DE1036715B - Zerlegerzuender fuer Drallgeschosse - Google Patents
Zerlegerzuender fuer DrallgeschosseInfo
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- F42C9/00—Time fuzes; Combined time and percussion or pressure-actuated fuzes; Fuzes for timed self-destruction of ammunition
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- F42C9/16—Double fuzes; Multiple fuzes for self-destruction of ammunition
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- F42C15/285—Arming-means in fuzes; Safety means for preventing premature detonation of fuzes or charges operated by flow of fluent material, e.g. shot, fluids stored within the fuze housing
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- F42C9/00—Time fuzes; Combined time and percussion or pressure-actuated fuzes; Fuzes for timed self-destruction of ammunition
- F42C9/02—Time fuzes; Combined time and percussion or pressure-actuated fuzes; Fuzes for timed self-destruction of ammunition the timing being caused by mechanical means
- F42C9/06—Time fuzes; Combined time and percussion or pressure-actuated fuzes; Fuzes for timed self-destruction of ammunition the timing being caused by mechanical means by flow of fluent material, e.g. shot, fluids
Description
Die Erfindung betrifft einen Zerlegerzünder für Drallgeschosse mit Vorrohrsicberung und einem in
der Zünderlängsachse liegenden Schlagbolzen mit koaxialer Sc'blagfeder.
Es ist ein derartiger Zünder vorgeschlagen worden mit einer Bremsflüssigkeit, die nach dem Abschuß
des Geschosses von einem Hohlraum durch eine kalibrierte Öffnung in einen anderen Hohlraum fließt
und dermaßen das Verschieben eines unter Fliehkraftwirkung stehenden Organs ermöglicht, welches
nach einer vorbestimmten Zeit eine gespannte Schlagbolzenfeder freigibt.
Die zu dem in der Zünderlängsachse liegenden Schlagbolzen exzentrisch angeordneten Organe dieser
Verzögerungseinrichtung bedingen eine nicht exzentrische Massenverteilung im Zünder und damit eine
nicht kontrollierbare Flugbahn, zumal die Bremsflüssigkeit beim Fließen in den anderen Hohlraum
ein Verschieben des Schwerpunktes des Zünders mit sich bringt. Die schließlich für derartige Zwecke verwendeten
Bremsflüssigkeiten haben zudem den Nachteil der starken Abhängigkeit der Viskosität von der
Temperatur.
Damit die Bewegung des Bremskolbens nun koaxial zur Zünderlängsachse verläuft, hat man bei
einer anderen Konstruktion zwei achsparallele Schlagbolzen verwendet, wovon der eine zur Selbstzerlegung
und der andere zur Aufschlagzündung dient. Eine solche baulich umständliche Anordnung ist natürlich
verhältnismäßig teuer und störungsanfällig, insbesondere auch, da die Schlagbolzen der Wirkung der
Fliehkraft unterworfen sind. Das als Bremsflüssigkeit vorgeschlagene Quecksilber hat zudem den Nachteil,
daß es mit den umgebenden Wänden Amalgame bildet und infolge seiner Dünnflüssigkeit die Ausbildung
einer Bremskolbeneinricbtung mit genau festgelegter Charakteristik erschwert.
Der Zerlegungszünder nach der Erfindung zeichnet sich dadurch aus, daß der Schlagbolzenbremskolben
zum Schlagbolzen koaxial angeordnet ist, und die Bremsflüssigkeit besteht aus einer Silikonverbindung
mit einer Si (CH3)2-Gruppen enthaltenden Struktur
und einer im wesentlichen konstanten Viskosität über einen breiten Temperaturbereich, wobei eine zum
Schlagbolzen koaxiale Feder den Bremskolben verschiebt, der durch bekannte Fliehverriegelungsmittel
gesichert ist und bekannte Sperrmittel der Schlagfeder steuert.
Dank der koaxialen Anordnung von Schlagbolzen und Bremskolben kann sich der Schwerpunkt des
Zünders auch während der Bewegung des Bremskolbens nicht verschieben. Im Verein mit an sich
f>ekannten Fliehverriegelungsmitteln zur Sicherung des Kolbens in der Ruhelage und bekannten Sperr-Zerlegerzünder
für Drallgeschosse
Anmelder:
Andre Voland, Zürich (Schweiz)
Andre Voland, Zürich (Schweiz)
Vertreter: Dr.-Ing. E. Liebau, Patentanwalt,
Göggingen über Augsburg, Von-Eichendorff-Str. 10
Göggingen über Augsburg, Von-Eichendorff-Str. 10
Beanspruchte Priorität:
Schweiz vom 6. Dezember 1954
Schweiz vom 6. Dezember 1954
Andre Voland, Zürich (Schweiz),
ist als Erfinder genannt worden
ist als Erfinder genannt worden
mitteln, die vom Kolben gesteuert sind und die Schlagfeder bis zur Selbstzerlegung des Geschosses
in der Spannlage halten, und vor allem auch in Verbindung mit der vorgeschlagenen, viskositätskonstanten
Bremsflüssigkeit ergibt sich ein einfach aufgebauter Zerlegerzünder mit einer außerordentlich
hohen Betriebssicherheit und minimalsten Abweichungen von der vorbestimmten Flugbahn.
Die Zeichnung zeigt zwei Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes.
Fig. 1 und 2 veranschaulichen im Axialschnitt je eins derselben.
Bei der Vorrichtung nach Fig. 1 ist ein Zünderkörper 1 mit einem Gewinde 2 für das Aufschrauben
des Zünders auf ein nicht gezeichnetes Geschoß ausgerüstet. Ein Zündstift 3 liegt in der Längsachse des
Zünders, sein hinteres Ende 4 ist spitz ausgebildet.
Im Innern des Körpers 1 ist ein Einsatz 5 eingeschraubt, und zwar mit Hilfe der für ein entsprechendes
Werkzeug vorgesehenen Blindlöcher 6. Die Zündstiftspitze 4 kann sich in einer Bohrung 7
des Teiles 5 längs verschieben.
Das vordere Ende 8 des Zündstiftschaftes 3 ist mit einer in einer Ausnehmung eines Aufschlagkopfes 10
ruhenden Scheibe 9 aus einem elastischen Material dauernd in Kontakt. Der Teil 10 sitzt vorn in einer
zylindrischen Bohrung 11 des Zünderkörpers 1.
An seinem hinteren Ende weist der Zündstift 3 einen in einer axialen Bohrung verschiebbaren erweiterten
Bund 24 auf. Im hinteren Teil des Einsatzes 5 ist eine zylindrische radiale Bohrung 26 vorgesehen
für die Aufnähme eines Kolbens 27, der auf
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einen Teil seiner Länge geschlitzt ist (Schlitz 28). Der hintere schmälere Teil des Zündstiftes 3 durchdringt
diesen Schlitz, der in der gezeigten Lage des Kolbens 27 ein Verschieben des Zündstiftes nach
hinten verhindert.
Der Eingang der Bohrung 26 ist mit einem Scheibchen abgeschlossen, das bei 30 durchbohrt ist.
Die Kammer zwischen dem Kolben 27 und dem Scheibchen 30 ist mit einer Bremsflüssigkeit 31 ausgefüllt,
die mit Vorteil ein Silikonöl oder -fett ist mit einer linearen oder zyklischen Struktur, in der Gruppen
der Art Si(CH3)2 enthalten sind. Jedes Ende
der Kette wird durch drei an das Siliziumatom gebundene Methylgruppen gebildet. Die Zähflüssigkeit
von solchen Silikonen ist eine exponentiell Funktion der Gruppenanzahl. Sie zeigen eine im wesentlichen
konstante Viskosität über einen breiten Temperaturbereich. Man kann derart durch eine sinngemäße
Auswahl der Gruppenanzahl die gewünschte Zähflüssigkeit erhalten. Ferner läßt sich auch die gewünschte
Zähflüssigkeit erreichen durch Mischen von Silikonen mit unterschiedlichen Zähflüssigkeiten.
Der Einsatz 5 hält im Zünderkörper eine Hülse 33 fest, in welcher ein Hülsenbremskolben 34 sich in
axialer Richtung verschieben kann. Dieser steht unter Wirkung einer Druckfeder 35, so daß er bestrebt
ist, sich nach vorn zu verschieben. Der Kolben 34 ist axial durchbohrt und von einem festen Hohlzylinder
36 durchdrungen, der eine Kammer einschließt, in der ein Kolben 37 gleiten kann. Eine
Feder 38 legt sich einerseits gegen den Boden des Kolbens 37 und andererseits gegen den Grund der
Hülse 33, so daß Kolben 37 das Bestreben hat, sich nach hinten zu verschieben. In der seitlichen Wand
des Hohlzylinders 36 sind drei auf den L^mfang gleichmäßig verteilte öffnungen 39 angebracht, in
denen je eine Kugel 40 liegt. Diese Kugeln sperren den Kolben 37. Der Durchmesser der Kugeln ist so
gewählt, daß sie einerseits gegen den Zündstift 3 anliegen und daß andererseits der Bremskolben 34
frei darüber gleiten kann.
Die Arbeitsweise der in Fig. 1 veranschaulichten Einrichtung ist folgende:
Alle Teile sind vor dem Abfeuern des Geschosses in der Lage, wie zeichnerisch dargestellt. Das linke
Ende des Kolbens 27, d. h. das Ende des gegabelten Teiles, ragt in den Einschnitt 41 der Wand des
Kolbens 34, wodurch dieser die Feder 35 gespannt hält und sich nicht verschieben kann. Beim Abschuß
setzt sich das Geschoß in Rotation, und die Zentrifugalkraft treibt den Kolben 27 radial nach außen und
preßt die Bremsflüssigkeit 31 durch die kalibrierte öffnung 30. Kurz nach Beginn dieser Bewegung
wird der Bremskolben 34 freigegeben, der nun durch die Feder 35 nach vorn gleitet und die Bremsflüssigkeit
42 durch die kalibrierte öffnung 43 treibt. Die Viskosität der Flüssigkeit 42, der Durchmesser der
öffnung 43 und die Kraft der Feder 35 sind so gewählt, daß die öffnungen 39 erst abgedeckt werden,
wenn die Selbstzerstörung des Geschosses stattfinden soll.
Der Kolben 27 entsichert den Zündstift nicht sofort, sondern nach einer kleinen Zeitspanne, während
welcher das Geschoß genügend weit von der Rohrmündung entfernt ist, um Gefahren auszuschließen.
Sobald der Kolben 27 sich genügend weit nach rechts verschoben hat, um die Sicherung des Zündstiftes 3
aufzuheben, ist es möglich, das Geschoß durch Aufschlag zur Explosion zu bringen. Wenn das Geschoß
ein Hindernis trifft, wird die Stirn 32 eingeschlagen und der kolbenartige Aufschlagkopf 10 mitsamt dem
Zündstift nach hinten verschoben, so daß die Spitze 4 die Zündkapsel ansticht.
Wenn dagegen das Geschoß ohne Hindernis frei weiterfliegt, dann soll nach Ablauf einer bestimmten
Zeit die Selbstzerstörung des Geschosses stattfinden.
Diese findet statt, sobald das hintere Ende 44 des
hohlen Bremskolbens 34 sich so weit verschoben hat, daß die Kugeln 40 aus dem Hohlzylinder 36 austreten
und der Kolben 37 durch die Kraft der Feder 15 auf den Zündstiftbund 24 aufschlagen kann. Es sei
noch erwähnt, daß auch die Kugeln 40 von der Zentrifugalkraft beeinflußt werden, so daß sie nach
außen geschleudert werden, sobald sich der Kolben 34 genügend weit verschoben hat.
Mau sieht, daß die beschriebene Vorrichtung mit einfachen Mitteln die Selbstzerstörung des Geschosses
nach einer vorbestimmten Flugdauer einleitet und ferner verhindert, daß das Geschoß zu früh
explodiert, z. B. im Rohr der Kanone oder im ersten Teil der Flugbahn. Die Einstellung der Zeiten für
diese beiden Funktionen läßt sich einfach und mit Genauigkeit durchführen, indem man den Durchmesser
der öffnung 30 sinngemäß wählt. Die Konsistenz der Silikonfette verhindert jegliches Fließen
derselben durch die Öffnungen, solange die Geschoßzünder aufbewahrt werden. Die chemische Zusammensetzung
solcher Massen gewährleistet auch, daß keine unerwünschten chemischen Vorgänge auftreten, die
deren Eigenschaften verändern könnten. Die praktische Konstanz der Viskosität solcher Fette für
einen Bereich von plus oder minus 50° C mit Bezug auf die Normaltemperatur trägt ebenfalls dazu bei,
ein absolut sicheres Funktionieren zu gewährleisten.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 2 ist nur eine einzige Bremskolbeneinriclitung vorgesehen, die eine
verfrühte Explosion unmöglich macht und zugleich die Selbstzerstörung einleitet, im Falle, daß die
Granate das Ziel nicht trifft.
Im Innern des Zünderkörpers 1 liegt eine zylindrische axiale Kammer 45, die zwei Büchsen 46
und 47 beherbergt. Der Einsatz 5 ist nach vorn in Form eines Hohlzylinders 48 verlängert, derart, daß
durch seinen vorderen Rand eine Hülse 49 festgeklemmt wird. In einer Bohrung 50 derselben liegt
eine den Zündstift 3 umgebende Feder 51, von der ein Ende sich gegen den Grund der Bohrung abstützt,
während das andere Ende auf einem axial verschiebbaren Ring 52 aufliegt. In der gezeigten Stellung
kann sich der Ring 52 infolge der in die Kammer 50 ragenden Riegel 53 nicht nach hinten verschieben.
Diese Riegel liegen in Radialbohrungen 54 an dem Zündstift 3 an. Vorderhand können sie den Ring 52
nicht freigeben, da sie durch die Wand des Bremskolbens 55 gesichert sind, der sich in der durch die
Hülsen 48 und 49 begrenzten hohlzylinderförmigen Kammer 68 unter Wirkung einer Feder 56 verschieben
kann, sobald er durch einen in eine öffnung 67 der Hülse 48 eingesetzten Zapfen 57 nicht mehr
daran gehindert ist. Ein elastischer Metallschlitzring 58 hindert den Zapfen 57 daran, aus seiner öffnung
herauszutreten. Jede der Hülsen 46 und 47 hat eine konisch abgeschrägte Stirnfläche. Die Ränder des
Metallringes 58 sind mit diesen Flächen in Kontakt.
Es ist noch zu beachten, daß zwischen der Stirn der Hülse 47 und der Stirn 60 der Kammer 45 ein freier
Raum 59 verbleibt.
In den Einsatz 5 ist eine radiale Bohrung 61 für die Aufnahme eines Riegels 62, dessen Schwerpunkt
außerhalb der Längsachse des Geschoßzünders liegt.
Claims (4)
1. Zerlegerzünder für Drallgeschosse mit Vorrohrsicherung
und einem in der Zünderlängsachse liegenden Schlagbolzen mit koaxialer Schlagfeder,
dadurch gekennzeichnet, daß der Schlagbolzenbremskolben (34, 55) zum Schlagbolzen (3)
koaxial angeordnet ist, und die Bremsflüssigkeit (42, 68) besteht aus einer Silikonverbindung mit
einer Si (CH3)2-Gruppen enthaltenden Struktur
und einer im wesentlichen konstanten Viskosität über einen breiten Temperaturbereich, wobei eine
zum Schlagbolzen (3) koaxiale Feder (35, 56) den Bremskolben verschiebt, der durch bekannte
Fliehverriegelungsmittel (27., 41, 57) gesichert ist
und bekannte Sperrmittel (40, 53) der Sctilagfeder
(38, 51) steuert.
2. Zünder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrohrsicherung in bekannter
Weise durch einen als Bremskolben (27) wirkenden Gabelfliehbolzen gebildet ist, dessen Bremsflüssigkeit
die gleiche Beschaffenheit wie die Bremsflüssigkeit des Schlagbolzenbremskolbens
hat und der durch Eingriff (41) in den Schlagbolzenbremskolben (34) gesichert ist.
3. Zünder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Vorrohrsicherung ein bekannter
Fliehbolzen (62) dient, der einen Einschnitt (64) hat, welcher mit einer Nase (65) am Schlagbolzenbremskolben
so zusammenwirkt, daß der Fliehbolzen erst ausfliehen kann, wenn der Schlagbolzenbremskolben
einen Teil seines Weges zurückgelegt hat.
4. Zünder nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Schlagbolzenbremskolbenzylinder
(48, 49) außer den normalen Drosselöffnungen (69) noch zusätzliche Öffnungen (67) in der
Wand aufweist, die je durch einen Fliehbolzen (57) verschlossen sind und in der Nähe der
Kolbenausgangslage liegen, und die Fliehbolzen den Bremskolben sichern.
In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 80 580, 609 374.
653:
schweizerische Patentschrift Nr. 201983; französische Patentschriften Nr. 731309, 807 565;
USA.-Patentschrift Nr. 2 331633.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
© 809 597/Ϊ2 8.58
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