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Die vorliegende Erfindung betrifft Zusammensetzungen aus der Pflanze Artemisia annua in Form von Extrakten (Tee) oder Destillaten (Geist) oder Zusammensetzungen mit Artemisia-Öl, welches aus der Pflanze Artemisia Annua gewonnen wurde.
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Stand der Technik
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Der Einjährige Beifuss (Artemisia annua) wird seit Jahrtausenden als Heilpflanze verwendet. Die Pflanze ist in Europa und Asien beheimatet. Sie wächst 2 bis 3 m hoch und hat frischgrüne, stark zerteilte Blätter und winzig cremefarbene Blütenköpfe. Zu medizinischen Zwecken werden die oberirdischen Teile der Pflanze verwendet. Die Herstellung und Anwendung von Extrakten aus Artemisia und deren Anwendung in den Bereichen Ernährung, Kosmetik und Medizin ist aus der Literatur bekannt (z. B. Applied Biochemistry and Biotechnology, 1990, Vol 24/25, pp 213–222).
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Die Inhaltstoffe des Einjährigen Beifusses (Artemisia annua) besitzen eine hohe Wirksamkeit gegen den Malariaerreger. Im Gegensatz zu anderen Malariamitteln hat der Wirkstoff kaum Nebenwirkungen und auch eine sehr günstige Resistenzlage, wobei er zusätzlich mit anderen Stoffen kombiniert werden kann.
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Der eigentliche Wirkstoff ist das Artemisinin (Artemesin, Cotexin), ein sekundärer Pflanzenstoff (Sesquiterpen mit Peroxidgruppe), der in den Blättern und Blüten des Einjährigen Beifusses (Artemisia annua) vorkommt. Wie alle Pflanzenstoffe sind diese in der Biomasse mit weiteren ähnlichen Substanzen vergesellschaftet, da die biochemischen Wege nicht eingleisig verlaufen. So sind 9 weitere verwandte Substanzen, die ebenfalls gegen den Malariaerreger wirken, in den Pflanzen enthalten. Über 200 Inhaltstoffe konnten in den pflanzlichen Teilen insgesamt nachgewiesen werden.
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Die in der Literatur diskutierte Wirkungsweise des Artemisinins hängt eng mit der chemischen Struktur zusammen. Die im Molekül enthaltene Peroxidgruppe ist in Gegenwart hoher Konzentrationen von Eisenionen instabil und bildet freie Radikale. Solche hohen Konzentrationen werden in roten Blutkörperchen und auch in Malariaerregern gefunden, die Eisen akkumulieren. Gelangt Artemisinin in Erythrozyten, werden freie Radikale gebildet und der Parasit möglicherweise dadurch getötet. Es gibt aber auch Hinweise darauf, dass Artemisinin – Derivate bestimmte Enzyme hemmen.
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Aus dem Artemisinin oder verwandten Pflanzensubstanzen wurden auch mehrere halbsynthetische Derivate hergestellt, die aber alle zur Wirksamkeit die Peroxidgruppierung enthalten müssen.
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Es gibt erste Anhaltspunkte einer Wirkung auf verschiedene menschliche Krebsarten. Nach Ergebnissen des Deutschen Krebsforschungszentrums Heidelberg beruht auch diese Wirkung auf der Bildung freier Radikale durch die Peroxid-Gruppierung in Gegenwart von Eisenionen. Die Prüfung des Artemisinins als potentielles Antikrebsmedikament befindet sich noch in einem frühen Stadium.
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Weitere Anwendungen der peroxidhaltigen Strukturen auf der Haut, beispielsweise zur lokalen Wundbehandlung, werden in
US2007269537 beschrieben.
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Es ist davon auszugehen, dass die allgemeine Nachfrage nach Artemisinin-Präparaten in den nächsten Jahren auf mehrere hundert Millionen Behandlungen ansteigen wird. Um dieses Volumen zu produzieren, werden enorme Mengen des pflanzlichen Wirkstoffes benötigt.
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Aufgabe der Erfindung
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Die Aufgabe der Erfindung bestand darin, weitere Zusammensetzungen auf der Grundlage der Pflanze Artemisia annua und des darin enthaltenen Wirkstoffs Artemisinin bereitzustellen.
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Lösung der Aufgabe
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Die Aufgabe wurde gemäß den Merkmalen der Patentansprüche gelöst. Erfindungsgemäß werden Tee-Zusammensetzungen auf der Grundlage des Pflanzenmaterials von Artemisia annua oder Destillate (Geist) Grundlage des Pflanzenmaterials von Artemisia annua oder Zusammensetzungen auf der Grundlage von Artemisia-Öl, gewonnen aus der Pflanze Artemisia annua, bereitgestellt.
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Erfindungsgemäß wurde Artemisia-Tee erstmals bereitgestellt. Aus Forschungsergebnissen in Zusammenarbeit mit der Universität Greifswald war die bakterizide Wirkung sowie die Anti-Aging-Wirkung durch Radikalfängereigenschaften der Pflanze Artemisia annua bekannt. Ebenso war die Löslichkeit von Artemisinin aus den Artemisiaextrakten durch Fett bekannt. Bei der Tee-Herstellung hat sich herausgestellt, dass der Tee aus Artemisia annua als Einzelkomponente kaum genießbar ist, da er extrem bitter ist. Es lag die Vermutung nahe, dass die Bitterkeit des Artemisia Tees dem des Wermuthtees sehr ähnlich ist.
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Allerdings wurde erfindungsgemäß festgestellt, dass dieser Tee erst durch Zugabe von Milch und Zucker genießbar wird.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung und aufgrund der derzeitigen Marktentwicklung sind Tees mit einer besonderen Gewürzmischung sehr beliebt. Dieser erfindungsgemäße Artemisia-Tee enthält:
- – Rooibos
- – Ingwer
- – Kardamom
- – Anis
- – Artemisinin
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Dieser Artemisia-Tee weist in dieser Zusammensetzung folgende Eigenschaften auf:
- – gesunde Eiweißquelle und allgemeines Aphrodisiakum
- – enthält Vitamin C-, Magnesium-, Eisen-, Calcium-, Kalium-, Natrium-, Phosphor
- – antibakterielle und antiemetische (vor Erbrechen schützend) Wirkung
- – durchblutungsfördernde und gallensaftproduktionssteigernde Wirkung Aphrodisiakum
- – Anregung der Drüsen im Magen-Darm-Trakt
- – wirkt Blähungen, Koliken und Krämpfen entgegen
- – lindert Schlafstörungen und Kopfschmerzen
- – wirkt gegen erhöhten Blutdruck, hält schlank, verlangsamt den Alterungsprozess
- – stärkt Zähne und Knochen und beruhigt das zentrale Nervensystem.
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Der Artemisia-Tee auf Rooibos- Basis ist tanninarm und enthält kein Koffein. Tannine sind Gerbstoffe, die in grünem und schwarzem Tee vorkommen und eine blähende als auch eine stopfende Wirkung aufweisen; sie behindern die Resorption bestimmter Arzneimittel durch die Darmschleimhaut als auch die Resorption von Eisen.
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Die Besonderheit des Artemisia-Tees ist die Zugabe von Artemisia-Extrakt, das mit seinen Radikalfängereigenschaften die Verlangsamung des Alterungsprozesses unterstützt.
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Der Tee wird zur besseren Lösung des Artemisinins mit Milch getrunken.
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Eine weitere bevorzugte Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist die Kombination der Artemisia-Tees mit den Pilzen der Gattung Ganoderma. Diese Kombination kann erfolgen durch Zusatz von Extrakten von Pilzen der Gattung Ganoderma oder durch gemeinsame Extraktion der Pflanze (oder Teilen davon) Artemisia annua mit den Pilzen (oder Teilen davon) der Gattung Ganoderma. Als mögliche Ganoderma-Arten kommen Ganoderma lucidum oder Ganoderma pfeifferi in Betracht.
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Ganodermapilzarten sind ebenso wie Artemisia annua für ihre Radikalfängereigenschaften bekannt und sind deshalb in Kombination mit Artemisiaextrakten für eine Anti-Aging-Wirkung geeignet.
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Therapeutische Anwendungen von Ganoderma lucidum zielen oft auf die Stärkung des Immunsystems und der Leber und auf die Anregung des Stoffwechsels.
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Die unten beschriebenen erfindungsgemäßen Produkte werden durch die Zugabe von Artemisinin, vorzugsweise in Form von Artemisia-Öl, um folgende Eigenschaften bereichert:
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Wirkung von Artemisinin
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- – entzündungshemmend, antibakteriell
- – vitalisierend, belebend
- – fiebersenkend
- – als Antikrebsmittel (im frühen Stadium)
- – immunstimmulierend
- – antibiotisch
- – antimykotisch
- – als Aphrodisiakum
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Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ebenfalls die Zsammensetzung mit Artemisinin, vorzugsweise in Form von Artemisia-Öl, in folgenden Produkten:
- 1) Artemisia Bonbons
- 2) Artemisia Geist
- 3) Badezusatz/Vollbad
- 4) Badesalz
- 5) Duschbad
- 6) Fußbad
- 7) Reinigungsmilch
- 8) Reinigungsöl
- 9) Make-up-Entferner/Augen-Make-up-Entferner
- 10) Peeling
- 11) Gesichtsmaske
- 12) Gesichtswasser
- 13) Gesichtscreme
- 14) Nachtcreme
- 15) Massageöl
- 16) Gesichtsöl
- 17) Sonnenöl
- 18) Deodorant
- 19) Mundwasser
- 20) Rasierseife
- 21) Rasierwasser
- 22) Haarshampoo
- 23) Haarwasser/Haarspülung
- 24) Seife
- 25) Parfüm
- 26) Likör
- 27) Schokolade/Kakaopulver als Aphrodisiakum
- 28) Hustenbonbon
- 29) Duftkissen
- 30) Räucherware
- 31) Saunaaufgüsse
- 32) Duftlampe
- 33) Getrocknete Pflanzen
- 34) Kosmetische Gesichtskompresse
- 35) Inhalation
- 36) Wäscheerfrischung
- 37) Bügelwasser
- 38) Balsamtoilettenpapier
- 39) Sonnenschutzmittel
- 40) Körperlotion
- 41) Epilierspray
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Auswahl der Trägeröle
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In vielen Rezepten wird mit einem neutralen Trägeröl gearbeitet. Wichtig ist, darauf zu achten, dass es ein Naturprodukt ist. Als Trägeröle kommen folgende milde Pflanzenöle in Frage:
Avocadoöl: | wird gut von der Haut aufgenommen & hinterlässt keinen Fettfilm, hat nährende Wirkung (für trockene und reife Haut), enthält Vitamine und Lecithin |
Jojobaöl: | pflegt, schützt und reguliert den Feuchtigkeitsgehalt der Haut; enthält Vitamin E, fettet nicht, daher für Gesichtspflege geeignet; hat einen natürlichen Sonnenschutzfaktor von 3–4; fixiert ätherische Öle; eignet sich somit auch für die Parfümherstellung; hält 2 bis 3 Jahre; neutraler Geruch |
Macadamiaöl: | pflegt, glättet und nährt, hat einen natürlichen Sonnenschutzfaktor von 3–4, enthält Vitamine (A, B, C, E) und Mineralien, leicht nussiger Geruch |
Maiskeimöl: | besonders für reife Haut geeignet, fördert die Regeneration der Haut, da Vitamin A enthalten ist. |
Mandelöl: | Klassiker für Massagen, für jeden Hauttyp, leicht und mild, ausgezeichnet bei trockener Haut und Falten, nur 2 Monate haltbar |
Olivenöl: | eignet sich vor allem für die Fuß- und Nagelpflege, starker Eigengeruch |
Sesamöl: | heilend, entgiftend und wärmend, enthält hohen Anteil an essentiellen Fettsäuren, verhindert Oxidation und absorbiert UV-Strahlung (guter Sonnenschutz) |
Sojaöl: | sehr fett und nährstoffreich |
Sonnenblumenöl: | eignet sich bei unreiner und fetter Haut |
Walnussöl: | für jeden Hauttyp |
Weizenkeimöl: | wirkt aufbauend und regenerierend, steigert die Heilkräfte, enthält Vitamine, Lecithin, Enzyme und Linolsäure, verlängert die Haltbarkeit, relativ starker Eigengeruch, wird meist nur zur Anreicherung anderer Trägeröle verwendet |
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Weiterhin wird in nachfolgenden Rezepten das Artemisiaöl erwähnt.
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Herstellung des Artemisia-Öls
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Bei dieser Methode der Ölgewinnung wird mit Hilfe eines Extraktionsmittels der Pflanze das Öl entzogen, also extrahiert.
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Es wird zerkleinertes und getrocknetes Kraut von Artemisia annua zusammen mit dem organischen Lösungsmittel Petrolether erhitzt. Die Extraktionsanlage ist eine 500 ml Soxhlet-Apparatur.
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Das Lösungsmittel wird dann mittels Rotationsverdampfer eingeengt. Als Rückstand entsteht eine feste, wachsartige duftende Masse (Concretes). Concretes kann direkt für Seifen verwendet werden, allerdings ist dies eine Zwischenstufe im Verarbeitungsprozess.
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Das Concretes wird im nächsten Schritt mit Ethanol erhitzt, der Rückstand nach dem Verdampfen des Alkohols wird Absolutes genannt, welches im Gegensatz zum Concretes ein zähes Öl, also flüssig ist.
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Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind auch Mittel zu folgenden Zwecken:
- a) als gesunde Eiweißquelle und allgemeines Aphrodisiakum und/oder
- b) antibakterielles oder antiemetisches Mittel und/oder
- c) durchblutungsförderndes und gallensaftproduktionssteigerndes Mittel und/
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- d) zur Anregung der Drüsen im Magen-Darm-Trakt und/oder
- e) als Mittel gegen Blähungen, Koliken und Krämpfen und/oder
- f) als Mittel gegen Schlafstörungen und Kopfschmerzen und/oder
- g) als Mittel gegen erhöhten Blutdruck und/oder
- h) als Schlankheitsmittel und/oder
- i) als Anti-Aging-Mittel und/oder
- j) als Mittel zur Stärkung der Zähne oder Knochen und/oder
- k) als Mittel zur Beruhigung des zentralen Nervensystems und/oder
- l) als Mittel zur Wäscheerfrischung.
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Die Erfindung soll nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert werden, ohne die Erfindung auf diese Beispiele zu beschränken.
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Beispiel 1: Herstellung von Artemisia Tee
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Der Artemisia Tee wird aus reinen 2 g reines Pflanzenmaterial hergestellt und schmeckt bitter. Erst die Zugabe von mind. 25 ml Milch machen den Tee genießbar.
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Beispiel 2: Herstellung des Artemisia Tees auf Rooibos- Basis
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Der Artemisia Tee wird aus 1,8 g Chaitee auf Rooibos-Basis und 0,2 g reinem Artemisia Material hergestellt. Die Zugabe von mind. 25 ml Milch und Zucker nach Belieben, die den Chaitee ausmacht, vermindert den bitteren Geschmack und löst durch das Fett in der Milch das Artemisinin.
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Beispiel 3: Herstellung von Ganoderma/Artemisia Tee-Mischung
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Die Herstellung des Ganoderma-Artemisia Tees unterscheidet sich vom Chai-Artemisia-Tee auf Rooibos- Basis nur in der Zusammensetzung der Wirkstoffe, die hier 1:1 im Vergleich zum reinen Artemisia Materials des Chai-Artemisia-Tee auf Rooibos-Basis beigemischt werden.
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Das entspricht einer Zusammensetzung von 1,8 g Chai-Tee auf Rooibos-Basis und 0,1 Ganoderma Material und 0,1 g Artemisia Material.
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Beispiel 4: Artemisia Bonbons
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- Zutaten sind Glukosesirup, Stärke, Artemisia- und Zitronen- oder Orangenaroma.
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Beispiel 5: Artemisia Geist
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- Zutaten sind Ethanol (70%), Levomethanol, Citronellöl, Citronenöl, Nelklenöl, Zimtöl
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5,0 g Destillat hergestellt aus Artemisia-, Melissen-, Salbei-, Rosmarien-, Thymianblättern, Muskatnusssamen, Zimtrinde, Gewürznelken und Citronenöl.
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Beispiel 6: Badezusatz/Vollbad
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- Zutaten sind Artemisiaöl, Sahne, Milch
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1 EL (Esslöffel) Sahne, Milch und Honig und 5–10 Tropfen Artemisia-Öl gut vermischen. Sahne oder Milch werden als Emulgatoren benötigt um das Öl mit dem Wasser mischbar zu machen. Das Artemisiaöl kann mit Lavendelöl verfeinert werden (je 5 Tropfen).
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Beispiel 7: Badesalz
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- Zutaten sind Parfümfreies Meersalz, Artemisia Öl, ggf. Lebensmittelfarbe.
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150 g Meersalz (farblos) mit der gewünschten Lebensmittelfarbe in eine Dose geben, Deckel drauf und schütteln. (150 g Salz → 10 bis 15 Tropfen verdünnte Farbe), Trocknung über Nacht auf Papier oder im Backofen. Artemisia Öl (10–15 Tropfen) gleichmäßig auf das getrocknete Salz in der Dose verteilen, Deckel drauf und schütteln. Nach 1 Stunde hat sich das Salz mit dem Öl vollgesaugt und ist einsatzfähig. Bei Bedarf kann das Salz auch mit Wacholderöl verfeinert werden (Artemisia: Wacholder 4 → 10:5 Tropfen).
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Beispiel 8: Duschbad
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- Zutaten sind Schmierseife, Bienenhonig, Obstessig, Artemisiaöl, (Camillen-, Orangen-, Thymianöl)
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Die Reinigungswirkung wird durch Schmier- oder Silberseife gewährleistet. Man bezeichnet diese als waschaktive Substanzen. Für mehr Schaumbildung muss man den Schmierseifenanteil erhöhen.
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eine Phase, ohne Trägeröl
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- → 100 g Schmierseife, 10 g Bienenhonig, 10 ml Obstessig, 200 ml Wasser, 20 Tropfen Artemisiaöl
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zwei Phasen, mit Trägeröl
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- → 100 g Schmierseife, 10 g Bienenhonig, 10 ml Obstessig, 100 ml Wasser, 100 ml neutrales Trägeröl, 20 Tropfen ätherisches Öl
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Das Wasser auf 60°C erhitzen und unter Rühren die Schmierseife und den Honig auflösen. Wird auch Pflanzenöl verwendet, dann dieses ebenfalls unter Rühren hinzu geben. Zum Schluss den Essig einrühren. Das ätherische Öl erst zutropfen und einrühren, wenn die Mischung unter 30°C abgekühlt ist.
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Ist das Rezept mit Pflanzenöl hergestellt, bilden sich nach einiger Zeit automatisch 2 Phasen. Vor Benutzung müssen diese gut geschüttelt werden.
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Das Duschbad kann auch mit 10 tropfen Artemisia Öl und 10 Tropfen Orangenöl, Kamillenöl oder Thymianöl kombiniert werden.
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Beispiel 9: Fußbad
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- Zutaten sind Milch, Sahne, Honig, Artemisiaöl, (Rosmarienöl)
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Herstellung ähnlich dem Vollbad.
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1 EL Sahne, Milch und Honig, sowie 3 bis 7 Tropfen Artemisia Öl.
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Ebenfalls können 3 Tropfen Artemisiaöl und 3 Tropfen Rosmarienöl verwendet werden.
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Beispiel 10: Reinigungsmilch
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- Zutaten sind Bienenwachs, Lanolin, neutrales Trägeröl, Wasser, Artemisiaöl, (Lavendelöl)
8 g Bienenwachs, 10 g Lanolin, 100 ml neutrales Trägeröl, 100 ml Wasser, 10 Tropfen Artemisia Öl
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Bienenwachs und Lanolin im Wasserbad schmelzen und gut verrühren. Trägeröl sowie langsam ebenfalls das Wasser hinzufügen. Die Mischung auf 30°C abkühlen lassen und weiterrühren. Zum Schluss das ätherische Öl hinzufügen und durchrühren.
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Als neutrales Trägeröl kann Mandelöl verwendet werden. Eine Kombination aus 5 Tropfen Artemisiaöl und 5 Tropfen Lavendelöl ist auch möglich.
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Beispiel 11: Reinigungsöl
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- Zutaten sind 100 ml neutrales Trägeröl, 50 Tropfen Artemisia Öl, (Rosenöl)
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Das Artemisiaöl dem Trägeröl zutropfen und gut umrühren oder schütteln.
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Als neutrales Trägeröl kann Mandelöl verwendet werden und auch hier ist eine Kombination aus 5 Tropfen Artemisiaöl und 5 Tropfen Rosenöl möglich.
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Beispiel 12: Make-up-Entferner/Augen-Make-up-Entferner
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- Zutaten sind Bienenwachs, neutrales Trägeröl, Artemisiaöl, (Kamilleöl)
10 g Bienenwachs, 50 ml neutrales Trägeröl, 3 Tropfen Artemisia Öl
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Den Bienenwachs im Wasserbad schmelzen, das Trägeröl langsam hinzugeben und beides gut verrühren. Die Mischung auf 30°C abkühlen lassen um anschließend das Artemisia Öl hinzuzugeben. Soll der Make-up-Entferner flüssiger sein, muss die Menge an Bienenwachs reduziert werden.
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Hier ist als neutrales Trägeröl Distelöl zu empfehlen. Eine Kombination aus 2 Tropfen Artemisiaöl und 1 Tropfen Kamilleöl ist denkbar.
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Beispiel 13: Peeling
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- Zutaten sind Bienenwachs, Lanolin, neutrales Trägeröl, Wasser, Salz, Artemisiaöl, (Minzöl)
10 g Bienenwachs, 5 g Lanolin, 50 ml neutrales Trägeröl, 50 ml Wasser, 15–20 g Salz, 3 Tropfen Artemisia Öl
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Bienenwachs und Lanolin im Wasserbad schmelzen, langsam das Trägeröl hinzugeben und gut vermischen. Anschließend das Wasser unter Rühren dazugeben. Mischung auf 30°C abkühlen, dann das Öl dazugeben und das Salz unterrühren. Da keine Konservierungsmittel enthalten sind, muss das Peeling innerhalb einer Woche verwendet werden. Andernfalls kann sich das Wasser in der Mischung teilweise absetzen.
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Bsp. 50 ml Mandelöl (Trägeröl) und 2 Tropfen Artemisiaöl und 1 Tropfen Minzöl.
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Beispiel 14: Gesichtsmaske
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- Zutaten sind Ausgangsmaterial nach der nachstehenden Liste, Artemisiaöl
100 ml Ausgangsmaterial und 4–5 Tropfen Artemisia Öl
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Ausgangsmaterialien:
Eigelb | verjüngt und glättet |
Eiweiß | gibt müder Haut Frische |
Haferflocken | reinigt fettige Haut |
Heilerde | für junge Haut |
Honig | zum straffen und festigen |
Milchprodukte | regt die Zellneubildung an |
Weizenkleie | bei unreiner Haut |
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Je nach Hauteigenschaften kann man unterschiedliche Ausgangsmaterialien verwenden.
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Alle ausgesuchten Ausgangsmaterialien direkt verwenden, nur Haferflocken, Heilerde und Weizenkleie vorher mit Wasser zu einem Brei anrühren und anschließend das Artemisia Öl hinzugeben.
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Beispiel 15: Gesichtswasser
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- Zutaten sind Alkohol/oder ohne Alkohol, destilliertes Wasser, Artemisiaöl, (Lavendel-, Pfefferminz-, Karottenöl)
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mit Alkohol |
ohne Alkohol |
90 ml dest. Wasser |
100 ml dest. Wasser |
10 ml Alkohol (96% Vol) |
12 Tropfen Artemisia Öl |
12 Tropfen Artemisia Öl |
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Das Öl dem Alkohol zuführen und gut verrühren, anschließend gut mit dem Wasser durchmischen. Für manche Hauttypen eignet sich ein Gesichtswasser ohne Alkohol besser, in diesem Fall wäre das Rezept ohne Alkohol anzuwenden.
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Bsp. 6 Tropfen Artemisiaöl und 6 Tropfen Lavendel- oder Pfefferminz- oder Karottenöl.
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Beispiel 16: Gesichtscreme
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- Zutaten sind Bienenwachs, Lanolin, neutrales Trägeröl, Wasser, Artemssaaöl, (Lavendelöl)
2 g Bienenwachs, 8 g Lanolin, 20 ml neutrales Trägeröl, 20 ml Hydrolat oder dest. Wasser, 10–15 Tropfen Artemisia Öl
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Das Bienenwachs und das Lanolin im Wasserbad schmelzen und unter Rühren das Trägeröl hinzugeben. Das Hydrolat oder dest. Wasser auf 60°C erwärmen und in die Mischung einrühren. Genaue Beachtung der Temperatur notwendig, da sich sonst die Bestandteile der Creme nicht richtig verbinden!!
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Die Mischung auf 30°C abkühlen lassen und das Artemisia Öl hinzu tropfen.
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Bei der Cremeherstellung das Wasser bzw. Hydrolat immer nur langsam in das Trägeröl geben, zugleich kräftig rühren. Während der Abkühlphase weiterrühren, andernfalls mischt sich das Öl schlecht oder gar nicht mit dem Wasser und in der Creme trennt sich sofort das Öl vom Wasser.
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Die Creme handwarm in ein Döschen füllen, nach einer Stunde nochmals umrühren und verschließen.
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Falls die Creme länger stehen sollte, kann man die Creme vor der Anwendung ebenfalls kurz umrühren, damit sie wieder weich und geschmeidig wird.
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Bsp. 10 ml Mandel- oder Avocadoöl, 20 ml Rosenhydrat und 6 Tropfen Artemisiaöl und 6 Tropfen Lavendelöl.
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Beispiel 17: Nachtcreme
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- Zutaten sind Bienenwachs, neutrales Trägeröl, Artemisiaöl, (Kamilleöl)
2 g Bienenwachs, 40 ml neutrales Trägeröl, 10–15 Tropfen Artemisia Öl
- Für eine festere Creme: 10 g Bienenwachs, 40 ml neutrales Trägeröl, 10–15 Tropfen Artemisia Öl
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Dieser Cremetyp zeichnet sich dadurch aus, dass es keinen wässrigen Anteil hat. Dadurch ist auch der Emulgator Lanolin nicht mehr notwendig.
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Das Trägeröl im Wasserbad auf 60°C erwärmen und das Wachs darin schmelzen. Anschließend die Mischung vom Herd nehmen und bei 30°C das Artemisia Öl zutropfen.
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Für die festere Creme das Bienenwachs und das Trägeröl auf 60°C im Wasserbad erwärmen und gut umrühren. Diese Mischung ebenfalls auf 30°C abkühlen und das Artemisia Öl zutropfen und einrühren.
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Bsp. 20 ml Avocado- und 20 ml Macadamiaöl sowie 7 Tropfen Artemisiaöl und 7 Tropfen Kamilleöl.
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Beispiel 18: Massageöl
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- Zutaten sind Trägeröl, Artemisiaöl, (Rosmarien- und Wacholderöl)
100 ml Trägeröl, 20–40 Tropfen Artemisia Öl
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Vermengen des Trägeröls mit dem Artemisia Öl.
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Bsp. 50 ml Jojoba- und Mandelöl, 20 Tropfen Artemisiaöl, 10 Tropfen Rosmarienöl, 10 Tropfen Wacholderöl.
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Beispiel 19: Gesichtsöl
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- Zutaten sind Neutrales Trägeröl, Artemisiaöl, (Lavendel-, Kamilleöl)
400 ml neutrales Trägeröl, 10–20 Tropfen Artemisia Öl und Lavendelöl/oder Kamilleöl (20:20)
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Das ätherische Öl aus der Kombination Artemisia Öl und Lavendelöl (je 20 Tropfen) oder Artemisia Öl und Kamilleöl (je 20 Tropfen) in das Trägeröl tropfen und vermischen.
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Trägeröle können Mandelöl, Jojobaöl oder Olivenöl sein.
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Bsp.: Mandelöl mit 10 Tropfen Artemisiaöl und 5 Tropfen Lavendelöl, Jojobaöl und 10 Tropfen Artemisiaöl und 10 Tropten Kamilleöl, Olivenöl und 10 Tropfen Artemisiaöl und 10 Tropfen Karottensamenöl
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Beispiel 20: Sonnenöl
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- Zutaten sind Sesamöl, Weizenkeimöl, Artemisiaöl
75 ml Sesamöl, 25 ml Weizenkeimöl, 4–8 Tropfen Artemisia Öl
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Sonnenschutzöle schützen nicht so gut wie kommerzielle Produkt, eignen sich aber hervorragend für gebräunte Haut bzw. leicht bräunende Haut. Die Trägeröle auf 60°C erhitzen und gut miteinander vermischen. Abkühlen lassen und anschließend das Artemisiaöl zutropfen. Statt der angegebenen Trägerölmischung kann man auch 25 ml Kokosöl, 65 ml Sesamöl und 10 ml Weizenkeimöl verwenden.
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Beispiel 21: Deodorant
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- Zutaten sind Alkohol, Artemisiaöl, Zitronensaft, (Salbeiöl)
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50 ml Alkohol und 20 Tropfen Artemisiaöl verwenden. Vermischen der beiden angegebenen Zutaten. Zur Verfeinerung des Duftes können auch ein paar Tropfen Zitronensaft zugegeben werden.
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Bsp. 50 ml Alkohol, 10 Tropfen Artemisiaöl, 10 Tropfen Salbeiöl und ein paar Tropfen Zitronensaft sind auch eine gute Kombination.
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Beispiel 22: Mundwasser
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- Zutaten sind Wasser, Alkohol, Artemisiaöl, Pfefferminzöl
200 ml dest. Wasser, 1 Teelöffel Alkohol (96%vol), 8 Tropfen Öl
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4 Tropfen Artemisiaöl und 4 Tropfen Pfefferminzöl mit dem Alkohol mischen, das Wasser hinzugeben und verrühren.
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Beispiel 23: Rasierseife
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- Zutaten sind Schmierseife, Hydrolat, Honig, Artemisiaöl, Lorbeeröl
250 ml Hydrolat, 50 g Schmierseife, 1 TL Honig, 3 Tropfen Artemisiaöl, 2 Tropfen Lorbeeröl
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Das Hydrolat auf 60°C erwärmen und die Schmierseife darin lösen. Sobald alles handwarm abgekühlt ist, den Honig und die Öle unterrühren. Zum Rasieren genügt es, einen TL (Teelöffel) der Seife mit Wasser schaumig zu schlagen. Für mehr Schaumbildung den Schmierseifenanteil erhöhen.
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Beispiel 24: Rasierwasser
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- Zutaten sind Wasser, Alkohol, Artemisiaöl, Vetiveröl
200 ml dest. Wasser, 1 TL oder 40 ml Alkohol (96%vol), 1 Tropfen Artemisiaöl und ein Tropfen Vetiveröl.
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Je nach Vorliebe und Hauttyp können Sie nach der Rasur zur Beruhigung der Haut ein Rasierwasser mit oder nahezu ohne Alkohol zubereiten. Die ätherischen Öle zuerst mit dem Alkohol vermischen, dann das Wasser unter Rühren zugeben.
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Beispiel 25: Haarshampoo
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- Zutaten sind Wasser, Schmierseife, Alkohol, Artemisiaöl, (Rosmarienöl)
100 ml Wasser oder Hydrolat, 40 g Schmierseife, 7 ml Alkohol (96%vol) und 15 Tropfen Artemisiaöl und 10 Tropfen Rosmarienöl
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Das Haarshampoo benötigt wie das Duschbad als waschaktive Substanz Schmierseife. Auch hier gilt: für mehr Schaumbildung ist der Schmierseifenanteil zu erhöhen.
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Das Wasser bzw. Hydrolat auf ca. 60°C erhitzen und die Schmierseife darin auflösen und anschließend den Alkohol hinzufügen. Hat sich die Mischung auf 30°C abgekühlt können die Öle hinzu getropft werden.
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Beispiel 26: Haarwasser/Haarspülung
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- Zutaten sind Wasser, Alkohol, Artemisiaöl, (Lavendelöl)
100 ml dest. Wasser, 1 TL Alkohol (96%vol), 3 Tropfen Artemisiaöl, 3 Tropfen Lavendelöl
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Lösen der Öle im Alkohol und anschließend mit dem Wasser vermischen.
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Beispiel 27: Seife
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- Zutaten sind Seifenflocken, Bienenwachs, Wasser, neutrales Trägeröl, Artemisiaöl, (Wacholder-, Lavendelöl)
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50 g Seifenflocken oder aufgeriebene geruchslose Seife, 0,5 g Bienenwachs, 50 ml Wasser, 5 ml neutrales Trägeröl, 2 Tropfen Artemisiaöl und 1 Tropfen Wacholder- oder Lavendelöl. Das Wasser aufkochen und die Seifenflocken unter Rühren langsam zugeben. Nach der halben Menge Seifenflocken das Gefäß von der Herdplatte nehmen und den Rest unterrühren – Vorsicht, es schäumt! Unter ständigem Rühren das Trägeröl (Mandel- oder Distelöl) und das Wachs zugeben, bis die Masse handwarm ist. Die ätherischen Öle zutropfen und wieder gut umrühren. Die Masse in eine beliebige Form gießen, der Phantasie an Formen sind keine Grenzen gesetzt. Man kann diese Formen auch mit Frischhaltefolie auslegen und dann die Seifenmasse eingießen, allerdings sollte man darauf achten, dass die Folienränder dann auf dem Seifenkorpus nicht zu sehen sind. Nach einer Woche die Seife aus der Form nehmen und einige Wochen lang bei Zimmertemperatur trocknen lassen.
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Für mehrfarbige Seifen reichen einige Tropfen Lebensmittelfarbe aus (siehe Badesalz). Den ersten Guss leicht abkühlen lassen, bevor die nächste Farbe darüber gegossen wird. Zwischen den Dekorationsgegenständen wie getrocknete Früchte, Kleine Figuren, Muscheln, Perlen, Kräuter usw. eingießen. Die fertige Seife im Formbehälter oder Papier offen stehen lassen, nach 2–3 Wochen verwenden. Insgesamt sollte die Seife 4–5 Monate trocknen. Laut einem Seifenhersteller macht 1 Tropfen Alkohol die Seife geschmeidiger und angenehmer.
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Beispiel 28: Parfüm
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- Grundmischung: Jojobaöl, Distelöl, Artemisiaöl oder Alkohol und Artemisiaöl
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Ein Parfüm setzt sich aus 50 bis 150 Duftnoten zusammen.
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Man benötigt zur Grundmischung:
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- 8 ml Jojobaöl, 2 ml Artemisiaöl, 1 Tropfen Distelöl auf 10 ml Parfüm oder:
8 ml Alkohol (96%vol), 2 ml Artemisiaöl, 1 Tropfen Distelöl auf 10 ml Parfüm
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Ein Parfüm enthält 20% ätherisches Öl, d. h. in 10 ml Parfüm sind 2 ml reines ätherisches Öl enthalten. Es kann aus einer einzelnen ätherischen Ölsorte hergestellt werden, meist handelt es sich jedoch aus Mischungen aus mehreren Ölen. In diesem Fall ist ein Parfüm aus folgenden Duftnoten aufgebaut:
Kopfnote: Dieser Geruch wird als erstes wahrgenommen, er ist hell und leicht. Er kann für 5 Minuten bis 2 Stunden auf der Haut wahrgenommen werden.
Herznote: der eigentliche Duft des Parfüms, welch, würzig und blumig. Er hält sich 2–12 Stunden.
Basisnote: der Duft, erdig, balsamisch und tief, der mit 12–24 Stunden am längsten nachklingt.
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Die einzelne Note enthält jeweils mindestens 3 verschiedene Öle, d. h. ein Parfüm enthält mindestens 9 verschiedene Düfte. In der Regel ist es jedoch aus 50 bis 150 verschiedenen Duftsubstanzen zusammengesetzt. Auf die Kopf- und Herznote entfallen jeweils ein Viertel der Duftölmenge, auf die Basisnote die andere Hälfte. Die Öle sollte man vor dem Zusammenmischen mit Alkohol vermengen und so eine 20%ige Öl-Alkoholmischung herstellen.
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Bsp. 2 ml Artemisiaöl und auf 10 ml Alkohol auffüllen.
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Würde man die ätherischen Öle direkt mischen, wäre es kaum möglich, den Duft der Komposition zu riechen, da die Konzentration der Öle zu hoch wäre.
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Folgende Übersicht zeigt, welche Pflanzen sich für welche Noten eignen:
Kopfnote | Anis, Bay, Bergamotte, Limette, Mandarine, Meerrettich, Rosmarien, Senf, Thymian, Verbene, Zitrone |
Kopf- oder Herznote | Angelika, Basilikum, Geisenbart*, Föhre, Grapefruit, Kiefer, Latsche, Maiglöckchen*, Melisse, Myrte, Orangenblüte, Petersilie, Pfeffer, Pfefferminze, Zitrone, Zitronengras |
Herznote | Baldrian, Beifuß (Artemisia), Bohnenkraut, Cistrose, Davana, Dill, Estragon, Eukalyptus, Fenchel, Hyazinthe, Ingwer, Jasmin, röm. Kamille, Kardamom, Karotte, Koriander, Kümmel, Kurkuma, Lavendel, Liebstöckel, Lilie, Majoran, Minze, Muskatnuss, Nelke, Salbei, Sellerie, Tagetes, Thija, Wacholder, Zypresse |
Herz- oder Basisnote | Birke, Zeder, Geranie, Hopfen, Iris Magnolie, Mimose, Muskatellersalbei, Patschuli, Petitgrain (Orange, Mandarine), Rose, Sternanis, Tuberose, Veilchen, Ylang-Ylang, Ysop, Zimt |
Basisnote | Ambre, Benzoe Siam, Ginster, Jasmin, dt. Kamille, Knoblauch, Lorbeer, Mimose, Musc*, Myrre, Narzisse, Oakmusk*, Oregano, Patschuli, Sandelholz, Vetiver, Weihrauch, White Musk* |
* künstliche Produkte, aber in der Parfümindustrie weit verbreitet
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Des Weiteren ist folgendes zu beachten:
Produkt | Ölgehalt | Haltbarkeit auf der Haut |
Parfüm | 20% | ein Tag |
Eau de Parfüm | 15% | vier bis fünf Stunden |
Eau de Toilette | 10% | zwei Stunden |
Eau de Cologne | 5% | kurze Erfrischung |
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Wenn man Parfüm verwendet, nimmt man selbst nach einiger Zeit den Geruch nicht mehr wahr, da sich die Nase an den Duft bereits gewähnt hat. Bei den Menschen in der näheren Umgebung ist das nicht der Fall, daher sollte Parfüm sparsam verwendet werden. Es genügt wenn 1 Tropfen an folgende Körperstellen verteilen: Handgelenk-Innenseite, Armbeugen-Innenseite, hinter den Ohren, am Halsansatz, unter dem Kinn, bei Frauen auf dem Dekolleté und evtl. in den Kniekehlen.
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Parfüm immer kühl, trocken und dunkel lagern. Für die Aufbewahrung eignen sich dunkle Glasflaschen (ein bis zwei Jahre), besser sind jedoch Aluminiumfläschchen (5 Jahre).
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Beispiel 29: Likör
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- Zutaten sind Alkohol, Zucker, Artemisiaöl, Orangenöl, Sternanisöl, Orangenblütenöl, Zitronenöl
0,95 140%vol Alkohol, 50 g Zucker, 0,5 ml Wermuthöl (Artemisia), 0,2 ml Orangenöl, 0,1 ml Sternanisöl, 0,05 ml Orangenblütenöl, 0,1 ml Zitronenöl
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Der verwendete Alkohol sollte möglichst geschmacklos und unvergällt, also trinkbar, sein. Dazu eignet sich Weingeist aus der Apotheke, den man auf den gewünschten Alkoholgehalt mit entkalktem (destilliertem) Wasser verdünnen kann.
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Also Zucker eignet sich der Invertzucker oder flüssige Fruchtzucker, am besten (1 Liter Fruchtzucker entspricht 1 kg normalem Kristallzucker). Dies hat den Vorteil, dass das Aufkochen wegfällt, der Zucker nicht mehr auskristallisiert und das Aroma des Getränks stark hervortritt, weil es durch die Süße des Invertzuckers weniger beeinträchtigt wird.
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Liköre sollte man niemals frisch genießen, erst nach einigen Monaten Lagerungszeit in Glasflaschen (niemals Kunststoffflaschen verwenden, Lagerung möglichst dunkel und bei Zimmertemperatur) runden sich Geruch und Geschmack völlig ab, danach können sie evtl. gefiltert werden.
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Beispiel 30: Schokolade/Kakaopulver als Aphrodisiakum
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Zutaten:
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- 2500 g Kakaomasse
- 2500 g Zucker
- 36 g Zimt
- 19 g Gewürznelken
- 8 g Kardamomen
- 8 g Artemisiaöl
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Rezept:
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Die Kakaomasse wird bei mäßiger Hitze (am besten im Wasserbad) fein gerieben, bis man eine dünnbreiige Masse enthält. Dann mischt man den Zucker, der fein gepulvert ist (Staubzucker), und die Gewürze oder sonstigen Zutaten oder Wirkstoffe (reines Artemisiapflanzenmaterial), ebenfalls fein gepulvert, dazu. Das ganze wird so lange gerieben, bis die Masse gleichmäßig und schön blank erscheint. Dann gibt man die Schokolade in Blechformen, streicht mit einem Löffel ein wenig glatt und klopft sie nun so lange kräftig auf den Tisch, bis die Masse glatt in der Form verteilt und die Oberfläche völlig blank ist. Dann werden die Formen an einen kühlen Ort gestellt, bis die Schokolade vollständig erkaltet ist. Durch leichtes Biegen der Form kann die Schokolade von dieser gelöst werden. Da die Schokolade nur aus Naturprodukten besteht, ist sie nicht sehr lange haltbar und sollte bald verzehrt werden. Kakaomasse ist die aus den Kakaobohnen ohne weitere Zusätze gewonnene Schokoladenmasse. Sie ist meist in Tafeln geformt.
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Beispiel 31: Hustenbonbons/-Tabletten
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Hustenbonbons mit Salbei:
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Zutaten:
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- • 10 g frische Salbeiblätter
oder 5 g getrocknete Salbeiblätter
- • 15 Tropfen Artemisiaöl
- • 100 g Zucker
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Herstellung:
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- • etwa 10 g Salbeiblätter ernten (Das sind ungefähr die Spitzen von zwei Salbeistengeln.)
- • Alternativ getrocknete Salbeiblätter nehmen.
- • die Blätter von den Stengeln abzupfen, denn die harten Stängel werden nicht benötigt.
- • Schneiden der Salbeiblätter so fein wie möglich
- • Wenn trockener Salbei verwendet wird, ihn am besten zu Pulver mörsern oder ihn mit den Fingern so klein wie möglich rebeln
- • Zucker abwiegen
- • den Zucker in einen möglichst kleinen Topf geben und ihn auf die Herdplatte bei mittlerer Hitze stellen
- • Man kann auch volle Hitze einstellen, aber dann muss man in der Endphase sehr schnell reagieren
- • Zuerst schmilzt der Zucker langsam
- • Dann geht es immer schneller
- • Und kaum ist der Zucker vollständig geschmolzen, wird er auch schon braun → Karamellisierung.
- • Aber er sollte nicht zu braun werden, weil er sonst bitter wird
- • Jetzt muss also alles ganz schnell gehen
- • die Kräuter in die Zuckermasse geben → Zügig unterrühren
- • Das Wasser in den frischen Salbeiblättern lässt die Masse zischen und brodeln.
- • Den Topf von der Herdplatte nehmen
- • Achtung! Die Zuckermasse ist enorm heiß, deutlich heißer als kochendes Wasser.
- • Tropfen der Zucker-Kräuter-Masse auf Backpapier.
- • Die Tropffladen sollen etwa Bonbongröße haben.
- • Nach und nach wird das ganze Backpapier vollgetropft.
- • Am besten in einer geordneten Reihenfolge, damit man später weiß, welches der erste Bonbon ist.
- • Der nächste Schritt ist schwierig, denn man kann sich die Finger verbrennen.
- • Sobald die komplette Bonbonmasse auf das Backpapier getropft ist, stellt man Topf und Löffel beiseite.
- • Man lost den ersten Bonbon, der inzwischen halb abgekühlt ist, vom Backpapier.
- • Dann rollt man ihn zwischen den Händen zu einer Kugel.
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Hustenbonbons alternativ ohne Salbei:
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- • 1 Liter Wasser
- • 1 Doppelhand Kräuter (150 bis 200 g) → Artemisia annua, Salbei, Eukalyptus, Melisse, Fenchel, Lungenkraut (Pulmonaria officinalis), Spitzwegerich
- • 1 Zitrone
- • 1,5 bis 2 kg Zucker
- • Honig
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Die Herstellung erfolgt wie oben beschrieben.
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Beispiel 32: Duftkissen/Raumspray
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- Zutaten sind Alkohol, Artemisiaöl
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Für Raumsprays verwendet man 96%vol Alkohol und gibt das ätherische Artemisiaöl hinzu. (ca. 20 Tropfen je Liter). Bei den Duftkissen wird eine Mischung aus getrocknetem Artemisia Pflanzenmaterial mit dem Artemisiaöl in ein Leinenkissen gebettet und dieses Kissen wird zugenäht.
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Beispiel 33: Räucherdüfte
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Artemisia annua als fester Bestandteil:
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Zur Herstellung des Räucherwerkes zerkleinert man zunächst alle festen Bestandteile der Räucherung (Artemisia annua) und vermischst diese in einem Mörser. Anschließend werden die flüssigen Bestandteile, wie z. B. Öle oder Honig hinzugegeben. Ein Lavendelöl oder Vanilleöl sind zu empfehlen.
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Artemisia annua als flüssiger Bestandteil:
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Man kann es auch anders herum anwenden. Man kann Sandelholze verwenden und dort Artemisia annua-Öl aufträufeln und anschließend verräuchern.
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Beispiel 34: Saunaaufgüsse
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Bei Saunaaufgüssen sollte man auf 11 Wasser je gewünschter Geruchsintensität 5–20 Tropfen Artemisia Öl hinzufügen. Je Kelle genügen 2 bis 5 Tropfen.
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Beispiel 35: Duftlampen
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- Zutaten sind Wasser, Artemisiaöl
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Für Duftlampen verwendet man etwas Wasser und 3 bis 10 Tropfen Artemisiaöl. Die Flüssigkeiten sollte man nicht eintrocknen lasen, denn dann würden in der Lampenschale ein brauner harziger Rückstand bleiben, der nur noch mit Aceton oder Nagellackentferner beseitigt werden kann.
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Beispiel 36: Getrocknete Pflanzen
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- Zutaten sind Getrocknete Pflanzen, Artemisiaöl
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Diese können in Schalen oder Säckchen mit Artemisiaöl aromatisiert werden und so als Duftspender dienen.
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Beispiel 37: Kompresse
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- Zutaten sind Wasser, Artemisiaöl
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Als Kompresse können direkt Hydrolate verwendet werden. Oder man gibt 3 ml Artemisiaöl in 1 l Wasser. Die Baumwolltücher werden dann darin getränkt und auf den gewünschten Körperstellen angewendet. Dieses Produkt wirkt entzündungshemmend und antibakteriell bei Problemhaut, die durch Unreinheiten oder Umwelteinflüssen (Staub, Schmutz, Kälte, Nässe usw.) gestresst ist.
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Beispiel 38: Inhalation
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- Zutaten sind Wasser, Artemisiaöl
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Zum Inhalieren gibt man in eine Schüssel mit 0,5 l heißem Wasser 2 bis 6 Tropfen Artemisiaöl.
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Beispiel 39: Wäscheerfrischung
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Artemisiaöl
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Wenn man seine Wäsche in der Wohnung trocknen möchte, erhält man einen angenehmen Duft im Raum, wenn man im letzten Spülgang in die Waschmaschine einige Tropfen Artemisiaöl gibt. Dieses Produkt profitiert aus dem Frischeduft der Artemisia und ist lediglich als Kleidungserfrischung zu betrachten.
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Beispiel 40: Bügelwasser
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- Zutaten sind Destilliertes Wasser, Artemisiaöl
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Für duftendes Bügelwasser gibt man ca. 2–3 Tropfen Öl in destilliertes Wasser. Dieses Gemisch kann man entweder mit einer Sprühflasche auf die Wäsche geben (das verhindert, dass die Wäsche dann immer, aber schwach nach dem ätherischen Öl riecht) oder man gibt es in das Dampfbügeleisen. Dieses Produkt profitiert ebenfalls aus dem Frischeduft der Artemisia und ist lediglich als Kleidungserfrischung zu betrachten.
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Beispiel 41: Balsamtoilettenpapier/Babytücher
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Als Balsamtoilettenpapier können direkt Hydrolate verwendet werden. Oder man gibt 3 ml Artemisiaöl in 1 l Wasser. Die Baumwolltücher werden dann darin getränkt und direkt angewendet. Dieses Produkt wirkt entzündungshemmend und antibakteriell und kann auch als Babytücher zum Einsatz kommen. Beispiel 42: Sonnenschutzmittel
Fettphase: | Wasserphase: |
8 g Lamecreme
10 g Jojobaöl
10 g Avocadoöl
10 g Sheabutter
12 g SoFix-Trix Breitband | 50 g Aloe-vera-Wasser
50 g Neroli- oder dest. Wasser |
Wirkstoffphase: | Konservierung: |
10 Tropfen D-Panthenol
5 Tropfen Vitamin E
5 Tr. Vitamin A
10 Tr. Aloe vera 10-fach
10 Tr. Gurkenextrakt
7–10 Tropfen Artemisiaöl | 15 Tr. Paraben K oder 7,5 g Weingeist oder kosmetisches Basiswasser |
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Zu verwenden ist SoFi-Tix Breitband. Das ist ein mineralisches weißes Pulver, eine Mischung aus Titandioxid und Zinkoxid. Es ist ein wunderbarer UV-A und UV-B Filter. Damit wird ein Sunblocker produziert, d. h. die Haut bräunt nur leicht, bleibt aber gesund.
- • Es müssen alle Rohstoffe der Fettphase erwärmt werden (im Becherglas (BG) oder im Schraubglas im Wasserbad) und schmelzen.
- • SoFi-Tix dazugeben und gut verrühren, sodass sich die kleinen weißen Kügelchen des SoFi-Tix gut in der Masse auflösen (wird sehr heiß).
- • In einem an deren BG oder Schraubglas die Rohstoffe der Wasserphase erwärmen und unter ständigem Rühren in die warme Fettphase geben & ca. 1 min. kräftig mixen.
- • Danach so warm wie möglich in die Lotionsflasche füllen und in ein kaltes Wasserbad stellen.
- • In die handwarme Lotion nun die Parfümöle und die Konservierung geben und kräftig durchschütteln.
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Damit sich So-Fi-Tix leichter löst, kann man einen Rührstab zum Rühren der Sonnenmilch verwenden. Durch die schnelle Umdrehung verteilen sich die mikroskopisch kleinen Kügelchen besser in der Lotion und es setzt sich nichts ab. Beispiel 43: Körperlotion
Fettphase | Wasserphase |
6–8 g Emulgator (6 für dünnflüssig, 8 für festere Konsistenz), 20 g Öl oder 14 g Öl und 6 g festes Fett, 1 Msp. Xanthan (für ein besseres Auftragegefühl) | 150 g Aloe vera Wasser |
Wirkstoffphase | Konservierung: |
10–15 Tropfen Squalan (nimmt der Lotion das Weißen beim Auftragen),
10 Tropfen Artemisia annua-Öl | 1–2 Tropfen Paraben K auf 10 g fertige Creme (hier: Gesamtmenge von ca. 180 g, d. h. 18–26 Tropfen Paraben K |
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Die Herstellung erfolgt wie bei der Sonnenmilch.
- • Es müssen alle Rohstoffe der Fettphase erwärmt werden (im Becherglas (BG) oder im Schraubglas im Wasserbad) und schmelzen.
- • In einem an deren BG oder Schraubglas die Rohstoffe der Wasserphase erwärmen und unter ständigem Rühren in die warme Fettphase geben & ca. 1 min. kräftig mixen.
- • Danach so warm wie möglich in die Lotionsflasche füllen und in ein kaltes Wasserbad stellen.
- • In die handwarme Lotion nun die Parfümöle und die Konservierung geben und kräftig durchschütteln.
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Beispiel 44: Epilierspray
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- 30 g Aloe-vera-Wasser
- 30 g Nerolinwasser
- 20 g Hamameliswasser
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Wirkstoffe:
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- 30 Tr. Aloe vera 10-fach
- 30 Tr. Meristemextrakt
- 15 Tr. Kamilleextrakt
- 30 Tr. Artemisia annua-Öl
- 1 TL (ca. 1–2 g) Haarsoft
- 3 Tr. Äth. Lavendelöl
- 6 Tr. Äth. Sandelholz
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Konservierung:
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- 10 Tr. Paraben K oder Ähnliches (KEIN ALKOHOL!)
- Evtl. Emuöl (weil es besonders heilend ist)
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Einfach alle Zutaten in eine Sprayflasche geben. Unbedingt die ätherischen Öle verwenden, da diese außer dem guten Duft auch eine extrem beruhigende Wirkung auf die Haut haben.
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Die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen aus der Pflanze Artemisia annua dienen als
- a) als gesunde Eiweißquelle und allgemeines Aphrodisiakum und/oder
- b) antibakterielles oder antiemetisches Mittel und/oder
- c) durchblutungsförderndes und gallensaftproduktionssteigerndes Mittel und/oder
- d) zur Anregung der Drüsen im Magen-Darm-Trakt und/oder
- e) als Mittel gegen Blähungen, Koliken und Krämpfen und/oder
- f) als Mittel gegen Schlafstörungen und Kopfschmerzen und/oder
- g) als Mittel gegen erhöhten Blutdruck und/oder
- h) als Schlankheitsmittel und/oder
- i) als Anti-Aging-Mittel und/oder
- j) als Mittel zur Stärkung der Zähne oder Knochen und/oder
- k) als Mittel zur Beruhigung des zentralen Nervensystems und/oder
- l) als Mittel zur Wäscheerfrischung.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- Applied Biochemistry and Biotechnology, 1990, Vol 24/25, pp 213–222 [0002]