breiter Pfeiler ergibt, wie er
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zu machen, bei dem Stein B nur Nuten 15, 15'und keine Federn vorgesehen.
Wenn eine Ziehung des Zuges erforderlich ist, werden ein oder mehrere Ziehungssteine C aufgesetzt, deren Ausnehmungen 22 an die Ausnehmungen 2 oder 12 der anschliessenden Steine A und B genau anschliessen. Wie aus Fig.10ersichtlich, wird ein einzelner Ziehungsstein C verwendet, wenn der Zug nur um eine Steinhälfte versetzt werden soll. Solider Zug dagegen um zwei Steinhälften versetzt werden, so werden zwei Ziehungssteine C um die halbe Steinlänge gegeneinander versetzt aufe'inandergestellt.
Der rechts-und linksseitige Anschluss an die Mauersteine N wird teils durch Hacksteine B, von denen der Randteil R abgetrennt ist (Bezeichnung B') und teils durch halbe Füllsteine D (Bezeichnung D/2) bzw. halbe Normalsteine N/2 hergestellt.
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gen Normalstein A und einem halben Hackstein B/2, von dem aber der Randteil R nicht abgetrennt ist, so dass er die volle Breite von 30 cm besitzt. An diese Steine schliessen sich beiderseits Normalsteine N bzw. halbe Normalsteine N/2 an. In der Höhe des Schnittes XIV-XIV ist ein Hackstein B'ohne Randteil R und ein Hackstein B mit Randteil R so aneinandergelegt, dass die Ausnehmungen 12 benachbart liegen, wogegen die andern Steinhälften an die benachbarten Normalsteine N anschliessen.
Noch breitere, d. h. drei oder mehrzügige Kaminanlagen können nach demselben System
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durch Aneinanderreihung der zweizügigen Normalsteine und einzügiger ganzer oder halber Hacksteine so wie halber bzw. ganzer Füllsteine D so aufgemauert werden, dass der Kaminpfeiler in der Breite sämt licher Züge von oben bis unten um 5 cm von der anschliessenden Wand vorspringt.
Die erfindungsgemässen Kaminformsteine können mit allen üblichen Mauerwandsteinen im Verbau verlegt werden, soweit diese in der Scharhöhe, mit oder ohne Mörtelfuge auf ein Mass von 23 cm kom men. Dies gilt also nicht nur für die Mantelbetonsteine von 23 cm Höhe, sondern auch für Vollziege
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tel = 23 cm) oder Doppelziegel +Normalziegel (14, 2 cm +6, 5 cm +2 X 1, 2 cm Mörtelfugen = 23, 1 cm)
Bei einem Verband mit solchen Steinen muss lediglich die Feder des Kaminsteines abgeschlagen ode eine stärkere Stossfuge ausgebildet werden.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Kamiaformstein aus Leichtbeton, insbesondere mit körnigem Blähton als Zuschlagstoff und min. destens einem zylindrischen einer prismatischen, zwischen den Lagerflächen des Steines durchgehende
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