DE1131634B - Geraet zum Erkennen und automatischen Richten der Schussfadenlage von Gewebebahnen - Google Patents
Geraet zum Erkennen und automatischen Richten der Schussfadenlage von GewebebahnenInfo
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Description
Ein bekanntes Problem in der Textilindustrie ist das Feststellen von Fehlern in der Fadenlage von Geweben.
Ein Verzug der Schußfäden soll möglichst noch während des Herstellungsvorgangs erkannt und
gegebenenfalls auch korrigiert werden. Bei den übliehen großen Laufgeschwindigkeiten der Gewebebahnen
ist eine Kontrolle mit dem bloßen Auge kaum mehr möglich. Es sind daher schon Geräte entwickelt
worden, die auch bei größeren Warengeschwindigkeiten eine Kontrolle des Gewebes während des
Herstellungsvorgangs ermöglichen.
Das Hauptpatent betrifft ein solches Gerät zur Beobachtung laufender Gewebebahnen. Die Gewebebahn
wird während des Herstellungsvorganges über einen zylindrischen oder nahezu zylindrischen Körper
geführt, der mit der Warengeschwindigkeit umläuft. Dieser umlaufende Körper ist wenigstens teilweise aus
durchsichtigem Material gefertigt, so daß das auf ihm aufliegende Gewebe von innen erkennbar ist. Ein
oder mehrere Fernsehgeräte und Beleuchtungseinrichtungen sind im Inneren des Körpers so angeordnet,
daß die ganze Gewebebahnbreite oder entsprechende Ausschnitte aus der Gewebebahn beleuchtet und von
den Fernsehgeräten aufgenommen werden können. Von den Fernsehgeräten erfolgt eine Übertragung auf
einen oder mehrere außerhalb des zylindrischen Körpers vorgesehene feststehende Bildschirme. Da die
Fernsehaufnahmegeräte im Innern sich mit dem Körper und dem darauf liegenden Gewebe mitdrehen,
sind sie während eines Umlaufs des Körpers unveränderlich auf den gleichen Gewebeausschnitt eingestellt
und rufen dadurch für die Zeit eines Umlaufs auf dem Bildschirm ein feststehendes Abbild des
betrachteten Gewebeausschnitts hervor. Danach wechselt schlagartig das Bild, und für den nächsten
Umlauf des Körpers wird ein neuer Gewebeausschnitt beobachtet. Die zur Verfügung stehende Beobachtungzeit
reicht für den Bedienungsmann aus, um einen etwaigen Verzug der Schußfäden zu erkennen.
Je nach den festgestellten Fehlern in der Gewebebahn steuert der Bedienungsmann dann manuell den
Fadenrichter, d. h. diejenige Einrichtung, die eine fehlerhafte Lage der Schußfäden wieder korrigiert.
Das Gerät nach dem Hauptpatent erfordert aber in der beschriebenen Form einen besonderen Bedienungsmann
und erlaubt keine automatische Steuerung des Fadenrichters. Es sind noch andere Geräte bekannt,
die ebenfalls eine Korrektur der Fadenlage durchzuführen gestatten. Diese Geräte arbeiten auf
lichtelektrischer Basis. Bei ihnen läuft die Gewebebahn zwischen einer Lichtquelle und einer lichtelektrischen
Abtasteinrichtung durch. An beispielsweise
und automatischen Richten
der Schußfadenlage von Gewebebahnen
Zusatz zum Patent 1047 743
Anmelder:
Lindauer Dornier Gesellschaft m.b.H.,
Lindau (Bodensee)
Lindau (Bodensee)
Dipl.-Ing. Peter Dornier, Friedrichshafen,
ist als Erfinder genannt worden
ist als Erfinder genannt worden
drei Punkten der Warenbreite ist je ein Abtastgerät angeordnet, das jeweils über eine ganz geringe Ausdehnung
die Abtastung vornimmt. Von der Abtasteinrichtung wird auch bei verhältnismäßig schneller
Warengeschwindigkeit ein sich in gewissen Grenzen haltender Verzug der Schußfäden erkannt und dann
auf elektrischem Wege der Fadenrichter entsprechend gesteuert. Diese Geräte arbeiten also vollautomatisch.
Nachteilig ist aber, daß die Abtasteinrichtung nicht bei allen Gewebearten anwendbar ist. So spricht sie
z. B. nicht mehr an, wenn das Gewebe sehr dicht geschlagen ist, da dann das Gewebe für Licht nicht
mehr die erforderliche Durchlässigkeit besitzt. Dasselbe trifft auch bei einem Gewebe mit aufgerauhter
Oberfläche zu. Die Einrichtung arbeitet also nur mit durchscheinendem Licht, wogegen eine Beobachtung
mit auffallendem Licht nicht möglich ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, auch für die genannten Fälle, bei denen eine lichtelektrische
Abtastung nicht mehr möglich ist, den Verzug von Schußfäden auf automatische Weise korrigieren zu
können. Ausgehend von den Anordnungen nach dem Hauptpatent, bei denen die Ware von einem
zylindrischen und wenigstens teilweise durchsichtigen Körper an seinem Umfang geführt wird, in dessen
Innerem Fernsehgeräte zur Übertragung des Gewebebildes auf feststehende Bildschirme so angeordnet
sind, daß die Aufnahmegeräte sich mit dem Körper mitdrehen, wird dies erfindungsgemäß dadurch erreicht,
daß die Fernsehwiedergabegeräte mit an sich bekannten Einrichtungen zur Abtastung des aufgenommenen
Bildes ausgerüstet sind, die bei einem
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auftretenden Verzug der Schußfäden in Abhängigkeit von der Fadenlage unterschiedliche Impulse abgeben,
durch die eine ebenfalls an sich bekannte Einrichtung
zum Richten der Schußfäden steuerbar ist.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung sei an Hand der Zeichnung erläutert. Im Herstellungsprozeß
wird die Gewebebahn 1 in Pfeilrichtung bewegt. Sie wird dabei zunächst über zwei Umlenkrollen 2
einem zylindrischen oder nahezu zylindrischen Körper 3 mit verhältnismäßig großem Durchmesser
zugeführt. Wenigstens ein Teil 4 dieses zylindrischen Körpers ist aus durchsichtigem Material hergestellt.
Im Inneren des zylindrischen Körpers sind Beleuchtungsgeräte 5 angeordnet, die das über dem Abschnitt
4 liegende Gewebe von innen beleuchten. Ferner befinden sich in dem Körper 3 noch ein oder
mehrere Fernsehaufnahmegeräte 6, die auf den zu beobachtenden Ausschnitt 4 gerichtet sind. Da die Beleuchtungseinrichtungen
5 und Fernsehgeräte 6 sich mit dem Körper 3 mitdrehen, wird für einen ganzen Umlauf ein und derselbe Gewebeausschnitt beleuchtet
und beobachtet. Vom Fernsehaufnahmegerät führt eine elektrische Verbindung in nicht näher dargestellter
Weise zu dem ortsfesten Bildschirm?, auf dem das Abbild der beobachteten Gewebeausschnitte
sichtbar gemacht wird. Es ist möglich, für mehrere nebeneinanderliegende Abschnitte auf der Gewebebahn
mehrere Fernsehgeräte und eine entsprechnde Anzahl von ortsfesten Bildschirmen vorzusehen. Man
kann aber auch durch optische Mittel mehrere Ausschnitte gemeinsam nebeneinander auf einem Bildschirm
zur Abbildung bringen. Auch ist jederzeit eine vergrößerte Abbildung oder Zusammenraffung des
Gewebebildes in Schußfadenrichtung möglich, so daß Fehler in der Fadenlage leicht erkennbar sind.
Dem Bildschirm 7 nun an sich bekannte lichtelektrische
Abtasteinrichtungen 8 zugeordnet Im einfachsten Fall können die obengenannten lichtelektrischen
Geräte verwendet und hier unmittelbar vor dem Bildschirm angeordnet werden. In der Zeichnung
sind drei solche Abtastköpfe angedeutet. Auf diese Weise wird das Gewebebild, das im auffallenden
Licht von der Fernseheinrichtung erzeugt wird, von den Abtasteinrichtungen kontrolliert, wie wenn die
Gewebebahn selbst im durchscheinenden Licht abgetastet würde. In Abhängigkeit von dem dargestellten
Gewebebild werden die Abtasteinrichtungen unterschiedlich beeinflußt. Diese unterschiedliche Beeinflussung
wird abgenommen und auf elektrischem Wege gegebenenfalls über Verstärker einer Steuereinrichtung
11 zugeführt, in der sie ausgewertet und zur Steuerung des Fadenrichters 10 verwendet
werden, so daß die Gewebebahn, wenn sie nach Verlassen der Beobachtungseinrichtung über die Umlenkrollen
9 dem Fadenrichter 10 zugeführt wird, dort in bekannter und nicht näher beschriebener Weise
eine Korrektur des Schußfadenverzugs erfährt. Vom Fadenrichter führt die Gewebebahn über weitere Umlenkrollen
12 zur nicht mehr dargestellten Aufwickelvorrichtung.
Eine andere Möglichkeit der Bildabtastung besteht darin, den Fernsehgeräten Ladungsspeicherröhren zuzuordnen.
Das aufgenommene Gewebebild wird beim Schreibvorgang darin gespeichert und daran anschließend
beim Lesevorgang wieder abgetastet, wobei die Abtastung für die Steuerung des Fadenrichters
ausgewertet wird.
Die Erfindung stellt also eine wesentliche Verbesserung der Anordnung nach dem Hauptpatent dar, insofern,
als sie eine vollautomatische Steuerung des Fadenrichters ermöglicht. Diese Erfindung arbeitet
auch dann noch einwandfrei, wenn bei bestimmten Gewebearten die mit durchscheinendem Licht arbeitende
obengenannte bekannte Abtasteinrichtung nicht mehr brauchbar ist. Da die Fernseh- und Abtasteinrichtungen
praktisch trägheitslos arbeiten, kann die Anordnung so abgewandelt werden, daß die Dauer
der stationären Gewebebilder wesentlich verkürzt wird. Es können daher geringere Abmessungen für
den zylindrischen Körper gewählt oder die Warengeschwindigkeit beträchtlich erhöht werden. Ferner
ist es auch möglich, die Abstände zwischen zwei aufeinanderfolgende
Beobachtungsstellen in der laufenden Gewebebahn geringer zu halten. Selbstverständlich
ist es immer noch möglich, neben der Abtasteinrichtung zur automatischen Regelung des Fadenrichters
eine visuelle Beobachtung über Fernsehbildschirme etwa in der im Hauptpatent vorgeschlagenen
Weise beizubehalten, so daß ein Bedienungsmann nach wie vor die Vorgänge beobachten und überwachen
kann.
Claims (2)
1. Gerät zum Erkennen von Fehlern in der Schlußfadenlage von laufenden Gewebebahnen,
bei dem die Ware von einem zylindrischen oder nahezu zylindrischen, wenigstens teilweise durchsichtigen
Körper an seinem Umfang geführt wird, in dessen Innerem ein oder mehrere zur Aufnahme
und Übertragung des Gewebebildes auf einen oder mehrere feststehende Bildschirme
dienende Fernsehaufnahmegeräte derart angeordnet sind, daß sie sich mit dem Körper mitdrehen,
nach Patent 1 047 743, dadurch ge kennzeichnet, daß zum automatischen Richten
von verzogenen Schußfäden die Fernsehwiedergabegeräte (7) mit an sich bekannten Einrichtungen
(8) zur Abtastung des aufgenommenen Bildes ausgerüstet sind, die bei einem auftretenden
Verzug der Schußfäden in Abhängigkeit von der Fadenlage unterschiedliche Impulse abgeben,
durch die eine ebenfalls an sich bekannte Einrichtung zum Richten der Schußfäden (10)
steuerbar ist.
2. Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Fernsehgeräte mit an sich bekannten
und ein Abtasten des aufgenommenen Bildes ermöglichenden Ladungsspeicherröhren
ausgerüstet sind.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
© 209 610/160 6.62
Priority Applications (8)
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