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Aufschlagzünder Gegenstand der Erfindung ist ein Aufschlagzünder mit
zeitlich begrenzter Sicherung seines Nadelbolzens durch einen Fliehkolben, der durch
eine plastische oder halbfliiss.ige Maste gebremst ist.
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Es sind bereits Aufschlagzünder ühiie Schlagorgan, jedoch mit Sperrorgan,
in Vorschlag gebracht worden, bei denen im Zünderkopf ein Fliehkolben sitzt, vor
dem sein Führungskanal mit plastischer Masse gefüllt ist, die beim Auswärtsfliehen
des Kolbens durch eine -enge Öffnung am Geschoßmantel unter Widerstand ins Freie
gelangen kann oder durch enge Kanäle, am Mantel des Fliehkolbens, in den hinter
dem Kolben frei werdenden Teil des Kolbenraumes entgegen ihrer Fliehkraft gepreßt
wird. Die von der plastischen Masse zu durchlaufenden Kanalstrecken bleiben hierbei
unverändert. Weil die Bremsmasse hierbei auch Zutritt zu den Sitz- oder Laufflächen
des Sperrorgans hat, kann an diesen nahe aneinanderliegenden Flächen die Pressung
der plastischen Masse so groß werden, daß eine weitere Bewegung des Fliehkolbens
gesperrt ist. Eine derartige Sperrung kann auch dann eintreten, wenn von dem Vorschlag
Gebrauch gemacht werden sollte, die vom Kolbenraum ins Freie führende Öffnung fortzulassen,
da hierbei der hinter dem Fliehkolben frei werdende, auch vom Sperrorgan in Anspruch
genommene Raum jeweils kleiner ist als der vor dem Fliehkolben. Der praktisch nicht
komprimierbaren plastischen Masse wäre also bei' Fortfall ihrer Austrittsmöglichkeit
ins Freie bald jegliche Abflußmöglichkeit genommen, Der Fliehkolben käme damit vorzeitig
zum Stillstand.
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Die Erfindung bezweckt an Aufschlagzündern mit Nadelbol?en Fernhalten
sperrender Bremsmasse vom Nadelbolzen. Vergrößerung; der Bremskraft am Fliehkolben
und Anpassung ihrer Größe an die Zunahme der Fliehkraft des Fliehkolbens auf dessen
Hubweg.
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Dieser Zweck wird am Erfindungsgegenstand, bei dem die plastische
Masse ebenfalls
gezwungen ist, durch Mantelkanäle am Fliehkolben
entgegen der Fliehkraft in Kammern überzutreten, welche im Zünderknopf hinter dem
Raum der Bremsmasse liegen, dadurch :erreicht, daß von der Bohrung für den Fliehkolben
exzentrisch zur Geschoßachse liegende Querkammern abzweigen, die von den Mantelkanälen
am Fliehkolben übergriffen werden. Mit der Erfindung ist der technische Fortschritt
erzielt, daß die Bremsmasse nach Erreichen der Kanaleinmündungen unter der Einwirkung
der auf sie wirkenden Fliehkraft in die Kammern tritt, ohne die Möglichkeit zu haben,
zum Nadelbolzen zu gelangen und dessen Beweglichkeit zu hemmen, und daß ferner die
Bremskraft der plastischen Masse auf dem I-Iubwege des Flielrkölbens gleicherweise
irie dessen Fliehkraft dabei zunimmt, durch Verlängerung der Kanalwege, ohne daß
diese Verlängerung zusätzliche Baumale o. dgl. am Zünderkopf beansprucht. Die derart
erzielte Vergrößerung der Bremskraft gestattet es, eine nur kleine Menge plastischer
Masse zu Verwenden. Durch die Erfindung ist es daher auch möglich, Aufschlagzünder
mit genau einstellbarer Sicherung ihres Nadelbolzens in kleinen Abmessungen herzustellen
und doch eine hohe Empfindlichkeit ihrer Schlagorgane zu gewährleisten.
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Der Erfindungsgegenstand ist in der Zeichnung beispielhaft und schematisch
dargestellt. Es zeigen: Abb. i einen Längsschnitt durch den Aufschlagzünder, Abb.2
einen Querschnitt durch den Zünderkörper nach der Schnittlinie tl-B in Abb. i, Abb.
3 den Fliehkolben in einer Ansicht auf die hintere Stirnfläche.
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In den Geschofikörper i ist der .Zünderkopf 2 eingeschraubt. In ihm
ist senkrecht zur Achse des Aufschlagzünders eine Bohrung 3 ausgeführt, in der ein
Fliehkolben .1 angeordnet ist, atif dessen gabelförmig gestalteten Enden a und b
der Bund 5 eines Nadelbolzens ruht, dessen Nadel durch den Gabelraum 6 hindurchreicht.
Vor dem Nadelbolzen befindet sich ein Stößel, der gegen Herausfallen durch eine
Biegehaut gesichert ist. Die. zylindrische Bohrung für den Flelikolbeii 4. ist nach
außen durch einen Stopfen Verschlossen. Ain Mantel des Fliehkolbens .1 sind enge
Kanäle S eingefräst. Der Vor dein Kolben .1 liegende Teil der Bohrung 3 ist mit
plastischer Masse io gefüllt. Sie dient dazu, die GeschiVindigkeit des Fliehkolbens
aitf seinem fIubwege ztt verzögern. Ihre t@@enis;virkung ist dadurch noch vergröbert,
daß sie gezwungen ist, entgegen der Fliehkraft durch die Kanäle 8 in Kammern 9,
9' überzutreten, die hinter dem Füllraum der plastischen Masse liegen. Gemäß der
Erfindung zweigen die Kammern 9, 9 als Querkammern Von der' Bohrung 3 für den Fliehkolben
-. exzentrisch zur Gescholachse ab und werden von .den Mantelkanälen S, S am Fliehkolben
übergriffen.
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Dies bewirkt, dali die Bremsmasse unter Einwirkung der auf sie wirkenden
Fliehkraft nach Erreichen der Querkammer in diese unmittelbar infolge ihrer nur
geringen Kohäsionsfäliigkeit abgeschleudert wird und somit nicht zum Nadelbolzen
gelangt.
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Hierdurch ist erreicht, daß dessen verklngte hohe Schlagempfindlichkeit
durch Zutritt von Bremsmasse nicht gehemmt oder gar gesperrt werden kann. Die Erstreckung
der Kanäle über die Kammereinmündungen hat zur Folge, daß der Von der Bremsmasse
zu durchfliel:,ende Kanalweg sich selbsttätig Verlängert, sobald der Fliehkolben
seine- Hubbewegung Vollführt. Durch diese Verlängerung der Durchflußwege wird die
Bremsdauer der plastischen Masse Vergrößert. Die Kanalverlängerung ist aber auch
deshalb von Vorteil, weil durch sie die Zunahme der Fliehkraft des Fliehkolbens
auf seinem Hubweg durch Vergröherung des Reibungswiderstandes der Bremsmasse infolge
der längeren Durchllieflivege gröPhenteils ausgeglichen wird.