DE1091658B - Anordnung zur Ausloesung und Betaetigung einer Hochspannungsschalteinrichtung mit auf Hochspannungspotential befindlichem elektromechanischem Antrieb - Google Patents
Anordnung zur Ausloesung und Betaetigung einer Hochspannungsschalteinrichtung mit auf Hochspannungspotential befindlichem elektromechanischem AntriebInfo
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Description
DEUTSCHES
Hochleistungsschalter dienen im allgemeinen dazu, Betriebsströme, Überströme und Kurzschlußströme zu
unterbrechen. Beim Unterbrechen von Betriebsströmen wird das Kommando von Hand gegeben, während in
den beiden anderen Fällen das Auslösekommando selbsttätig von geeigneten Vorrichtungen erzeugt
wird. In heutigen Netzen steigt der Kurzschlußstrom um etwa 107 A/s, d. h. in 10~4 s bereits um etwa
1000 A, an. Hieraus folgt, daß bei der Betätigung eines Strombegrenzers mit der Einschaltung des Begrenzungswiderstands
spätestens nach Ablauf von 1 bis 2· 10"4s begonnen werden muß, da anderenfalls die
Widerstandseinschaltung große Schwierigkeiten bereiten würde und die Strombegrenzung nur noch unvollkommen
zustande käme. Sofern derartige Schalter als Widerstandssynchronschalter verwendet werden,
ist es andererseits wichtig, daß mit der Widerstandseinschaltung unmittelbar nach Durchlau fen des Stromnulldurchganges
begonnen wird.
Es ist bereits vorgeschlagen worden, zur Betätigung von Hochspannungsschaltgeräten elektrodynamische
Antriebssysteme zu verwenden, wobei die Kraft vom beweglichen Teil des elektrodynamischen Systems auf
das unter Hochspannung stehende Schaltstück des Schalters durch eine Isolierstange oder ein isolierendes
hydraulisches System übertragen wird. Bei Spannungen über 30 kV bringen aber beide Anordnungen
bereits gewisse Verzögerungen mit sich, da die Masse der zu bewegenden Teile zu groß wird und außerdem
die Laufzeit der Deformationswelle in der isolierenden Kraftübertragung Werte erreicht, die in die Größe
der angestrebten Schaltzeiten von 1 bis 2 · 10~4 s kommen.
Es ist bekannt, Steuergeräte, Motoren oder sonstige Verbraucher, die als Niederspannungsgeräte auf
unter Hochspannung stehenden Apparaten angeordnet sind, über Isoliertransformatoren zu speisen. Es ist
ferner bekannt, mechanische Übertragungsorgane, wie Isolierwellen, die zur Überbrückung eines hohen
Potentialunterschiedes dienen, innerhalb eines stützerartigen Isolierkörpers anzuordnen.
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Anordnung zur Auslösung und Betätigung einer Hochspannungsschalteinrichtung
mit auf Hochspannungspotential befindlichem elektromechanischem Antrieb, dem die elektrische
Energie über einen Isolierwandler zugeführt wird. Die Erfindung besteht darin, daß der Antrieb
ein elektrodynamisches System ist, das zusammen mit der Schaltstelle und dem Isolierwandler innerhalb
eines stützerartigen Isolierkörpers untergebracht ist. Durch die Erfindung wird die Masse der zu bewegenden
Teile der Anordnung im Grenzfall auf die Masse des eigentlichen Schaltstückes reduziert; gleichzeitig
ergibt sich ein raumsparender und nach außen voll-Anordnung zur Auslösung und Betätigung
einer Hochspannungsschalteinrichtung
mit auf Hochspannungspotential
befindlichem elektromechanischen! Antrieb
befindlichem elektromechanischen! Antrieb
Anmelder:
Siemens-Schuckertwerke
Aktiengesellschaft,
Berlin und Erlangen,
Erlangen, Werner-von-Siemens-Str. 50
Dr.-Ing. Fritz Kesselring, Küsnacht, Zürich (Schweiz), ist als Erfinder genannt worden
ständig abgeschlossener Aufbau. Der Isolierwandler kann zugleich als Meßwandler ausgenutzt werden.
Eine beispielsweise Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes ist in Fig. 1 dargestellt, während
Fig. 2 das zugehörige Schaltschema zeigt. In Fig. 1 bedeutet 1 einen Isolierkörper, beispielsweise aus Porzellan
oder aus einem Gießharz, der an seinem oberen Ende die Stromanschlüsse 2 und 3 trägt. 4 und 5 sind
die feststehenden Schaltstücke eines als Strombegrenzer ausgeführten Schaltgerätes. Das Schaltstück 4 ist
von der Stromzuführung 2 durch eine Zwischenlage 6 isoliert. Die beweglichen Schaltstücke 7 und 8 sind als
Ansätze an dem beweglichen Ring 9 des elektrodynamischen Systems ausgebildet. Die eine feststehende
Spule 10 des elektrodynamischen Systems ist in einen Trägerkörper 11 eingegossen, der sich auf den Isolierkörper
1 abstützt. Die Spule 10 wird von der Sekundärwicklung 12 gespeist, die in bekannter Weise durch
einen Papierwickel 13 vom Magnetkern 14 des Isolierwandlers isoliert ist. Ihre Enden sind einmal mit der
Zuführung 2 und dem davon isolierten Schaltstück 4 verbunden, andererseits mit den feststehenden Spulen
10 und 15 des dynamischen Auslösers, wobei die Spule 15 in den Deckel 16 eingegossen ist (Einzelheiten
s. Fig. 2). Die Enden der Niederspannungswicklung 17 sind über Durchführungen 18, 19, 20 in
den unteren Hohlraum 21, der durch den Boden 39 gasdicht gegen den Hohlraum des Isolierkörpers 1 abgeschlossen
ist, geführt, in dem beispielsweise ein
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Kondensator 22 sowie ein Ladegleichrichter 23 zur Speisung des elektrodynamischen Systems untergebracht
sind. Andererseits sind die aus den Durchführungen 18 und 19 austretenden Leitungen zu Meßklemmen
24 und 25 geführt. Mit dem Ring 9 sind Schleifkontakte 30 und 31 verbunden, durch die die
Widerstände 32 und 33 eingeschaltet werden. Der Ring 9 weist in seinem Innern eine Führungsbuchse
34 auf, die entlang der Führungsstange 35 gleitet. 36 ist eine Feder zur Gewährleistung des Kontaktdruckes
im eingeschalteten Zustand, 37 eine Dichtung zwischen Gehäuse 1 und Deckel 16.
Die Wirkungsweise der Anordnung ist folgende: Im eingeschalteten Zustand des Strombegrenzers fließt
der Strom vom Anschluß 2 über einen Teil der Wicklung 12, von da zurück nach dem feststehenden Schaltstück
4, dann über das bewegliche System 7, 9, 8 nach dem feststehenden Schaltstück 5 und von hier weiter
zum Anschluß 3. Soll nun der Strombegrenzer ausgeschaltet werden, so wird der vorher über den Gleichrichter
23 (s. Fig. 2) aufgeladene Kondensator 22 über einen Teil der Primärwicklung 17, der über die
Durchführungen 19, 20 herausgeführt ist, entladen. Der Stromimpuls überträgt sich auf die an Hochspannung
liegende Spule 12, von der ein Teil unter Zwischenschaltung einer Gasfunkenstrecke 47 mit der
feststehenden Spule 10 in Verbindung steht (s. Fig. 2). Die induzierte Spannung treibt im Ring 9 einen entgegengesetzt
gerichteten Strom. Unter dem Einfluß der abstoßenden Kräfte zwischen Spule 10 und Ring 9
bewegt sich letzterer längs der Führungsstange 35 und entgegen der Wirkung der Feder 36 nach oben, wobei
die Widerstände 32 und 33 über die federnden Kontakte 30 und 31 eingeschaltet werden. In der punktiert
dargestellten Endstellung setzt sich das bewegliche System oberhalb der letzten Widerstandsstufe fest.
Der Strom fließt jetzt vom Anschluß 2 über einen Teil der Wicklung 12 zum Schaltstück 4, hierauf über den
Widerstand 32 zur Feder 30, über den Ring 9 zur Feder 31, dann über den Widerstand 33 zum Schaltstück
5 und von hier zum Anschluß 3.
Soll wieder eingeschaltet werden, so wird die Spule 15, die mit der Spule 10 parallel geschaltet ist, ebenfalls
über den Isolierwandler erregt; es entsteht eine Kraft nach unten, und der Widerstand verringert sich,
bis er nach Erreichen der gezeichneten Lage des Ringes 9 vollkommen überbrückt und damit der Einschaltvorgang
vollzogen ist.
Zwecks möglichst guter innerer Isolation ist der Innenraum des Isolierkörpers 1 beispielsweise mit
einem Druckgas 38 unter hohem Überdruck gefüllt. Dies kann beispielsweise dadurch erreicht werden,
daß in dem Innenraum vor Aufsetzen des Deckels 16 Kohlensäureschnee eingefüllt wird. Der hohe Druck
gewährleistet einerseits eine sichere innere Isolation des Strombegrenzers, andererseits erleichtert er das
Einschalten der Widerstände 32 und 33, da sich erfahrungsgemäß unter hohem Druck günstigere Überschaltbedingungen
auf die einzelnen Widerstandsstufen ergeben. Um die Gasmenge zu verringern, ist es möglich, den Raum unterhalb der Schaltstelle, in
der sich der Wandler und die untere feststehende Spule 10 befinden, zusätzlich mit einer körnigen Isoliermasse,
beispielsweise Quarzsand, oder auch einem flüssigen oder plastischen Isoliermaterial zu füllen, so
daß das Druckgas nur den eigentlichen Schaltraum füllt.
Der Vorteil der Anordnung nach Fig. 1 besteht darin, daß in einem einzigen stützerartigen Isolierkörper
ein vollwertiger Stromwandler kombiniert mit einem Isolierwandler sowie ein Strombegrenzer untergebracht
sind. Sofern Bedenken bestehen, daß die Dichtung 37 nicht absolut sicher ist, kann das Gas 38
auch fortlaufend von unten durch ein Rohr zugeführt werden, das ähnlich wie die Durchführungen 18, 11,
20 gasdicht durch den unteren Boden 39 geführt wird. Zur Kontrolle der Schaltapparatur werden zunächst
die Verschraubungen des Deckels 16 gelöst, beim Abheben dann der Ring 9 zusammen mit den Gleitkontakten
30, 31 und der Schaltfeder 36, der Führungsstange 35 und der feststehenden Spule 15 aus dem Gehäuse
herausgehoben. Die Verbindung zwischen der Spule 15 und der Spule 10 wird zweckmäßig über
Steckkontakte 41, 42 (s. Fig. 2) hergestellt, die mit Vorteil in der zur Schnittebene senkrechten Ebene angeordnet
werden.
Die Aufladung des Kondensators 22, der sich beim Ein- und Ausschalten über die Funkenstrecke 43 und
einen Teil der Primärwicklung 17 entlädt, erfolgt zweckmäßig mit Hilfe eines Transformators 44 über
eine Gleichrichtersäule 23 und einen Ladewiderstand 45. An die Meßklemmen 24,25 können Meß- und Überwachungseinrichtungen
46 angeschlossen werden. Der Aufbau des Schaltgerätes nach Fig. 1 entspricht im wesentlichen dem eines Stützerstromwandlers. Es ist
aber ebensogut möglich, ein derartiges Gerät in der Form eines Topfstromwandlers auszubilden, wobei
der Isolierwandler in einem metallischen Gefäß unterhalb des Isolierkörpers 1, der dann entsprechend
schlanker ausgeführt sein kann, untergebracht ist.
Claims (10)
1. Anordnung zur Auslösung und Betätigung einer Hochspannungsschalteinrichtung mit auf
Hochspannungspotential befindlichem elektromechanischen! Antrieb, dem die elektrische Energie
über einen Isolierwandler zugeführt wird, dadurch gekennzeichnet, daß der Antrieb ein elektrodynamisches
System ist, das zusammen mit der Schaltstelle und dem Isolierwandler innerhalb eines
stützerartigen Isolierkörpers untergebracht ist.
2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Kern des Isolierwandlers zugleich
als Meßwandlerkern dient.
3. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schaltstelle mit dem Antriebssystem
im Kopf und der Isolierwandler im zylindrischen Hohlraum des Isolierkörpers angeordnet
sind.
4. Anordnung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Raum für die Schaltstelle und
der Raum für den Isolierwandler miteinander verbunden sind und mindestens teilweise ein unter
Überdruck stehendes Gas enthalten.
5. Anordnung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Isolierwandler von einer körnigen
Isoliermasse umgeben ist.
O.Anordnung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Hohlräume zwischen der körnigen Isoliermasse mit einem Druckgas gefüllt sind.
7. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Energiequelle zur Speisung des
elektrodynamischen Antriebssystems im Fuß des Isolierkörpers untergebracht ist.
8. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schaltstelle mit dem Antriebssystem
im Kopf des Isolierkörpers und der Isolierwandler in einem unter dem Isolierkörper angebrachten
metallischen Topf angeordnet ist.
9. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Isolierwandler in eine Isoliermasse
eingebettet ist.
10. Anordnung nach Anspruch 3 oder 8 als Strombegrenzer ausgebildet, dadurch gekennzeichnet,
daß die Strombegrenzungswiderstände ebenfalls im Kopf des Isolierkörpers angeordnet sind
und durch das elektrodynamische Antriebssystem zu- und abgeschaltet werden.
In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 913 928, 726 793,
704708;
französische Patentschrift Nr. 837 316.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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Applications Claiming Priority (1)
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DES46891A DE1091658B (de) | 1955-12-29 | 1955-12-29 | Anordnung zur Ausloesung und Betaetigung einer Hochspannungsschalteinrichtung mit auf Hochspannungspotential befindlichem elektromechanischem Antrieb |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE1091658B true DE1091658B (de) | 1960-10-27 |
Family
ID=7486188
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DES46891A Pending DE1091658B (de) | 1955-12-29 | 1955-12-29 | Anordnung zur Ausloesung und Betaetigung einer Hochspannungsschalteinrichtung mit auf Hochspannungspotential befindlichem elektromechanischem Antrieb |
Country Status (3)
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DE (1) | DE1091658B (de) |
FR (1) | FR1162870A (de) |
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Also Published As
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