DE1122878B - Zuender fuer drallose Geschosse, insbesondere Wurfgranaten - Google Patents
Zuender fuer drallose Geschosse, insbesondere WurfgranatenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Zünder, der für alle drallosen Geschosse, insbesondere aber für Wurfgranaten,
und für alle Kaliber geeignet ist.
Es sind Geschoßzünder bekannt, bei denen in einem Zündermantel die Zündnadel mit ihrer Sicherung
sowie ein Einsatzstück angeordnet sind, das alle zur Sicherung und Zündung nötigen Teile enthält.
Die Anordnung der Einzelteile zueinander und ihre Lage im Einsatzkörper, bei Einhaltung der erforderlichen
Sicherheit für den unmittelbaren oder den verzögerten Zündvorgang, ist vor allem wegen der geforderten
widerstandsarmen Form des Zündermantels und wegen des geringen zur Verfügung stehenden
Raumes schwierig. Eine weitere Schwierigkeit der Anordnung der Einzelteile ist dadurch gegeben, daß
die Lage dieser Teile zur Auslösung oder Verzögerung der Zündung allein in Richtung der Zünderachse,
als Bewegungsrichtung des Geschosses, verschiebbar gewählt werden kann, weil das Geschoß
keine Drallbewegung ausführt. Aus wirtschaftlichen Gründen sollen die Einzelteile nicht nur an sich einfach
herstellbar, sondern auch leicht zusammenbaubar sein.
Gemäß der Erfindung ist in dem vom Zündermantel umschlossenen Einsatzstück an jeder der
Stirnflächen ein Sicherungsschieber angeordnet, von denen jeder von einem Ende des parallel zum Zündkanal
angeordneten federbelasteten Beharrungsbolzens in Sicherungsstellung gehalten ist und von denen
der eine in bekannter Weise während der Sicherungszeit die Zündnadel in Abstand von der Zündpille hält,
während der andere ein bekannter Feuerkanalabsperrschieber ist, wobei zunächst durch die Beharrungsbewegung des Beharrungsbolzens der eine Sicherungsschieber und durch die anschließende Vorbewegung
des Beharrungsbolzens der andere Sicherungsschieber freigegeben wird.
Die Erfindung wird an einem Ausführungsbeispiel erläutert, das in der Zeichnung dargestellt ist. Fig. 1
zeigt einen axialen Längsschnitt durch den Zünder. Fig. 2 bis 5 zeigen Querschnitte, und zwar entsprechend
der Schnittlinien II bis V in Fig. 1.
Der Zünermantel 1, ein üblicherweise kugelförmiger Körper, hat an einem Ende ein Außengewinde 2 zur
Befestigung des Geschosses und ein Innengewinde 3 zum Einschrauben der Sprengkapselbüchse 4 mit der
Übertragungspille 5 und der Sprengkapsel 6. An dem anderen Ende ist in dem Körper eine abgesetzte Bohrung
für die Zündnadel 7 und den Zündnadelbund 8 sowie ein zylindrischer Ringraum 9 angebracht, der
der Aufnahme der Zündnadelfeder 10 und der Zündnadelkappe 11 dient. Die Zündnadel 7, die einerseits
Zünder für drallose Geschosse,
insbesondere Wurfgranaten
insbesondere Wurfgranaten
Anmelder:
Dipl.-Ing. Karl Leitner,
München, Marsstr. 34
München, Marsstr. 34
Beanspruchte Priorität:
Österreich vom 24. September 1958 (Nr. A 6686)
Österreich vom 24. September 1958 (Nr. A 6686)
Dipl.-Ing. Karl Leitner, München,
ist als Erfinder genannt worden
ist als Erfinder genannt worden
mit der Kappe 11 verbunden ist, hat andererseits einen
Bund 8, der sich gegen den Absatz in der Zündkörperbohrung abstützt und damit die Nadel hindert, durch
die Feder 10 in der Zündnadelkappe ausgezogen zu werden. In dem Zünderkörper ist ein zentraler, zylindrischer
Hohlraum, in welchem das zylindrische Einsatzstück 12 angeordnet ist. Dieses Einsatzstück liegt
in dem Zünderkörper, mit einem stirnseitigen Ring 13 gegen die Zünderspitze weisend und mit der anderen
stirnseitigen Ringfläche 14 auf der Abdeckplatte 15, die ihrerseits durch die eingeschraubte Sprengkapselbüchse
gehalten ist.
In dem durch den Ring gebildeten zylindrischen, stirnseitigen Raum des Einsatzstückes ist der Fettverdrängerschieber
16 angeordnet. Er hat eine Bohrung 17 und einen anschließenden Schlitz 18. Unter
dem Schlitz an der Flächenseite des etwa scheibenartigen Schiebers ist eine mit der Bohrung 17 in Verbindung
stehende weitere, nicht durchgehende Anbohrung 19 angeordnet. An der Schmalseite befinden
sich zwei durchgehende Bohrungen 20, die einen Absatz 21 aufweisen, gegen den sich die eingesetzten
Schieberfedern 22 abstützen, deren andere Enden gegen die Ringfläche drücken.
Das zylindrische Einsatzstück 12 hat eine durchgehende axiale Bohrung 23 und ist durch einen Stift
oder eine Nase gegen Verdrehung in dem Zylindermantel geschützt. In Ausnehmungen dieser Bohrung
sind axial untereinander der Zündpilleträger 24, in dessen Bohrung die Zündpille 25 befestigt ist, und
der Verzögerungsschieber 26 eingesetzt. Der Zünd-
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pilleträger 24 liegt in einer axialen Bohrung des Einsatzstückes. Der äußere Umfang des Zündpilleträgers
ist größer als der Durchmesser der Anbohrung 19 in dem Verdrängerschieber 16, so daß der Zündpilleträger
24 in der Sicherungsstellung vom Schieber gehalten ist.
Der Verzögerungsschieber 26 ist ein prismatischer Körper, der in dem Einsatzstück 12 so angeordnet ist,
daß dessen längere Symmetrieachse senkrecht zur Längsachse des Zünders liegt. Er weist zwei durchgehende
Bohrungen 27, 28 auf, die achsparallel zur Zünderachse angeordnet sind, von denen die eine Bohrung
27 den Verzögerungssatz enthält, während die andere Bohrung 28 durchgehend offen ist. Der Schieber
ist senkrecht zur Zünderachse verschiebbar und hat zwei Rasten 29, 30. Eine seitliche Blattfeder 31 drückt
den Schieber an eine Gleitfläche, wobei eine Nase der Feder in den Endstellungen des Schiebers in eine der
beiden Rasten eingreift. In den Endstellungen, wobei jeweils eine der Schieberbohrungen axial zum Zünderkörper
liegt, stößt der Schieber an die Innenwand des Zünderkörpers 1 an. Der Zünderkörper selbst hat in
der Höhe des Verzögerungsschiebers eine durchgehende, etwa radiale Bohrung 32, um den Schieber
mit einem Stift jeweils in die gewünschte Endlage und damit wahlweise die durchgehend offene Bohrung 28
oder die mit dem Verzögerungssatz versehene Bohrung 27 in den Kanal 23 des Zündstrahles zu bringen.
In der unteren, durch den Ring 14 gebildeten zylindrischen Ausnehmung des Einsatzstückes 12 ist der
Feuerkanalabsperrschieber 33 eingesetzt, der einen scheibenartigen Körper, von dem etwa ein Zylinderabschnitt
fehlt, aufweist. Eine seitlich angeordnete Blattfeder 34 drückt den Schieber bei der Entsicherung
in jene Endlage, in der die Achse der Bohrung 35 mit der axialen Bohrung 23 im Einsatzstück übereinstimmt.
Während der Schieberbewegung gleitet der Schieber einerseits auf der Stirnfläche des Einsatzstückes
2 und andererseits auf der Abdeckplatte 15, die selbst ebenfalls eine Bohrung 36 in der Zünderachse
hat.
In dem Einsatzstück ist achsparallel eine abgesetzte Bohrung angebracht, in der der Beharrungsbolzen 37
mit einer Feder 38 angeordnet ist, die sich einerseits gegen einen Absatz 39 in der Bohrung und andererseits
gegen einen Absatz 40 des Beharrungsbolzens 37 stützt. Die Stellung des Beharrungsbolzens ist im gesicherten
Zustand mit einem Vorstecker 41 gesichert, der den Zünderkörper durchquert. In dieser Stellung
hält der Beharrungsbolzen 37 mit dem einen Ende den Fettverdrängerschieber 16 und mit dem anderen
Ende den Feuerkanalabsperrschieber 33 in der Sicherungsstellung.
Die Arbeitsweise des Zünders ist folgende: Wird das Geschoß mit dem entsicherten Beharrungsbolzen
37, d. h. nach Ziehen des Vorsteckers 41, in das Rohr geschoben und abgeschossen, so bleibt infolge der
Beharrung der schwere Körper des Beharrungsbolzens 37 zurück und drückt dadurch die Feder 38 zusammen.
Damit tritt der Beharrungsbolzen aus der Schieberbahn des Fettverdrängerschiebers 16 und gibt ihn
frei. Dieser Schieber beginnt sich nun, durch die Verdrängerschieberfedern 22 verursacht, nach rechts zu
verschieben. Dieser Vorgang erfolgt nur langsam, da sich an jener Stelle, die der Schieber einzunehmen
beabsichtigt, eine Fettmenge 42 befindet, die erst allmählich durch die Bohrungen 20 im Schieber, die in
der Achse zu den Federn 22 oder parallel hierzu liegen, nach links abfließen muß. Durch die Schieberbewegung
wird der Bund 8 der Zündnadel 7 frei, und die Zündnadel wird allein von der Zündnadelfeder 10
„ in ihrer Stellung gehalten. Erst wenn der Schieber die
linke Endstellung erreicht hat, ist die Anbohrung 19 im Schieber in die achsparallele Lage zum Beharrungsbolzen 37 gelangt. Indessen hat die Beschleunigung
des Geschosses nachgelassen, so daß die Beharrung die Federkraft nicht mehr überwindet und die Feder
ίο 38 den Beharrungsbolzen mit seinem Kopfteil in die
Anbohrung 19 des Schiebers 16 einschiebt. Durch diese Bolzenbewegung ist das untere Ende des Beharrungsbolzens
ganz in die für ihn bestimmte Bohrung getreten und damit der Feuerkanalabsperrschieber33
frei geworden. Die Feder 34 des Feuerkanalabsperrschiebers drückt nun den Schieber zur Seite,
so daß die Bohrung 35 im Feuerkanalabsperrschieber in die Achslage des Zünders gelangt und somit die
Bohrungen aller Teile im Einsatzstück 12 übereinander zu liegen kommen und damit der Zündkanal
durchgehend geöffnet ist. Trifft nun das Geschoß mit seiner Kappe 11 auf einen Widerstand, dann sticht die
Zündnadel 7 die Zündpille 25 an, der Zündstrahl durchströmt ungehindert die Bohrung des Einsatz-Stückes
und zündet die Übertragungspille 5, die ihrerseits die Sprengkapsel 6 zur Detonation bringt.
Sollte das Geschoß im Zielpunkt so aufschlagen, daß die Zündnadelkappe nicht eingedrückt wird und
die Zündnadel 7 nicht vorstößt, um die Zündpille 25 anzustechen, dann eilt infolge der Beharrung der
Zündpilleträger 24 mit der Zündpille 25 gegen die Zündnadelspitze vor und sticht dadurch die Zündpille.
Das Fett 42 im Fettverdrängungsschieber 16 verzögert die Schieberbewegung, um ein vorzeitiges Entsichern
des Zünders zu erhindern. Würde nämlich noch im Bereich des Abschusses das Geschoß auf
einen Widerstand auftreffen, noch ehe der Fettverdrängungsschieber 16 seine rechte Endlage erreicht
hat, kann die Zündnadel mit ihrem Bund nicht durch den Fettverdrängerschieber treten, da die Bohrung 17
noch nicht axial ausgerichtet ist, und die Zündung kann nicht erfolgen.
Ein besonderer Vorteil des Zünders ist darin gelegen, daß viele Einzelteile, die sonst eine große Zahl
von Arbeitsgängen, z. B. Drehen, Bohren usw., erfordern würden, nach einem rascheren Herstellungsverfahren,
z. B. Spritzguß, Präzisionsguß oder einem Preßverfahren, hergestellt werden können. Diese
Teile können aus Metall oder auch aus einer Kunststoffmasse bestehen.
Claims (2)
1. Zünder für drallose Geschosse, insbesondere Wurfgranaten, mit einem Zundermantel, der die
Zündnadel mit ihrer Sicherung sowie ein Einsatzstück trägt und das Einsatzstück außer an der Anschlußöffnung
für die Sprengkapsel allseitig umschließt, dadurch gekennzeichnet, daß an jeder
der Stirnflächen des Einsatzstückes ein Sicherungsschieber (16, 33) angeordnet ist, von denen
jeder von einem Ende des parallel zum Zündkanal angeordneten federbelasteten Beharrungsbolzens
(37) in Sicherungsstellung gehalten ist und von denen der eine (16) in bekannter Weise während
der Sicherungszeit die Zündnadel (7) in Abstand von der Zündpille (25) hält, während der andere
(33) ein bekannter Feuerkanalabsperrschieber ist,
wobei zunächst durch die Beharrungsbewegung des Beharrungsbolzens (37) der eine Sicherungsschieber
(16) und durch die anschließende Vorbewegung des Beharrungsbolzens (37) der andere
Sicherungsschieber (33) freigegeben wird.
2. Zünder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine Blattfeder (34) vorgesehen ist,
die den Sicherungsschieber (33) während der Sicherungszeit gegen das Ende des Beharrungsbolzens (37) und nach Freigabe in den Feuerkanal
drückt.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschriften Nr. 443 189, 732 604, 653;
schweizerische PatentschriftenNr. 312591, 324711,
331885;
französische Patentschriften Nr. 580 505, 691375,
481;
USA.-Patentschrift Nr. 2 541 082.
In Betracht gezogene ältere Patente: Deutsches Patent Nr. 1 065 758.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
® 109 787/61 1.62
Applications Claiming Priority (1)
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AT668658A AT222546B (de) | 1958-09-24 | 1958-09-24 | Geschoßzünder, insbesondere für Wurfgranaten |
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DE1122878B true DE1122878B (de) | 1962-01-25 |
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ID=3588778
Family Applications (1)
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