DE1047743B - Sichtgeraet fuer laufende Gewebebahnen - Google Patents

Description

• Sichtgerät für laufende Gewebebahnen In der Textilindustrie besteht das Bestreben, einen etwaigen Fehler in den Fadenlagen von Gewebebahnen selbst bei sehr großen Warenlaufgeschwindigkeiten festzustellen, und zwar möglichst während des Herstellungsvorganges, so daß es nicht erforderlich ist, für den Kontrollvorgang einen besonderen Durchlauf der Ware durch eine Kontrollmaschine einzuschalten. Für einen wirtschaftlich arbeitenden Betrieb müssen daher einfache Schaumaschinen in Gestalt einer durchsichtigen Trommel und damit verbundenem Umwickeln der Ware von einer Walze auf eine andere ganz ausschalten. Da bei diesen bekannten Schaumaschinen die Ware lediglich mit dem bloßen Auge betrachtet wird, darf die Ware nur verhältnismäßig langsam durchlaufen. Keine große Warengeschwindigkeit erlauben auch solche Sichtgeräte für laufende Gewehebahnen, bei denen Spiegel die sich fortbewegende Ware eine bestimmte Strecke begleiten und die aufgenommenen Lichtstrahlen einer Beobachtungsstelle zuwerfen. Besser in dieser Hinsicht sind schon die mit Fernseheinrichtungen versehenen Geräte, doch sind dieselben zur Kontrolle paralleler Kanten an bandförmigen Webwaren entwickelt und daher nicht für den gleichen Zweck zu verwenden wie Sichtgeräte nach der Erfindung. Sie geben auch auf der Beobachtungsfläche kein zusammenhängendes Bild eines Teiles der durchlaufenden Ware, sondern nur Linien, die zu Vergleichs- und Meßzwecken dienen.
• Ein Gerät nach der Erfindung ergibt selbst bei sehr großen Warengeschwindigkeiten auf den Schirmen der Fernsehanlage ein zusammenhängendes Bild. Das Gerät hat zwar auch eine Fernsehanlage zur Aufnahme und Übertragung des Gewebebildes mit Aufnahmegeräten, welche sich mit der Gewebahn mitbewegen, und einen zylindrischen oder annähernd zylindrischen, ganz oder teilweise transparenten Körper, über den die Ware läuft, aber das Patentbegehren richtet sich nicht grundsätzlich auf die Anwendung dieser beiden Merkmale, sondern lediglich auf das Vorhandensein der in den Ansprüchen genannten Kennzeichen, nämlich daß die Fernsehaufnahmegeräte im Innern des zylindrischen oder annähernd zylindrischen, ganz oder teilweise transparenten Körpers mit vorwiegend radialer Blickrichtung derart angeordnet sind, daß sie sich mit diesem mitdrehen. Ferner ist im Innern des zylindrischen oder annähernd zylindrischen Körpers zylindrischen den zu beobachtenden Gewebebahnteil ausleuchtende Beleuchtungsvorrichtung angeordnet, die sich mit dem zylindrischen oder annähernd zylindrischen Körper mitdreht.
• Die Impulse des bzw. der Fernsehaufnahmegeräte «erden über Stromabnehmer auf ein oder mehrere, vorzugsweise die gleiche Anzahl von Fernsehwiedergabegeräten übertragen, welche bei Vorhandensein mehrerer Wiedergabegeräte so nahe nebeneinander anzuordnen sind, daß ein möglichst zusammenhängender Bildeindruck von der Gewebebahn entsteht.
• Die Zahl der verwendeten Aufnahme- und Wiedergabegeräte richtet sich nach der Breite des je Aufnahmegerät erfaßten Gewebestreifens und nach der Breite der gesamten Gewebebahn. Es kann unter Umständen darauf verzichtet werden, die gesamte Gewebebahn lückenlos zu übertragen, falls anders ein ausreichendes Bild des Gewebeverzuges erzielt wird.
• Bei einem Durchmesser des zylindrischen oder nahezu zylindrischen Körpers von etwa 1 m ergibt sich bei einer Warengeschwindigkeit von 90 m/Min. eine Betrachtungsdauer je Umdrehung von rund 2 Sekunden, was zur Erfassung eines Verzuges völlig ausreichend ist, um so mehr, als der Verzugscharakter im nachfolgenden Bild (nächste Umdrehung des Zylinders) erhalten bleibt.
• In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel dargestellt.
• Abb.1 zeigt die Anordnung unter Verwendung eines zylindrischen Körpers in schematischer Darstellung.
• Abb. 2 zeigt die gleiche Anordnung perspektivisch. Die Warenbahn 1, welche sich in Richtung der Pfeile P bewegt, läuft zuerst über die Leitwalze 2, darauf über den zylindrischen Körper 3 und dann über die Leitwalze 4. Der Zylinder 3 hat einen Mantel 5 aus nicht durchsichtigem :Material mit einem durchsichtigen Streifen oder Fenster 6. Der Zylinder 3 hat in seinem Innern mehrere Arme 7 und ist mit seiner Nabe auf der Welle 8 verkeilt. Die Welle 8 ist ebenso wie die Achsen der Leitwalzen 2 und 4 in oder an dem Maschinengestell 9 gelagert. An der Welle 8 sind mehrere Fernsehaufnahmegeräte 10 befestigt. An den Armen 7 sind Beleuchtungsvorrichtungen 11 befestigt. Von den Fernsehaufnahmegeräten 10 führen Leitungen 12 zu Ringen 13 mit Schleifkontakten 14 und Leitungen 15 zur Übertragung der Bildimpulse auf die feststehenden Bildschirme 16.

Claims (3)

1. PATENT ANSPRIyCHE: 1. Sichtgerät für laufende Gewebebahnen mit einem zur Führung der Ware an der Beobachtungsstelle dienenden zylindrischen oder nahezu zylindrischen, ganz oder teilweise durchsichtigen Körper, der an seinem Umfang mit der Warengeschwindigkeit umläuft, dadurch gekennzeichnet, daß das oder die zur Aufnahme und Übertragung des Gewebebildes auf einen oder mehrere feststehende Bildschirme dienenden, mit der Bahn (1) mitbewegten Fernsehaufnahmegeräte (10) im Innern des zylindrischen Körpers (3) mit vorwiegend radialer Blickrichtung derart angeordnet sind, daß sie sich mit diesem mitdrehen.
2. 2. Sichtgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die im Innern des zylindrischen oder nahezu zylindrischen Körpers (3) angeordnete, den zu beobachtenden Gewebebahnteil ausleuchtende Beleuchtungsvorrichtung (11, 11) sich mit dem zylindrischen Körper (3) mitdreht.
3. 3. Sichtgerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der zylindrische oder nahezu zylindrische Körper (3) nur in dem durch das hz,v. die Fernsehaufnahmegeräte (10) erfaßten Dereicl: seines Umfanges ein offenes oder aus durcl2-sichtigem Material bestehendes Fenster (6) aufweist. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentanmeldungen K 1162 VIIl8c (bekanntgemacht am 6. 11. 1952). E 9301 IX/42 b (bekanntgemacht am 28.7.1955), E 9754IX142b (bekanntgemacht am 12. 1. 1956), britische Patentschrift Nr. 614 317.