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Aufblasbare Vorrichtung Die Erfindung betrifft eine Rutsche, vorzugsweise
eine Ausstiegsrutsche, für die Verwendung von Flugzeugen.
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Bei einer Not- oder Bruchlandung eines Passagierflugzeuges bleibt
dieses oft so liegen, daß seine Nase auf dem Erdboden. aufliegt und sich der Rumpf
unter einem Winkel gegenüber dem Erdboden erhebt, so daß der Flugzeugschwanz einen
beträchtlichen Abstand vom Boden aufweist. Die Passagiertüren befinden sich im allgemeinen
im Schwanzteil oder in dessen Nähe, so daß es den Passagieren dann, wenn der Schwanz
hoch oben über dem Boden liegt, häufig beträchtliche Schwierigkeiten bereitet, das
Flugzeug zu verlassen, und daß dabei die Gefahr von Verletzungen besteht.
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Die Erfindung sieht eine aufblasbare Vorrichtung vor, die aus zwei
aufblasbaren Seitenröhren besteht und quer zu den Röhren liegende Vorrichtungen
aufweist, die die Röhren, wenn diese aufgeblasen sind, in einem Abstand und in im
wesentlichen paralleler Lage zueinander halten, wobei entsprechend den Merkmalen
der Ansprüche zwischen:, den Seitenröhren ein eine Rutsche bildender Streifen angeordnet
und befestigt ist.
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Es sind zwar bereits Vorrichtungen mit aufblasbaren Seiten- und Querröhren
für andere Verwendungszwecke bekannt, die sich jedoch in ihrem Aufbau vom Erfindungsgegenstand
wesentlich unterscheiden. So ist ein zusammenlegbares Luftschlauchboot beschrieben
worden, das aus einem rolladenartigen Boden und einem damit verbundenen, in sich
zurückkehrenden, aufblasbaren Luftschlauch hergestellt ist. Dabei ist die gegenseitige
Anordnung vom Boden und Luftschlauch so getroffen, daß beide Seiten der Vorrichtung
als Boot zu benutzen sind.
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Eine andere Vorrichtung betrifft ein mit seitlichen Schwimmschläuchen
versehenes Schlauchfloß, dessen Schläuche einen von der Kreisform abweichenden Querschnitt
haben. Dieses Schlauchfloß soll aber nach Umkehrung derart, daß die Schwimmerschläuche
oberhalb der Plattform liegen, als Boot benutzt werden können, wozu aber zum Schutz
vor Überflutung wasserdichte Bug- und Heckabschlüsse zusätzlich anzubringen sind.
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Schließlich ist noch ein Wasserfahrzeug mit aufblasbaren Schwimmerschläuchen
bekanntgeworden, hei dem die Wandteile der Schläuche durch Einlagen starr gemacht
oder mit Verstärkungen versehen sind.
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Die Erfindung wird nachstehend an Hand eines Ausführungsbeispiels
unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher beschrieben. Es zeigt Fig. 1 eine Seitenansicht
der aufblasbaren Rutsche in Verwendungslage, Fig. 2 die Ansicht der Rutsche von
oben, Fig.3 die Ansicht einer abgewandelten Ausführungsform der Rutsche von oben
und Fig. 4 einen Schnitt in der Schnittebene IV-IV der Fig. 3.
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In den Fig. 1 und 2 ist eine aufblasbare Aussteigerutsche abgebildet,
die zwei langgestreckte aufblasbare Seitenröhren 1 und 2 aufweist, deren jede eine
Länge von etwa 7 m und einen Durchmesser von etwa 38 cm hat. Die Röhren 1 und 2
haben in etwa die Form einer Zigarre, wobei der Durchmesser in der Mitte größer
als an den Enden ist. Sie sind in bekannter Weise aus einer Anzahl einzelner Röhrenabschnitte
3 hergestellt.
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Die Röhren werden durch aufblasbare Endröhren 4 Abstand und parallel
zueinander gehalten. Die End-@nd von beispielsweise ungefähr 60 cm Länge im röhren
4 und 5 weisen nach den Seiten und stellen die Querverbindung jedes Endenpaares
der Seitenröhren 1 und 2 dar. Sie haben im wesentlichen den gleichen Durchmesser
wie die Seitenröhren 1 und 2.
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Ein rechteckförmiger Streifen 6 aus Segeltuch ist bei 7 an seinen
Längskanten an dem als Oberteil vorgesehenen Teil der Seitenröhren 1 und 2 und bei
8 längs seiner Endkanten an den Endröhren 4 und 5 befestigt. Der Segeltuchstreifen
ist, wie aus Fig. 1 hervorgeht, so breit, daß er zwischen den Röhren 1 und 2 leicht
durchhängt und somit eine Rutsche bildet, so d.aß eine Person in Sitzlage auf dem
Segeltuchstreifen zwischen den beiden Seitenröhren nach unten rutschen kann.
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Die Rutsche ist vor dem Aufblasen in einem Behälter oder Koffer, der
nicht dargestellt ist, untergebracht. Ein für die Aufnahme einer Rutsche mit den
obengenannten
Abmessungen geeigneter Behälter hat eine Fläche von etwa 60 cm im Quadrat und eine
Höhe von etwa 15 cm. Der Behälter ist entweder an der Tür des Flugzeuges oder im
Flugzeug so befestigt, daß sich die Rutsche nach dem Aufblasen von der Tür des Flugzeuges,
die in Fig. 1 bis 9 angedeutet ist, zum Boden erstreckt. Der Behälter oder Koffer
ist derart mittels Brechbefestigungen verschlossen, daß diese im @otfalle beim Aufblasen
der Rutsche brechen und daß der Behälter dabei auseinanderfällt.
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Alle Röhren werden von einer Flasche aufgeblasen, die mit einem komprimierten
Gas, wie etwa Luft oder Kohlendioxyd. gefüllt ist. Die Flasche befindet sich in
dein Behälter und ist über ein Aufblasventil 10 mit der Endröhre 5 verbunden. Die
Röhre 3 ist mit einem bekannten Ablaßventil 11 versehen. durch das die Rutsche bei
Bedarf entleert werden kann.
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In den Fig. 3 und 4 ist eine Abwandlungsform der Rutsche nach den
Fig. 1 und 2 dargestellt. Hier besteht die Rutsche aus zwei in Längsrichtung ausgedehnten
aufblasbaren Seitenröhren 12 und 13 und aus zwei sich in Seitwärtsrichtung erstreckenden
aufblasbaren Endröhren 4 und 5. Auch hier sind die Röhren 12, 13.4 und 5 aus einer
Anzahl von einzelnen Röhrenabschnitten 3 gebildet. In dieser Abwandlungsform weisen
die Röhren 12 und 13 im wesentlichen die Form einer Zigarre auf. Der größte Durchmesser
liegt an den Stellen 14 und 15, die sich etwa auf zwei Drittel der Gesamtlänge nach
unten von der Röhre 5 entfernt befinden. Der größere Durchmesser gibt den Röhren
einen größeren Widerstand beim Auftreten eines größeren Biegemomentes bei der Benutzung,
da der größte Durchmesser an einer näher an dem den Boden berührenden Ende der Röhre
befindlichen Stelle liegt.
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Wie Fig. 4 zeigt, sind an den Röhren zwei rechteckige Segeltuchstreifen
16 befestigt, und zwar je eine auf jeder Seite der durch die Röhrenachsen gehenden
Ebene, so daß die Streifen einander gegenüberliegen. Durch die Anordnung zweier
Segeltuchstreifen kann die Rutsche auf jeder Seite verwendet werden, so daß im Notfalle
keine Zeit zum Umlegen der Rutsche auf die richtige Seite verlorengeht.
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Bei der Verwendung der beiden Segeltuchstreifen 16 werden an jedem
Ende der Rutsche zwischen den Streifen 16 und der Röhre 4 bzw. 5 Hohlräume 17 und
18 gebildet. Die Streifen 16 sind mit Entlüftungslöchern 19 und 20 versehen, durch
die die Räume 17 und 18 in Verbindung mit der Außenluft stehen. Im übrigen ist die
in den Fig. 3 und 4 dargestellte Rutsche die gleiche wie die nach den Fig. 1 und
2.
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Bei Verwendung der an Hand der Fig. 3 und 4 beschriebenen Rutsche
wirkt der am Bodenende der Rutsche liegende Raum 18 wie ein Luftkissen und bewirkt
eine Bremsung der die Rutsche herabkommenden Person bei Erreichen des unteren Teiles
der Rutsche.
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Die Aufblasröhren weisen alle einen verhältnismäßig großen Querschnitt
auf, so daß die Verwendung eines niedrigeren Aufblasdruckes möglich ist. Es hat
sich gezeigt, daß für eine Rutsche mit den oben angegebenen Abmessungen ein Aufblasdruck
von nur 1.05 kg/cm² verwendet werden kann. Die Möglichkeit, einen niedrigeren Aufblasdruck
verwenden zu können, stellt ein wesentliches Merkmal dar, da Leckverluste verringert
werden und eine Aufblasquelle mit hohem Druck nicht erforderlich ist. Die Endröhre
5, an die die Gasflasche angeschlossen ist, ist in dem Behälter untergebracht und
kann darin so befestigt sein, daß ein Ende der Rutsche am Flugzeug festgemacht ist,
während das andere Ende bei aufgeblasener Rutsche bis zum Boden reicht, wie in Fig.
1 gezeigt ist.
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Die Verwendung der beschriebenen aufblasbaren Rutsche ist natürlich
nicht auf Flugzeuge beschränkt. Sie kann auch als Rettungsmittel in Gebäuden und
Schiffen bei Feuer und ebenso zum Zwecke des Be-und Endadens Verwendung finden.
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Die aufblasbare Rutsche kann auch als Rettungsfloß verwendet werden,
beispielsweise wenn ein Flugzeug auf See niedergeht. Es ist dann nur notwendig,
die Rutsche mit einem Manntau und einem Notsender auszurüsten, die in dem Behälter
oder getrennt davon untergebracht sein können.
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Auch diese Teile sind nicht dargestellt.