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Alle
in der vorliegenden Anmeldung zitierten Dokumente sind durch Verweis
vollumfänglich
in die vorliegende Offenbarung einbezogen (= incorporated by reference
in their entirety).
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Die
vorliegende Erfindung betrifft Ingwer-Zusammensetzungen, deren Herstellung
sowie deren Verwendung.
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Die
gesundheitlich vorteilhaften Wirkungen des Ingwers sind seit langem
bekannt. Ingwer wird traditionell vornehmlich im asiatischen Raum
aufgrund seiner gesundheitsfördernden
Eigenschaften eingesetzt.
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Ebenfalls
bekannt sind vorteilhafte Wirkungen der Kamille, die auch seit Alters
her, z. B. als Tee, wegen ihrer Wirkung verabreicht wird.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung war es neue Zusammensetzungen zu finden,
die die vorteilhaften Wirkungen von Ingwer und Kamille miteinander
vereinen, oder sogar verstärken.
Die Zusammensetzungen sollen ein breites Anwendungsspektrum haben
und insbesondere im pharmazeutischen oder kosmetischen Bereich hervorragende
Wirkung zeigen.
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Ferner
war es Aufgabe der vorliegenden Erfindung ein Verfahren zur Verfügung zu
stellen, um solche neuen Zusammensetzungen herzustellen.
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Nicht
zuletzt war es Aufgabe der vorliegenden Erfindung neue Verwendungen
für die
erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
zu finden, die das Potential der Zusammensetzungen ausschöpfen.
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Nicht
zuletzt war es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, neue Zusammensetzungen
von Ingwer mit weiteren Stoffen zu finden, die ebenfalls vorteilhafte
Wirkungen zeigen.
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Diese
Aufgabe wird durch Zusammensetzungen enthaltend Ingwer und Kamille,
insbesondere Ingwer und Kamillentee, ein Verfahren zur Herstellung
dieser Zusammensetzungen, bei dem Ingwer und Kamille auf besondere
Weise miteinander vermischt werden, sowie die nachfolgend dargestellten Verwendungen
und Zusammensetzungen enthaltend Ingwer mit Kampfer und verschiedenen
Pflanzenauszügen
und/oder ätherischen Ölen gelöst.
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Im
Rahmen der vorliegenden Erfindung sind alle Mengenangaben, sofern
nicht anders angegeben, als Gewichtsangaben zu verstehen.
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Die
erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
enthalten in einer ersten Variante als wesentliche Inhaltsstoffe
Ingwer und Kamille.
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Diese
Variante wird nachfolgend als Kamille-Variante bezeichnet.
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Unter
erfindungsgemäß einsetzbarem
Ingwer (Zingiber officinale) werden im Rahmen der vorliegenden Erfindung
dessen Wurzelstöcke
(Zingiberis rhizoma), wie sie überall
käuflich
erworben werden können,
verstanden.
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Dabei
ist es bevorzugt, frischen Ingwer zu verwenden. Je frischer der
Ingwer, desto besser, wobei unter frischem Ingwer solcher zu verstehen
ist, der schon geerntet und gewaschen wurde, aber noch nicht vertrocknet
ist. Frischer Ingwer fühlt
sich fest und glatt an.
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Zweckmäßig wird
der Ingwer in zerkleinerter Form in der erfindungsgemäßen Zusammensetzung eingesetzt.
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Das
Zerkleinern kann dabei mit üblichen
Küchenraspeln,
Messer oder ähnlichem
erfolgen.
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Dabei
kann der Ingwer in beliebigen Formen zerkleinert werden, wie Quader,
Polygone, Kugeln, Scheiben etc.. Er kann aber auch zerfasert werden.
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Bevorzugt
ist, es den Ingwer in kleine Würfel von
0,2 bis 1,5 cm, bevorzugt 0,5 bis 1 cm, Kantenlänge zu schneiden.
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Der
Ingwer kann geschält
werden, kann aber auch ungeschält
eingesetzt werden.
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Die
erfindungsgemäß einsetzbare
Kamille kann sowohl frisch als auch getrocknet eingesetzt werden,
bevorzugt ist es, getrocknete Kamille einzusetzen. Die Trocknung
kann dabei nach beliebigen Verfahren erfolgen, wie z. B. Gefriertrocknung,
Vakuumtrocknung, Lufttrocknung etc..
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Dabei
wird im Rahmen der vorliegenden Erfindung unter „Kamille” selbstverständlich nicht
die gesamte Pflanze verstanden, sondern die Kamillenblüte.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
wird die Kamille in fermentierter Form, besonders bevorzugt in Form
eines Kamillentees eingesetzt.
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Besonders
bevorzugt ist es dabei, wenn der Kamillentee eine Teemischung ist,
die ihrerseits schon einen Anteil Ingwer von bis zu 50 Gew.-%, bevorzugt
30 bis 50%, bezogen auf die Menge Kamille in der Teemischung, enthält.
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In
einer höchst
bevorzugten Variante wird als Kamillentee eine Teemischung eingesetzt,
die 57% Kamille, 25% Ingwer, Brombeerblätter und Honig-Vanille-Aroma, sowie gegebenenfalls
weitere Inhaltsstoffe enthält,
wobei sich die Zusammensetzung selbstverständlich auf 100% addiert.
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Es
ist demgemäß erfindungsgemäß von Vorteil,
wenn die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
der Kamille-Variante aus frischem Ingwer, getrockneter Kamille und
getrocknetem Ingwer erhalten werden.
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Besonders
bevorzugt für
die Kamille-Variante sind erfindungsgemäß Zusammensetzungen, die aus
30 bis 120 g, bevorzugt 40 bis 100, besonders bevorzugt 50 bis 70
und höchst
bevorzugt ca. 60 Gramm frischem Ingwer und einem Teebeutel, also ca.
1,5 Gramm, getrockneter Kamille, bevorzugt einem Gemisch von getrockneter
Kamille mit getrocknetem Ingwer, erhalten werden.
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Dabei
ist es bevorzugt, dass diese Zusammensetzungen auf diese Mengen
1 l Wasser enthalten.
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Die
Wassermenge kann von Anfang an 1 l betragen, oder sie wird später auf
diese Menge aufgefüllt
oder eingeengt, bevorzugt ist, wenn sie von Anfang an 1 l Wasser
enthält.
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Eine
zweite besonders bevorzugte Ausführungsform
der Kamille-Variante sind erfindungsgemäß Zusammensetzungen, die aus
50 bis 200 g, bevorzugt 75 bis 175, besonders bevorzugt 100 bis
140 und höchst
bevorzugt ca. 120 Gramm frischem Ingwer und einem Teebeutel, also
ca. 1,5 Gramm, Gemisch von getrockneter Kamille mit getrocknetem Ingwer,
erhalten werden.
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Dabei
ist es bevorzugt, dass diese Zusammensetzungen auf diese Mengen
1 l Wasser enthalten.
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Die
Wassermenge kann von Anfang an 1 l betragen, oder sie wird später auf
diese Menge aufgefüllt
oder eingeengt, bevorzugt ist, wenn sie von Anfang an 1 l Wasser
enthält.
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Die
erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
der Kamille-Variante können
flüssig
sein.
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In
diesem Fall wird aus dem Ingwer und der Kamille ein Aufguß hergestellt,
d. h. der Ingwer und die Kamille werden gekocht. Die bei dem Kochen
entstandene Flüssigkeit
ist die erfindungsgemäße Zusammensetzung
in ihrer flüssigen
Form.
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Für die Anwendung
kann die Flüssigkeit
von den Feststoffen getrennt werden, bevorzugt durch Dekantieren
oder Filtrieren, insbesondere über
Filtrieren.
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Der
Begriff „Filtrieren" umfasst dabei auch das
Sieben.
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Es
ist erfindungsgemäß bevorzugt,
die Feststoffe abzutrennen.
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Die
erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
der Kamille-Variante können
ebenfalls als Paste ausgestaltet sein, wobei der Begriff Paste auch
Gele umfaßt.
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In
ihrer pastösen
Ausgestaltung umfassen die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen der Kamille-Variante
die flüssige
Form, die lediglich eingedickt wurde.
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Dafür enthalten
die erfindungsgemäßen pastösen Zusammensetzungen
neben der flüssigen Form
noch Einmachhilfe und Verdickungsmittel.
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Als
Einmachhilfe können
die übliche
Handelsprodukte eingesetzt werden. Bevorzugt ist es, Produkte zu
verwenden, die Sorbinsäure
(E 200) enthalten oder hieraus bestehen. Es ist ebenfalls möglich Sorbinsäure zu verwenden,
die aus dem Chemikalienhandel bezogen wurde. Es ist ebenso möglich, Salze
der Sorbinsäure,
insbesondere Kaliumsorbat (E 202) und/oder Calciumsorbat (E 203)
entweder anstelle dieser oder in Kombination mit dieser zu verwenden.
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Es
ist weiterhin denkbar statt Sorbinsäure und ihrer Derivate andere übliche Lebensmitttelkonservierungsstoffe
anstelle ihrer oder zusätzlich
zu ihr einzusetzen.
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Als
Verdickungsmittel können
erfindungsgemäß verschiedenste
Stoffe eingesetzt werden.
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Dabei
können
je nach Anwendung der Pasten sowohl für Lebensmittel geeignete Verdicker,
als auch für
Kosketika geeignete Verdickungsmittel verwendet werden.
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Bevorzugt
sind als Verdickungsmittel insbesondere Carrageen, Mehl, Alginate,
Johannisbrotkernmehl, Guakernmehl, Agar, Traganth, Xanthan, Gummi
arabicum, Gellan, Pektin, Cellulose, Celluloseether, modifizierte
und unmodifizierte Stärke.
Einsetzbar sind auch Verdicker auf Basis von Polyacrylaten.
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Insbesondere
bevorzugt wird Mehl als Verdickungsmittel eingesetzt. Dafür kann jedes
handelsübliche
Mehl aus z. B. Supermärkten
verwendet werden. Hierfür
hat sich Mehl des Typs 405 als besonders vorteilhaft erwiesen und
wird demgemäß bevorzugt
verwendet.
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In
einer weiteren besonders bevorzugten Variante wird als Verdickungsmittel
Carbomer 974P der Firma Fagron eingesetzt, wodurch man ein gut verarbeitbares
Gel erhält.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
können
zu der erfindungsgemäßen Zusammensetzung der
Kamille Zusammensetzung noch Farbstoffe, Duft- und Aromastoffe,
Konservierungsmittel und/oder weitere Wirkstoffe zugefügt werden.
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Von
der vorliegenden Erfindung sind naturgemäß auch die durch das erfindungsgemäße Verfahren
hergestellten Ingwer-Kamille-Zusammensetzungen
umfaßt.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
zur Herstellung der erfindungsgemäßen Zusammensetzung der Kamille-Variante
in der flüssigen
Ausführungsform
umfaßt
die folgenden Schritte:
- a) Zerkleinern des
frischen Ingwers,
- b) Zugabe von Kamille und gegebenenfalls getrocknetem Ingwer,
- c) Aufkochen der Mischung, bevorzugt für 10 Minuten,
- d) gegebenenfalls Abtrennen der Flüssigkeit von den Feststoffen,
- e) gegebenenfalls ein- oder mehrmaliges Wiederholen der Schritte
a) bis
- d),
wobei in Schritt e) der Ingwer der Schritte a bis
d) weiterverwendet wird und jeweils neue Kamille und getrockneter
Ingwer eingesetzt wird.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
zur Herstellung der erfindungsgemäßen Zusammensetzung der Kamille-Variante
in der pastösen
Ausführungsform
umfaßt
die folgenden Schritte:
- a) Zerkleinern des
frischen Ingwers,
- b) Zugabe von Kamille und gegebenenfalls getrocknetem Ingwer,
- c) Aufkochen der Mischung, bevorzugt für 10 Minuten,
- d) gegebenenfalls Abtrennen der Flüssigkeit von den Feststoffen,
- e) gegebenenfalls ein- oder mehrmaliges Wiederholen der Schritte
a) bis d),
- f) Zugabe von Einmachhilfe und Verdickungsmittel unter Rühren,
wobei
in Schritt e) der Ingwer der Schritte a bis d) weiterverwendet wird
und jeweils neue Kamille und getrockneter Ingwer eingesetzt wird.
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Dabei
kommen in dem erfindungsgemäßen Verfahren
der Kamille-Variante die gleichen Stoffe zum Einsatz, wie bereits
oben für
die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
beschrieben.
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Bevorzugt
wird es, im Rahmen der vorliegenden Erfindung nur eine geringe Menge
Einmachhilfe zu verwenden, insbesondere 0,5 g, entsprechend ungefähr einer
Messerspitze, auf 1 kg bzw. 1 l der erfindungsgemäßen Zusammensetzung.
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Bevorzugt
wird es im Rahmen der vorliegenden Erfindung, 15 g, entsprechend
ungefähr
2 Teelöffeln,
Verdickungsmittel pro 100 ml der erfindungsgemäßen Zusammensetzung zu verwenden.
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Diese
Mengen können
im Rahmen der vorliegende Erfindung jedoch in einem weiten Rahmen variiert
werden, da es dem Fachmann überlassen
ist, wie fest die Paste letztlich sein soll. Je nach Anwendung kann
die Paste mehr oder weniger schmierfähig sein.
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Überraschenderweise
wurde im Rahmen der vorliegenden Erfindung der Kamille-Variante
festgestellt, daß die
erfindungsgemäße Zusammensetzung bei
bis zu dreimaligem Aufkochen immer stärker wurde.
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Erfindungsgemäß wird bei
der Kamille-Variante maximal bis zu dreimal aufgekocht, eine bevorzugte
Variante ist es, genau dreimal aufzukochen.
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Dabei
wird erfindungsgemäß bevorzugt
pro Aufkochvorgang jeweils ein neuer Teebeutel einer Mischung aus
getrocknetem Ingwer und getrockneter Kamille eingesetzt.
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Es
ist im Rahmen der vorliegenden Erfindung selbstverständlich nicht
nötig,
vorgefertigte Teebeutel zu verwenden, die betreffende Mischung aus
Ingwer und Kamille kann auch eigens hergestellt werden.
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Die
erfindungsgemäße Zusammensetzung der
Kamille-Variante kann sowohl als Getränk als auch als Paste benutzt
werden – also
innerlich und/oder äußerlich
angewendet werden.
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Die
erfindungsgemäße Zusammensetzung kann
sowohl in ihrer flüssigen
Ausgestaltung, als auch in ihrer pastösen Ausgestaltung in verschiedenen
Stärken
hergestellt werden.
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Die
Stärke
wird dabei durch die Anzahl der Aufgüsse reguliert.
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Die
erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
der Kamille-Variante können
sowohl oral, als auch topisch angewendet werden.
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Es
ist ebenfalls möglich,
die flüssigen
erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
der Kamille-Variante zur Inhalation zu verwenden.
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Die
erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
der Kamille-Variante können
bevorzugt als
- a) pharmazeutische Mittel, insbesondere
zur Bekämpfung
von Krebs oder als Immunstimulantien,
- b) kosmetische Mittel, insbesondere Haarwuchsmittel und/oder
Nagelpflegemittel,
- c) Nahrungsergänzungsmittel,
- d) Allzweckreiniger
verwendet werden, wovon die Varianten
a) bis c) besonders bevorzugt sind.
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Die
erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
der Kamille-Variante eignen sich auch zur Herstellung von Mitteln
- a) zur Krebsbekämpfung,
- b) zur Bekämpfung
von Magengeschwüren,
- c) gegen Übelkeit,
- d) gegen Schmerzen,
- e) zur Bekämpfung
von Immunschwäche,
- f) gegen Grippe,
- g) zur Bekämpfung
von Prostataleiden,
- h) gegen Erkältung,
Schnupfen, Halsschmerzen usw.,
- i) gegen Raucherhusten,
- j) gegen Haarausfall,
- k) zur Nagelpflege.
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Besonders
bevorzugt sind dabei die Varianten a), b) und j), sowie k).
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Dabei
werden im Rahmen der vorliegenden Erfindung unter „Nagelpflegemittel" solche Mittel verstanden,
die das Wachstum der Finger- und Fußnägel unterstützen, sowie die Härte der
Nägel erhöhen.
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Es
ist von Vorteil, wenn die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen der Kamille-Variante
heiß verabreicht
werden. Wenngleich die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen auch
kalt verabreicht werden können,
ist die heiße
Verabreichung bevorzugt.
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In
einer Variante der vorliegenden Erfindung der Kamille-Variante umfaßt das erfindungsgemäße Verfahren
zur Herstellung der erfindungsgemäßen Zusammensetzung der Kamille-Variante
in der flüssigen
oder pastösen
Ausführungsform
die folgenden Schritte:
- a) Zerkleinern des
frischen Ingwers,
- b) Zugabe von Kamille und gegebenenfalls getrocknetem Ingwer,
- c) Aufkochen der Mischung, bevorzugt für 10 Minuten,
- d) gegebenenfalls Abtrennen der Flüssigkeit von den Feststoffen,
- e) gegebenenfalls ein- oder mehrmaliges Wiederholen der Schritte
a) bis d),
- f) Zugabe von Einmachhilfe unter Rühren,
- g) Verschließen
des Produktes und mehrwöchiges,
besonders 14-tägiges,
ruhen lassen, zumindest bis eine Gärung einsetzt,
- h) Aufschütteln
des Produktes,
- i) gegebenenfalls Filtrieren des Produktes,
- j) gegebenenfalls Andicken des Produktes zu einer Paste, wie
oben beschrieben,
wobei in Schritt e) der Ingwer der Schritte
a bis d) weiterverwendet wird und jeweils neue Kamille und getrockneter
Ingwer eingesetzt wird.
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Bevorzugt
wird in Schritt g) das Produkt nicht sofort nach Einsetzen der Gärung weiterverwendet sondern
die Gärung über einen
gewissen Zeitraum laufen gelassen.
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Die
in dieser Variante erhaltenen Zusammensetzungen eignen sich für die gleichen
Verwendungen, wie die Zusammensetzungen der anderen erfindungsgemäßen Varianten.
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Insbesondere
jedoch werden die Zusammensetzungen dieser Variante als Haarwuchsmittel verwendet.
Dazu werden sie bevorzugt in die Kopfhaut einmassiert.
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Besonders
vorteilhaft ist es bei dieser Variante, flüssige und pastöse Form
zu kombinieren, d. h. man massiert zunächst die flüssige Form und danach die pastöse Form
in die Kopfhaut ein.
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In
einer Variante der Erfindung wird der Ingwer mit Kampfer und verschiedenen
Pflanzenauszügen
und/oder ätherischen Ölen kombiniert.
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Diese
Variante wird nachfolgend als Kampfer-Variante bezeichnet.
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Der
in dieser Kampfer-Variante der Erfindung einsetzbare Ingwer entspricht dem
bereits weiter oben beschriebenen.
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Unter
den in dieser Kampfer-Variante zum Einsatz kommenden Pflanzenauszügen und/oder ätherischen Ölen werden
im Rahmen der vorliegenden Erfindung solche verstanden, die von
Kampfer verschieden sind.
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Die
Pflanzenauszüge
(= Pflanzenextrakte) beziehungsweise ätherischen Öle können dabei einzeln oder in
Kombination miteinander eingesetzt werden.
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Als
Pflanzenauszüge
werden bevorzugt Extrakte aus Rosskastanie, Rosmarin, Chili, Arnika,
sowie Latschenkiefer-Öl
und Mischungen davon, insbesondere bevorzugt ist Latschenkiefer-Öl.
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Als ätherische Öle werden
bevorzugt Eukalyptus, Menthol und Mischungen davon, insbesondere
bevorzugt ist Menthol.
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Bevorzugt
wird der Ingwer gemäß dieser Kampfer-Variante
der vorliegenden Erfindung mit Pferde-Balsam kombiniert, da Pferde-Balsam
bereits eine Kombination von ätherischen Ölen, Kampfer und
gegebenenfalls Pflanzenauszügen
sowie weiteren Stoffen (Hilfsmitteln) ist.
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Der
Pferde-Balsam kann dabei wahlweise als Creme oder als Gel eingesetzt
werden, wobei es bevorzugt ist, den Pferde-Balsam als Gel einzusetzen.
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Ein
besonders bevorzugtes, erfindungsgemäß verwendbares Handelsprodukt
ist dabei das „eco
med(R) Natur Pferde-Balsam Gel” der Firma
ecco GmbH.
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Die
als Pferde-Balsam vertriebenen Produkte enthalten dabei noch übliche Hilfsmittel,
wie Wasser, denaturierten Alkohol, Glykole, Vitamine, Antioxidantien,
Farbstoffe und so weiter.
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Bei
der Kombination von Ingwer mit Kampfer und verschiedenen Pflanzenauszügen und/oder ätherischen Ölen, insbesondere
mit Pferde-Balsam, ist
es bevorzugt, pro 1 l Wasser jeweils 50 bis 250 g, besonders bevorzugt
100 bis 150 g, höchst
bevorzugt 120 g Ingwer und 50 bis 200 ml, besonders bevorzugt 80
bis 120 ml, höchst
bevorzugt 100 ml eines Gemisches enthaltend Kampfer und verschiedene Pflanzenauszüge und/oder ätherischen Öle, bevorzugt
Pferde-Balsam, zusammen zu geben und dann innig zu vermischen.
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Es
ist erfindungsgemäß von Vorteil,
wenn die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
der Kampfer-Variante ebenfalls getrocknetem Ingwer enthalten.
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Der
getrocknete Ingwer ist dabei der gleiche, wie oben bei der Kamille-Variante
beschrieben.
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Besonders
bevorzugt für
die Kampfer-Variante sind erfindungsgemäß demgemäß Zusammensetzungen, die pro
1 l Wasser jeweils 50 bis 250 g, besonders bevorzugt 100 bis 150
g, höchst
bevorzugt 120 g Ingwer und 50 bis 200 ml, besonders bevorzugt 80
bis 120 ml, höchst
bevorzugt 100 ml eines Gemisches enthaltend Kampfer und verschiedene Pflanzenauszüge und/oder ätherischen Öle, bevorzugt
Pferde-Balsam, und einem Teebeutel, also ca. 1,5 Gramm, Gemisch
von getrockneter Kamille mit getrocknetem Ingwer, enthalten.
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Das
resultierende Produkt kann dann entweder direkt – also in flüssiger Form – verwendet
werden, oder es kann weiter eingedickt werden.
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Für die Anwendung
kann die Flüssigkeit
von den Feststoffen getrennt werden, bevorzugt durch Dekantieren
oder Filtrieren, insbesondere über
Filtrieren.
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Der
Begriff „Filtrieren” umfasst
dabei auch das Sieben.
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Es
ist erfindungsgemäß bevorzugt,
die Feststoffe abzutrennen.
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Die
erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
der Kampfer-Variante können
ebenfalls als Paste ausgestaltet sein, wobei auch hier der Begriff
Paste auch Gele umfaßt.
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In
ihrer pastösen
Ausgestaltung umfassen die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen der Kampfer-Variante
die flüssige
Form, die lediglich eingedickt wurde.
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Dafür enthalten
die erfindungsgemäßen pastösen Zusammensetzungen
der Kampfer-Variante neben der flüssigen Form noch Verdickungsmittel und
gegebenenfalls Einmachhilfe.
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Falls
das Produkt weiter eingedickt werden soll, so können die bereits oben beschriebenen
Verdickungsmittel verwendet werden.
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In
einer besonders bevorzugten Variante wird als Verdickungsmittel
Carbomer 974P der Firma Fagron eingesetzt.
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Gleichsam
können
die bereits oben zur Kamille-Variante beschriebenen weiteren Hilfsmittel, wie
Farbstoffe, Duft- und Aromastoffe, Konservierungsmittel und/oder
weitere Wirkstoffe zugesetzt werden.
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Das
Produkt dieser erfindungsgemäßen Kampfer-Variante
kann hervorragend zur äußerlichen
Anwendung am Menschen, oder an Tieren verwendet werden.
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Dabei
zeigt dieses Produkt wohltuende und belebende Wirkung.
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Besonders
gute Wirkung zeigt es bei der Verwendung als Haarwuchsmittel.
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Die
innerliche Anwendung der Kampfer-Variante, also insbesondere als
Getränk
ist nicht bevorzugt.
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Gegenstand
dieser Kampfer-Variante ist demgemäß auch ein Verfahren zur Herstellung
eines Gemisches von Ingwer mit Kampfer und verschiedenen Pflanzenauszügen und/oder ätherischen Ölen, umfassend
die Schritte
- 1) Bereitstellung von pro 1 l
Wasser jeweils
a) 50 bis 250 g, bevorzugt 100 bis 150 g, besonders
bevorzugt 120 g Ingwer,
b) 50 bis 200 ml, bevorzugt 80 bis
120 ml, besonders bevorzugt 100 ml eines Gemisches enthaltend Kampfer
und verschiedene Pflanzenauszüge
und/oder ätherischen Öle, bevorzugt
Pferde-Balsam und
c)
bevorzugt zusätzlich
einem Teebeutel, also ca. 1,5 Gramm, Gemisch von getrockneter Kamille mit
getrocknetem Ingwer,
- 2) inniges Vermischen von a), b) und gegebenenfalls c) mit Wasser, gegebenenfalls
unter Erwärmung,
bevorzugt auf Temperaturen zwischen 25 und 100°C,
- 3) gegebenenfalls Zugabe von Verdickungs- und anderen Hilfsmitteln.
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Gegenstand
dieser erfindungsgemäßen Kampfer-Variante
ist demgemäß auch ein
Haarwuchsmittel, enthaltend Ingwer, gegebenenfalls Ingwer-Kamille-Tee,
Kampfer und Pflanzenauszüge und/oder ätherischen Öle, insbesondere
ein Haarwuchsmittel enthaltend Ingwer, gegebenenfalls Ingwer-Kamille-Tee
und Pferde-Balsam.
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Erfindungsgemäß wird auch
bei der Kamfer-Variante maximal bis zu dreimal aufgekocht, eine bevorzugte
Variante ist es, genau dreimal aufzukochen.
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Die
erfindungsgemäßen Pasten
der Kamille-Variante und der Kampfer-Variante sollte mindestens
einmal täglich,
bevorzugt mindestens dreimal täglich,
insbesondere drei- bis fünfmal
täglich,
aufgetragen werden. Dazu wird die erfindungsgemäße Paste bevorzugt kräftig einmassiert.
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Das
Einmassieren belebt die Haarwurzeln, bzw. fördert deren Durchblutung. Besonders
wirksam ist diese Vorgehensweise dann, wenn vor dem Einmassieren
geduscht oder gebadet wurde, weil dann die Poren der Haut geöffnet sind
und die erfindungsgemäße Paste
besser eindringen kann.
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Besonders
gute Wirkungen werden erzielt, wenn die erfindungsgemäßen Pasten über Nacht einwirken.
Demgemäß ist es
eine bevorzugte Variante, die Pasten der vorliegenden Erfindung
auch über Nacht
einwirken zulassen.
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Dabei
kann die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
der Kamille-Variante und der Kampfer-Variante sowohl bereits bei
Glatzenbildung, als auch bei bereits vorhandener Glatze angewendet werden.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
der Kamille-Variante der vorliegenden Erfindung besteht die Zusammensetzung
aus 1 l Wasser, 50 bis 200 g, bevorzugt 75 bis 175, besonders bevorzugt
100 bis 140, höchst
bevorzugt ca. 120 Gramm, frischem Ingwer und einem Teebeutel, also
ca. 1,5 Gramm, Gemisch von getrockneter Kamille mit getrocknetem Ingwer.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
der Kampfer-Variante der vorliegenden Erfindung besteht die Zusammensetzung
aus 1 l Wasser, 50 bis 250 g, bevorzugt 100 bis 150 g, besonders
bevorzugt 120 g Ingwer, 50 bis 200 ml, bevorzugt 80 bis 120 ml, besonders
bevorzugt 100 ml eines Gemisches enthaltend Kampfer und verschiedene
Pflanzenauszüge und/oder ätherischen Öle, bevorzugt
Pferde-Balsam, und einem Teebeutel, also ca. 1,5 Gramm, Gemisch von
getrockneter Kamille mit getrocknetem Ingwer.
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Die
verschiedenen Ausgestaltungen der vorliegenden Erfindung, z. B.
diejenigen der verschiedenen abhängigen
Ansprüche,
können
dabei in beliebiger Art und Weise miteinander kombiniert werden.
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Die
Erfindung wird nun unter Bezugnahme auf die folgenden nicht-limitierenden
Beispiele erläutert.
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Beispiele:
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Beispiel 1:
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120
Gramm frischer, ungeschälter
Ingwer wurden kurz unter Leitungswasser gewaschen und dann zu kleinen
Würfeln
geschnitten. Diese Würfel wurden
danach zusammen mit einem Teebeutel Kamille-Ingwer-Tee und 1 l Leitungswasser
in einen Topf gegeben, wobei der Tee folgende Zusammensetzung aufwies
(57% Kamille, 25% Ingwer, Brombeerblätter, Honig-Vanille-Aroma).
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Dann
wurde 10 Minuten sprudelnd gekocht.
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Als
nächstes
wurde die nun trübe
Flüssigkeit durch
ein haushaltsübliches
Teesieb gesiebt.
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Die
erhaltene klare Flüssigkeit
konnte getrunken werden.
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Beispiel 2.
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Es
wurde wie in Beispiel 1 eine Mischung angesetzt, gekocht und gesiebt.
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Der
abgetrennte Siebrückstand
wurde in ein Gefäß gegeben
und wiederum mit 1 l Leitungswasser aufgefüllt. Der benutzte Teebeutel
wurde verworfen und ein neuer Teebeutel zugegeben.
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Sodann
wurde wie in Beispiel 1 für
10 Minuten gekocht und dann gesiebt.
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Dieser
Vorgang wurde dann nochmals wiederholt, d. h. es wurde ein weiteres
mal filtriert, das Filtrat mit einem neuem Teebeutel in einen Topf
gegeben, 10 Minuten gekocht und anschließend gesiebt.
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Die
so erhaltene klare Flüssigkeit
konnte ebenfalls getrunken werden.
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Es
wurde beobachtet, daß die
so erhaltene Flüssigkeit
stärker
wirksam und schärfer
im Geschmack war, als die in Beispiel 1 erhaltene.
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Beispiel 3:
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Zur Überprüfung der
Wirksamkeit wurde die in Beispiel 1 erhaltene Flüssigkeit einem Probanden über einen
Zeitraum von 12 Wochen zum Trinken gegeben, wobei der Proband dreimal
täglich
eine Tasse (0,4 l) dieses Getränkes
getrunken hat. Die Flüssigkeit
wurde schluckweise, so heiß wie
noch möglich getrunken.
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Infolge
dieses Getränkes
setzte bei dem Probanden wieder Haarwuchs ein.
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Beispiel 4:
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Die
in den Beispielen 1 und 2 erhaltenen klaren Flüssigkeiten ließ man erkalten.
Der Teebeutel wurde entfernt und die Flüssigkeiten wurden jeweils mit
dem im Filter zurückgebliebenen
Ingwer vereinigt.
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Diese
Mischungen wurden sodann in einen haushaltsüblichen Mixer gegeben und zu
Brei püriert.
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Diese
flüssigkeitshaltigen
Breis wurden über ein
haushaltsübliches
Sieb in jeweils einen Topf geschüttet
und nochmals aufgekocht.
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Es
wurde nun jeweils 0,1 g (ca. eine Messerspitze) Einmachhilfe von
Dr. Oetker (Sorbinsäure,
E 200) zugegeben und dann die Gemische mit Weizenmehl des Typs 405
zu einer schmierfähigen
Paste verarbeitet (ca. 2 Teelöffel
Mehl pro 100 ml Wasser).
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Beispiel 5:
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Zur Überprüfung der
Wirksamkeit wurden die in Beispiel 4 erhaltenen Pasten fünf Probanden über einen
Zeitraum von drei Monaten gegeben, wobei die Probanden dreimal täglich die
Paste auf die Kopfhaut einmassierten.
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Nach
dem Probezeitraum hat sich gezeigt, daß die Haare verstärkt, bzw.
an bisher kahlen Stellen überhaupt
wieder, wachsen.
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Dabei
wurde beobachtet, daß die
aus Beispiel 2 resultierende Paste wirksamer war, als die aus Beispiel
1.
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Beispiel 6:
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Die
in den Beispielen 1 und 2 erhaltenen klaren Flüssigkeiten ließ man erkalten.
Der Teebeutel wurde entfernt und die Flüssigkeiten wurden jeweils mit
dem im Filter zurückgebliebenen
Ingwer vereinigt.
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Diese
Mischungen wurden sodann in einen haushaltsüblichen Mixer gegeben und zu
Brei püriert.
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Es
wurde nun jeweils 0,1 g (ca. eine Messerspitze) Einmachhilfe von
Dr. Oetker (Sorbinsäure,
E 200) zugegeben.
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Die
so erhaltenen relativ flüssigen
Breie wurden jeweils für
14 Tage in Gläser
mit Schraubverschluß gegeben
und verschlossen gelagert. Während
dieser Zeit fing die Masse etwas an zu gären, wobei sich die Feststoffe
unten im Glas absetzten.
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Beispiel 7:
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Zur Überprüfung der
Wirksamkeit wurden die in Beispiel 6 erhaltenen Produkte nach den
14 Tagen aufgeschüttelt
und jeweils 100 ml davon auf die Kopfhaut von Probanden einmassiert.
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Es
zeigte sich, daß die
Haare verstärkt,
bzw. an bisher kahlen Stellen überhaupt
wieder, wachsen.
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Beispiel 8:
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Zu
250 ml der nach den Beispielen 1 und 2 hergestellten und erkalteten
Flüssigkeit
wurden 5 g Carbomer 974P gegeben und mit einem Rührwerk verrührt. Es resultierte ein hervorragend
weiterverwendbares Gel.