DE1040670B

DE1040670B - Antrieb mit elektromagnetischer Antriebs- und Bremskupplung

Info

Publication number: DE1040670B
Application number: DES42663A
Authority: DE
Inventors: Dr Heinrich Fleisser; Dipl-Ing Giselher Kadegge
Original assignee: Siemens AG
Current assignee: Siemens AG
Priority date: 1955-02-11
Filing date: 1955-02-11
Publication date: 1958-10-09

Description

Die Erfindung betrifft einen Antrieb mit elektromagnetischer Antriebs- und Bremskupplung mit Schnellbremse durch Stoßerregung, wobei der Wicklung der Kupplung bei der Einschaltung der Erregung eine erhöhte Spannung zugeführt wird. Dies erfolgt bei einem bekannten Antrieb in der Weise, daß in dem Erregerstromkreis ein Widerstand eingeschaltet ist, der zur Erhöhung der Erregerleistung durch einen Schalter kurzgeschlossen wird, oder daß in den Erregerstromkreis ein zusätzlicher Stromerzeuger eingeschaltet wird, dessen Erregerstromkreis durch einen Druckknopfschalter steuerbar ist.

Bei gegenläufig schaltbaren elektrischen Wirbelstromkupplungen ist es bekannt, zur Übertragung der magnetischen Energie von der einen Kupplung auf die andere Kondensatoren zu verwenden, um eine Vorerregung der anderen Wicklung und eine Funkenlöschung zu erzielen. Die Kondensatoren sind zu diesem Zweck zwischen dem Wicklungsende der einen und dem Wicklungsanfang der anderen Erregerwicklung eingeschaltet. Ferner ist auch eine Kurzschlußbremsschaltung für Gleichstrommotoren bekanntgeworden, bei der die Anfangserregung der Motoren durch den Entladestrom eines Kondensators verstärkt wird.

Gemäß der Erfindung kann für Antriebe mit elektromagnetischer Antriebs- und Bremskupplung eine wesentliche Verbesserung dadurch erreicht werden, daß ein Kondensator zunächst auf einen Überspannungswert aufgeladen und dann über die Wicklung der zu schaltenden Kupplung entladen wird. Eine weitere Herabsetzung der Schaltzeiten kann dabei dadurch erreicht werden, daß für die Ein- und Ausschaltung der Kupplungen Vakuumschalter mit magnetischer Betätigung von außen vorgesehen sind.

Im folgenden ist die Erfindung an Hand der Zeichnung erläutert.

Fig. 1 und 2 zeigen Ausführungsformen für elektromagnetisch betätigte Vakuumschalter;

Fig. 3 zeigt das Schaltschema der elektromagnetischen Antriebs- und Bremskupplung.

Mit 1 ist das Vakuumgefäß bezeichnet, das beispielsweise aus einem vakuumdichten Glaskörper besteht, in dem die Zuführungen 2 und 3 vakuumdicht eingeschmolzen sind, die zu den Kontaktträgern 4 und 5 führen. Der Kontaktträger 5 ist hierbei aus biegsamem Material, beispielsweise federndem Messing, ausgeführt und trägt an seinem Ende den beweglichen Kontakt 6, der mit dem festen Gegenkontakt 7 zusammenarbeitet. Mit 8 ist ein Magnetanker aus ferromagnetischem Material bezeichnet, der an dem Kontaktträger 5 befestigt ist. Mit 9 ist das Joch eines Magnetkörpers bezeichnet, der bei der Ausführungsform nach Fig. 1 mit einer Erregerspule 10 versehen

Antrieb mit elektromagnetischer
Antriebs- und Bremskupplung

Anmelder:

Siemens-Schuckertwerke

Aktiengesellschaft,

Berlin und Erlangen,

Erlangen, Werner-von-Siemens-Str. 50

Dr. Heinrich Fleisser und Dipl.-Ing. Giselher Kadegge,

Briangen,
sind als Erfinder genannt worden

ist. Bei der Ausführungsform nach Fig. 2 ist der Magnetkörper als Dauermagnet ausgebildet und mit einem Hebel 11 verbunden, mit dessen Hilfe er bewegt werden kann. Durch entsprechende Änderungen des Magnetfeldes kann der Anker angezogen werden, wodurch die Kontakte voneinander getrennt werden und eine plötzliche Stromunterbrechung eintritt.

Ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Antriebes ist schematisch in der Fig. 3 dargestellt. Aus einem Transformator Tr werden über Gleichrichter GZ₁ und GZ₂ die Spulen K₁ einer Schaltkupplung und K₉ einer Bremskupplung gespeist. Der Erregerstromkreis dieser Spulen ist über Vakuumschalter VS₁ und VS₂ geführt. Mit C₁ und C₂ sind zwei Stoßkondensatoren bezeichnet, die aus einer Anzapfung Z erhöhter Spannung des Transformators über einen Gleichrichter Gl₃ sowie Vorschaltwiderstände R₁ bzw. R., mit erhöhter Spannung aufgeladen werden.

Sobald einer der Schalter VS₁ oder VS₂ geschlossen wird, wird der zuvor aufgeladene zugehörige Kondensator über die entsprechende Spule entladen, so daß das gewünschte Feld in dieser sehr rasch aufgebaut und durch die Gleichrichter Gl₁ bzw. Gl₂ aufrechterhalten wird. Bei der Unterbrechung des Stromkreises durch Öffnung des zugehörigen Vakuumschalters reißt der Stromfluß sofort ab, so daß das Feld mit größter Geschwindigkeit abklingt, die Kupplung also freigegeben wird.

Ein besonderer Vorteil der neuen Anordnung besteht darin, daß keine besonderen Schaltglieder oder Zeitglieder erforderlich sind. Weiter wirkt sich auch vorteilhaft aus, daß die Kondensatoren nach der Entladung an der normalen geringen Spannung liegen.

809 657/184

Für viele Verwendungszwecke kann es hierbei aber auch ausreichen, für die Einschaltung einen Vakuumschalter zu verwenden, bei dem die Kontaktbewegung magnetisch von außen aufgedrückt wird. Besonders zweckmäßig ist es, für die Betätigung des Vakuumschalters einen kleinen Elektromagneten nach Art der Relais der Fernsprechtechnik zu verwenden. Eine andere Ausführungsform, die gleichfalls unter Umständen wertvolle Vorteile bedeuten kann, besteht darin, daß für die Schaltung der Kupplungen Elektronenröhren, insbesondere Hochvakuumröhren, verwendet werden. Durch die Anwendung von Elektronenröhren als Schaltelemente wird gleichfalls die Einschaltzeit bzw. Ausschaltzeit wesentlich herabgesetzt, also die Leerlaufzeit auf ein Mindestmaß beschränkt. In manchen Fällen, insbesondere in Schaltungen, bei denen der Stillstand durch Einschaltung einer Bremskupplung erreicht wird, wo es also vor allem darauf ankommt, daß der Stromfluß mit geringstmöglicher Verzögerung einsetzt, während bei dem Unterbrechungsvorgang selbst die völlig verzögerungsfreie Abschaltung nicht so in dem Vordergrund steht, können auch Stromtore Anwendung finden. Diese können verhältnismäßig klein ausfallen, wenn sie nur zur kurzzeitigen Stromführung während des Ein-Schaltens verwendet werden. Für den betriebsmäßigen Stromfluß können sie dann durch einen Schalter oder ein Schütz überbrückt und danach außer Betrieb gesetzt werden. Die Abschaltzeit ist dann durch das entsprechende mechanische oder elektromechanische Schaltglied bestimmt.

Claims

Patentansprüche:

1. Antrieb mit elektromagnetischer Antriebsund Bremskupplung mit Schnellbremse durch Stoßerregung, wobei der Wicklung der Kupplung bei der Einschaltung der Erregung eine erhöhte Spannung zugeführt wird, dadurch gekennzeichnet, daß ein Kondensator zunächst auf einen Überspannungswert aufgeladen und dann über die Wicklung der zu schaltenden Kupplung entladen wird.

2. Antrieb nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß für die Ein- und Ausschaltung der Kupplungen Vakuumschalter mit magnetischer Betätigung von außen vorgesehen sind.

3. Antrieb nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß für die Betätigung des Vakuumschalters ein kleiner Elektromagnet nach Art der Relais der Fernsprechtechnik verwendet ist.

In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschriften Nr. 629 834, 677 337, 427, 699 682, 732 425, 819 270, 887 530, 902 519, 354, 887 532, 729 503, 710 450.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen