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Vorrichtung an Türschlössern, insbesondere für Schiffskajüten Die
Erfindung betrifft Türschlösser, die konstruktiv so gestaltet und so angeordnet
sind, daß sie sich auch noch nach einer Längsverschiebung des Türpfostens gegenüber
der Tür betätigen lassen. Eine solche Längsverschiebung kann beispielsweise auf
Schiffen eintreten, wenn deren Inneneinrichtung durch Einwirkung der See, durch
einen Zusammenstoß oder durch Auflaufen deformiert worden ist. In solchen Fällen
verklemmen sich die Kabinentüren in ihren Rahmen. Sie können deshalb bei Fehlen
geeigneter Vorrichtungen nicht mehr geöffnet werden. Dies ist aber im Falle der
Gefahr zur Rettung von Menschenleben und wertvoller Schiffsladung unbedingt notwendig.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine billig herzustellende
und leicht anzubringende Vorrichtung zu schaffen, die sowohl eine Betätigung des
Türschlosses bei Längsverschiebung des Türpfostens gegenüber der Tür gestattet als
auch eine vollkommene Sicherung der Tür gegen unerlaubten Zutritt unter normalen
Umständen gewährleistet. Diese Aufgabe ist bisher nur unvollkommen gelöst worden.
Die erfindungsgemäße Lösung besteht darin, daß die zur Aufnahme des in der Tür gelagerten
Schloßriegels dienende Schloßplatte längs verschiebbar am Türpfosten befestigt ist.
Die Schloßplatte ist auf in den Türpfosten eingelassenen Beschlägen gleitend gelagert
und auf der dem Türpfosten zugewandten Rückseite mit kurzen Schienenstücken versehen,
welche bei einer Längsverschiebung zwischen Türpfosten und Tür an den Schultern
der Köpfe der in den Türpfosten eingeschraubten Befestigungsschrauben der Schloßplatte
entlang gleiten. Die Schloßplatte ist als
Winkelstück ausgebildet
und kann zusammen mit den zur Führung der Köpfe der Befestigungsschrauben dienenden
Schienenstücken als einheitliches Gußstück gefertigt werden. Sie ist mit Aussparungen
versehen, von denen eine odermehrere zur Aufnahme des oder der Schloßriegel dienen
und durch deren andere die Befestigungsschrauben: so weit in den Türpfosten eingeschraubt
werden, daß sich ihre Köpfe unterhalb der Schloßplatte befinden und auf den auf
der Rückseite dieser Platte befindlichen Schienenstücken aufliegen.
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Ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgedankens ist in der Zeichnung
dargestellt und wird .im nachfolgenden beschrieben.
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Fig. i zeigt, teilweise im Schnitt, die am Türpfosten befestigte Schloßplatte
mit ihren Befestigungsschrauben.
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Fig.2 veranschaulicht einen durch die Schloßplatte gelegten, waagerechten
Schnitt 11-II; in Fig. 3 ist die als Winkelstück ausgebildete Schloßplatte, von
ihrer dem Türpfosten zugewandten Seite gesehen, in perspektivischer Ansicht dargestellt.
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Mit i ist der Türpfosten und mit io die Tür bezeichnet. Am Türpfosten
i sind Beschläge 2 eingelassen und verschraubt. Diese Beschläge sind von der der
Tür zugewandten Türpfostenkante so weit entfernt angeordnet, daß die oben und unten
auf diesen Beschlägen aufliegende Schloßplatte 4 noch mit der Türpfostenkante abschließt.
Die Schloßplatte 4 ist als Winkelstück ausgebildet. Die senkrecht zur Platte 4 verlaufende
Seitenwand 3 ist, wie insbesondere Fig. 2 erkennen läßt, an der Außenseite in den
Türpfosten i eingelassen. Sie kann nur durch Abschrauben der Schloßplatte 4 bzw.
durch Verschieben dieser Platte nach oben oder unten entfernt werden. In der letzteren
sind Ausnehmungen 6 vorgesehen, durch welche die Befestigungsschrauben 5 der Schloßplatte
4 hindurchgeführt sind. Fig.2 und 3 zeigen, daß die Schrauben 5 so weit in den Türpfosten
i eingeschraubt werden, daß ihre Köpfe 9 unterhalb der Schloßplatte 4 liegen und
mit der Schulter auf den Gleitbahnen der Schienenstücke 8 aufliegen, welche auf
der Rückseite der Schloßplatte 4 zu beiden Seiten der Ausnehmungen 6 angeschweißt
bzw. angegossen sind. Die einander gegenüberstehenden Schienenstücke 8 schließen
einen sich nach unten zu verjüngenden Spalt 7 ein, der zur Durchführung der Schrauben
5 ausreicht, der aber zu klein zur Durchführung der Köpfe 9 ist.
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In der Tür io sind die Schloßriegel i i und 12 geführt: Sie greifen
bei geschlossener Tür durch Ausnehmungen 13 und 14 der Schloßplatte 4 hindurch.
Die gestrichelte Linie 15 zeigt an, wie weit das Holz des Türpfostens i weggenommen
ist, um Platz für die Riegel zi und 12 sowie die Schienenstücke 8 der Rückseite
der Schloßplatte 4 zu schaffen. Wenn sich der Türpfosten i aus irgendeinem Grund
nach oben oder unten gegenüber der normalen Stellung zur Tür verschiebt, dann werden
die Riegel i i und 12 die Schloßplatte 4 im Verhältnis zur Tür io in der gleichen
Lage halten, aber im Verhältnis zum Türpfosten i nach oben .oder unten verschieben.
Bei dieser Verschiebung gleiten die Enden der Schloßplatte 4 auf den Beschlägen
2. Die Köpfe 9 der fest im Türpfosten sitzenden Befestigungsschrauben 5 gleiten
gleichzeitig mit ihren Schultern auf der Gleitfläche der kurzen Schienenstücke 8,
bis sie von dieser frei sind. Auf diese Weise wird die Schloßplatte frei gemacht,
und die Tür io kann geöffnet werden. Beim öffnen der Tür wird die frei gemachte
Schloßplatte 4 mit vom Türpfosten entfernt. Ist der Türpfosten später wieder in
seine normale Lage zur Tür gebracht worden, dann werden die Schrauben 5 herausgeschraubt,
und die Schloßplatte 4 wird wieder aufgesetzt und mit den Schrauben 5 erneut verschraubt.