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TECHNISCHER
BEREICH
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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Oberflächenbehandlung von Magnesium
und seinen Legierungen und insbesondere, jedoch nicht ausschließlich, betrifft
die Erfindung die Erzielung einer hell glänzenden und/oder texturierten
Oberflächenausführung von
Magnesium oder Magnesiumlegierungen.
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HINTERGRUNDTECHNIK
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Magnesium,
ob rein oder in legierter Form, ist ein hoch reaktionsfähiges Metall.
In den gewöhnlichen Verwendungsformen
ist die Oberfläche
relativ stumpf und wird von Oberflächenoxidationsstoffen oder
anderen Verbindungen verdunkelt. Demzufolge hat Magnesium gewöhnlich keine
hell glänzenden
Metallausführungen, außer wenn
der Gegenstand maschinell bearbeitet wurde. Zwar ist eine stumpfe
Oberfläche
nicht unbedingt von Nachteil, doch ist eine helle oder polierte
Magnesiumfläche
aus ästhetischen
oder zweckmäßigen Gründen oft
wünschenswert.
Auf Grund der Reaktionsfähigkeit
von Magnesium sind Nachbehandlungen im Allgemeinen notwendig, um
die Oberfläche
zu passivieren und herkömmlicherweise
geht die gewünschte
Oberflächenausführung bei
diesem Schritt verloren.
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Die
herkömmlichen
Behandlungsverfahren von Magnesium und seinen Legierungen bestehen
zumeist darin, nach irgend einer Vorbehandlung zur Förderung
der Adhäsionskraft
von Farbe eine anodische Beschichtung oder eine Farbschicht auf
das Metall aufzutragen. In den meisten Fällen wird das Metall in diesen Prozessen
jedoch weder aufgehellt noch poliert. Anodisierungsverfahren für Magnesium
unterscheiden sich von den für
Aluminium angewandten Verfahren dadurch, dass die dabei entstehende
Oberfläche
opak ist und die Beschichtung oft eine Eigenfärbung hat. Bei vielen Anwendungen
kann das zwar an sich eine ansprechende Ausführung sein, doch wird es nicht
als Polierung oder Aufhellung der Oberfläche betrachtet.
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Techniken
zum Auftragen von Farbe auf Magnesium oder seine Legierungen umfassen
hauptsächlich Vorbehandlungen,
wie etwa chromierende oder nicht-chromierende Umwandlungsbehandlungen,
gefolgt vom Auftragen einer Farbe. Farblack kann in Form einer Pulverschicht
elektrostatisch aufgetragen und dann im Ofen ausgehärtet oder
die Farbe kann nass aufgetragen werden. Die lackierte Oberfläche mag
dann zwar glänzen,
aber diese Ausführung
ist doch nicht mit einer glänzenden
Metalloberfläche
vergleichbar.
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Techniken
zur chemischen oder elektrochemischen Aufhellung anderer Metallen
sind bekannt. Verfahren zur Aufhellung von Werkstücken aus
Aluminiumlegierungen werden in Anodisieranlagen häufig angewandt.
Diese Techniken lassen sich auf Grund der unterschiedlichen chemischen
Zusammensetzung jedoch nicht auf Magnesiumlegierungen anwenden.
Beispielsweise wird Aluminium mit Hilfe einer Säuremischung aufgehellt, in
der Magnesiumgegenstände
sich schnell auflösen
würden.
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Viele
verschiedene Metalle und Aluminiumlegierungen können entweder mit chemischen
oder mit elektrochemischen Verfahren aufgehellt werden. Obwohl viele
solcher Aufhellungsverfahren seit langem bekannt sind, ist nur wenig
an der Aufhellung von Magnesium und seinen Legierungen gearbeitet
worden.
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Es
bestehen zwei weitere Probleme, die die Veredelung von Magnesium
und Magnesiumlegierungen erschweren. Zum einen weisen viele kommerzielle
Legierungsgegenstände
(insbesondere Druckgusswerkstücke)
erhebliche Mengen von Absonderungen auf, und zwar sowohl an der
Oberfläche
als auch im Innern des Gegenstandes. Zusammen mit häufig anzutreffenden
Gussfehlern entsteht hierdurch eine höchst unhomogene Oberfläche, die
nicht mit herkömmlichen
Mitteln veredelt werden kann. Zum Zweiten ist Magnesium ein höchst reaktionsfähiges Metall,
das eine nicht kontinuierliche Oxidschicht bildet, so dass die Oberfläche zur Erzielung
einer bleibenden, glänzenden
Oberfläche
behandelt werden muss, um die Bildung der Oxidschicht nach etwaigen
Aufhellungs- oder Polierbehandlungen zu verhindern. Herkömmlicherweise
umfassen solche Behandlungen Filme oder Beschichtungen, die opak
sind und/oder mit Schwermetallen oder anderen unerwünschten
giftigen Chemikalien durchgeführt
werden.
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Es
ist unter bestimmten Umständen
auch möglich,
Magnesiumsubstrate mit anderen Metallen, beispielsweise Nickel,
chemisch oder elektrochemisch zu plattieren. Obwohl der dabei entstehende
plattierte Gegenstand ein glänzendes,
metallisches Aussehen hat, ist dieses auf das Plattiermetall zurückzuführen und kann
daher nicht als Technik zur Aufhellung oder Polierung von Magnesium
oder Magnesiumlegierungen betrachtet werden. Das Plattieren von
Magnesium- oder Magnesiumlegierungssubstraten mit anderen Metallen hat
außerdem
grundlegende Nachteile, beispielsweise die galvanische Korrosion
in korrodierender Umgebung, Kosten, Verarbeitungsschwierigkeiten
in einem Plattierverfahren und hohe Ausschussraten bei den meisten
Verfahren.
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Es
ist daher ein Ziel der vorliegenden Erfindung, eine Oberflächenbehandlung
für Magnesium
und seine Legierungen zu bieten, die die vorstehend genannten Probleme zumindest
teilweise beseitigt oder der Industrie und/oder Öffentlichkeit zumindest eine
nützliche
Wahlmöglichkeit
bietet.
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Alle
Verweisschriften, einschließlich
in dieser Schrift genannte Patente oder Patentanmeldungen, sind hiermit
als Bezugnahmen aufgenommen. Eine Bezugnahme stellt jedoch nicht
gleichzeitig ein Anerkenntnis einer Verweisschrift als bekannte
Technik dar. Die Erörterung
der Verweisschriften betrifft die Behauptungen der jeweiligen Autoren,
und die Anmelder behalten sich das Recht vor, die Richtigkeit und
Relevanz der genannten Schriften zu bestreiten. Es wird unzweifelhaft
deutlich gemacht, dass hier zwar auf eine Reihe von Schriften zur
bekannten Technik verwiesen wird, dass diese Bezugnahme jedoch kein
Anerkenntnis darstellt, dass jegliche dieser Schriften in Neuseeland
oder einem beliebigen anderen Land zum allgemeinen Wissensstand
der Technik gehören.
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Es
wird anerkannt, dass der Ausdruck "umfassen" in unterschiedlichen Rechtssystemen
exklusiv oder inklusive ausgelegt werden kann. Für den Zweck dieser Spezifikation,
und soweit nicht anders angegeben, wird der Ausdruck "umfassen" inklusive verwendet,
d. h. er bedeutet, dass nicht nur die ausdrücklich aufgeführten Bestandteile
eingeschlossen sind, sondern auch andere, nicht nähere erläuterte Bestandteile
oder Elemente. Diese Auslegung wird ebenfalls angewandt, wenn das
Verb "umfassen" und seine Verwendungsformen sich
auf einen oder mehrere Schritte eines Verfahrens oder Prozesses
beziehen.
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Weitere
Aspekte und Vorteile der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus
der nachstehenden Beschreibung, welcher lediglich Beispielcharakter
zukommt.
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OFFENLEGUNG
DER ERFINDUNG
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Demzufolge
besteht die Erfindung in einem ersten Aspekt aus einem Verfahren
zum Polieren und/oder Aufhellen einer Magnesium- oder Magnesiumlegierungsoberfläche, welche
folgende Schritte umfasst:
- i) Polieren der
Oberfläche,
und
- ii) Passivieren der polierten Oberfläche.
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Vorzugsweise
umfasst das Verfahren einen ersten Schritt zur Vorbehandlung der
Oberfläche,
um Oberflächenverunreinigungen
zu entfernen.
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Vorzugsweise
umfasst dieser Vorbehandlungsschritt ein chemisches Ätzen der
Oberfläche
und/oder Entfetten der Oberfläche.
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Vorzugsweise
werden Oberflächenverunreinigungen
beim Vorbehandlungsschritt entfernt, indem die Oberfläche mit
einem oder mehreren Entfettungsbestandteilen, wie etwa Natriumhydroxid,
in Kontakt gebracht wird.
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Vorzugsweise
umfasst der Bestandteil zum chemischen Ätzen eine Salpetersäure und/oder
Phosporsäure.
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Vorzugsweise
umfasst der genannte Vorbehandlungsschritt ein chemisches Strahlen
der Oberfläche.
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Vorzugsweise
wird der genannte Polierschritt durch chemisches Polieren und/oder
elektrochemisches Polieren durchgeführt, während die Oberfläche in eine
Polierzusammensetzung eingetaucht ist.
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Vorzugsweise
werden bei dem chemischen Polieren und/oder elektrochemischen Polieren
Oberflächenschichten
entfernt und/oder mikroskopische Erhebungen auf der Oberfläche vermindert.
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Vorzugsweise
wird der Polierschritt durch Eintauchen der Oberfläche in ein
Bad ausgeführt,
welches einen oder mehrere der folgenden Bestandteile umfasst: eine
Phosphorsäurelösung, Monopropylenglykol, Äthylenglykol
und Salpetersäure.
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Vorzugsweise
ist das genannte elektrochemische Polieren eine galvanische Elektrolyse.
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Vorzugsweise
umfasst das elektrochemische Polieren außerdem die Zufuhr einer äußeren Spannung auf
die genannte Oberfläche.
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Vorzugsweise
wird bei dem genannten elektrochemischen Polierschritt ein stagnationshemmendes Mittel
für Elektrolyt
verwendet oder es wird dem die Oberfläche enthaltenden Elektrolyt
eine Wechselstromspannung zugeführt.
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Vorzugsweise
ist das genannte stagnationshemmende Mittel für Elektrolyt ein Elektrolytrührwerk und/oder
ein Mittel zur Erzeugung von Ultraschallwellen.
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Vorzugsweise
folgt auf den Polierschritt eine Zwischenwäsche zur zumindest teilweisen
Entfernung der chemischen und/oder elektrolytischen Lösung von
der Oberfläche.
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Vorzugsweise
erfolgt diese Zwischenwäsche
in einer Zusammensetzung, welche Monopropylenglykol und/oder Äthylenglykol
enthält.
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Vorzugsweise
folgt auf den Polierschritt und/oder die Zwischenwäsche eine
alkalische Wäsche.
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Vorzugsweise
erfolgt die alkalische Wäsche
in einer Zusammensetzung, welche Natriumhydroxid enthält.
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Vorzugsweise
werden Säuren
in der alkalischen Wäsche
im Wesentlichen neutralisiert und/oder Aluminium, Mangan oder Zink
im Wesentlichen von der Oberfläche
entfernt.
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Vorzugsweise
ergibt dieser Passivierschritt einen im Wesentlichen korrosionsbeständigen und/oder wasserunlöslichen
Oberflächenüberzug oder
-film.
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Vorzugsweise
ist der genannte im Wesentlichen korrosionsbeständige und/oder wasserunlösliche Oberflächenüberzug bzw.
-film ein Phosphatsalzüberzug
oder -film.
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Vorzugsweise
wird eine inorganische Werkstoffbeschichtung oder -versiegelung
auf den im Wesentlichen korrosionsbeständigen und/oder wasserunlöslichen
Oberflächenüberzug bzw.
-film aufgetragen.
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Vorzugsweise
ist die genannte inorganische Werkstoffbeschichtung oder -versiegelung
im Wesentlichen transparent und/oder bietet im Wesentlichen Korrosionsschutz
und/oder zumindest einigen Schutz gegen mechanisch induzierte Beschädigung.
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Vorzugsweise
ist die genannte inorganische Werkstoffbeschichtung oder -versiegelung
eine Zusammensetzung auf Silikonbasis, wie etwa Dinatriummetasilikat,
und ein Polyacrylamid-Koagulans in deionisiertem Wasser.
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Vorzugsweise
folgt auf den genannten Passivierschritt und/oder den Schritt der
inorganischen Werkstoffbeschichtung oder -versiegelung ein Oberflächentrocknungsschritt.
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Vorzugsweise
umfasst der Schritt des chemischen Strahlens folgende Schritte:
- a. Eintauchen der Oberfläche in eine Lösung auf
Eisenbasis;
- b. Aktivieren der Oberfläche
mit der Lösung
auf Eisenbasis, wobei diese Lösung
auf Eisenbasis reduziert wird, um dadurch Eisen auf der Oberfläche zu abzulagern;
- c. Ätzen
der Oberfläche
mit einer Ätzzusammensetzung
zur Modifizierung der aktivierten Oberflächenschicht;
- d. Abstreifen der Eisenablagerung von der Oberfläche mit
einer Eisenentfernungszusammensetzung; und
- e. Waschen der Oberfläche,
um auf der Oberfläche
verbleibende Zusammensetzungen im Wesentlichen zu entfernen.
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Vorzugsweise
ist der Aktivator eine aus folgender Liste gewählte Lösung: Ferrichlorid, Hydrochlorsäure, Ammoniumbifluorid
und Ammoniumbromid.
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Vorzugsweise
wird die Ätzzusammensetzung
aus folgender Liste gewählt:
Ferrichlorid, Ferrichlorid- und Phosphorsäurelösung, eine reduzierte Lösung von
Ferrichlorid und Phosphorsäure.
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Vorzugsweise
wird die genannte Eisenentfernungszusammensetzung aus folgenden
gewählt:
Salpetersäure
und Natriumborat in Lösung
oder Salpetersäure
und Phosphorsäure
in Lösung.
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Vorzugsweise
wird der Schritt der Oberflächenwäsche mit
einer Wasserwäsche
oder einer alkalischen Wäsche
ausgeführt.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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Weitere
Aspekte der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der folgenden
Beschreibung, die lediglich Beispielcharakter hat, und unter Bezugnahme
auf die beiliegenden Zeichnungen. Es zeigen:
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1 einen
Ablaufplan von verschiedenen Verfahrensschritten eines erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiels,
und
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2 eine
Passivierzellkonfiguration eines erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiels.
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BESTE METHODEN
ZUR AUSFÜHRUNG
DER ERFINDUNG
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Hier
werden eine Reihe von Verfahrensschritten zur chemischen und/oder
elektrochemischen Aufhellung oder Texturierung (im Folgenden auch
als „Polieren" bezeichnet) der
Oberfläche
von Gegenständen
aus Magnesium oder seinen Legierungen eingehender beschrieben, und
zwar die Schritte, aus denen die Prozesse zur Polierung der Gegenstände bestehen,
sowie die Zusammensetzungen der chemischen Lösungen, die gemäß der vorliegenden
Erfindung eingesetzt werden. Dementsprechend dient die folgende
Beschreibung lediglich als Beispiel und es versteht sich, dass eine
Reihe von funktional gleichwertigen Stoffen anstatt der aufgeführten in
den Zusammensetzungen verwendet werden können.
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Unter
Bezugnahme auf die Zeichnungen und insbesondere 1 dient
ein Ablaufplan von verschiedenen zum Polieren und/oder Aufhellen
einer Magnesium- oder Magnesiumlegierungsoberfläche angewandten Schritten der
Erläuterung.
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Vor
der Veredelung werden Werkstücke
aus Magnesium oder Magnesiumlegierungen gewöhnlich zweckmäßigerweise
vorbehandelt (Schritte 1 bis 4), um die Oberflächen zu
reinigen und auf das Aufhellen oder Polieren vorzubereiten. Die
Behandlung ist von der Legierung abhängig, und untenstehend werden
die am meisten bevorzugten Behandlungen für einige häufige Legierungen und Formungsprozesse
zusammengefasst. Alternative Behandlungen können möglich sein, und in einigen
Fällen,
je nach dem ursprünglichen
Zustand der Oberfläche
des Werkstücks,
kann gegebenenfalls auch ohne Beeinträchtigung der folgenden Verfahrensschritte
auf einen oder mehrere dieser Schritte verzichtet werden.
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In
der Erfindung wird ein Mittel zur Bearbeitung und Behandlung von
Magnesium oder Magnesiumlegierungen beschrieben, um vorzugsweise ästhetisch
annehmbare, helle bzw. glänzende,
texturierte Oberflächen
zu erzeugen, die mit einem inorganischen, transparenten und/oder
korrosionsbeständigen
Film überzogen
sein können.
Unter Bezugnahme auf Tabelle 1 werden Beispiele von möglichen
Zusammensetzungen (oder Prozesslösungen
und bevorzugten Betriebsbedingungen) für die später zu erläuternden Verfahrensschritte
der Oberflächenbehandlung
beschrieben. In Tabelle 2 werden mögliche Vorbehandlungsschritte
(und Betriebsbedingungen) für
eine Reihe von häufig
verwendeten Legierungen erläutert.
Tabelle 3 bietet eine nützliche
Zusammenfassung von einigen Verfahrensschrittkombinationen (aus
Tabelle 1) und ihre Aufeinanderfolge zur Oberflächenbehandlung von Magnesium
oder Magnesiumlegierungen.
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Die
Angaben von Konzentrationen und Temperaturen in den Tabellen dienen
lediglich als erläuternde Beispielwerte,
die eine bevorzugte Oberflächenausführung ergeben
würden.
Die Prozesse sind über
je einen ganzen Bereich von Konzentrationen und Temperaturen anwendbar.
Außerdem
können
chemische Bestandteile durch andere ersetzt werden, z. B. kann Äthylenglykol
an Stelle von Monopropylenglykol verwendet werden.
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Nach
dem bzw. den Vorbehandlungsschritt(en) kann die Oberfläche des
Werkstücks
aus Magnesium oder Magnesiumlegierung zu einer hell glänzenden
oder Metalleffektausführung
(Schritt 6) poliert werden, oder sie kann in Schritt 5 durch
selektives Ätzen
chemisch "gestrahlt" werden, um eine
im Wesentlichen helle, texturierte Ausführung zu ergeben, ähnlich wie
durch Drahtkornstrahlen. Das Verfahren zur Erzielung dieser Ausführung ist
in den meisten Fällen
grundsätzlich ähnlich und
kann in Tabelle 3 zusammengefasst werden.
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1 ist
in Verbindung mit den vorstehenden Tabellen zu lesen, denen Einzelheiten
zu den in den einzelnen Schritten anwendbaren Zeiten, Temperaturen,
Prozesslösungen
zu entnehmen sind. Die Beispiele veranschaulichen auch Einzelheiten
darüber,
wie die verschiedenen Legierungen erfindungsgemäß behandelt werden können.
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Das
ursprüngliche
unten beschriebene Verfahren kann insbesondere bei Legierungen mit
hohem Aluminiumgehalt angewendet werden (z. B. Legierungen mit mehr
als ca. 3 Gewichtsprozent Aluminium). Obzwar das Gesamtkonzept bei
Legierungen mit niedrigem Aluminiumgehalt (z. B. mit weniger als
ca. 3 Gewichtsprozent) gleich bleibt, könnte die Oberflächenausführung weniger
effektiv sein als diejenige, welche mit dem ebenfalls unten beschriebenen
Polier- und/oder Aufhellungsverfahren für niedrigen Aluminiumgehalt
erzielt wird.
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MAGNESIUMLEGIERUNGEN
MIT HOHEM ALUMINIUMGEHALT
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Ein
Prozess zur chemischen oder elektrochemischen selektiven Ätzung 3 erzielt
die Entfernung von Unstetigkeiten und schweren Legierungskomponentenabsonderungen
von der behandelten Oberfläche.
Dieses Verfahren kann außerdem
eine ziemlich steuerbare Veränderung
der Oberflächentextur
herbeiführen.
Der Ausdruck "ätzen" ist hierbei austauschbar
mit "chemisch strahlen" (CB). Das Wort "geätzt" kann der Beschreibung
von Prozessen der Vorbehandlungsphase (Schritte 1 bis 4 in 1)
vorbehalten bleiben.
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Ein
elektrochemischer Prozess kann unter Verwendung eines modifizierten
Phosphorsäureelektrolyts in
der Lage sein, die Oberfläche
auf hellen Glanz zu "mikropolieren".
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Der
in 1 dargestellte "Elektropolierschritt" 6 kann wie in Tabelle 3 weiter
erläutert
zwei separate Behandlungen umfassen, die in einem Prozessbehältnis durchgeführt werden
können.
Der erste dieser Schritte kann ein "galvanisches Polieren" sein, wobei der
Gegenstand mit einer in der Lösung
EP3/EP4 (Zusammensetzung siehe Tabelle 1) eingetauchten Kupfer-Gegenelektrode
kurzgeschlossen wird. Während
des galvanischen Polierens wird kein Strom von außen zugeführt.
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Eine
zweite und optionale Behandlung kann während des Elektropolierens
durchgeführt
werden und die Zuführung
eines Wechselstroms bei ca. 5 V umfassen. Der Strom wird gegebenenfalls
nicht kontrolliert und kann daher einen Wert erreichen, der von
der Größe des behandelten
Werkstücks
sowie von den Oberflächen- und
Legierungseigenschaften abhängig
ist. Eine Stromdichte von 750 bis 1.500 A/m2 wäre zu erwarten.
Eine Kupfer-Gegenelektrode kann in der elektrochemischen Zelle bzw.
dem elektrochemischen Bad verwendet werden.
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Ein
nicht-schädigendes
Verfahren zum Entfernen von Elektrolyten) von der Oberfläche nach
dem elektrochemischen Polierschritt 6 kann ermöglicht werden,
indem die Oberfläche
in Schritt 7 mit einem geeigneten elektrolytentfernenden
Mittel gewaschen wird. Beispielsweise kann der elektrochemische
Polierschritt 6, bei dem Elektrolyt EP3 verwendet wird,
von einer geeigneten Wäsche
(Zwischenwäsche)
etwa mit Monopropylenglykol oder Äthylenglykol gefolgt werden.
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Schritt 7 kann
dann von einem alkalischen Wäscheschritt 8 gefolgt
werden, um etwaige Säuren
zu neutralisieren und jeglichen Elektrolyt weiter von der Oberfläche zu entfernen.
Nach Schritt 8 kann die Oberfläche dann in Schritt 8A mit
deionisiertem Wasser abgespült
werden, bevor die behandelte Oberfläche in Schritt 9 passiviert
wird.
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Die
resultierende behandelte Oberfläche
kann dann in Schritt 9 durch das anodische Auftragen eines transparenten,
korrosionsbeständigen
Films auf die Oberfläche
passiviert werden, wobei die Dicke der Ablagerungsschicht steuerbar
sein kann. Ein geeigneter korrosionsbeständiger Film könnte beispielsweise
ein Phosphatsalzfilm sein, und solch ein Salz könnte in Folge seiner nützlichen
Korrosionsresistenzeigenschaften, wie etwa Wasserunlöslichkeit
und leichter Alkalität,
ein bevorzugter Film sein. Die Dicke des abgelagerten Films kann
variiert werden, um erhöhte
Korrosionsbeständigkeit
zu erzielen und die endgültige
Oberflächenausführung zu
verändern,
so dass verschiedene Ausführungen verfügbar sind,
wie etwa eine Hochglanz-Ausführung
(dünne
Filmschicht), eine leicht mattierte Metalleffekt-Ausführung (eine
dickere Schicht als die Hochglanz-Ausführung) und eine "Perlglanz"-Ausführung (eine
dickere Filmschicht als die Metalleffekt-Ausführung). Die Dicke der Filmschicht
liegt bei ca. 100 nm, doch ist zu vermerken, dass die Dicke des
Films nicht bei einem Viertel der Wellenlänge von sichtbarem Licht liegen
sollte, da sonst Interferenzeffekte entstehen können.
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Die
Passivierung der glänzend
aufgehellten, metallischen oder chemisch gestrahlten Oberfläche kann chemisch
erfolgen, entweder mit PM1 oder PC1, wie in Tabelle 1 dargestellt,
oder vermittels eines Elektropassivierschrittes. Wie in 2 dargestellt,
kann in einem Elektropassivierschritt eine Gleichstromquelle von
ca. 10–20
Volt auf den zu passivierenden Gegenstand angewendet werden, der
bei Raumtemperatur für
ca. 30 Sekunden (Anordnung, siehe 2) zur Anode
eines Kreises in einer Lösung 14 von
ca. 2 % Ammoniumbifluorid (NH4HF2·2H2O) gemacht wird. Eine Gegenelektrode aus
Aluminiumlegierung 15 mit mindestens doppelter Oberflächengröße wie der
zu passivierende Gegenstand 13 kann verwendet werden. Die
zu passivierenden Gegenstände
werden an einen konduktiven Sammelschienenleiter angeschlossen,
der zur Anode einer elektrochemischen Zelle gemacht wird. Solche
Elektropassivierverfahren können
bevorzugterweise die Verwendung von Schwermetallen vermeiden und
eine im Wesentlichen nützliche
Korrosionsbeständigkeit
erzielen.
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Schritt 10 der
Abspülung
mit deionisiertem Wasser kann auf den Passivierschritt 9 folgen,
um Bestandteile der Passivierzusammensetzung zu entfernen, und darauf
kann ein aus einem Lufttrocknungsprozess bestehender Trocknungsschritt 11 folgen.
Es könnte
wünschenswert
sein, eine Heißluft-Trocknung
einzusetzen.
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Abschließend kann
diese passivierte Oberfläche
mit einem inorganischen, transparenten und im Wesentlichen korrosionsbeständigen Film überzogen
werden, wie etwa mit einer aus einer Kombination von Dinatriummetasilikat,
einem Polyacrylamid-Koagulans und deionisiertem Wasser (IS1 – siehe
unten) gebildeten Lösung.
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Theorie von
chemischen Veredelungsvorgängen
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Verschiedene
Legierungen haben unterschiedliche chemische und Oberflächeneigenschaften,
die von der Legierungszusammensetzung und den Herstellungsverfahren
abhängig
sind. Bei Gusserzeugnissen können
im Allgemeinen große
Bereiche von Phasenabsonderungen auftreten und manchmal sind nach
der Reinigung mehrere Phasen auf der Oberfläche vorhanden. Jegliche Reinigungs-, Ätz-, Polier-
und Nachbehandlungsprozesse reagieren mit diesen verschiedenen Phasen
in unterschiedlichem Maße
und führen
zu unterschiedlichen Oberflächentexturen,
die in korrodierender Umgebung unterschiedliche Restreaktionsgeschwindigkeiten
aufweisen können.
Bei Walzfolien-, Strangpress- und Schmiedewerkstoffen ist die Metallkorngröße geringer
und der Absonderungsgrad viel niedriger, und darum erzielt jegliche
Behandlung dort ein gleichmäßigeres
Ergebnis.
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Die
anderen bedeutenden Faktoren, die den Erfolg von Oberflächenbehandlungen
beeinflussen, sind weitgehend mechanischer Natur. Dazu gehören eine
Reihe von Gussfehlern, Schlackeneinschlüsse und mechanisch verursachten
Oberflächenbeschädigungen.
Es wurden diverse Techniken entwickelt, die oben genannten Probleme
weitgehend zu beheben.
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Chemisches Strahlen (CB) – Schritt 5
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Dies
ist ein Prozess, bei dem Eisen in der Prozesslösung von der Magnesiumlegierung
reduziert und selektiv auf der Oberfläche als Fe oder andere unlösliche Fe-Verbindungen
abgelagert wird. Je nach Legierung und Behandlungsbedingungen lassen
sich diese Ablagerungen steuern, um unterschiedliche Ablagerungsgrößen und
-muster zu erzielen. Wenn diese Ablagerungen anschließend von
der Oberfläche
entfernt werden, hinterlassen sie eine Reihe von Vertiefungen und
Rippen auf der Metalloberfläche.
Eine Oberfläche
mit einem regelmäßigeren
geometrischen Muster hat nun die ursprüngliche Metalloberfläche (mit
unregelmäßigen Fehlern)
ersetzt. Darum hat sich das Aussehen verbessert.
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Polieren – Schritt 6
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In
diesem Prozess werden zuvor angesammelte Oberflächenbeschichtungen sowie mikroskopische Erhebungen
selektiv von der Oberfläche
entfernt. Die Metalloberfläche
wird mikroskopisch glatter und darum stärker reflektierend oder heller.
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In
dieser Sammelbezeichnung sind zwei deutlich unterscheidbare Prozesse
enthalten:
Chemisches Polieren – wobei das zu polierende Werkstück unter
festgelegten Bedingungen für
eine bestimmte Zeitspanne in der Polierlösung aufgehängt wird, und galvanisches
Polieren - ähnlich
wie oben, doch mit dem Unterschied, dass das Werkstück elektrisch
mit einer den Poliertank auskleidenden Kupferblech-Gegenelektrode
verbunden wird und dass ein galvanischer Strom zwischen den beiden
fließt,
wodurch eine andere Polierwirkung entsteht.
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Das
galvanische Verfahren wird mitunter durch die Zufuhr eines Wechselstroms
zu bestimmten Stadien ergänzt,
um die Diffusionsstagnation zu brechen und Oberflächenverunreinigungen
zu entfernen.
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Alkalische Wäsche – Schritt 8
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Diese
heißen,
stark alkalischen Lösungen
werden in den Prozessschemata als praktisches Verfahren zu folgenden
Zwecken verwendet:
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In
Zusammenwirkung mit Tensiden zum Entfernen von Öl, Fett und Schmiermittel (d.
h. Grundreinigung).
- 1. Zum selektiven Entfernen
von Al, Mn und Zn von Legierungsoberflächen.
- 2. Zum Neutralisieren von Säurefilmen,
insbesondere vom Polierprozess.
- 3. Zum Vorbereiten und Aktivieren vor den Polierprozessen.
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Es
empfiehlt sich, zwei separate Bäder
zu verwenden, eines für
Punkt 1 (DGA), das andere (tensidfrei) CW25 (siehe Tabelle 1) oder
CW10 (siehe unten) für
andere Zwecke.
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MPG-Wäsche – Schritt 7
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Hier
handelt es sich praktisch um ein Bad aus reinem Monopropylenglykol
oder Äthylenglykol,
entweder kalt oder mäßig warm,
als Zwischenwäsche
zwischen starken Phosphorsäurelösungen und
der alkalischen Waschlösung.
Es hat den Zweck, die Neutralisierungsreaktion weniger heftig zu
gestalten und kann den schnell Flecken verursachenden Angriffen
von verdünnter
Phosphorsäure
auf Magnesiumlegierungen vorbeugen. Ansammlungen von Wasser und
Säure in
dieser Lösung
können
durch Behandlung von außen
kontrolliert werden.
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Passivieren – Schritt 9
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Es
stehen mehrere Verfahren zum Passivieren der fertigen Oberfläche zur
Verfügung,
doch die erfindungsgemäßen Verfahren
verzichten auf die Verwendung von Chrom, sind fast transparent,
sind leicht zu steuern, können
modifizierte Ausführungen
erzielen und sind widerstandsfähig
und wirksam als Korrosionsschutz. Wenn sie in Verbindung mit klaren
Acrylpulverbeschichtungen angewandt werden, verhindern sie Grenzflächenkorrosion
und Harzabbau (Vergilben). Sie bieten außerdem eine kompatible, stabile
Grenzflächenschicht, wenn
sie in Verbindung mit inorganischer Versiegelung angewandt werden.
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Inorganische
Versiegelung
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Ein
Schritt zur inorganischen Versiegelung wird eingesetzt, um eine
klare Beschichtung auf Silikonbasis (Si) auf anodisierte oder passive
helle Magnesium- oder Magnesiumlegierungswerkstücke aufzutragen. Die Beschichtung
wird durch Eintauchen oder Aufsprühen aufgetragen, und durch
Variieren der Bedingungen können
unterschiedlich dicke Filmschichten erzielt werden. Die inorganische
Versiegelung ist vorteilhafterweise im Wesentlichen transparent
und verleiht dem Substrat einen guten Schutz gegen Korrosion oder
mechanisch verursachte Schäden.
Sie lässt
sich jedoch nur auf einer begrenzten Anzahl von gefärbten anodisierten
Magnesiumsubstraten wirksam verwenden, da auf Grund des hohen pH-Werts
der inorganischen Versiegelung eine Farbverschiebung auftreten kann,
und in manchen Fällen
kann der Farbstoff sogar ganz zerstört werden.
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Färben
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Eine
begrenzte Anzahl von Farben lässt
sich auf hell glänzende
Oberflächen
auftragen, so dass der Metallglanz erhalten bleibt. Dazu wird ein
sehr dünner
(<≈ 100 nm),
transparenter Magnesiumoxidfilm (MgO) mit verschiedenen Mitteln
auf das helle Substrat aufgetragen. Es kann dann mit einem modifizierten
Verfahren mit Standard-Aluminiumfarben (Al) gefärbt werden.
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Chemische
Veredelungsvorgänge
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Für die Zwecke
dieser Erörterung
sind nicht anodisierte Ausführungen
als dekorative Ausführungen definiert,
die nicht opak sind und das Substratmetall weitgehen offenbaren.
Das Aussehen kann weiter unterteilt werden als hell glänzend, Metalleffekt,
Perlglanz usw, und die Textur des Substrats kann als glatt, gebürstet, geätzt usw:
eingeteilt werden. Zusätzlich
zu der normalen "Silberfarbe" der Legierung ist
es möglich,
Ausführungen
herzustellen, die andere Farbtöne
enthalten und das Aussehen ist im Allgemeinen ein "Metalleffekt".
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Es
wurde eine Reihe von Vorgehensweisen entwickelt, um eine Palette
von Ausführungen
herzustellen, und eine spezielle Vorgehensweise wird nach bestimmten
Parametern ausgewählt,
wie etwa:
- 1. Aussehen, z. B. hell, glänzend
- 2. Oberflächentextur,
z. B. geätzt
- 3. Farbe, z. B. Silber
- 4. Legierung, z. B. AZ31, AM50
- 5. Legierungsformung, z. b. Guss, Walzfolie, geschmiedet.
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Im
Folgenden werden verschiedene Beispiele und Schritte erläutert, wie
Magnesium und seine Legierungen behandelt werden können, um
eine aufgehellte Oberflächenausführung zu
erzielen. Sie sind nicht endgültig
und lediglich Beispiele zur Erläuterung
von bevorzugten Verfahrensweisen.
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Beispiel 1
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Eine
Druckgussplatte von 140 mm × 100
mm, 3 mm dick, aus Legierung AM50 wurde mit folgenden Schritten
aufgehellt:
- 1. Entfetten in CW25 bei 70°C für eine Minute
- 2. Abspülen
in Wasser für
ca. 30 Sekunden
- 3. Vorätzen
in PE3 für
30 Sekunden
- 4. Abspülen
in Wasser
- 5. In Lösung
EP3 in zwei Schritten elektropolieren – galvanisches Polieren (ohne
Zufuhr von Wechselstromspannung) für 6 Minuten, gefolgt von einer
Zufuhr von Wechselstromspannung von 5 V für 20 Sekunden.
- 6. Abspülen
in Monopropylenglykol für
5 Sekunden
- 7. Waschen in CW25 für
20 Sekunden bei 70°C
- 8. Abspülen
in Wasser
- 9. Passivieren mit Kaliumpermanganatlösung, PM1, für 10 Sekunden
- 10. Abspülen
in Wasser
- 11. Mit Heißluft
trocknen.
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Das
Ergebnis war eine sehr hell glänzender
Effekt mit einem leicht gelblichen Ton. Die Druckgussstruktur war
deutlich sichtbar.
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Beispiel 2
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Eine
Druckgussplatte aus Legierung AZ91 D mit denselben Abmessungen wie
in Beispiel 1 wurde mit folgenden Vorgängen behandelt:
- 1. Entfetten in CW25, 70°C,
für 1 Minute
- 2. Abspülen
in Wasser
- 3. Vorätzen
in PE3 für
30 Sekunden
- 4. Abspülen
in Wasser
- 5. Polieren in Lösung
EP3 für
5 Minuten mit galvanischem Polieren (ohne Wechselstromspannung)
- 6. Abspülen
in Monopropylenglykol für
5 Sekunden
- 7. Waschen in CW25, bei 70°C
für 20
Sekunden
- 8. Abspülen
in Wasser
- 9. Passivieren mit PC1 für
30 Sekunden
- 10. Abspülen
in Wasser
- 11. Mit Heißluft
trocknen
-
Das
Ergebnis war ein Metalleffekt, bei dem die Gussstrukturen sichtbar
waren.
-
Beispiel 3
-
Eine
Druckgussplatte aus Legierung AM50 mit denselben Abmessungen wie
in Beispiel 1 und 2 wurde mit folgenden Vorgängen behandelt:
- 1. Entfetten in CW25 bei 70°C
für 1 Minute
- 2. Abspülen
in Wasser
- 3. Vorätzen
in PE3 für
30 Sekunden
- 4. Waschen in CW25, 70°C
für 30
Sekunden
- 5. Abspülen
in Wasser
- 6. Chemisches Strahlen in drei Schritten – 1 Minute in Lösung CB2A
gefolgt von 7 Minuten in Lösung
CB1 und abschließend
eine weitere Minute in Lösung
CB2A.
- 7. Waschen in CW25, 70°C,
1 Minute
- 8. Polieren in Lösung
EP3 in drei Schritten – eine
Minute bei Zufuhr einer Wechselstromspannung von 5 V, 3 Minuten
ohne Wechselstromspannung und dann weitere 20 Sekunden mit einer
Wechselstromspannung wie zuvor.
- 9. Abspülen
in Monopropylenglykol für
5 Sekunden
- 10. Waschen in CW25, 70°C
für 20
Sekunden
- 11. Abspülen
in Wasser
- 12. Passivieren in PM1 für
zehn Sekunden
- 13. Abspülen
in Wasser
- 14. Mit Heißluft
trocknen
-
Das
Ergebnis war eine helle Ausführung
mit einer starken Texturierung, die die meisten Druckgussstrukturen
verdeckte. Die mikroskopische Untersuchung offenbarte eine Oberflächentopographie
von scharfen Kanten neben abgerundeten Vertiefungen.
-
Beispiel 4
-
Eine
flache Walztafel aus Legierung AZ31 B, 110 mm × 80 mm, 1 mm dick, wurde vorbereitet,
so dass sie von diverser Korrosion und Verschmutzung befreit war.
Dann wurde sie wie folgt bearbeitet:
- 1. Entfetten
in CW25, 70°C
für eine
Minute
- 2. Abspülen
in Wasser
- 3. Vorätzen
in PE3 für
15 Sekunden
- 4. Abspülen
in Wasser
- 5. Polieren in vier Schritten – 30 Sekunden ohne Wechselstrom,
gefolgt von 10 Sekunden mit Zufuhr einer Wechselstromspannung von
5 V, weitere 20 Sekunden ohne Wechselstromspannung und abschließend weitere
10 Sekunden mit der Wechselstromspannung wie zuvor.
- 6. Abspülen
in Monopropylenglykol für
5 Sekunden
- 7. Waschen in CW25, 70°C
für 30
Sekunden
- 8. Abspülen
in Wasser
- 9. Passivieren in PC1 für
30 Sekunden
- 10. Abspülen
in Wasser
- 11. Mit Heißluft
trocknen
-
Das
Ergebnis war ein hell glänzender
Spiegeleffekt.
-
Beispiel 5
-
Eine
gewalzte, flache Platte, Legierung AM50, derselben Abmessungen wie
in Beispiel 1 wurde mit folgenden Behandlungsschritten bearbeitet:
- 1. Entfetten in CW25, 70°C für eine Minute
- 2. Abspülen
in Wasser
- 3. Vorätzen
in PE3 für
15 Sekunden
- 4. Abspülen
in Wasser
- 5. Polieren in EP3-Lösung
in zwei Schritten – galvanisches
Polieren (ohne Zufuhr von Wechselstromspannung) für 6 Minuten,
gefolgt von einer Zufuhr von Wechselstromspannung von 5 V für 20 Sekunden.
- 6. Abspülen
in Monopropylenglykol für
5 Sekunden
- 7. Waschen in CW25 für
20 Sekunden bei 70°C
- 8. Abspülen
in Wasser
-
Dann
wurde die Platte in einer elektrochemischen Behandlung passiviert.
Sie wurde in eine 2%ige Ammoniumbifluoridlösung (NH4HF2·2H2O) eingetaucht, die sich in einem an jeder
Seite mit Edelstahlplatten ausgekleideten Kunststofftank befand.
Diese wurden mit der Negativklemme einer geeigneten Stromquelle
verbunden, während
das Werkstück
selbst an eine mit der Positivklemme verbundene Sammelleiterplatte
angeschlossen wurde. Nach zwanzig Sekunden wurde der Strom eingeschaltet
und bei ca. 15 VDC (± ca.
1 VDC) gehalten. Nach der Anwendung des elektrischen Stroms wurde
das Werkstück
deutlich heller. Es entstand keine Gasentwicklung. Ursprünglich betrug
der Strom 20 A, aber er baute sich nach ca. 5 Sekunden auf 1 A und schließlich nach
ca. 30 Sekunden auf ca. 0,3 A ab. Zu diesem Zeitpunkt wurde der
Strom ausgeschaltet, die Platte aus der Lösung entnommen, mit deionisiertem
Wasser abgespült
und getrocknet. Das Werkstück
war hell und glänzend
ohne sichtbaren Oberflächenfilm.
Seine Passivität
wurde jedoch deutlich, als es mit Reagensien geprüft wurde,
auf die Magnesiummetallgegenstände
normalerweise stark reagieren.
-
MAGNESIUMLEGIERUNGEN MIT
NIEDRIGEM ALUMINIUMGEHALT
-
(VERFAHRENSVARIANTE)
-
Zusätzlich zu
den oben genannten Beispielen und Arbeitsschritten kann der Prozess
alternativ so abgeändert
werden, dass eine optimierte oder bessere Behandlung für Magnesiumlegierungen
mit niedrigem Aluminiumgehalt erzielt wird, vorzugsweise für Magnesiumlegierungen
mit einem Aluminiumgehalt von ca. 3% (Gew.-%) oder weniger. Insbesondere
hat sich gezeigt, dass diese alternative Oberflächenbehandlung bei den feinkörnigen Legierungen
AZ31 in Walzfolien- oder Strangpressformen gute Ergebnisse erzielt.
-
Eine
neue, zusätzliche,
speziell auf die Anforderungen von feinkörnigen Legierungen AZ31 in
entweder Walzfolien- oder Strangpressform abgestimmte Prozesslösung (EP4 – siehe
unten) wurde zur milden Elektropolierung von Magnesiumlegierungen
mit niedrigem Aluminiumgehalt entwickelt. Der Prozess, einschließlich Lösung EP4,
ist dem oben beschriebenen Verfahren für hohen Aluminiumgehalt auch
insofern überlegen, als
dass er weniger Arbeitsschritte umfasst, ein besseres Ergebnis erzielt,
mit geringeren Kosten und vorzugsweise weniger energieintensiven
Verarbeitungsbedingungen verbunden ist. Bei Anwendung in Verbindung
mit den bereits angegebenen Nachbehandlungen, beispielsweise Passivierung,
ist der fertige Werkstoff von ästhetisch
ansprechenderem Aussehen und korrosionsbeständiger, als es zuvor möglich war,
wenn die Oberflächen
von Magnesiumlegierungen mit niedrigem Aluminiumgehalt mit den beschriebenen
Verfahren für
hohen Aluminiumgehalt behandelt wurden. Außerdem lässt sich der Prozess auch einfacher
neben der Oberflächentexturierung
oder -polierung anwenden.
-
Die
folgenden Spezifikationen von bevorzugten Lösungen und Betriebsbedingungen
gelten für
das Polier- oder Aufhellverfahren für Magnesiumlegierungen mit
niedrigem Aluminiumgehalt.
-
Weitere Spezifikationen
für Lösungen und
Betriebsbedingungen
-
Lösung für chemisches Polieren (EP4)
-
- 750 ml MPG
- 115 ml H2O
- 115 ml 69% HNO3
- 20 ml 85% H3PO4
- Temperatur: 20–30°C
-
10% Natronlauge (Waschlösung) CW10
-
- 100 g NaOH
- Wasserzugabe auf 1 l Lösung
- Temperatur: 70–80°C, Optimum
75°C
-
Lösung (CB1 (CB1)
-
- 900 ml H2O
- 50 ml 40% FeCl3
- 50 ml 85% H3PO4
- Temperatur: 25–40°C
-
Lösung CB1A
-
- Reduzierte Lösung
CB1
- Temperatur: 25–40°C
-
Lösung CB2A
-
- Aktivator
- 780 ml H2O
- 66 ml 40% FeCl3
- 52 ml 3,5–3,7%
HCl
- 102 ml 2% NH4HF2
- 16,7 g NH4Br
- Temperatur: 20–30°C
-
Lösung für mildes chemisches Strahlen
CB3
-
- 55 ml 85% H3PO4
- 25 g Fe(NO3)3·9H2O
- 11 ml 40% FeCl3
- Wasserzugabe auf 1 l Lösung
- Temperatur: Raum (20–25°C)
-
Lösung zur Eisenentfernung (Fe)
FRS2
-
- 95 ml 85% HNO3
- 35 g Na2B4O7·5H2O
- Wasserzugabe auf 1 l Lösung
- Temperatur: Raum (20–25°C)
-
Elektropassivator BPT1
-
- 30 g Na4P2O7
- 51,7 g Na2B4O7·5H2O
- 7,5 NaF
- Temperatur: 15–30°C
- Ausführung:
Hell bzw. glänzend – bis zu
70 V (außer
AZ31 Strangpresse: bis zu 50 V)
- (Zusammensetzungen gelten für
1 Liter Lösung.)
-
Phosphorätzen (PE3)
-
- 605 ml 85% H3PO4
- 365 ml H2O
- 30 ml 69% HNO3
- Temperatur: Raum
-
Elektropolierlösung (EP3)
-
- 645 ml 85% H3PO4
- 323 ml Monopropylenglykol: CH3CH(OH)CH2OH (MPG)
- 32 ml H2O
- Betriebstemperatur: 35–45°C
- Wichtig: Nicht auf über
50°C erhitzen
-
Lösung für chemisches Polieren (EP4)
-
- 750 ml MPG
- 115 ml H2O
- 115 ml 69% HNO3
- 20 ml 85% H3PO4
- Temperatur: 35–45°C, Optimum
40°C
-
7% Natronlauge (Waschlösung) (CW7)
-
- 70 g NaOH
- Wasserzugabe auf 1 l Lösung
- Temperatur: 70–80°C, Optimum
75°C.
-
Lösung für mildes chemisches Strahlen
CB3
-
- 55 ml 85% H3PO4
- 25 g Fe(NO3)3·9H2O
- 11 ml 40% FeCl3
- Wasserzugabe auf 1 l Lösung
- Temperatur: Raum (20–25°C)
-
Lösung zur Eisenentfernung (Fe)
FR1
-
- 15 ml 98% H2SO4
- 30 ml 85% H3PO4
- Wasserzugabe auf 1 l Lösung
- Temperatur: Raum (20–25°C)
-
MPG technische Stärke (Waschlösung) (PG1)
-
- Betriebstemperatur: 35–45°C
-
25% Natronlauge (Waschlösung CW25)
-
- 250 g NaOH
- 750 ml H2O
- Betriebstemperatur: 70–80°C
-
Elektropassivator BPT1
-
- 30 g Na4P2O7
- 51,7 g Na2B4O7·5H2O
- 7,5 NaF
- Temperatur: 15–30°C
- Ausführungen:
- Hell bzw. glänzend – bis zu
70 V (außer
AZ31 Strangpresse: bis zu 50 V)
-
Lösung CB1 (CB1)
-
- 900 ml H2O
- 50 ml 40% FeCl3
- 50 ml 85% H3PO4
- Temperatur: 30–40°C
-
Lösung CB1a
-
- Reduzierte Lösung
CB1
- Temperatur: 30–40°C
-
Lösung CB2a
-
- Aktivator
- 780 ml H2O
- 66 ml 40% FeCl3
- 52 ml 3,5–3,7%
HCl
- 102 ml 2% NH4HF2
- 16,7 g NH4Br
- Temperatur: 20–30°C
-
Inorganische Versiegelung
(IS1)
-
- 12% Na2SiO3 Viskosität stabilisiert.
- Temperatur: 55-65°C
- Zubereitung von 1 l Versiegelungsflüssigkeit
- a)
1 g "Irrigaid" Polyacrylamid-Koagulans
in 700 ml umgerührtem
DI-Wasser vollständig
auflösen
- b) Langsam 300 ml 40% Na2SiO3 hinzufügen
- c) Abfiltern.
-
Lösung für chemisches Polieren (EP4)
-
- 750 ml MPG
- 115 ml H2O
- 115 ml 69% HNO3
- 20 ml 85% H3PO4
- Temperatur: 30–35°C
-
10% Natronlauge (Waschlösung CW10
-
- 100 g NaOH
- Wasserzugabe auf 1 l Lösung
- Temperatur: 70-80°C,
Optimum 75°C
-
Lösung für mildes chemisches Strahlen
CB3
-
- 55 ml 85% H3PO4
- 25 g Fe(NO3)3·9H2O
- 11 ml 40% FeCl3
- Wasserzugabe auf 1 l Lösung
- Temperatur: Raum (20–25°C)
-
Lösung zur Eisenentfernung (Fe)
FRS1
-
- 15 ml 98% H2SO4
- 30 ml 85% H3PO4
- Wasserzugabe auf 1 l Lösung
- Temperatur: Raum (20–25°C)
-
Lösung zur Eisenentfernung FRS2
-
- 95 ml 85% HNO3
- 35 g Na2B4O7·5H2O
- Wasserzugabe auf 1 l Lösung
- Temperatur: Raum (20–25°C)
-
Wenn
die AZ31 Oberfläche
(oder eine ähnliche
Legierung mit niedrigem Aluminiumgehalt) nicht verunreinigt ist,
dann ist die Vorbehandlung zum Entfernen von Verunreinigungen nicht
notwendig. Wenn die Oberfläche
dagegen mit einem Korrosionsschutzüberzug versehen ist, dann kann
die Lösung
FRS2 (die beispielsweise eine Lösung
zur Eisenentfernung sein kann) verwendet werden, um die Oberfläche auf
die Weiterbehandlung vorzubereiten.
-
Außerdem können bei
diesem alternativen Prozess im Polierschritt Säuremischungen verwendet werden, – während bei
dem zuvor erwähnten
Prozess für
Magnesiumlegierungen mit einem Aluminiumgehalt von ca. 3% (Gew.-%)
oder höher
allgemein nur Phosphorsäure
verwendet wurde, – zusammen
mit einem Trägerlösungsmittel,
wie etwa Monopropylenglykol (MPG). Dieser alternative Polierschritt
kann im Vergleich mit dem zuvor beschriebenen Prozess eine verbesserte
Oberflächenpolierung
auf kontrolliertere Weise erzielen.
-
Die
in dem Polierschritt bei Oberflächen
mit niedrigem Aluminiumgehalt verwendeten bevorzugten Säuremischungen
können
Phosphorsäure
und vorwiegend Salpetersäure
umfassen. Es wird nun sogar angenommen, dass die Phosphorsäure demzufolge
als katalytische Komponente, und nicht, wie etwa der Salpetersäurebestandteil,
als Hauptverbrauchsbestandteil verwendet wird. Der Polierschritt
mit der Lösung
EP4 kann auch bei etwa Raumtemperatur (–20°C) durchgeführt werden, doch ist zu vermerken,
dass eine Variation in der Betriebstemperatur die Oberflächenbehandlungsschritte
beschleunigen oder verlangsamen kann. Vorteilhafterweise verbrauchen
die Bestandteile des Polierschritts sich langsamer, was zu einer
geringeren Nachfüllhäufigkeit
der Polierlösung
führen
kann.
-
Das
Erfordernis einer Wechselstromzufuhr im elektrochemischen Polierschritt 6 wird
optional, wenn die Kombination von Säuremischung und MPG die Oberfläche ausreichend
poliert. Der Zwischenwäscheschritt 7,
bei dem im oben beschriebenen Verfahren beispielsweise MPG verwendet
wird, erübrigt
sich ebenfalls und vorteilhafterweise kann es auch sein, dass etwaige "Waschflecken" aus dem zuvor beschriebenen Zwischenvorgang
ebenfalls entfallen.
-
Eine
Vielfalt von Prozessschritten mit bevorzugten Prozesslösungen und
Betriebsbedingungen kann nun als Beispiele angegeben werden. Schritte 1 bis 4 können unterbleiben,
obwohl in manchen Fällen
ein Ätzschritt
zur Vorbehandlung erforderlich sein kann, um eine etwaige äußere Schutzschicht
von der Oberfläche zu
entfernen.
-
Oberflächentexturierung
-
Schweres chemisches Strahlen
-
- 1. Aktivator CB2A 20–25 Sek.
- 2. Lösung
CB1A 3–6
Min.
- 3. Lösung
FRS2 2–2,5
Min. (unter intensivem Rühren)
- 4. Wasserwäsche
-
Mildes chemisches Strahlen
-
- 1. Aktivator CB2A 20–25 Sek.
- 2. Lösung
CB3 3–6
Min.
- 3. Lösung
FRS2 2–2,5
Min. (unter intensivem Rühren)
- 4. Wasserwäsche
-
Oberflächenpolieren
-
- 1. Chemisches Polieren in Lösung EP4 20–90 Sek.
- 2. Waschen in CW 10 15–45
Sek.
- 3. Wasserwäsche
-
Nachbehandlung
-
- 1. Passivieren (BPT1, Spannung je nach gewünschtem
Effekt)
- 2. Wasserwäsche
-
3. Trocknen
-
Eine Versuchsanordnung
-
Ein
Aufhellungsprozess wurde versuchsweise in einem 2000 ml Becherglas
bei 20 bis 30°C
in Lösung EP4
durchgeführt.
-
Das
Bad wurde mit einem mechanischen Rührwerk gerührt und seine Temperatur aufgezeichnet.
-
In
bestimmten Zeitabständen
wurde die Leitfähigkeit
des Bades gemessen und es wurden kleine Proben von EP4 zur späteren Analyse
entnommen. Gewichtsverluste wurden an den Magnesiumversuchsplatten in
regelmäßigen Zeitabständen gemessen
ebenso wie die Austragmenge von EP4. Alle gemessenen Parameter wurden
als Funktion der bearbeiteten kumulativen Flächen ausgewertet.
-
Die
typische Versuchsplattenbearbeitung bestand aus folgenden Schritten:
-
- 1. Die Versuchsplatten waren Bleche aus Legierung
AZ31 (Spectrolite) und 110 × 80 × 1,2 mm
groß.
Die jeweilige Gesamtfläche
betrug 0,0176 m2. Da die Platten für mehrere
Durchgänge
wiederverwendet wurden, ist für
jede neu eingeführte
Platte nur eine Vorbehandlung in verdünnter Salpetersäure angegeben.
- 2. Das Plattengewicht wurde genau bestimmt.
- 3. Die Platte wurde 2 Min. in EP4 poliert und 10 Sek. ablaufen
gelassen.
- 4. Die Platte wurde 15 Sek. in 10% NaOH gewaschen.
- 5. Die Platte wurde 10 bis 15 Sek. in deionisiertem Wasser gewaschen,
mit Heißluft
getrocknet und erneut gewogen.
-
Die
Helligkeit der fertigen Platten wurde überwacht und einige Platten
wurden in Lösung
BPT2 passiviert, um entweder Hochglanz-, Metalleffekt- oder Perlglanzausführung zur
Bewertung des Prozesses zu erzielen.
-
Passivierte
Platten wurden nach der Prüfung
in verdünnter
Salpetersäure
abgestreift, bevor sie dem Prozess wieder zugeführt wurden.
-
Ergebnisse
-
- 1. Es wurden insgesamt 247 Versuchsplatten
in dem Polierbad veredelt, ohne dass in diesem Zeitraum Chemikalien
nachgefüllt
wurden. Die bearbeitete Gesamtfläche
betrug 4,488 m2 oder 2,244 m2/l.
- 2. Das Versuchsende wurde als der Zeitpunkt festgesetzt, wenn
die Metallentfernungsrate (MMR) auf weniger als 60 % der ursprünglichen
Menge absank. 3. Alle Testplatten wurden bis zum Ende des Versuchs zufriedenstellend
aufgehellt.
- 4. Nach dem Versuchsende wurde das Bad nachgefüllt, und
die gemessenen Ergebnisse stimmten eng mit der Prognose überein.
- 5. Die Versuchsdaten passen zu dem Badbetriebsmodell. In dem
Modell werden Bestandteilverbrauch und -austrag berücksichtigt.
- 6. Es wurden zufriedenstellende Verfahren für die Analyse von Magnesium,
Gesamtsäure,
MPG, Phosphat, Nitrat und MMR entwickelt.
-
Dieser
Prozess erwies sich als fähig,
bei feinkörnigem
AZ31 Blech ausgezeichnete, sehr konsistente Ergebnisse zu erzielen.
-
Der
Prozess ist unkompliziert, umfasst wenige Schritte und verwendet
relativ kostengünstige
Chemikalien und einfache, kostengünstige Anlagen und Ausrüstungen.
Der Prozess lässt
sich mit einfachen Laboruntersuchungen leicht bewältigen.
-
Das
Bad lässt
sich mit einer zweiteiligen Zugabemischung in periodischen Abständen leicht
aufrechterhalten. Allgemeine
Vorgehensweise (und Codes) für
alle Ausführungen
1.
Vorbehandlung(en) | E |
2.
Oberflächentexturierung | X |
3.
Oberflächenbehandlung | S |
4.
Nachbehandlungen) | Z |
5.
Färben
(optional) | C |
-
Vorgehensbeispiele Vorbehandlungen E0 – Kein Vorbehandlungsschritt E1
-
-
Beispiele
von Oberflächentexturierung
(CB) X0-Kein
Oberflächentexturierungsschritt X1
-
-
-
Beispiele
von Oberflächenbehandlungen S1
-
-
-
-
-
Beispiele
von Nachbehandlungen (Passivierung) T1
(Hell bzw. glänzend)
-
-
-
Tabelle
der Behandlungsbestandteile Vorgangcodes,
siehe Tabelle unten.
-
-
Ergebnisse von Salzwassersprühtests (Korrosionstest)
von behandelten Oberflächen
-
Salzwassersprühtests wurden
mit nach den oben beschriebenen Verfahren für niedrigen Aluminiumgehalt
aufgehellten oder polierten Proben von Blech- oder Strangpresswerkstücken aus
Legierung AZ31 durchgeführt,
um die Korrosionsbeständigkeit
zu prüfen.
-
Probenvorbereitung
-
Die
Proben wurden nach folgender Methode vorbereitet:
Liste
der Proben
Versuchsergebnisse
-
Schlussfolgerungen aus
den Korrosionsprüfungen
-
Die
Korrosionsbeständigkeit
von passivierten (BPT1) und pulverbeschichteten (optional) AZ31
Proben wurde getestet. Es wurden Spectrolite-Blech- und Strangpresswerkstücke in den
Versuchen verwendet.
Toleranz
von Salzspray
-
Die
relativ niedrige Korrosionsbeständigkeit
von hell glänzender,
passivierter Legierung AZ31 liegt vermutlich an ungleichmäßiger Pulverbeschichtung
(Strangpresse) und geringer Plattendicke (0,8 mm Blech). Bei letzterem
ergaben sich Korrosionszentren an den Probenrändern.
-
Aspekte
der vorliegenden Erfindung wurden lediglich als Beispiele erläutert und
es versteht sich, dass Änderungen
und Zusätze
vorgenommen werden können,
ohne vom in den anliegenden Ansprüchen definierten Umfang der
Erfindung abzuweichen.
-
ZUSAMMENFASSUNG
-
OBERFLÄCHENBEHANDLUNG
VON MAGNESIUM UND SEINEM LEGIERUNGEN
-
Verfahren
zum Polieren und/oder Aufhellen von Oberflächen auf Magnesium oder Magnesiumlegierungen,
wie offengelegt. Es werden Verfahren offengelegt, die zum Polieren
und/oder Aufhellen von Magnesiumwerkstücken sowohl mit hohem als auch
mit niedrigem Aluminiumgehalt (13) geeignet sind. In jedem
der Verfahren wird die Oberfläche
poliert (Schritt 6) und dann passiviert (Schritt 9).
Mit den offengelegten Verfahren ist es möglich, Aspekte des Aussehens
soweit zu kontrollieren, dass beispielsweise eine helle, glänzende Oberfläche eines
Magnesium- oder Magnesiumlegierungsgegenstandes (13) erzielt
wird, die sowohl dauerhaft als auch korrosionsbeständig ist.
Es ist außerdem
möglich,
der Oberfläche
mit optionalen Schritten (Schritt 5) eine vorgegebene Textur
zu verleihen.
(1)