DE938964C - Verfahren zur Rueckgewinnung von Bortrifluorid und wasserfreier Flusssaeure aus waesserigen Loesungen - Google Patents

Verfahren zur Rueckgewinnung von Bortrifluorid und wasserfreier Flusssaeure aus waesserigen Loesungen

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DE938964C
DE938964C DEH18265A DEH0018265A DE938964C DE 938964 C DE938964 C DE 938964C DE H18265 A DEH18265 A DE H18265A DE H0018265 A DEH0018265 A DE H0018265A DE 938964 C DE938964 C DE 938964C
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hydrofluoric acid
boron trifluoride
tetrafluoride
salt
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DEH18265A
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Gerhard Dr-Ing Rohlffs
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Harpener Bergbau AG
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Harpener Bergbau AG
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01BNON-METALLIC ELEMENTS; COMPOUNDS THEREOF; METALLOIDS OR COMPOUNDS THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASS C01C
    • C01B7/00Halogens; Halogen acids
    • C01B7/19Fluorine; Hydrogen fluoride
    • C01B7/191Hydrogen fluoride

Description

  • Verfahren zur Rückgewinnung von Bortrifluorid und wasserfreier Flußsäure aus wässerigen Lösungen Gewisse organische Reaktionen, die in Gegenwart sogenannter Friedel - Crafts -Katalysatoren (AIC13, ZnCl, u. dgl.) verlaufen, lassen sich bekanntlich vorteilhaft auch mit Hilfe von Bortrifluorid mit oder ohne Zusatz von Flußsäure durchführen, z. B. Alkyhexungen aromatischer Verbindungen, Anlagerungen von Blausäure, Kohlenoxyd und ähnlichen Verbindungen an aromatische Kerne u. dgl. In vielen Fällen sind auf Grund der großen Beständigkeit der sich dabei bildenden Komplexverbindungen der Reaktionsprodukte mit Bortrifluorid und gegebenenfalls Flußsäure erhebliche Mengen der Katalysatoren für einen vollständigen Umsatz erforderlich. In solchen Fällen ist die wirtschaftliche Durchführbarkeit einer derartigen Reaktion abhängig von der weitgehenden Rückgewinnung dieser Hilfsstoffe. Bei manchen Reaktionen gelingt es, durch Erhitzen der Reaktionsprodukte und Abtreiben die leichtflüchtigen Katalysatoren Bortrifluorid und gegebenenfalls Flußsäure zurückzugewinnen. Wenn jedoch die hergestellten organischen Verbindungen in Gegenwart der erwähnten Katalysatoren zu Folgereaktionen neigen, werden befriedigende Ausbeuten nur erhalten, wenn die katalytisch wirksamen Stoffe bei niedriger Temperatur, z. B. o°, mit Lösungsmitteln entfernt werden, vorzugsweise mit Wasser. Als Nebenprodukte werden dann- vorzugsweise wässerige Lösungen der Katalysatoren erhalten, die auf wasserfreies Bortrifluorid und Flußsäure zu verarbeiten sind.
  • Es sind verschiedene Verfahren zum Aufarbeiten wässeriger Lösungen von Bortrifluorid bekanntgeworden. So hat man schon durch Ausfällen die in der Lösung entstandene Borfluorwasserstoffsäure in Form von Salzen des Kaliums, Rubidiums oder Caesiums gewonnen, die dann durch Schwefelsäure wieder auf Bortrifluorid verarbeitet werden muß. Dabei sollen etwa 75 °/a des in der wässerigen Lösung enthaltenen Bortrifluorids rückzugewinnen sein.
  • Es ist auch schon darauf hingewiesen worden, daß sich wasserfreies- Bortrifluorid aus einer wässerigen Lösung des Borfluoridhydrates gewinnen läßt, wenn man das Borfluoridhydrat durch Zugabe von Calciumfluorid in das Calciumbortetrafluorid überführt und dieses durch Austreiben des Wassers isoliert. Das Calciumbortetrafluorid soll sich dann bei Temperaturen von 30o bis 5oo° in Flußspat und Bortrifluorid spalten lassen.
  • Es wurde.festgestellt, daß der stark hygroskopische Charakter dieses Tetrafluorids die völlige Entfernung des Wassers sehr erschwert. 'Überdies führen' die genannten Verfahren nicht zum Ziel bei der Aufarbeitung wässeriger Lösungen, die sowohl Bortrifluörid als auch Flußsäure enthalten. Auch scheiden aus wirtschaftlichen Gründen solche Verfahren- aus, die zu lästigen Nebenprodukten wie Gips fühen oder nur eine teilweise Rückgewinnung der beiden Katalysatoren gestatten. Das Ziel der Erfindung geht dahin, aus wässerigen Lösungen, - die Bortrifluorid und Flußsäure enthalten und die z. B. bei der Zersetzung und Extraktion eines Reaktionsgemisches erhalten werden, das aus Lösungsmittel, aromatischem Aldehyd, Flußsäure, Bortrifluorid und Wasser besteht, die beiden katalytisch wirkenden Substanzen als wasserfreies Bortrifluorid und wasserfreie FIußsäure getrennt und praktisch quantitativ zurückzugewinnen.
  • Das Verfahren arbeitet in zwei Stufen. In einer ersten Verfahrensstufe wird der wässerigeri'Lösung, die Bortrifluorid und Flußsäure enthält, ein Erdalkalisalz der Flußsäure, vorzugsweise des Bariums und Strontiums. zugegeben und auf diese Weise beispielsweise Bariumbortetrafluorid bzw. die entsprechende Strontiumverbindung gebildet, die' in der Flüssigkeit in Lösung geht; durch Abtreiben der Flüssigkeit wird das Tetrafluorid isoliert: das trockene Salz läßt sich durch Erhitzen in die Ausgangsstoffe - Bariumfluorid und Bortrifluorid - zerlegen.
  • Die abgetriebene Flüssigkeit ist eine. wässerige Flußsäurelösung. Zu dieser wird in der zur Bindung der Flußsäure erforderlichen Menge ein Alkalifluorid gegeben und dadurch das Alkalibifl.uorid-gebildet. Die verbleibende Flüssigkeit, die im wesentlichen aus Wasser besteht, wird abgetrieben und das eingedampfte Bifluorid durch Erhitzen in wasserfreie Flußsäure einerseits und Alkalifluorid andererseits zerlegt.
  • Beide Verfahrensstufen verlaufen analog: sowohl das Erdalkalisalz, z. B. Bariumfluorid, als auch das Alkalisalz, z. B. Natriumfluorid, liegen in fester Form vor und werden feinkörnig der Lösung zugegeben. Die gebildeten Stoffe, nämlich das Tetrafluorid bei der ersten Stufe, das Bifluorid bei der zweiten Stufe, sind in Wasser löslich. Die Reaktionen zur Bildung des Tetraflüorids und des Bifluorids verlaufen verhältnismäßig langsam, müssen also in Reaktionsgefäßen durchgeführt werden, in denen die Flüssigkeit dauernd umgewälzt und gleichzeitig erhitzt wird. Ist die Flüssigkeit abgetrieben, so verbleibt in beiden Fällen ein trockenes Sal, von dem der als Katalysator wirksame Bestandteil,- das Bortrifluorid und die Flußsäure, gasförmig, der Zusatzstoff, nämlich das Erdalkaliflüorid und das Alkalifluorid, in fester Form gewonnen werden. Die beiden erstgenannten Stoffe sind erneut für den Rückgewinnungsprozeß verwendbar; die beiden zweitgenannten Stoffe werden dem Hauptprozeß erneut als Katalysatoren zugeführt. Die Rückgewinnung ist so vollständig, daß nur mit einem geringen ständigen Verbrauch an Bortrifluorid und Flußsäure zu rechnen ist. Auch die unvermeidlichen Verluste an den Katalysatoren können bei dem neuen Verfahren gedeckt werden, ohne daß es erforderlich ist, die reinen Substanzen -wasserfreies Bortrifluorid und wasserfreie Flußsäure - zu kaufen. Vielmehr genügt es, die im Handel übliche Borsäure. und wässerige Flußsäure in solcher Menge in das- Verfahren einzuführen, wie es zur Deckung der Katalysatorenverluste erforderlich ist.
  • Die wässerige Lösung, die z. B. bei der Zersetzung von Komplexverbindungen aromatischer Aldehyde mit BF;, und HF anfällt, hat einen Gesamtsäuregehalt von 2o bis 40 °/o. Dieser Lösung muß das Erdalkalifluorid, vorzugsweise Bariumfluorid, das in fester Form vorliegt, vorzugsweise pulverförmig, in äquivalenter Menge - berechnet auf Borfluoridwasserstoffsäure -zugegeben werden. Die Zugabe erfolgt vorzugsweise in einem Rührwerk, das auf eine Temperatur von etwa i5o° erhitzt ist. Dabei entweicht wässerige Flußsäure, die in einem Kühler` niedergeschlagen wird.
  • Die Rührwerkapparatur wird zweckmäßig aus Kohlenstoffsteinen hergestellt, insbesondere solchen, die mit Kunstharz imprägniert sind, ebenso die Kondensationseinrichtung-für die entweichende Flußsäure. Da die Reaktion zwischen dem Erdalkalifluorid und dem Bortrifluorid längere Zeit in Anspruch nimmt, empfiehlt es sich, gemäß der weiteren Erfindung, während der Reaktion und der Verdampfung mit einer Hilfsflüssigkeit zu arbeiten, die mit Wasser und verdünnter Flußsäure nicht mischbar, in der das gebildete Tetrafluorid aber nicht lösbar ist. Vorzugsweise liegt der Siedepunkt dieser Hilfsflüssigkeit so niedrig, daß sie mit den Dämpfen übergeht; in diesem Falle kann die Menge der Hilfsflüssigkeit gering gehalten werden, indem die dampfförmige, mit übergehende und darauf gekühlte und von der wässerigen Lösung geschiedene Hilfsflüssigkeit ständig in das Reaktionsgefäß zurückgeführt wird: Die Trennung der Hilfsflüssigkeit von der wässerigen Lösung und die Isolierung des gebildeten Tetrafluorids von der wässerigen Flußsäure, ,gestaltet sich besonders einfach dann, wenn die Wichte der Hilfsflüssigkeit beträchtlich höher als i liegt...
  • Als Hilfsflüssigkeit-haben sich bei dem neuen Verfahren insbesondere Chlorkohlenwasserstoffe, in erster Linie Chlorbenzol, bewährt.
  • Zumal bei Verwendung einer Hilfsflüssigkeit läßt sich die erste Verfahrensstufe auch semikontinuierlich oder kontinuierlich durchführen. Der von der wässerigen Flußsäure und natürlich auch von der Hilfsflüssigkeit isolierte Rückstand ist bei der ersten Stufe reines Bariumbortetrafluorid bzw. Strontiumtetrafluorid. In diesem Salz ist die Gesamtmenge des vorher an den Aldehydkomplex gebundenen Bortrifluorids enthalten. Das Tetrafluorid wird in einer vorzugsweise gasbeheizten Apparatur, z. B. einem Drehrohr, bei einer Temperatur von q.oo bis q.50° abgeröstet; die Apparatur ist vorzugsweise nickelplattiert: dabei zersetzt sich das Tetrafluorid quantitativ, das Bortrifluorid entweicht gasförmig. Um es von fremden Gasen, z. B. Luft, zu befreien, wird es zunächst in einer geeigneten Waschflüssigkeit absorbiert, aus der Absorptionslösung wird dann das Trifluorid wieder abgetrieben und in einem Gasbehälter wieder aufgefangen. Es steht für weitere Umsetzungen bereit. Die Verluste an Trifluorid sind äußerst gering. Als Absorptionslösung hat sich Methylphenyläther (Anisol) bewährt.
  • Die in der ersten Verfahrensstufe übergehenden, aus Wasser und Flußsäure bestehenden Dämpfe werden nach ihrer Kühlung - bei Verwendung einer Hilfsflüssigkeit nach Abscheiden von dieser -in einem Reaktionsgefäß behandelt, in dem das Alkalisalz, vorzugsweise Natriumfluorid oder Kaliumfluorid, in fester Form zugegeben wird. Die Menge berechnet sich nach dem Flußsäuregehalt der zu behandelnden wässerigen Lösung. Auch diese Reaktion, nämlich die Bildung des Alkalibifluorids, vollzieht sich verhältnismäßig langsam, so daß der Reaktor zweckmäßig mit einem Rührwerk ausgestattet wird. Auch diese Lösung wird zweckmäßig - wie bei der ersten Verfahrensstufe -auf einer Temperatur von 15o° gehalten. Auch hier ist die Verwendung einer Hilfsflüssigkeit, z. B. eines Chlorkohlenwasserstoffs, vorteilhaft, die bei semikontinuierlichem Betrieb im Kreislauf geführt wird. Wird die Flußsäure restlos abgebunden, so besteht das Destillat praktisch nur aus Wasser, das ablaufen kann. Das Erhitzen des gebildeten Allkalibifluorids muß so lange erfolgen, bis dieses in trockener, pulvriger Form vorliegt.
  • Auch die weitere Behandlung dieses Bifluorids erfolgt ganz ähnlich wie die des Tetrafluorids. Es wird bei etwa 40o° abgeröstet. Dabei zerfällt das Bifluorid quantitativ in einen festen Rückstand, das Alkalifluorid, und in die gasförmig abziehende Flußsäure. Die Flußsäure wird durch eine Sole indirekt gekühlt, die eine Temperatur von beispielsweise -io° hat, und in einer Vorlage flüssig gesammelt; sie kann ohne erneute Destillation wieder für die obenerwähnten Umsetzungen verwendet werden. Das abgeröstete Alkalifluorid wird wieder in den Rückgewinnungsprozeß gegeben. Auch für das Abrösten des Bifluorids finden zweckmäßig nickelplattierte Apparaturen Anwendung.
  • Die bei der ersten Verfahrensstufe zur Anwendung kommenden Apparate sind in der Zeichnung schematisch dargestellt.
  • Auf dieser stellt i den Vorratstank dar, in dem die von der Synthese stammende 2o- bis 4o°/oige Mischsäure, die Borfluorwasserstoffsäure und Flußsäure enthält, gesammelt wird. Sie wird bei der dargestellten Anlage kontinuierlich dem Reaktor und Verdampfer 2 zugeführt, der mit einem Rührwerk und mit einem Heiz- und Kühlmantel versehen ist. In dem Vorratsgefäß 3 befindet sich trockenes, pulverförmiges Bariumfluorid, das in einer Menge dauernd in den Reaktor 2 gegeben wird, die der zugegebenen Menge an Borfluorwasserstoffsäure entspricht. Im unteren Teil des Reaktors 2 befindet sich die Hilfsflüssigkeit, nämlich Chlorbenzol, die eine höhere Wichte als die Flußsäurelösung hat und sich mit dieser nicht mischt. Bei der Reaktion in der oberen Flüssigkeitsschicht des Reaktors wird das Bariumbortetrafluorid gebildet, das in die Hilfsflüssigkeit absinkt und darin mit Hilfe des Rührwerks in Suspension gehalten wird. Die Arbeitsbedingungen des Reaktors werden so eingestellt, daß aus diesem ein Dampfgemisch. entweicht, das etwa 3o bis 40 °/o Flußsäure (verdünnt) und 6o bis 7o °/o Chlorbenzol enthält. Dieses Dämpfegemisch wird im Kondensator q. verflüssigt, in der Scheideflasche 5 getrennt. Die verdünnte Flußsäure gelangt in den Vorratstank 6. Das unten aus der Scheideflasche 5 abgezogene Chlorbenzol wird mittels der Pumpe 7 über den Erhitzer 8 in den Reaktor 2 zurückgegeben. Es wird so lange wässerige Lösung aus dem Tank i und Bariumfluorid aus dem Vorratsgefäß 3 in den Reaktor gegeben, bis die darin befindliche Badflüssigkeit etwa 30()/, des Tetrafluorids in Suspension enthält. Alsdann wird auf einen zweiten (nicht dargestellten) Reaktor umgeschaltet. Der Inhalt des Reaktors 2 wird alsdann gekühlt und in das Filter 9 abgelassen. Die Hauptmenge der Badflüssigkeit scheidet sich hier ab und wird zum Vorratsbehälter io für Chlorbenzol zurückgegeben. Der Reaktor wird mit weiterem Chlorbenzol gespült. Der abgenutschte Niederschlag von Bariumbortetrafluorid gelangt vom Filter 9 in die Trockentrommel ii, wo die Reste des Chlorbenzols ausgetrieben werden, die nach Kondensation ebenfalls in den Behälter io gelangen. Das völlig trockene Tetrafluorid wird in dem Drehofen 12 bei etwa 45o° zersetzt. Durch die Leitung 1q. zieht gasförmiges Bortrifluorid ab, das, gegebenenfalls nach einer Wäsche mit Anisol, der Synthese wieder zugeführt wird. Das in fester Form anfallende Bariumfiuorid wird im Behälter 13 gesammelt und von dort nach Kühlung in den Vorratsbehälter 3 zurückgegeben und erneut verwendet.
  • Die Weiterverarbeitung der im Vorratstank 6 gesammelten verdünnten Flußsäure in der zweiten Verfahrensstufe erfolgt mittels einer Apparatur, die im wesentlichen die gleichen Elemente umfaßt, die für die Darstellung wasserfreien Bortrifluorids beschrieben wurden. Die verdünnte Flußsäure wird in einen beheizten Reaktor gegeben und mit ihr zusammen in äquivalenter Menge - auf die Flußsäure berechnet -beispielsweise Natriumfluorid in fester Form. Auch die Anwendung einer Hilfsflüssigkeit, wie Chlorbenzol, ist hier empfehlenswert. Dieses wird mit dem übergehenden Wasser verdampft, mit diesem zusammen gekühlt und nach Scheidung von demselben über eine Pumpe und einen Kühler in den Reaktor zurückgegeben. Nach genügender Anreicherung des Chlorbenzols an darin suspendiertem Alkalibifluorid wird die Lösung abgezogen, das Chlorbenzol durch Filtrieren getrennt, das Bifluorid ausgedampft und durch Rösten in wasserfreie Flußsäure (gasförmig) und Alkalifluorid (fest) zerlegt. Das Alkalifluorid steht für erneute Verwendung bei der Rückgewinnung zur Verfügung. Ausführungsbeispiel iooo Gewichtsteile Säure aus der Spaltung eines synthetischen Aldehydkomplexes mit Borfluorid und Flußsäure, enthaltend 22o Teile Bortrifluorid und 211 Teile Flußsäure, wurden in einem Zeitraum von 2 Stunden dem Reaktor zusammen mit 330 Teilen BaF2 (pulverförmig) zugeführt. Als Hilfsflüssigkeit wurden 1500 Teile siedendes Chlorbenzol vorgelegt. Nach Unterbrechen der Säure- und Salzzufuhr wurde noch etwa 30 Minuten weiter unter Rückführung der Hilfsflüssigkeit erhitzt. Die entweichende wässerige Flußsäure wurde kondensiert und in Ballons aus Polyäthylen aufgefangen. Der vom Chlorbenzol abfiltrierte Niederschlag wurde in einer nickelplattierten Retorte auf 15o° erhitzt, zum Schluß unter Durchleiten eines geringen Luftstromes. Dann wurde die Temperatur der Retorte langsam auf q50° erhöht. In einem nachgeschalteten Wäscher wurden an iooo Teile Anisol 215 Gewichtsteile Borfluorid absorbiert, die etwa 97,5 °/o der in der eingesetzten Säure vorhandenen Menge entsprachen. In dem abgerösteten Bariumfluorid wurden noch etwa q. Gewichtsteile Bortrifluorid durch Borbestimmung analytisch ermittelt.
  • In den Polyäthylenvorlagen waren 763 Gewichtsteile wässeriger Flußsäure mit einer Konzentration von 26,q.0/, enthalten, entsprechend Zoo Gewichtsteilen HF. Die Verarbeitung dieserSäure mit etwa 65oTeilen Natriumfluorid (pulverförmig) in der beschriebenen Weise ergab nach der Zersetzung des Natriumbifluorids bei etwa 35o° 198 Teile wasserfreie Flußsäure, entsprechend 94,5 °/, der eingesetzten Mengen.

Claims (7)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Rückgewinnung von Bortrifluorid und wasserfreier Flußsäure aus wässerigen Lösungen, dadurch gekennzeiclihet, daß in einer ersten Verfahrensstufe durch Zugabe eines Bariumsalzes bzw. Strontiumsalzes Bariumbortetrafluorid bzw. die entsprechende Strontiumverbindung gebildet, dieses durch Abtreiben der Flüssigkeit isoliert und das trockene Salz durch Erhitzen in die Ausgangsstoffe zerlegt wird, während in einer zweiten Verfahrensstufe aus der bei der Isolierung des Salzes übergehenden wässerigen Flußsäurelösung durch Zugabe eines Alkalifluorids das Alkalifluorid gebildet und dieses Salz nach Trennung vom Wasser wieder in Flußsäure und Alkalifluorid zerlegt wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Reaktion mit den festen Fluoriden und das Erhitzen der Lösung in der ersten und/oder zweiten Verfahrensstufe in Anwesenheit einer Hilfsflüssigkeit erfolgt, die mit Wasser und verdünnter Flußsäure nicht mischbar und in der das Tetrafluorid bzw. Bifluorid nicht lösbar ist.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 2 unter Verwendung einer Hilfsflüssigkeit, die mit der verdampfenden Lösung übergeht, dadurch gekennzeichnet, daß -die gekühlte und von der Lösung geschiedene Hilfsflüssigkeit ständig in das Reaktionsgefäß zurückgeführt wird. q..
  4. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Hilfsflüssigkeit eine beträchtlich höhere Wichte als 1 hat.
  5. 5. -Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis q., dadurch gekennzeichnet, daß als Hilfsflüssigkeit ein Chlorkohlenwasserstoff, vorzugsweise Chlorbenzol, dient.
  6. 6. Verfahren nach einem der Ansprüche i bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausgangsstoffe -Erdallkalisalze und Alkalifluoride - nach ihrer Isolierung erneut benutzt werden.
  7. 7. Verfahren nach einem der Ansprüche i bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das bei dem Erhitzen des Tetrafluorids rückgewonnene gasförmige Bortrifluorid in einer Waschflüssigkeit absorbiert, dadurch von Fremdgasen, z. B. Luft, getrennt und darauf durch Erwärmen aus der Waschflüssigkeit abgetrieben wird. B. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß als Waschflüssigkeit Methylphenyläther (Anisol) dient. g. Verfahren nach einem der Ansprüche i bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß es im ganzen oder in einzelnen Stufen halb- oder vollkontinuierlich durchgeführt wird. ,
DEH18265A 1953-11-08 1953-11-08 Verfahren zur Rueckgewinnung von Bortrifluorid und wasserfreier Flusssaeure aus waesserigen Loesungen Expired DE938964C (de)

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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US3284508A (en) * 1963-02-18 1966-11-08 Du Pont Recovery of p-tolualdehyde
FR2128712A1 (de) * 1971-03-08 1972-10-20 Ici Ltd

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US3284508A (en) * 1963-02-18 1966-11-08 Du Pont Recovery of p-tolualdehyde
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