DE104631C - - Google Patents

Info

Publication number
DE104631C
DE104631C DENDAT104631D DE104631DA DE104631C DE 104631 C DE104631 C DE 104631C DE NDAT104631 D DENDAT104631 D DE NDAT104631D DE 104631D A DE104631D A DE 104631DA DE 104631 C DE104631 C DE 104631C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
wort
john
alcohol
birch
extract
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Active
Application number
DENDAT104631D
Other languages
English (en)
Publication of DE104631C publication Critical patent/DE104631C/de
Active legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • AHUMAN NECESSITIES
    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61KPREPARATIONS FOR MEDICAL, DENTAL OR TOILETRY PURPOSES
    • A61K9/00Medicinal preparations characterised by special physical form
    • A61K9/06Ointments; Bases therefor; Other semi-solid forms, e.g. creams, sticks, gels

Description

S
!
j
t
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 30% Gesundheitspflege.
Firma H. W. A. KRAUSE in ZITTAU i. S.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 13. November 1898 ab.
In den Blättern der Birke (Betula alba und Betula odorata) sind neben grünem Farbstoff (Chlorophyll) auch Harz, ätherische OeIe und Gerbstoff enthalten. Das Johanniskraut (Hyperi- cum perforatum) enthält Hypericin, sowie ätherische OeIe und Gerbstoff. Birkensaft, Birkenharz und ähnliche Präparate, auch Abkochungen von Birkenblättern mit Wasser sind seit alten Zeiten arzneilich benutzt worden; auch das Johanniskraut gehörte in Form eines öligen Auszuges schon im 17. Jahrhundert dem Arzneischatze (hauptsächlich ' als Wundbalsam) an, hat jedoch seine offkinelle Bedeutung inzwischen wieder eingebüfst. Vereinigt, wenn auch nur in Form eines blofsen Gemisches (Emulsion), scheinen die genannten Präparate noch nicht angewendet worden zu sein; zudem würde ein Gemisch wegen des geringen Gesammtgehaltes an wirksamen Bestandtheilen wenig wirksam und für die beabsichtigten Verwendungszwecke ungeeignet sein.
Die Erfindung betrifft die Herstellung eines salbenartigen Präparates (Cr£me), welches auf der Grundlage eines aus OeI und Wollfett bestehenden Trägers die wirksamen Bestandtheile der beiden Kräuter in hoher Concentration und inniger Vereinigung enthält. Dieses Präparat hat sich bei praktischer Erprobung als ein gutes Mittel bei Verbrennungen, Wundschäden, rauher Haut und dergl. bewährt und erscheint geeignet, ältere, theurere Crgme zu ersetzen. Es kann auch mit anderen Oelen oder fettigen Stoffen zusammen zu Einbalsamirungszwecken verwendet werden.
Das Verfahren ist folgendes:
Statt einer wässerigen Abkochung der Birkenblätter, bei welcher sich die ätherischen Bestandtheile wegen der ioo° übersteigenden Temperatur zum gröfsten. Theil verflüchtigen, während die harzigen Bestandtheile nicht in Lösung gehen, wird ein alkoholischer Auszug benutzt. Die noch halb geschlossenen, jungen Blätter werden mit Alkohol extrahirt, nach etwa 8 Tagen wird der Alkohol abgeprefst, wodurch man einen dunkelgrünen, harzigen Auszug erhält, welcher den aromatischen Geruch der Birke besitzt. Der alkoholische Auszug enthält im Gegensatz zur wässerigen Abkochung alle wirksamen Bestandtheile der Birkenblätter und ist auch Voraussetzung für die Vereinigung mit dem Auszuge des Johanniskrautes.
So unvollkommen wie die wässerige Abkochung der Birkenblätter ist wegen der geringen Aufnahmefähigkeit des Oeles auch der in alter Weise lediglich mit Hilfe des Oeles gewonnene Auszug des Johanniskrautes. Statt dessen wird ein Gemisch von Wollfett und OeI verwendet, womit das während der Blüthe gesammelte und frisch geschnittene Johanniskraut in einem geschlossenen Gefäfse bei einer Wärme von höchstens 400 unter öfterem Umrühren digerirt und nach 3 Wochen ausgeprefst wird. Man erhält ein in der Wärme dunkelrothes
und flüssiges, in der Kälte graubraunes und steif werdendes Extract, welches wegen der grofsen Neigung des Wollfettes zu wässerigen Flüssigkeiten den ganzen Saft des Hypericumkrautes und somit auch alle wirksamen Bestandtheile in sich aufgenommen hat.
Beide Auszüge werden vereinigt,, indem sie zu gleichen Theilen gemischt werden, und dann wird der Alkohol mittels Wasser- bezw. Dampfbades entweder im Destillirapparat oder im offenen Kessel unter fortwährendem Umrühren abgetrieben.
Dadurch erhält man ein starkhaltiges, braungrünes, aromatisch riechendes, salbenförmiges Erzeugnifs mit den oben angegebenen Eigenschaften.
Zu dem vorliegenden Verfahren ist noch Folgendes zu bemerken:
Ein blofses Gemisch wäre wegen seiner Form, seines Alkoholgehaltes und seines trotz der besseren Beschaffenheit der Zwischenerzeugnisse gegenüber den alten Einzelpräparaten immer noch zu geringen Gesammtgehaltes an wirksamen Bestandteilen für den angeführten Zweck ungeeignet. Im Falle gesonderter Anwendung beider Zwischenerzeugnisse würde dagegen, abgesehen von dem Alkoholgehalte des einen, das zuerst angewendete das später zur Anwendung gelangende wirkungslos machen, weil der verdunstende Alkohol auf der Haut einen das Eindringen des öligen Johanniskrauterzeugnisses verhindernden Harzüberzug zurücklassen, im anderen Falle das ölige Erzeugnifs dem alkoholischen die Hautporen versperren würde.
In der beschriebenen Weise aber gelingt es, die an und für sich in OeI gar nicht löslichen Bestandtheile der Birkenblätter mit denjenigen des Johanniskrautes in einer für die Verwendung als Salbe oder Cr§me geeigneten, öligfettigen Form und in höchster Concentration zu vereinigen, Hierfür ist auch die angegebene Reihenfolge der Verrichtungen beim Vereinigen der beiden Zwischenerzeugnisse bedeutsam. Würde vom Birkenblätterextract zunächst der Alkohol abgeschieden und dann der Rückstand mit dem öligen Johanniskraut - Auszuge vereinigt werden, so würde dieser Rückstand durch die Fettmischung nicht aufgelöst werden, sondern sich in ihr in Form von Klümpchen vertheilen.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Verfahren zur Herstellung eines salbenartigen Präparates, welches die wirksamen Bestandtheile der Birkenblätter und des Johanniskrautes in reicher Menge enthält, dadurch gekennzeichnet, dafs frische Birkenblätter mit Alkohol ausgezogen werden, das Johanniskraut mit Wollfett und OeI in mäfsiger Wärme längere Zeit digerirt wird, beide Auszüge gemischt werden und aus der Mischung der Alkohol abgetrieben wird.
DENDAT104631D Active DE104631C (de)

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE104631C true DE104631C (de)

Family

ID=374986

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DENDAT104631D Active DE104631C (de)

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE104631C (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE3209419C2 (de)
DE3207037A1 (de) Haarfaerbemittel in pulverform und verfahren zum faerben von haaren
DE3130211A1 (de) Haut- und muskelregenerierendes kosmetisches praeparat und verfahren zu seiner herstellung
DE104631C (de)
EP1107776B1 (de) Trockenextrakt aus der hennapflanze, verfahren zu dessen herstellung und dessen verwendung
DE859199C (de) Verfahren zur Herstellung eines Haarwuchsmittels unter Verwendung der ober- und unterirdischen Bestandteile von Brennesseln, Kletten, gelbem Enzian und Johanniskraut
DE102018003161A1 (de) Mittel zur Pflege der Kopfhaut und von Haaren
DE102008002999A1 (de) Ingwer-Kamillen-Zusammensetzung
DE699903C (de) Mit Wasser homogen verduennbare Praeparate aus Drogenauszuegen, aetherischen OElen u. dgl.
DE202009004878U1 (de) Ingwer-Zusammensetzungen
AT373144B (de) Mittel gegen das ergrauen der haare und verfahren zu seiner herstellung
DE601269C (de) Verfahren zur Herstellung von Zubereitungen des den Oestrus hemmenden Zirbeldruesenwirkstoffes
AT101676B (de) Verfahren zur Herstellung eines Vertilgungsmittels für Obstbaumschädlinge.
DE414129C (de) Verfahren zur Gewinnung von Digitalisglukosiden
AT200257B (de)
DE1767616C (de) Heilmittel gegen Nosema und Milben bei Bienen, sowie Verfahren zu seiner Her Stellung
DE646484C (de) Verfahren zur Gewinnung eines Hormons maennlicher Wirksamkeit
DE646651C (de) Verfahren zur Herstellung eines hochwirksamen Auszuges aus Sennesblaettern
DE2900064A1 (de) Erzeugnis aus zucker und aetherischen oelen sowie verfahren zur herstellung waessriger mittel bzw. mischungen
DE852893C (de) Verfahren zur Herstellung von alkoholischen Kraeuter- und Drogenextrakten
DE19916935A1 (de) Kosmetische Zubereitung zur Behandlung der Haut
DE2511285A1 (de) Kosmetologisches produkt aus embryonalem meernekton und herstellungsverfahren dafuer
DE2449666A1 (de) Verfahren zur aromatisierung eines getraenks auf teebasis
AT114176B (de) Verfahren zur Gewinnung von Schutz- und Heilmitteln aus drüsigen Organen.
CH649683A5 (en) Acacia extracts as algicides and molluscicides