DE1037431B - Verfahren zur Herstellung von Fluorwasserstoff - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von FluorwasserstoffInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren, bei welchem ein inertes Verdünnungsmittel zurWärmeübertragung
bei der Reaktion von Schwefelsäure mit einem Metallfluorid
verwendet wird.
Fluorwasserstoff ist ein wesentliches Zwischenprodukt bei der Herstellung von fluorierten Kohlenwasserstoffkuhiknitteln
und -treibmitteln sowie von anderen wertvollen Fluorchemikalien und wird allgemein
in der Technik durch Erhitzen von Flußspat (CaF2) mit konzentrierter Schwefelsäure erhalten.
Einige der zur Bestimmung des vollständigen Reaktionsverlaufs der Einwirkung von Schwefelsäure auf
ein Fluorid wie Flußspat wichtigen Faktoren sind: der Feinheitsgrad (Teilchengröße) des Flußspats, die
Konzentration der verwendeten Säure, das Verhältnis der Reaktionsteimehmer, die Reaktionstemperatur
und -dauer und der Grad der Mischung der Säure mit dem Flußspat. Eine ausreichende Kontrolle der Mischung
der Säure mit dem Flußspat ist vielleicht das schwierigste Problem., da der Durchmischungsgrad
von der Wirksamkeit einer mechanischen Mischvorrichtung abhängt. Es ist bekannt, daß man beim Mischen
von konzentrierter Schwefelsäure mit Flußspat eine dicke, brei- oder kittartige Masse erhält, die beim
Erhitzen Fluorwasserstoff entwickelt. Diese kittartige Masse läßt sich nur schwer durchmischen, und die
Wärmeübertragung durch diese Masse erfolgt sehr langsam. Da die Reaktion endotherm verläuft, bildet
die Wärmeübertragung den wichtigsten Faktor. Inr folgedessen würde eine bessere Durchmischung der
Reaktionsteilnehmer und eine wirksamere Wärmeübertragung auf und durch die Reaktionsmasse ein
leistungsfähigeres Verfahren ergeben.
Bisher vorgeschlagene typische Lösungen umfassen unter anderem die Verwendung besonders gebauter
Retorten für die Herstellung von Fluorwasserstoff. Diese Retorten sind im allgemeinen lange, zylindrische
Behälter, welche erhitzt und entweder rotiert werden oder deren Inhalt durch pflugartige Einrichtungen zur
Durchmischung der bei Einführung von Flußspat und Schwefelsäure in die Retorte erhaltenen kittartigen
Masse in Bewegung gehalten wird. Die Erhitzung und Durchmischung fördert die Bildung von Fluorwasserstoff.
Temperaturen bis zu 300° C, wie sie in der ÜSA.-Patentschrift 2 047 210 beschrieben sind, wurden
zur Erzielung hoher Umsetzungen von Flußspat und einer angemessenen Produktionsgeschwindigkeit
von Fluorwasserstoff angewendet.
Da die Innenflächen der Metallretorte allmählich von Ablagerungen und einer Oxydschicht überzogen
werden und da dieser Belag einen guten Isolator darstellt, ist die Wärmeübertragung von äußeren Wärmequellen
auf den Inhalt der Retorte nur schlecht. Deshalb ist es nicht ungewöhnlich, daß selbst in den
Verfahren zur Herstellung
von Fluorwasserstoff
von Fluorwasserstoff
Anmelder:
E. I. du Pont de Nemours and Company,
Wilmington, Del. (V. St. A.)
Wilmington, Del. (V. St. A.)
Vertreter:
Dipl.-Ing. E. Prinz und Dr. rer. nat. G. Hauser,
Patentanwälte, München-Pasing, Bodenseestr. 3 a
Patentanwälte, München-Pasing, Bodenseestr. 3 a
Beanspruchte Priorität:
V. St. v. Amerika vom 28. November 1955
V. St. v. Amerika vom 28. November 1955
Jesse Craig Yacoe, Wilmington, Del. (V. St. Α.),
ist als Erfinder genannt worden
ist als Erfinder genannt worden
wirksameren, heute verwendeten Retorten der Fluorwasserstoff enthaltende austretende Gasstrom Temperaturen
von nur 150 bis 250° C besitzt, obwohl die Wände der Retorte 400 bis 500° C heiß sind. Eine
Folge des größeren Temperaturunterschieds zwischen der Behälterwand und den in dem Behälter befindlichen
Stoffen sind höhere Betriebskosten. Eine weitere Folge ist die erhöhte Korrosionsgeschwindigkeit der
Innenwandungen bei den höheren Temperaturen.
Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung eines Verfahrens zur Herstellung von Fluorwasserstoff entweder
chargenweise oder kontinuierlich, wobei der Fluorwasserstoff aus Alkalifluorid oder Erdalkalifluorid
erzeugt wird.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann ferner in üblichen chemischen Einrichtungen unter verhältnismäßig
milden Bedingungen durchgeführt werden.
Gemäß der Erfindung wird Fluorwasserstoff durch Reaktion von Schwefelsäure mit einem Alkali- oder
Erdalkalifluorid in etwa stöchiometrischen Mengen in Anwesenheit eines inerten flüssigen Verdünnungsmittels
hergestellt, wobei mindestens 0,67 Teile des Verdünnungsmittels auf jeweils ein Teil des bei der
Reaktion gebildeten Metallsulfats kommen, die Reaktionstemperatur auf 100 bis 200° C gehalten und
Fluorwasserstoff aus dem austretenden Strom der Reaktionsgase abgetrennt wird.
Bei einer Ausführungsform der Erfindung wird Schwefelsäure mit Flußspat bei einer Temperatur
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zwischen 150 und 200° C in Anwesenheit von mindestens 0,67 Teilen 1,2,4-Trichlorbenzol als Verdünnungsmittel,
wobei 0,67 bis 9 Teile Verdünnungsmittel auf je ein Teil des gebildeten Calciumsulfate
verwendet werden, zur Umsetzung gebracht.
Die Erzeugung von Fluorwasserstoff wird wesentlich verbessert, wenn die Reaktion der Schwefelsäure
mit dem Flußspat in einem inerten, flüssigen Verdünnungsmittel vor sich geht. Das Verdünnungsmittel
dient zur Wärmeübertragung für die Reaktion und ermöglicht außerdem eine wirksame Durchmischung
der Reaktionsteilnehmer mit üblichen Mitteln und unterstützt die Dispergierung der Salzprodukte. Als
Folge davon bildet sich leicht und rasch Fluorwasserstoff bei verhältnismäßig niedrigen Temperaturen und
in vereinfachten Einrichtungen.
Das erfindungsgemäße Verfahren, das sowohl chargenweise als auch kontinuierlich durchgeführt
werden kann, eignet sich für die Herstellung von Fluorwasserstoff aus jedem Alkali- oder Erdalkalifluorid.
Wegen seiner geringen Kosten ist das Mineral Flußspat, das im wesentlichen aus Calciumfluorid besteht,
bevorzugt.
Die Art und die Menge der gemäß der Erfindung verwendeten Säure und des Metallfluorids sind im
wesentlichen die gleichen, wie in der USA.-Patentschrift 2 047 210 für das Retortenverfahren beschrieben.
Besonders günstige Ergebnisse erzielt man bei Verwendung von Flußspat mit gutem Reinheitsgrad.
Zur Erzielung von reinem Fluorwasserstoff soll das Metallfluorid im wesentlichen keine Feuchtigkeit und
Kieselsäure enthalten, damit eineLösung des Produkts und eine Verunreinigung mit Siliciumtetrafluorid vermieden
wird.
In der Praxis ist im Handel erhältlicher »säuregrädiger«
Flußspat wegen seines geringen Kieselsäuregehalts bevorzugt. Er kann eine üblicherweise
für die technische Herstellung von HF verwendete Teilchengröße von im Durchschnitt 40 bis 50 μ besitzen.
Noch feinerer Flußspat, z. B. mit einer Teilchengröße von etwa 4 μ, der durch weitere Mahlung
erhalten wurde, kann verwendet werden. Die Schwefelsäure soll eine Konzentration von mindestens 90%
besitzen, wobei zur Erzielung von wasserfreiem Halogenwasserstoff eine 95- bis lOO°/oige Säure bevorzugt
ist. Bei Verwendung von freies SO3 enthaltender
Schwefelsäure wird der entwickelte Fluorwasserstoff zu stark mit Schwefeltrioxyd auf Grund
dessen hohen Dampfdrucks bei den höheren Temperaturen verunreinigt.
Das Metallfluorid und die Schwefelsäure werden in etwa stöchiometrisehen Mengen verwendet, wobei die
Säure in der Regel in einem Überschuß von 0 bis 10% und vorzugsweise von 2 bis 5%, bezogen auf eine
vollständige Umsetzung des Halogenids, vorliegt (z.B. CaF? + H,S O4 = 2 HFH-CaSO4). Obwohl Calciumfluorid
im Überschuß verwendet werden kann, ist ein Überschuß an der billigeren Säure zur Gewährleistung
einer nahezu vollständigen Umsetzung des Flußspats (90% und mehr) doch wirtschaftlicher.
An Stelle von Schwefelsäure können andere Säuren, wie Phosphorsäure, Fluorsulfonsäure und saures Natriumsulfat,
verwendet werden. Diese Säuren besitzen jedoch nicht die Vorteile der Schwefelsäure, wie bereits
in der USA.-Patentschrift 2 047 210 gesagt ist.
Ein geeignetes Medium zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist Trichlorbenzol. Unter
Trichlorbenzol sind alle isomeren Trichlorbenzole zu verstehen, vorzugsweise die bei Raumtemperatur flüssigen,
z. B. 1,2,4-Trichlorbenzol, sowie flüssige Mischungen der Isomeren. Eine z. B. durch Chlorierung
von Benzol erhaltene geeignete Mischung siedet unter ATormaldruck von etwa 200 bis 220° C. Selbst bei
Temperaturen an oder nahe an seinem Siedepunkt ist 1.2,4-Trichlorbenzol z. B. in Anwesenheit der Reaktionsteilnehmer
und der Reaktionsprodukte inert genug, um immer wieder verwendet werden zu können.
Es ist dies etwas überraschend, da Trichlorbenzol mit Schwefelsäure allein bei 200° C leicht sulfuriert wird.
ίο Unter den Verfahrensbedingungen (d. h. in Anwesenheit
von Flußspat) erfolgt die Sulfurierung jedoch nur an etwa 1% oder weniger des verwendeten Trichlorbenzol.
Das Verfahren ist daher wirtschaftlich und praktisch.
Das Verdünnungsmittel Trichlorbenzol dient als Reaktionsmedium sowie zum Transport des Flußspats
in den Behälter und von Calciumsulfat aus dem Behälter. 10 bis 70, am besten 20 bis 50 Gewichtsprozent
Flußspat enthaltende Aufschlämmungen sind wirtschaftlich und leicht zu handhaben. Dickere Aufschlämmungen
lassen sich weniger leicht aus dem Vorratsbehälter in den Reaktionsbehälter pumpen. Zur
Erzeugung von Fluorwasserstoff werden 2 Teile Schwefelsäure einer Aufschlämmung von 1,6 Teilen
Flußspat in Trichlorbenzol unter Rühren zugesetzt, und das Ganze wird auf der gewünschten Temperatur
(100 bis 200° C) gehalten. Es können- auch getrennte Ströme von Schwefelsäure und der Aufschlämmung
von Flußspat in Trichlorbenzol gleichzeitig bei der geeigneten Temperatur gemischt werden. Die letztere
Methode eignet sich sowohl für einen chargenweisen als auch einen kontinuierlichen Betrieb. Es kann auch
— was jedoch weniger zweckmäßig ist — eine kalte Vormischung von Flußspat und Säure allein oder
aufgeschlämmt in kaltem Trichlorbenzol in den heißes Trichlorbenzol enthaltenden Behälter gegeben
werden.
Im Gegensatz zu der ohne Verdünnungsmittel erhaltenen kittartigen Masse läßt sich die Aufschlämmung
der Reaktionsteilnehmer in dem heißen Trichlorbenzol selbst schon mit einem einfachen Ankerrührwerk
leicht durchrühren, und die Reaktion verläuft glatt. Die Wärmeübertragung ist ausgezeichnet,
und als Folge der stark verbesserten Wärmeübertragung und Durchmischung bei Anwesenheit eines
Verdünnungsmittels sind die Verfahrenstemperaturen niedriger, und die Verweilzeiten sind vergleichbar
oder geringer als bei den bisherigen Verfahren, während die Umsetzung des Flußspats und die Ausbeute
an Fluorwasserstoff hoch bleiben. Bei Abwesenheit von Verdünnungsmittel ist die Verweilzeit oft ziemlich
hoch, und um sie z. B. in einer mit einer pflugartigen Mischeinrichtung versehenen Retorte zu verkürzen,
werden in der Regel vergleichsweise Temperaturen weit über 200° C angewendet. Die ausgeprägte
Verbesserung der Wärmeübertragung bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird durch die Tatsache
verdeutlicht, daß die Temperaturen im Inneren und außerhalb des Reaktionsbehälters sich bei
einer Betriebstemperatur von 175 bis 180° C nur um 5° C oder weniger unterscheiden. Die Betriebskosten
werden dadurch erheblich herabgesetzt.
Die aus dem Reaktionsbehälter austretenden Reaktionsgase treten in einen Dephlegmator ein, wo die
Hauptmenge des in dem Dampf enthaltenen Verdünnungsmittels kondensiert und in den Reaktionsbehälter
zurückgeführt wird, während der H F durch das Rückgewinnungssystem hindurchströmt. Konzentrierter
oder wasserfreier HF kann dann im wesentlichen wie in der USA.-Patentschrift 2 047 210 beschrieben oder
auf ähnliche Weise, wie z.B. durch Kondensation, fraktionierte Destillation- usw. abgetrennt werden.
Die nach beendeter Reaktion verbleibende Aufschlämmung von Calciumsulfat in Trichlorbenzol ist
fließfähig genug, um aus dem Reaktionsbehälter selbst bei Feststoffkonzentrationen bis zu etwa 6Oe/o herausgepumpt
werden zu können.
Die Gesamtmenge des Verdünnungsmittels entspricht der Menge, welche zur Erzielung von etwa 10
bis 6Ofl/o und vorzugsweise 15 bis 35% CaSO4 enthaltenden
Aufschlämmungen ausreicht. Größere Verdünnungsmittelmengen erfordern zur Erzielung derselben
Produktionseinheit einen Fluorwasserstoffbehälter mit größerem Fassungsvermögen. Bei kleineren
Verdünnungsmittelmengen ist die Reaktionsmasse weniger fließfähig und läßt sich daher weniger leicht
durchrühren und transportieren, und die Wärmeübertragung durch die Masse und die Wände des Reaktionsbehälters
ist weniger wirksam.
Wenn das Verfahren kontinuierlich durchgeführt wird, so ergibt die Entnahme des festen Produkts in
Form einer Aufschlämmung in dem Verdünnungsmittel eine wirksame Abdichtung zur Verhinderung
von Fluorwasserstoffverlusten. Die Hauptmenge des Trichlorbenzols wird aus der entnommenen Masse
durch Filtration, Dekantierung oder Zentrifugierung wiedergewonnen, und der dem Filterkuchen od. dgl.
anhaftende Rest wird durch Verdampfung gewonnen. Der Feststofftraneport zu und aus dem Reaktionsbehälter
erfolgt mit einem Minimum an Verlusten. Die Zugabe der Reaktionsteilnehmer, die Durchrührung
und der Transport der Aufschlämmung der Feststoffe in dem Verdünnungsmittel erfolgen in einer der
üblichen Einrichtungen. Die Einrichtung ist leicht zu reinigen, da sich an den Wänden des Reaktionsbehälters
und an dem Rührwerk keine festen Ablagerungen von Nebenprodukten und nicht umgesetztem
Metallfluorid ansetzen.
Aus den vorstehenden Ausführungen ergibt sich, daß ein zur Erzielung optimaler Ergebnisse geeignetes
Verdünnungsmittel bei den Verfahrenstemperaturen thermisch stabil, gegen die Reaktionsteilnehmer und
die Reaktionsprodukte ausreichend inert und weniger flüchtig sein muß als der Fluorwasserstoff. Die Fluchtigkeit
muß jedoch ausreichen, daß es von den festen Reaktionsprodukten abdestilliert werden kann. Das
Verdünnungsmittel soll bei etwa 100° C und Vorzugsweise bei etwa 20° C und darüber aus wirtschaftlichen
Gründen und wegen der leichteren Handhabung der Feststoff-Flüssigkeits-Aufschlämmungen flüssig sein
und unter Druck bis zu etwa 200° C auch flüssig bleiben. Trichlorbenzol erfüllt diese Bedingungen. Andere
halogenierte organische Verbindungen, z. B. Mono- und die Dichlorbenzole, können verwendet werden.
Diese Verbindungen sind jedoch eindeutig weniger günstig als Trichlorbenzol. Die Einführung von HaIo^
gen in eine aromatische Verbindung inaktiviert den Kern gegen einen weiteren elektrophilen Angriff. In
dieser Beziehung ist Dichlorbenzol unter den Verfahrensbedingungen gegen eine Sulfurierung beständiger
als Monochlorbenzol und ist deshalb als Verdünnungsmittel geeigneter. Im Gegensatz zu den chlorierten
Benzolen sind aliphatische Chlor- und Polychlorkohlenwasserstoffe, z. B. Tetrachlorkohlenstoff, nicht
günstig, da sie unter den Betriebsbedingungen nicht inert genug sind.
Wegen der leichteren Rückgewinnung des Verdünnungsmittels aus dem verbliebenen Calciumsulfatschlamm
durch Destillation verwendet man zweckmäßig Verdünnungsmittel, die bei Atmosphärendruck
nicht über 230° C sieden. Höhersiedende Verbindungen sind daher vom wirtschaftlichen Standpunkt aus unpraktisch.
Die bei dem erfindungsgemäßen Verfahren angewendeten Temperaturen liegen zwischen etwa 100
und etwa 200° C und vorzugsweise bei etwa 175° C.
Die beim Mischen konzentrierter Schwefelsäure mit
Flußspat erhaltene kittartige Masse entwickelt bei etwa 60 bis 70° C beträchtliche Mengen Fluorwasserstoff,
und bei höheren Temperaturen steigt die FluorWasserstoffentwicklung rasch an. Oberhalb 100° C erfolgt
die Bildung von gasförmigem Fluorwasserstoff bereits für eine praktische Durchführung ausreichend
rasch. Temperaturen wesentlich oberhalb 200° C sind ungünstig, da dann jeder Anstieg der Geschwindigkeit
der Fluorwasserstoffentwicklung durch die erhöhten Erhitzungskosten und die beschleunigte Korrosionsgeschwindigkeit
des Stahlbehälters wieder ausgeglichen wird.
Bei einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wird bei Atmosphärendruck in Trichlorbenzol
gearbeitet. Gegebenenfalls kann das System zur Erleichterung der Abtrennung gasförmiger Produkte
unter Vakuum gesetzt werden, oder die Reaktion kann unter Druck erfolgen. Höhere Drücke als Atmosphärendruck
sind dann erforderlich, wenn man oberhalb der normalen Siedepunkte verhältnismäßig niedrigsiedender
Verdünnungsmittel, z. B. Chlorbenzol, arbeitet, um das Verdünnungsmittel bei dem höheren Druck
dann auf oder unterhalb seines Siedepunktes zu halten. Wie in dem Retortenverfahren derUSA.-Patentschrift
2 047 210 soll der Druck zweckmäßig so sein, daß unter den angewendeten Temperaturbedingungen in
der Reaktionszone keine wesentliche Kondensation des Fluorwasserstoffes eintritt.
In einer einfachen Einrichtung sind Drücke bis zu 17 at gängig. Die Vorteile eines Druckverfahrens liegen
in den niedrigen Erhitzungskosten und den geringeren, durch die Abkühlung zur Kondensation von
HF verursachten Kosten, da erstens weniger Wärme in Form von Verdampfungswärme des Verdünnungsmittels
verbraucht und zweitens HF wegen seines höheren Siedepunktes bei höheren Drücken bei höheren
Temperaturen kondensiert werden kann, und zwar
z. B. in einem wassergekühlten oder luftgekühlten Kondensator anstatt in einem mit einem Kältemittel
(z. B. einer Salzlauge) betriebenen Kondensator.
Der Siedepunkt des Verdünnungsmittels und die Temperatur, bei welcher das erfindungsgemäße Verfahren
durchgeführt werden soll, bestimmen, ebenfalls den Verfahrensdruck. Das Verdünnungsmittel soll bei
jedem Verfahrensdruck so viel höher als der Fluorwasserstoff sieden, daß eine klare Trennnung des
Fluorwasserstoffs von dem Verdünnungsmittel gewährleistet wird. Bei Verwendung von Trichlorbenzol
als Verdünnungsmittel läßt sich dies leicht erreichen.
Wie vorstehend angegeben, kann das Verfahren
chargenweise oder kontinuierlich durchgeführt werden, da keine besondere Einrichtung nötig ist und alle
Operationen in den üblichen chemischen Einrichtungen durchgeführt werden können.
In der Zeichnung ist die Erfindung an Hand eines Flußbilds für ein kontinuierliches Verfahren erläutert.
Die Einheit besteht aus einem Reaktionsbehälter A, einem System zur Behandlung des nach der Reaktion
austretenden Dampfstromes (Wäscher B, Verdünnungsmittetkondensator
C) und einem System zur Abtrennung von HF aus dem Strom der Reaktionsprodukte (Vorkondensator für HF D, Dekantiereinrichtung
G, HF-Kondensator E, Absorber F) und
einem System zur Abtrennung von Verdünnungsmittel aus den festen Stoffen (Absetzbehälter H) sowie zur
Gewinnung von in den Feststoffen eingeschlossenem Verdünnungsmittel (Trockner/).
Der aus Stahl bestehende Reaktionsbehälter A ist mit einem Rührwerk, einem Ankerrührwerk oder
einem Schaufelrührwerk oder einem aus einer Welle mit einer Anzahl in verschiedenen Höhen angebrachten
Scheiben bestehenden Rührwerk und elektrischen Heizmitteln oder einem von einer heißen
Flüssigkeit, heißen Gasen oder Dämpfen usw. durchflossenen Mantel versehen. Der Reaktionsbehälter A
besitzt die erforderlichen Ein- und Auslässe zur Zuführung der Reaktionsteilnehmer und des Verdünnungsmittels
einschließlich von im Kreislauf geführtem und wiedergewonnenem Verdünnungsmittel,
zur Abführung der gasförmigen Reaktionsprodukte und zur Entnahme des Flüssigkeits- und
Feststoffinhalts des Behälters A.
Durch 1 wird Schwefelsäure in den Behälter A eingeführt. 2 bezeichnet die Flußspatzuführung, und die
dem Reaktionsbehälter anfänglich zuzuführende Aufschlämmung, welche diesen Flußspat und Verdünnungsmittel
enthält, wird von 20 zugeführt, von wo Verdünnungsmittel je nach Bedarf über 21 dem Reaktionsbehälter
zugeführt werden kann. Bei einem kontinuierlichen Betrieb wird der Flußspat in von 8
kommendem Verdünnungsmittel auf geschlämmt, wobei das Verdünnungsmittel aus dem Absetzbehälter H
kommt, und die Aufschlämmung wird dann dem Reaktionsbehälter durch die Leitung 3 zugeführt. Verdünnungsmittel
aus der Leitung 8, welches nicht zur Herstellung der Aufschlämmung verwendet wird,
kann dem Reaktionsbehälter auch durch die Leitung 21 zugeführt werden. Die Leitung 9 verbindet den Reaktionsbehälter
A mit dem Wäscher B, welcher wiederum durch die Leitung 12 mit dem Kondensator C
verbunden ist. B und C bestehen ebenso wie A aus
Stahl. B ist mit Raschigringen aus Kohle mit Kohlebrocken oder mit einem anderen korrosionsbeständigen
Material gefüllt, und seine Hauptfunktion besteht in der Entfernung von mitgerissenen Feststoffen.
B dient auch als Dephlegmator und bildet daher einen Teil des Systems zur Kondensation des Verdünnungsmittels.
Das in C kondensierte Verdünnungsmittel fließt durch die Leitung 11 durch B und gelangt aus B durch
die Leitung 10 in den Reaktionsbehälter A zurück.
Der aus dem Kondensator C durch die Leitung 13 austretende nichtkondensierte Gasstrom durchläuft
das System zur Abtrennung von HF. Dieses System ist ähnlich dem in der USA.-Patentschrift 2 047 210
beschriebenen und wird der Vollständigkeit halber nachstehend erläutert. Wäßriger HF und etwa noch
mitgeführtes Verdünnungsmittel werden in D kondensiert (der Vorkondensator für HF besteht aus Monelmetall).
Das Kondensat fließt durch die Leitung 14 in das Dekantiergefäß G, aus welchem etwa abgeschiedenes
Verdünnungsmittel durch die Leitung 19 in den Reaktionsbehälter A zugeführt wird. Die schwache
Fluorwasserstoffsäure wird durch die Leitung 18 abgezogen. Der verbleibende Gasstrom tritt durch die
Leitung 15 in den Stahlkondensator E ein, wo im wesentlichen wasserfreier HF kondensiert und durch
die Leitung 16 abgeführt wird. Etwa noch nicht kondensiertes Gas wird durch die Leitung 17 in den Absorber
F geführt und dort vor Austritt in die Atmosphäre mit Wasser herausgewaschen. Der Flüssigkeits-Feststoff-Gehalt
des Reaktionsbehälters A wird durch die Leitung 4 abgezogen und in den Absetzbehälter H
geschickt, wo Verdünnungsmittel von dem Calciumsulfatschlamm dekantiert und, wie beschrieben, durch
die Leitung 8 in den Reaktionsbehälter A zurückgeführt wird. Die Leitung 5 führt Schlamm in den
Trockner I, wo eingeschlossenes Verdünnungsmittel verdampft und durch die Leitung 6 in den Reaktionsbehälter
A zurückgeführt wird. Das gewonnene Calciumsulfat tritt durch die Leitung 7 aus dem Trockner
aus.
Die Strömungsgeschwindigkeit der Materialien in ίο oder aus dem Reaktionsbehälter und durch die einzelnen
Systeme wird durch nicht gezeigte Absperrorgane geregelt. Die folgenden Beispiele erläutern Einzelheiten
der Erfindung. Teile sind Gewichtsteile. Trichlorbenzol wird mit TCB bezeichnet.
Bei kontinierlicher Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird ein Teil »säuregrädiger«
Flußspat (97 Teile CaF2, 1 Teil SiO2, 1 Teil BaSO4
und 1 Teil CaCO3) in einer Teilchengröße von durchschnittlich
40 bis 50 μ mit 1,4 Teilen 1,2,4-Trichlorbenzol gemischt und der Behälter A mit dieser Aufschlämmung
beschickt. Gleichzeitig wird dem Reaktionsbehälter 99°/oige Schwefelsäure in einem Verhältnis
von 2,1 Teilen Schwefelsäure auf 1,6 Teile fester Flußspat, welcher in dem Reaktionsbehälter,
wie vorstehend beschrieben, als Aufschlämmung eintritt, zugeführt. Die Reaktionsmasse wird ununterbrochen
in Bewegung, und ihre Temperatur wird durch äußere Erhitzung auf 175° C gehalten. Der
Feststoffgehalt der Reaktionsmasse wird durch Zuführung des erforderlichen TCB auf einem Gehalt von
1 Teil Feststoffen (berechnet als CaSO4) auf 2,7 Teile
Trichlorbenzol gehalten. Während man ein stöchiometrisches Verhältnis einhält, werden die Reaktionsteilnehmer mit einer solchen Geschwindigkeit zugegeben,
daß der am Boden des Reaktionsbehälters abgezogene Feststoff im wesentlichen aus CaSO4 besteht.
Man erzielt eine maximale Umsetzung desFlußspats zu HF und CaSO4, wenn die Verweilzeit bei
dem kontinuierlichen Verfahren mindestens 0,5 Stunden oder mehr beträgt. Es sei bemerkt, daß die Verweilzeit
in der Regel um so kürzer ist, je feiner der Flußspat ist. Das aus 100 Teilen TCB. 17 Teilen HF,
0,6 Teilen SiF4, 0,7 Teilen H2O und 0,04 Teilen
H2 S O4 bestehende dampfförmige Produkt verläßt den
Reaktionsbehälter mit einer Temperatur von 175° C und tritt zunächst in den Wäscher B und dann in den
Kondensator C ein, wo die Hauptmenge des verdampften TCB kondensiert wird. Mitgerissene Feststoffe
werden in B durch Waschen des Dampfstromes mit der aus C zurückfließenden Flüssigkeit entfernt. Die
aus C durch B in den Reaktionsbehälter A zurückkehrende
Flüssigkeit besteht im wesentlichen aus TCB.
Das den Kondensator C verlassende dampfförmige
Produkt besitzt eine Temperatur von etwa 125° C und besteht aus 100 Teilen HF, 70 Teilen TCB,
3,6 Teilen SiF4, 3,8 Teilen H2O und 0.22 Teilen
H2SO4. In dem Vorkondensator D wird zunächst
Wasser, als wäßriger HF (ein Teil HF, 1,8 Teile H2O
und 0,1 Teil H2SO4), entfernt und das restliche TCB
wird ebenfalls kondensiert. Die Trennung dieses aus zwei Phasen bestehenden Kondensats erfolgt in dem
Dekantierbehälter G. Das TCB wird in den Reaktionsbehälter A zurückgeführt. Der nunmehr aus 100 Teilen
HF, 2,7 Teilen SiF4 und 0,5 Teilen SO2 bestehende
Dampfstrom gelangt mit einer Temperatur von 35° C zu dem das wasserfreie Produkt ergebenden
Kondensator E. Hier wird das Produkt zu einer aus 100 Teilen HF, 0,5 Teilen S O2 und einer Spur Schwe-
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feisäure bestehenden Flüssigkeit kondensiert. Nichtkondensiertes Gas (1 Teil HF und 2,6 Teile SiF4)
verläßt E mit einer Temperatur von 5° C. Nach Waschen mit Wasser im Absorber F wird der Rest in die
Atmosphäre entlassen.
Die festen Reaktionsprodukte werden kontinuierlich als Aufschlämmung in TCB am Boden des Reaktionsbehälters A abgezogen und gelangen in den Absetzbehälter
H. In diesem wird das flüssige TCB von der Aufschlämmung dekantiert, das so wiedergewonnene
TCB wird zur Aufschlämmung von weiterem Flußspat verwendet, und der Überschuß wird direkt in den
Reaktionsbehälter A zurückgeschickt. Es wird so viel frisches TCB zugesetzt, als zur Aufrechterhaltung
einer konstanten Füllung des Behälters A erforderlich ist. Die Aufschlämmung gelangt zur Verdampfung
dieses TCB-Gehalts in den Trockner I, und das TCB wird in den Reaktionsbehälter A zurückgeführt. Der
Rest wird dem Trockner mit einer Temperatur von 250° C entnommen und ergibt bei der Analyse
100 Teile CaSO4, 1,8 Teile CaF2, 0,26 Teile TCB,
2,65 Teile H2SO4, 0,6 Teile BaSO4. Man erzielte
eine Umwandlung von Flußspat zu HF von 98%. Im allgemeinen erzielt man mit der vorliegenden Erfindung
eine 92- bis 99%ige Umsetzung des Flußspats zu HF. Die Ausbeuten an HF liegen bei 90% und
darüber, während der Verlust an Trichlorbenzol auf 1 Teil pro 100 Teile erzeugter HF geschätzt wird.
Es sei bemerkt, daß die dem Reaktionsbehälter zugeführte Aufschlämmung von. Flußspat in TCB (1 Teil
Flußspat und 1,4 Teile TCB) einen Flußspatgehalt der Aufschlämmung von etwa 41,7 Gewichtsprozent
besitzt. Obwohl ein Gehalt von etwa 40 bis 50% bevorzugt ist, kann doch sowohl eine sehr verdünnte als
auch eine bis zu 70 Gewichtsprozent Flußspat enthaltende Aufschlämmung verwendet werden. Es sei
auch bemerkt, daß der feste Ca S O4-Gehalt in dem
Reaktionsbehälter auf etwa 1 Teil pro 2,7 Teile TCB gehalten wird, was einem Gehalt von etwa 27 Gewichtsprozent
CaSO4 der Reaktionsmasse entspricht. Höhere Prozentgehalte bis zu 60% können leicht am
Boden des Reaktionsbehälters kontinuierlich abgezogen werden. Die Reaktionstemperatur liegt zwischen 100
und 200° C, wobei eine Temperatur von mindestens 150° C bevorzugt ist.
Beispiele 2 bis 14
Diese Beispiele erläutern ein chargenweises Verfahren. Sie zeigen auch den Einfluß von Verfahrensvariablen
auf die Umsetzung von Flußspat zu Fluorwasserstoff. Bei diesen Versuchen wird die Säure der
Aufschlämipung von Flußspat in 1,2,4-Trichlorbenzol
(TCB) zugegeben. Etwa 2 Teile Schwefelsäure sind auf 1,6 Teile Flußspat, berechnet auf einer Basis von
100%, erforderlich. Die hier verwendete Säuremenge entspricht einem etwa 10%igen Überschuß über die
stöchiometrisch zur Reaktion benötigte Menge, d. h. 2,2 Teile Säure werden auf 1,6 Teile Flußspat in den
Beispielen 2 bis 14 verwendet.
Zur Herstellung von Fluorwasserstoff wird ein Stahlbehälter mit einer Mischung aus ITeil 1,2,4-Trichlorbenzol
und 0,425 Teilen »säuregrädigem« Flußspat von der im Beispiel 1 angegebenen Zusammensetzung
und Korngröße beschickt. Die Beschickung wird mit einem Ankerrührwerk, das mit einer Anzahl
Stahlkugeln mit einem Durchmesser von 2,4 cm in Arbeitsverbindung steht, durchgeführt. Die Temperatur
der Masse wird durch äußere Erhitzung auf 175° C erhöht, und man gibt während 5 bis 10 Minuten
0,421 Teile 99%iger Schwefelsäure auf 1 Teil der TCB-Flußspat-Auf schlämmung zu. Die Reaktionsgase werden durch einen Wäscher und einen Kondensator
(zur Rückführung von TCB) und dann durch ein HF-Gewinnungssystem, wie im Beispiel 1 für das
kontinuierliche Verfahren beschrieben ist, geleitet. Die Reaktionsmasse wird 60 Minuten auf 175° C gehalten
und dann filtriert. Eine Analyse des Filterkuchens auf Calciumsulfat und Calciumfluorid zeigt
eine 97%ige Umsetzung, bezogen auf den Ca F2-Gehalt
des Flußspats.
Beispiele 3 bis 14
Nach demselben im Beispiel 2 angegebenen allgemeinen
Verfahren wurden Reihenversuche durchgeführt, bei welchen, die Reaktionszeit zwischen 5
und 60 Minuten variiert wurde. Die Reaktionstemperaturen lagen zwischen 125 und 200° C. Die Teilchengröße
des Flußspats variierte zwischen einem Flußspat von durchschnittlich 40 bis 50 μ Teilchengröße
und einem solchen mit einer Teilchengröße von 4 μ. Das Verhältnis von Flußspat zu TCB lag zwischen
0,455 und 0,291. Wie im Beispiel 2 wurde am Ende der jeweiligen Reaktionszeit bei der jeweils angewendeten
Temperatur die Reaktionsmischung filtriert, und der Filterkuchen wurde zur Bestimmung der Umsetzung
des Flußspats analysiert. Die Ergebnisse sind in der Tabelle wiedergegeben.
Zusammenfassung der Ergebnisse der Beispiele 3 | Reaktionszeit Minuten |
Feinheitsgrad des Flußspats |
bis 14 | Umsetzung | |
Beispiel | Temperatur 0C |
10 | 40 bis 50 μ | Verhältnis von Flußspat zu TCB |
81,4 |
3 | 125 | 20 | 40 bis 50 μ | 0,455 | 86,9 |
4 | 125 | 40 | 4μ | 0,425 | 98,8 |
5 | 125 | 5 | 40 bis 50 μ | 0,355 | 84,7 |
6 | 140 | 10 | 40 bis 50 μ | 0,425 | 86,3 |
7 | 150 | 20 | 40 bis 50 μ | 0,425 | 98,8 |
8 | 150 | 40 | 40 bis 50 μ | 0,455 | 96,5 |
9 | 150 | 60 | 40 bis 50 μ | 0,455 | 97,0 |
10 | 150 | 15 | 40 bis 50 μ | 0,455 | 89,0 |
11 | 175 | 60 | 40 bis 50 μ | 0,400 | 99,3 |
12 | 175 | 15 | 40 bis 50 μ | 0,291 | 96,9 |
13 | 200 | 15 | 4μ | 0,425 | 99,6 |
14 | 200 | 0,425 | |||
iO9 599/514
Die Ergebnisse zeigen, daß hohe Umsetzungen bei Temperaturen zwischen 125 und 200° C erzielt werden.
Bei Anwendung von Temperaturen zwischen 100 und 125° C sind die Umsetzungen bei jeder der in der
Tabelle für eine bestimmte Teilchengröße angegebenen Reaktionszeiten niedriger. Die prozentuale Umsetzung
nimmt jedoch mit steigender Reaktionsdauer zu, d. h. nähert sich dem theoretischen Wert an. In der Regel
ist die Umsetzung des Flußspats nach Ablauf einer bestimmten Reaktionszeit um so größer, je kleiner die
Teilchengröße ist. Das Verhältnis von Flußspat zu TCB ist nicht wesentlich. Es kann weitgehend unter
Erzielung im wesentlichen der gleichen Gesamtergebnisse variiert werden. Die vorstehend angegebenen
Verhältnisse zwischen 0,291 und 0,455 entsprechen einem Flußspatgehalt der Aufschlämmung von etwa
22.5 bis 31,3 Gewichtsprozent. Diese Werte wiederum entsprechen einem Calciumsulfatgehalt in der zum
Schluß vorliegenden Aufschlämmung von etwa 39,2 bis 54,5 Gewichtsprozent. Sowohl verdünntere als ao
auch konzentriertere Aufschlämmungen von Flußspat und Calciumsulfat können jedoch erfolgreich verwendet
werden.
Wegen der leichteren Durchrührung der Mischung und Handhabung der zum Schluß anfallenden Calcium- as
sulfataufschlämmung soll der Calciumsulfatgehalt in dieser Endaufschlämmung jedoch weniger als 60 Gewichtsprozent
betragen.
Claims (5)
1. Verfahren zur Herstellung von Fluorwasserstoff, dadurch gekennzeichnet, daß man mindestens
9O°/oige Schwefelsäure mit etwa der stöchiometrischen
Menge eines Alkalifluorids und/oder Erdal'kalifluorids
in Anwesenheit eines chlorierten Benzols als Verdünnungsmittel umsetzt, wobei mindestens 0,67 Teile Verdünnungsmittel auf jeweils
1 Teil des gebildeten Metallsulfats kommen, die Reaktionstemperatur zwischen 100 und 200° C
gehalten und Fluorwasserstoff aus dem Strom der gasförmigen Reaktionsprodukte abgetrennt
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1. dadurch gekennzeichnet,
daß es kontinuierlich durchgeführt wird.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 und 2. dadurch gekennzeichnet, daß als Metallfluorid
Calciumfluorid und als Verdünnungsmittel Trichlorbenzol verwendet wird und eine Reaktionstemperatur zwischen 125 und 175° C zur Anwendung
kommt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß Flußspat verwendet
wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß 0,67 bis 9 Teile Trichlorbenzol
auf jeweils ITeil Metallsulfat zugegen
sind.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
80S 599/514 β.
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DE (1) | DE1037431B (de) |
FR (1) | FR1167859A (de) |
GB (1) | GB799624A (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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-
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- 1956-10-22 GB GB32065/56A patent/GB799624A/en not_active Expired
- 1956-11-21 DE DEP17432A patent/DE1037431B/de active Pending
- 1956-11-28 FR FR1167859D patent/FR1167859A/fr not_active Expired
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