DE19541558A1 - Verfahren zur Reinigung von Lithiumchlorid-Lösungen - Google Patents
Verfahren zur Reinigung von Lithiumchlorid-LösungenInfo
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- C01D—COMPOUNDS OF ALKALI METALS, i.e. LITHIUM, SODIUM, POTASSIUM, RUBIDIUM, CAESIUM, OR FRANCIUM
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- C01D15/04—Halides
Description
Die vorliegende Anmeldung betrifft ein Verfahren zur Reinigung von Lithium
chlorid-Lösungen, insbesondere zur Entfernung unerwünschter Natriumchlorid-Gehalte.
Das Problem der Herstellung natriumarmer Lithiumchlorid-Lösungen ist alt und
immer wieder neuen Problemlösungen zugeführt worden. Diese Bemühungen
wurden im wesentlichen durch die natürliche Vergesellschaftung von Lithium
chlorid und Natriumchlorid und der daraus resultierenden Notwendigkeit zur
Herstellung von natriumarmen oder natriumfreien Lithiumchlorid-Lösungen bzw.
kristallinem, festem Lithiumchlorid angestoßen.
Die bisher vorgeschlagenen Verfahren sind im Regelfall dadurch belastet, daß die
gleichzeitige Abtrennung weiterer Verunreinigungen, wie sie in den natürlichen
Lösungen vorkommen, erreicht werden soll und aus vergleichsweise verdünnten
Lösungen eine Lithiumsalz-Anreicherung erfolgen soll und zudem aufwendig
gestaltet. Die Verfahrensvorschläge umfassen sowohl Fällverfahren (zum Beispiel
als Lithiumcarbonat, US 3 534 751 oder als Lithiumcarboxylat; JP 57 095 826) als
auch Ionenaustauschverfahren (zum Beispiel an Lithiumhydrogentitanat, JP
02 004 442 oder an Aluminat/Harz-Zusammensetzungen, EP 32 563, US
4 159 311, US 4 221 767 und US 4 116 858 oder an basischem Lithium
aluminiumchlorid, WO 94/192 280) und Extraktionsverfahren. Letztere haben den
Nachteil, daß die Hauptkomponente Lithiumchlorid mit nicht unerheblichem Auf
wand aus der zu reinigenden Lösung extrahiert wird, wohingegen die vergleichs
weise kleinen Mengen an Verunreinigung in der Lösung verbleiben. Die Haupt
komponente muß also in großen Mengen in eine eher verdünnte Extraktionsmittel-Phase
überführt und von dort wieder reextrahiert werden.
Diese Nachteile werden bei den in den US-Patentschriften 4 859 343 und
4 929 588 beschriebenen Verfahren (Natrium-Entfernung aus Salzlaugen, insbe
sondere aus Lithiumchloridlösungen mittels Ionenaustausch an Antimonsäure) ver
mieden. Die Verfahren sind geeignet, Spurenmengen (<0,05%) an Natrium aus
Lithiumchloridlösungen nahezu quantitativ zu entfernen. Für die Abtrennung
größerer Mengen an Natrium aus Lithiumchloridlösungen kommen die Verfahren
jedoch wegen der benötigten langen Kontaktzeiten und der geringen Beladungs
kapazität des Ionenaustauschermaterials nicht in Betracht.
Ähnlich aufwendige Problemlösungen ergeben sich, wenn Lithiumchlorid aus zu
rezyklisierenden Organolithium-Verbindungen und deren Lösungen in organischen
Lösemitteln als reine Lithiumchlorid-Lösung wieder gewonnen werden soll, da in
diesen Fällen auch eine Vielzahl organischer Verunreinigungen zu entfernen sind.
Ein weiteres Problem tritt auf, wenn Lithiumchlorid-Lösungen, die Natriumchlorid
enthalten, (beispielsweise aus dem Lithium-Natrium-Ionenaustausch bei der
Herstellung von Lithium-Zeolith-X aus Natrium-Zeolith-X) in möglichst technisch
einfacher, energieschonender und verlustarmer Weise in natriumarme, wiederver
wendbare Lithiumchlorid-Lösung zurückverwandelt werden soll.
Weitere Verfahren beruhen auf der Einengung der Lösung, Auskristallisation des
Natriumchlorids und Wiederverwendung der verbleibenden Mutterlauge. Diese
Verfahren sind insbesondere gegenüber den Fällungs-, Ionenaustausch- und
Extraktionsverfahren einfach durchführbar.
In US-Patent 4 274 834 wird die Erzeugung einer Lithiumchlorid-Lösung mit 43
Gew.-% Lithiumchlorid und mit einem Restgehalt von 0,21 Gew.-%
Natriumchlorid durch nicht näher charakterisiertes Eindampfen und Abfiltrieren
beschrieben, wobei die Lithiumchlorid-Ausbeute 96,6% beträgt. Dieses Verfahren
beruht auf der Tatsache, daß die Löslichkeit von Natriumchlorid in hoch
konzentrierten Lithiumchlorid-Lösungen, insbesondere bei Temperaturen unter
50°C, sehr gering ist. Diese chemisch-physikalischen Zusammenhänge sind sehr
ausführlich in Gmelins Handbuch der Anorganischen Chemie, Band 21, 5.
Auflage, Erg. Bd. 5, Lithium, Seite 2138 bis 2152, beschrieben.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es, ein Verfahren zur Verfügung zu
stellen, das es gestattet, Lithiumchlorid-Lösungen in einfacher Weise zu reinigen,
ohne aufwendige Fällungen durchführen zu müssen oder bei Ionenaustauschver
fahren den Adsorber regenerieren zu müssen bzw. bei Extraktion reextrahieren zu
müssen.
Weiterhin sollte das Reinigungsverfahren dergestalt erfolgen, daß mehr als 99%
des Wertstoffes Lithiumchlorid zurückgewonnen werden.
Eine weitere Aufgabe der Erfindung war es, das bei der Reinigung des Lithium
chlorids anfallende Natriumchlorid in einer Reinheit zu gewinnen, die eine
Wiederverwendung gestattet und die Verbringung auf eine Deponie überflüssig
macht.
Überraschenderweise wurde gefunden, daß in Abhängigkeit der Verfahrensführung
Lithiumchlorid-Lösungen durch Eindampfung mit Ausbeuten von 99% in
technisch einfacher Weise und mit geringem Energieeinsatz, insbesondere von
Natriumchlorid, gereinigt werden kann, wobei als Nebenprodukt ein reines
Natriumchlorid entsteht, das einer Wiederverwertung zugeführt werden kann.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung natriumarmer Lithium
chlorid-Lösungen mit weniger als 0,3 Gew.-% Natriumchlorid, durch Eindampfen
einer waßrigen Lithiumchlorid-Natriumchlorid-Lösung mit einem Lithium/Natrium-Mol
verhältnis von 3 auf eine Lithiumchloridkonzentration von 37 bis 45 Gew.-%
bei Temperaturen von 50°C bis 150°C und bei Drücken von 15 mbar bis
1050 mbar in einer ersten Stufe, Überführung in einen Kristallisator mit einer
Arbeitstemperatur zwischen 30°C und -10°C in einer zweiten Stufe, Abtrennung
des Natriumchlorid-Kristallisates in einer Fest-Flüssig-Trenneinrichtung in einer
dritten Stufe und Entnahme des Filtrates, welches dadurch gekennzeichnet ist, daß
alle Stufen des Verfahrens kontinuierlich durchgeführt werden und daß das in der
dritten Stufe abfiltrierte, grobkörnige, kristalline Natriumchlorid mit Wasser oder
einer Natriumchlorid-Lösung im Gewichtsverhältnis 1 : 0,2-5 gewaschen wird und
das dabei erhaltene Waschfiltrat in die erste Stufe zurückgeführt wird.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann gegebenenfalls mit einer vorgeschalteten
Voreindampfung kombiniert werden, insbesondere wenn die verunreinigte Lithium
chlorid-Lösung sehr verdünnt ist. Dabei wird die verunreinigte Lithiumchlorid-Lösung
vorzugsweise auf eine Konzentration von 10-30 Gew.-% LiCl einge
dampft. Dieser Konzentrationsbereich ist für das erfindungsgemäße Verfahren
besonders geeignet.
Möglich ist auch die Einbeziehung der Voreindampfung in die erste Stufe des
erfindungsgemäßen Verfahrens. Ebenso ist es möglich, die Aufkonzentrierung
verdünnter Lösungen nach anderen Verfahren, wie zum Beispiel durch Solvens
extraktion mit Di-2-ethylhexylphosphat oder Ionenaustausch (EP-A 659 481)
vorzunehmen. Eine solche Vorkonzentrierung ist insbesondere dann bevorzugt,
wenn stark verdünnte Waschwässer, wie zum Beispiel Waschwässer aus dem
Waschprozeß eines fertig ausgetauschten Lithium-Zeolith-X im erfindungsgemäßen
Reinigungsprozeß gereinigt werden sollen.
Vorzugsweise wird die Eindampfung der bereits vergleichsweise konzentrierten
Lösung mit 10-30 Gew.-% Lithiumchlorid in der ersten Stufe in Kristallisatoren
mit externem Zwangsumlauf oder interner Umwälzung und bei unterat
mosphärischem Druck durchgeführt.
Die Arbeitstemperatur des Kristallisators ergibt sich naturgemäß aus dem Siede
punkt der Lösung, der durch die eingestellte Salzkonzentration und durch den
herrschenden Druck bestimmt wird. Bei konstantem Druck eignet sich die
Lösungstemperatur besonders gut als Steuergröße für die Prozeßführung. Beispiels
weise ist zur Erzeugung einer ca. 40 Gew.-%igen, wäßrigen Lösung von Lithium
chlorid mit 1 mol% Natriumchlorid als Verunreinigung bei Normaldruck
(1013 mbar) eine Siedetemperatur von 139°C, bei 950 mbar eine Temperatur von
136°C einzustellen.
Das Zwischenprodukt dieser ersten Eindampfungsstufe aus 37-45%iger Lithium
chlorid-Lösung und darin suspendiertem Natriumchlorid wird in einen Kristalli
sator mit einer Arbeitstemperatur zwischen 30°C und -10°C und vorzugsweise mit
zwangsweise bewegtem Inhalt überführt, wobei die Bewegung durch Rührer
und/oder Pumpen erzeugt wird. Die Wärmeabfuhr wird vorzugsweise über Kühl
flächen bewirkt.
Die Abtrennung des Natriumchlorids in der dritten Verfahrensstufe kann derart
erfolgen, daß die Gesamtheit des Inhalts des Kristallisators entnommen und einer
Fest-Flüssig-Trennvorrichtung zugeführt wird und daß dort als Filtrat eine prak
tisch natriumfreie Lithiumchlorid-Lösung mit 0,3% Natriumchlorid gewonnen
wird. Die Abtrennung kann aber auch derart erfolgen, daß dem Kristallisator aus
einer beruhigten Zone eine Lithiumchlorid-Lösung mit 0,3% Natriumchlorid und
gleichzeitig eine an Natriumchlorid-Kristallen angereicherte Suspension am Boden
des Kristallisators entnommen wird und nur dieser letztgenannte Teil einer Fest-
Flüssig-Trennvorrichtung zugeführt wird. Im letztgenannten Fall kann in der Fest-
Flüssig-Trennvorrichtung eine weitere Menge natriumarme Lithiumchlorid-Lösung
in Form eines Filtrats als Produkt gewonnen werden. Es ist in diesem Falle aber
auch möglich, in vereinfachter Weise den Anteil Lithiumchlorid-Lösung, der mit
dem Natriumchlorid am Boden des Kristallisators entnommen wird, einer vierten
Verfahrensstufe der Natriumchlorid-Waschung zuzuschlagen und diesen Teil
Lithiumchlorid-Lösung gemeinsam mit der Waschlösung abzuführen und der
ersten Verfahrensstufe wieder zuzuführen. Die Fest-Flüssig-Trennvorrichtung in
der dritten Verfahrensstufe kann ein vollkontinuierlich arbeitender Apparat, wie
z. B. verschiedene Zentrifugentypen oder Filter, wie z. B. Bandfilter, oder aber ein
intermittierend kontinuierlich arbeitender Apparat, wie z. B. eine Stülpfilterzentri
fuge, sein. Im letztgenannten Fall wird die Lithiumchlorid-Lösung mit suspen
diertem Natriumchlorid dem Kristallisator der zweiten Verfahrensstufe taktweise
entnommen.
In der vierten Verfahrensstufe wird das aus der dritten Verfahrensstufe abgetrennte
Natriumchlorid mit Wasser, dessen Temperatur zwischen 0 und 100°C, vorzugs
weise zwischen 10 und 50°C, liegen kann, im Gewichtsverhältnis 1 : 0,2-5, oder
vorzugsweise mit der gleichen Menge einer wäßrigen Lösung von Natriumchlorid,
besonders bevorzugt in konzentrierter Form, gewaschen. Vorteilhafterweise wird
die vierte Verfahrensstufe im gleichen Apparat ausgeführt wie die dritte Verfah
rensstufe, bei den intermittierend kontinuierlich oder taktweise arbeitenden Appa
raten zeitlich versetzt, bei den vollkontinuierlich arbeitenden Apparaten räumlich
versetzt, so daß die getrennte Gewinnung von natriumarmer Lithiumchlorid-Lösung
als Endprodukt einerseits und von stark natriumhaltiger Waschlösung
andererseits jederzeit gewährleistet ist. Das ausgewaschene Natriumchlorid ist
praktisch rein und kann demzufolge einer Weiter- und Wiederverwendung
zugeführt werden, insbesondere kann ein Teil des Natriumchlorids zur Herstellung
der natriumchloridhaltigen Waschlösung dienen. Die angefallene Waschlösung
wird mit der zu reinigenden Ausgangslösung bzw. mit der vorkonzentrierten,
natriumchloridhaltigen Lithiumchlorid-Lösung gemischt und so wieder in die erste
Verfahrensstufe gegeben.
Besonders vorteilhaft wird das erfindungsgemäße Verfahren in Kombination mit
der Herstellung von Lithium-Zeolith-X aus Natrium-Zeolith-X durch Ionenaus
tausch mit Lithiumchlorid-Lösung ausgeübt. Sowohl beim Ionenaustausch an
Natrium-Zeolith-X-Pulver wie auch an Natrium-Zeolith-X enthaltenden Granalien
ist zur Vervollständigung des Ionenaustausches auf über 90% (d. h. 90%iger Aus
tausch des Natriums gegen Lithium) ein Überschuß an Lithiumchlorid-Lösung ein
zusetzen, so daß als Ablauflösung eine Lithiumchlorid-Lösung mit Natriumchlorid
als Verunreinigung resultiert. Eine Lithiumchlorid-Rückgewinnung ist aus Kosten
gründen unumgänglich. Um den Aufwand für die Reinigung der mit Natrium
chlorid verunreinigten Lithiumchlorid-Lösung, insbesondere den Energieaufwand
für die Eindampfung, gering zu halten, werden für den Ionenaustausch vergleichs
weise konzentrierte Lösungen von Lithiumchlorid eingesetzt, entsprechend
konzentriert ist die Ablauflösung. Die beim Waschen des fertig
ausgetauschten
Lithium-Zeolith-X zur Entfernung anhaftender Lithiumchlorid-Lösung anfallenden
Waschwässer sind in ihren ersten Fraktionen ausreichend konzentriert, um ohne
Vorbehandlung zusammen mit der vorbeschriebenen Lithiumchlorid/Natrium
chlorid-Lösung aufbereitet zu werden. Waschwasser-Fraktionen mit sehr geringen
Lithiumchlorid-Gehalten werden entweder verworfen oder nach einer Vorkonzen
trierung, wie bereits zuvor ausgeführt, dem erfindungsgemäßen Verfahren zuge
führt. Das Verhältnis Lithiumchlorid zu Natriumchlorid in der Ablauflösung ist
von mehreren Faktoren abhängig. Im allgemeinen ist die Ablauflösung aus einem
Ionenaustausch am Pulver natriumreicher als die Ablauflösung aus einem Ionenaus
tausch an Granalien. Im letztgenannten Fall liegt das molare Lithium
chlorid/Natriumchlorid-Verhältnis in der Regel über 10. Beim Austausch an Pulver
kann besagtes Verhältnis unter 10 sinken. Wird das Zeolith-Pulver im Gegenstrom
zur Lithiumchlorid-Lösung geführt und die gebrauchte, nunmehr mit Natrium
chlorid verunreinigte Lithiumchlorid-Lösung aus einer Stufe mit bereits erreichtem
höheren Austauschgrad in einer Stufe mit niedrigerem Austauschgrad erneut ver
wendet, so kann in Abhängigkeit von der Stufenzahl das besagte Verhältnis bis auf
ca. 3 zurückgehen, ohne daß vom angestrebten hohen Austauschgrad von über
90% (z. B. 98%) abgewichen werden muß. Auch bei Gegenstromführung der
ionenauszutauschenden Granalien sinkt das Li : Na-Verhältnis auf Werte unter 10.
Das Produkt des erfindungsgemäßen Verfahrens, die natriumarme, 37-45%ige
Lithiumchlorid-Lösung kann als solche oder nach Verdampfen des Wassers als
festes, kristallines Lithiumchlorid verwendet werden. Die Lösung kann aber auch
nach Verdünnung auf die passende Konzentration in den oben beschriebenen
Prozeß des Lithium-Natrium-Ionenaustausches an einem Natrium-Zeolith-X wieder
eingesetzt werden. Dabei kann ein gemeinsamer Einsatz zusammen mit frisch
zugeführtem Lithiumchlorid - entsprechend der in den Lithium-Zeolith-X einge
bauten Menge Lithium - erfolgen. Bei mehrstufiger Verfahrensführung im Gegen
strom, wie weiter oben beschrieben, kann nach einer ersten, mit frischer, zuge
führter Lithiumchlorid-Lösung betriebenen Austauschstufe am höchst ausge
tauschten Zeolith-Material ein Einsatz gemeinsam mit der noch eher natriumarmen
Ablauflösung der zuvor genannten ersten Austauschstufe in einer nachfolgenden,
noch weniger gegen Lithium ausgetauschen Stufe stattfinden. Der Lithium-
Natrium-Ionenaustausch am Pulver wird vorzugsweise kontinuierlich betrieben, an
Granalien vorzugsweise taktweise-kontinuierlich ("simulated moving bed").
Die Erfindung soll anhand der nachfolgenden Beispiele näher erläutert werden.
In einen Swenson-Zwangsumlaufkristallisator werden konstant und kontinuierlich
pro Stunde 248 kg einer wäßrigen Lösung von Lithiumchlorid (15,0 Gew.-%) und
Natriumchlorid (5,2 Gew.-%) eingespeist. Der Verdampfer wird bei 85°C und
einem Druck von 150 mbar betrieben. Die dem Wärmeaustauscher zugeführte
Menge an 6 bar-Dampf wird derart geregelt, daß die Temperatur im Kristallisator
konstant bleibt. Die entstehende Suspension aus aufkonzentrierter Lithiumchlorid
lösung und auskristallisiertem Natriumchlorid wird kontinuierlich der Verdamp
fungsstufe entnommen und einem Kühlkristallisator zugeführt. Der Inhalt des
Kühlkristallisators wird im Kreislauf durch einen wassergekühlten, externen
Wärmetauscher gepumpt, wobei sich die Suspension auf 18°C abkühlt. Nach
Kristallisation des infolge der eingetretenen Übersättigung nicht mehr löslichen
Natriumchlorids wird die abgekühlte Suspension kontinuierlich aus dem Kristalli
sator entnommen und auf ein Vakuumbandfilter gegeben. Das Vakuumbandfilter
ist in eine Trennzone und eine Wasch- bzw. Trocknungszone unterteilt. In der
Trennzone wird die Lithiumchlorid-Lösung vom grobkörnigen Natriumchlorid
kristallisat abgetrennt und als gereinigtes Filtrat gewonnen. In der Waschzone wird
der gebildete Filterkuchen aus Natriumchloridkristallen mit konzentrierter Natrium
chloridlösung im Gewichtsverhältnis 1 : 0,5 gewaschen. Das Filtrat der Waschzone
wird in den Verdampfungskristallisator zurückgeführt. Unter stabilen Betriebsbe
dingungen werden stündlich 91,8 kg gereinigter Lithiumchloridlösung und 19,2 kg
(Trockengewicht) Filterabwurf erhalten. Die mittels Atomabsorptionsspektroskopie
(AAS) durchgeführte Analyse einer typischen Lösungsprobe ergibt 40,4% LiCl
und 0,20% NaCl. Der Filterabwurf besteht typischerweise aus 99,8% Natrium
chlorid und 0,2% Lithiumchlorid und kann zum Beispiel direkt in der Chlor-
Alkali-Elektrolyse eingesetzt werden. Bringt man die im Filterabwurf enthaltene
LiCl-Menge als Verlust in Ansatz, so ergibt sich eine Ausbeute an gereinigtem
Lithiumchlorid von 99,9%.
Es wird wie in Beispiel 1 vorgegangen. Das abgetrennte Kristallisat wird jedoch
nach Abtrennung der Lösungsphase auf dem Bandfilter mit Wasser (0,5 kg pro kg
Kristallisat) gewaschen. Durchschnittlich werden pro Stunde 13,1 kg Filterabwurf
erhalten. Die Analyse des getrockneten Materials ergibt 97,0% NaCl und 3,0%
LiCl. Aus der im Filterabwurf enthaltenen LiCl-Menge berechnet sich die Aus
beute an gereinigtem Lithiumchlorid zu 99,0%.
Claims (4)
1. Verfahren zur Herstellung natriumarmer Lithiumchlorid-Lösungen mit
weniger als 0,3 Gew.-% Natriumchlorid durch Eindampfen einer wäßrigen
Lithiumchlorid/Natriumchlorid-Lösung mit einem Lithium/Natrium-Molver
hältnis von 3 auf eine Lithiumchlorid-Konzentration von 37-45 Gew.-%
bei Temperaturen zwischen 50°C und 150°C und Drücken von 15 mbar bis
1050 mbar in einer ersten Stufe, Überführung in einen Kristallisator mit
einer Arbeitstemperatur zwischen 30°C und -10°C in einer zweiten Stufe,
Abtrennung des Natriumchlorid-Kristallisats in einer Fest-Flüssig-Trennein
richtung in einer dritten Stufe und Entnahme des Filtrats, dadurch gekenn
zeichnet, daß alle Stufen des Verfahrens kontinuierlich durchgeführt
werden und daß das in der dritten Verfahrensstufe abfiltrierte, grobkörnige,
kristalline Natriumchlorid in einer vierten Stufe mit Wasser oder wäßriger
Natriumchloridlösung gewaschen wird und das dabei erhaltene Waschfiltrat
in die erste Verfahrensstufe zurückgeführt wird und daß der Kristallisator
in der ersten und zweiten Stufe mit bewegter Flüssigphase oder Suspension
betrieben wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß vor der ersten
Stufe die wäßrige Lithiumchlorid/Natriumchlorid-Lösung einer Vorein
dampfung unterworfen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Waschung des abfiltrierten Natriumchlorids mit Wasser, bevorzugt mit
wäßriger Natriumchloridlösung im Gewichtsverhältnis 1 : 0,2-5, besonders
bevorzugt mit gesättigter Natriumchloridlösung im Gewichtsverhältnis
0,4 : 2, erfolgt.
4. Verwendung der nach den Ansprüchen 1 bis 3 hergestellten natriumarmen
Lithiumchlorid-Lösung beim Lithium-Natrium-Ionenaustausch an Natrium-Zeolith
X zu Lithium-Zeolith X.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1995141558 DE19541558A1 (de) | 1995-11-08 | 1995-11-08 | Verfahren zur Reinigung von Lithiumchlorid-Lösungen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1995141558 DE19541558A1 (de) | 1995-11-08 | 1995-11-08 | Verfahren zur Reinigung von Lithiumchlorid-Lösungen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19541558A1 true DE19541558A1 (de) | 1997-05-15 |
Family
ID=7776885
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1995141558 Withdrawn DE19541558A1 (de) | 1995-11-08 | 1995-11-08 | Verfahren zur Reinigung von Lithiumchlorid-Lösungen |
Country Status (1)
Country | Link |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |