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Sicherheitsausgang in Flugzeugrümpfen, Fahrzeugen od. dgl. Die Erfindung
bezieht sich auf Vorrichtungen zum schnellen Aufreißen eines Sicherheitsausganges
in aus Leichtmetall bestehenden Wandungen, wie z. B. bei Flugzeugrümpfen, Fahrzeugen
oder anderen Vorrichtungen, insbesondere jedoch für Verkehrs- oder Militärflugzeuge,
ganz gleich, ob es sich um ein Druckgehäuse handelt oder nicht.
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Es ist bekannt, daß ein Flugzeug eine Mindestanzahl von Sicherheitsausgängen
aufweisen muß, die aber beim augenblicklichen Stand der Technik auf Grund der auftretenden
Schwierigkeiten beschränkt bleiben muß, da die Anforderungen der Sicherheit, der
Montage, des Schließens, des Verziehens und der Luftundurchlässigkeit erfüllt werden
müssen, welche alle eine Gewichtszunahme nach sich ziehen.
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Unabhängig von den Nachteilen, die sich aus einem ungewollten Verziehen
eines Sicherheitsausganges während des Fluges ergeben, kann es vorkommen, daß bei
Notlandungen zu Wasser oder zu Lande eine Verformung des Flugzeuges den Sicherheitsausgang
blockiert und das Öffnen desselben unmöglich macht.
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Im allgemeinen sind an Bord von Flugzeugen Werkzeuge vorhanden, um
an auf dem Flugzeugrumpf angegebenen Linien entlang Sicherheitsöffnungen aufzubrechen.
Dieses Zerstören eines Teiles des Flugzeugrumpfes, um einen Ausgang zu schaffen,
ist jedoch schwierig und zeitraubend.
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Durch die Erfindung wird eine Vorrichtung zum schnellen Aufreißen
eines Sicherheitsausganges in den aus Leichtmetall bestehenden Wandungen geschaffen,
wobei diese Wandung die Flugzeugkanzel oder den Flugzeugrumpf, die Fahrzeugkarosserie
oder eine andere Vorrichtung darstellt und die obengenannten Schwierigkeiten überwunden
werden.
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Ein wesentliches Kennzeichen der Erfindung besteht darin, daß ein
Draht hoher Festigkeit und kleinen Querschnitts in einem z. B. an der Außenfläche
der Wandung vorgesehenen Gehäuse angeordnet ist, wobei mindestens, eines der Enden
dieses Drahtes in das Innere des Flugzeuges ragt und mit einem Handgriff versehen
ist, während das andere Ende des Drahtes an einem Punkt innerhalb des den Draht
aufnehmenden Gehäuses befestigt ist.
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Die Wandung wird durch Zug an dem Handgriff, der an dem Draht befestigt
ist, durchschnitten. Der Draht übt bei diesem Zug eine scherenartige Wirkung auf
die Wandung aus, wodurch eine Öffnung als Sicherheitsausgang geschaffen wird.
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Durch die Anordnung werden insbesondere folgende Vorteile erzielt:
Die Schwierigkeiten, welche sich aus der Montage und dem Schließen der-Sicherheitsausgänge
nach dem Stand der Technik ergeben, werden behoben. Die Festigkeit des Flugzeuges
oder einer anderen Vorrichtung wird nicht beeinträchtigt, so daß ein derartiges
Beförderungsmittel ohne Nachteile mit mehreren Sicherheitsausgängen gemäß der Erfindung
versehen werden kann.
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Die Luftundurchdringlichkeit der Wandung bleibt vor der Benutzung
der Vorrichtung unverändert, da sich vorher keine Öffnung in der Wandung befindet
und die Wandung auch nicht unterbrochen wird.
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Jede Gefahr eines unerwünschten Verziehens des Sicherheitsausganges
wird vermieden, da die als Sicherheitsausgang gedachte Öffnung nur in Notfällen
geschaffen wird.
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Außerdem ist die Anordnung gemäß der Erfindung einfach, leicht und
schnell zu betätigen. Beispielsweise kann innerhalb weniger Sekunden eine Öffnung
von einem Quadratmeter in einer 0,6 mm starken Wandung mit einem Draht von 1 mm
Durchmesser aufgerissen werden: Weitere Merkmale der Erfindung sind aus der Beschreibung
ersichtlich.
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Die Erfindung ist an Hand der Zeichnungen in mehreren Ausführungsbeispielen
dargestellt. Es zeigt Fig. 1 eine schaubildliche Ansicht eines Flugzeuges mit an
verschiedenen Stellen angeordneten Vorrichtungen zum Aufreißen von Sicherheitsausgängen
gemäß der Erfindung, Fig. 2 einen Schnitt nach der Linie 2-2 der Fig. 1, jedoch
in vergrößertem Maßstab, Fig. 3 eine Ansicht einer Innenfläche einer Flugzeugwandung
mit einer Aufreißvorrichtung gemäß der Erfindung, Fig. 4 einen Schnitt nach der
Linie 4-4 der Fig. 3, Fig. 5 eine schaubildliche Darstellung, teilweise im Schnitt
der in den Fig: 3 und 4 dargestellten Vorrichtung in vergrößertem Maßstab,
Fig.6
einen Schnitt einer anderen Ausführungsform, Fig.7 eine weitere Ausführungsform,
wobei die glatte Oberfläche des Flugzeugrumpfes erhalten bleibt, insbesondere bei
der Verwendung an Düsenflugzeugen.
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In den Fig. 1 und 2 ist die Erfindung an dem Rumpf eines Flugzeuges
dargestellt. Der Rumpf besteht in bekannter Weise aus einer Wandung 1 aus Leichtmetall,
die vorzugsweise zusammenhängend verläuft und durch Stützvorrichtungen 2 versteift
ist.
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Dieser Rumpf weist beispielsweise drei Vorrichtungen Dl, D2 und D3
auf, mit deren Hilfe in der Wandung 1 sehr schnell drei Sicherheitsausgänge geschaffen
werden können.
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Die Vorrichtung D1 wird für die in den Fig. 2 bis 5 dargestellte Ausführungsform
beschrieben. Bei dieser Ausführungsform sieht die Vorrichtung einen Rahmen zum Führen
des Schnittes durch die Flugzeugwandung vor. Dieser Rahmen besteht aus zwei auf
der Außenfläche des Rumpfes befestigte Abdeckungen 3 und 4 und zwei auf der Innenfläche
dieser Wandung angeordnete Abdeckungen 5 und 6, wobei jeweils eine innere und eine
äußere Abdeckung durch Niete 7 oder durch Löten, Kleben und andere Mittel miteinander
verbunden sind.
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Die Außenabdeckungen bestehen aus einer dünnen Platte 3 und einer
in der Mitte zweimal in entgegengesetzter Richtung gebogenen Platte 4, so daß diese
mit einem Teil ihrer Breite die auf der Wandung 1 ruhende Abdeckung 3 überlappt,
so daß für den mit einem Griff 15 versehenen Schneiddraht durch die Abdeckung 3
und die Wandung 1 eine Führung 8 gebildet wird.
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Die beiden Innenabdeckungen 5 und 6 dagegen werden aus zwei Winkeleisen
gebildet, und der Abstand der zur Wandung 1 senkrecht liegenden Teile ist
gering, jedoch so, daß ein freier Durchgang 9 geschaffen wird, welcher in Übereinstimmung
mit der Führung 8 liegt.
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Die Führung 8 und der Zwischenraum 9 sind derart angeordnet, daß diese
entsprechend der Form der verschiedenen Abdeckungen entlang einer in Fig. 3 gezeigten
geschlossenen Kontur verlaufen und ein Quadrat mit abgerundeten Ecken gebildet ist.
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In der Führung 8 befinden sich zwei Schneideelemente 10 und 10a, welche
aus einem sehr widerstandsfähigen Draht gebildet werden, wie z. B. Stahldraht (Klaviersaitendraht).
Jeder dieser Drähte erstreckt sich über eine Hälfte des Umfanges der Führung B.
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Die beiden Enden 11 und 12 des Drahtes 10 gehen in die Flugzeugkanzel,
während sie sich im übrigen in dem durch die beiden Abdeckungen 5 und 6 gebildeten
Zwischenraum 9 befinden, wobei die Wandung 1 zu diesem Zweck mit zwei kleinen Löchern
13 und 14 versehen ist.
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Das Ende 11 des Drahtes 10 ist mit einem Griff 15 versehen, an welchem
derjenige, der aus der Kanzel herauskommen will, in Richtung der Pfeile T der Fig.
4 und 5 zieht. Das andere Ende 12 dieses Drahtes 10 ist an der Abdeckung 5 beispielsweise,
wie in Fig. 5 gezeigt ist, mittels eines Schraubenbolzens 16 und einer Mutter 17
befestigt.
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Bei dem Draht 10a ist die Anordnung entsprechend. Der Griff 15a ist
vorzugsweise neben dem festen Punkt 16 angebracht, welcher zur Befestigung des Drahtes
10 dient, während der Befestigungspunkt 16 a des Drahtes 10a seitlich neben dem
Griff 15 liegt.
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Der innerhalb des Rahmens 8 liegende Teil 18 der Wandung 1, welcher
beim Aufreißen als Führung dient, ist an der Innenfläche durch Versteifungen 19
verstärkt, die in gleicher Weise ausgebildet sein können wie die Versteifungen 2
der Wandung 1.
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Während normaler Benutzung des Flugzeuges erscheinen die drei Vorrichtungen
D1, D2 und D3 wie beschrieben. Die die Kanzel bildende Wandung 1 ist nicht unterbrochen,
wobei die durch den Schnittführungsrahmen abgegrenzte Fläche 18 eine Weiterführung
der Wandung ohne Unterbrechung in diese Rahmenfläche bildet und die Wandung nur
zwei kleine Löcher 13 und 14 aufweist, durch welche die Enden der beiden Drähte
10 und 10a hindurchgehen. Diese beiden Löcher werden von der Abdeckung 4 überdeckt.
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Weder die Luftundurchlässigkeit der Kanzel noch die Festigkeit der
Wandung werden beeinflußt, die Wandung wird durch den Führungsrahmen eher verstärkt.
Die kleinen durchgehenden Löcher können gegebenenfalls verschlossen werden.
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In Notfällen können sich die in der Kanzel eingeschlossenen Besatzungsmitglieder
oder die Passagiere sehr schnell dadurch befreien, daß sie durch die Vorrichtungen
D1, D2 und D3 Öffnungen in der Kanzel oder dem Rumpf herstellen. Zu diesem Zweck
genügt es, einen Zug T auf den Griff 15 oder 15 a jeder der Drähte
10 oder 10 a auszuüben, so daß die Drähte ohne jede Schwierigkeit die Wandung 1
durchschneiden, und zwar entlang der Kontur, die durch die den Draht leitende Führung
8 und den zwischen den Abdeckungen 5 und 6 vorgesehenen Zwischenraum gebildet wird.
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Wenn an den beiden Drähten 10 oder 10a gezogen wird, reißen diese
die Wandung von der Öffnung 13 zu der Öffnung 14 auf, was gleichzeitig von einer
Person mit beiden Händen oder von zwei Personen oder nacheinander von einer Person
durchgeführt werden kann. Die Fläche 18 wird vollkommen herausgeschnitten, und man
erhält auf diese Weise einen großen Sicherheitsausgang.
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Fig. 6 zeigt eine andere Ausführungsform, in welcher die beiden innen
angebrachten Winkeleisen 5 und 6 in umgekehrter Richtung wie in den Fig. 4 und 5
angebracht sind. Die an der Wandung 1 anliegenden Kanten 20 und 21 dieser Winkeleisen
bilden den Durchgang 9, durch welchen der Schnitt mit den Drähten, beispielsweise
mit dem Draht 10, geführt werden soll.
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In Fig. 7 bezeichnen die Bezugsziffern die gleichen Teile wie in den
anderen Figuren. In dieser Figur ist eine Führung für einen Schneidedraht dargestellt,
welche in einer Einbuchtung an der Außenfläche des Flugzeugrumpfes angebracht ist.
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Die Anwendung zweier Drähte 10 und 10a ist vorteilhaft für die schnelle
Schaffung einer Ausgangsöffnung, da, wie oben beschrieben, die beiden erforderlichen
Zugbewegungen im Notfall gleichzeitig ausgeführt werden können. Für Öffnungen von
geringerem Ausmaß braucht nur ein Draht vorgesehen zu sein, dessen beide Enden nahe
zusammengebracht werden und durch eine einzige in der Wandung 1 vorgesehene Öffnung
in die Kanzel geleitet werden können.
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Falls größere Öffnungen oder Sicherheitsausgänge erforderlich sein
sollten, können mehr als zwei Drähte vorgesehen werden, von denen jeder für einen
besonderen Abschnitt der Öffnung dient.
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Jeder an den Aufreißdrähten angebrachte Handgriff kann mit einer Aufwickelvorrichtung
für den Draht versehen sein.