Einrichtung an Kopfzündern zur Gewährleistung der Vorrohrsieherheit. Bei zahlreichen Zünderkonstruktionen rei chen die in der Regel aus durch die Flieh kraft zii betätigenden Einrichtungen beste henden Mittel zur Gewährleistung einer Vor rohrsicherheit nicht aus. Man hat daher schon vorgeschlagen, die Bewegung der Sicherungs mittel von der gesicherten in die entsicherte Stellung durch Bremsmittel zu verzögern.
So wurde beispielsweise vorgeschlagen, die Siehe- rungsinittel selbst als in mit Bremsflüssigkeit gefüllte Zylinder tauchende Kolben auszubil den, so dass erst nach Verdrängung der Bremsflüssigkeit der Zünder scharf wird. Andere Vorschläge bringen die Sicherungs mittel mit besonderen, gebremsten Teilen in Wirkungsverbindung.
Eine weitere bekannte Konstruktion unter stellt den Schlagbolzen, durch eine Masse, die durch die Wärmeentwicklung infolge des Staudruckes auf die Cresehossspitze verdampft oder verflüssigt wird und somit der Schlag bolzen verzögert freigegeben wird.
Wenngleich auch diese erwähnten Kon struktionen in der Regel eine ausreichende Vorrohrsieherheit gewährleisten, so sind sie deshalb naeliteilig, weil sie besonderer, im Innern des Zünders unterzubringender Teile bedürfen. Nun ist aber der Platz in Zün dern, insbesondere bei Zündern für klein kalibrige Geschosse, sehr beschränkt, so dass, wenn die zusätzlichen Mittel überhaupt unter gebracht werden können, sie ausserordentlich. klein dimensioniert sein müssen, womit die Montage erschwert wird, was selbstverständ lich auch die Kosten erheblich steigert.
Cegenstand der vorliegenden Erfindung bildet eine Einrichtung an Kopfzündern; die die Vorrohrsicherheit des Zünders gewähr leistet, die Nachteile der bekannten, diesen Zwecken dienenden Einrichtungen aber ver meidet.
Die Einrichtung an Kopfzündern gemäss c?er vorliegenden Erfindung kennzeichnet sieh dadurch, da.ss das vordere Cxeschosszünderende mindestens teilweise durch eine Masse, deren Schmelzpunkt unter 100 liegt, abgeschlossen ist.
In der beiliegenden Zeichnung sind einige beispielsweise Ausführungsformen des Gegen standes der Erfindung dargestellt. Es zeigt: Fig.1 einen Schnitt durch eine erste Aus führungsform, Fig. 2 einen Schnitt durch eine zweite Aus führungsform, Fig. 3 einen Schnitt durch eine dritte Aus- führungsform.
In Fig.1 ist auf der Stirnfläche eines Zünders beliebiger Bauart eine Kappe 1 aus dünnem Blech, etwa 0,7. mm:, angeordnet. Die Kappe kann konische Ansätze 2 aufweisen und ist durch leichtes Anschlagen des obern Endes 8 des Zünderkörpers 3 in diesem fest gehalten. Die Kappe 1 ist mit einer Masse 4 gefüllt, deren. Schmelzpunkt unter l00 liegt. Die Kappe 1. weist schliesslich noch eine Öff nung 5 auf. Die Wirkungsweise des Zünders ist kurz folgende: Beim Abschuss bleibt die Kappe 1, während das Geschoss das Rohr durchläuft, ruiverändert, da die Masse 4 noch fest ist.
Falls daher das Geschoss atü Widerstände stösst, wird eine Zündtuig durch die feste Masse 4, die eine Deformierung der Kappe 1 verhindert, verunmöglicht. Gegen die Träg heitskräfte ist die Masse 4 atü den Ansätzen 2 abgestützt. Durch die Luftstauung an der Geschossspitze wird die Temperatur der Kappe 1 steigen. Die Masse 4 wird erwärmt und kommt schliesslich zum Schmelzen. Unter der Wirkung der Zentrifugalkräfte wird nun die Masse 4 durch die Öffnung 5 ausfliessen, so dass der Zündbolzen 13 nur noch von der dünnwandigen Kappe 1 geschützt wird.
Beim Luftreffen auf einen Widerstand wird die Kappe 1 eingedrückt und der Zünder spricht an.
Bei der in Fig.2 dargestellten Ausfüli- rungsform ist in dem Zünderkörper 3 in be kannter Weise die Membran 6 zum Abschluss der zentralen Zünderbohrung vorgesehen. Über der Membran 6 ist wiederarm die Masse 4 mit Schmelzpunkt unter 100 angeordnet und beispielsweise 'durch leichtes Anschlagen des obern Endes 8 des Zünderkörpers 3 fest gehalten. Diese Ausführruigsform dürfte die einfachste sein.
Die Masse 4 wird wiederum unter dem Staudruck sich erwärmen und ausfliessen, wodurch der Zündbolzen 13 nur noch durch die dünne Membran 6 geschützt wird und "beim Auftreffen auf ein Ziel in Funktion tritt.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 3 wurde dem Umstand Rechnung getragen, dass es unter Umständen nicht ratsam ist, die Masse 4 mit Schmelzpunkt Letter 100 unmit telbar an der Stirnfläche des Zünders frei liegend anzrtordnen, da sie leicht Verletzun gen beim Transport erleiden kann;, die dann ihre Funktion beeinträchtigen, wenn nicht gar verunmöglichen können.
Beim Ausfüh- rungsbeispiel nach Fig. 3 ist auf der über dem Zündbolzen 13 angeordneten Membran 6 ein Ringkörper 7 aufgesetzt, der durch leichtes Anschlagen des obern Endes 8 des Zünder- körpers 3 befestigt werden kann. Der Ring körper 7 weist eine konische Aasdrehung 9 auf, in die eine Schutzplatte 1.0 zu liegen kommt.
Der Ringkörper 7 weist ausserdem eine Aasdrehung 11 und die Schutzplatte 10 eine Bohrung 12 auf, die beispielsweise, wie dargestellt, abgesetzt und exzentrisch ein- geordnet sein kann, selbstverst.ändlieh aber auch irgendeine andere Form haben darf. Der Zweck dieser Bohrung 12 ist, lediglich der, in Verbindung mit der Aasdrehung 1.1 durch die Masse 4 mit Schmelzpunkt unter 1.00 eine Verbindung zwischen Eingkörper 7 und Schutzplatte 10 zu bilden, da die Boh rung 12 und die Aasdrehung 1.1. durch die Masse 4 mit Sehm.elzpunkt unter 100 aus gefüllt wird.
Beim Absehuss wird auch bei diesem Zünder wiederum die Masse 4 schmel zen, ausfliessen und somit die Schutzplatte 1.0 freigeben. Diese fliegt unter der Wirkung der Zentrifuga.lkräfteweg und die Membran 6 wird freigelegt.
Bei der Ausführung nach Fig.3 ist der eventuelle Nachteil der Ausführungsform nach Fig. 2, der Beschädigung und eventuel len Entfernung der Masse beim Transport, vermieden, indem die Schutzplatte 10 einen ausreichenden Schutz bilclet.
Wie die vorstehender. Ausführungen. zei gen, sind die beschriebenen Einrichtungen in ihrem Aufban ausserordentlich einfach und billig. Sie weisen aber atteli noch andere er liebliche Vorteile auf.
So bleibt einmal infolge der Vorschaltung der Vorrohrsicherutng vor den Zündermechanismus die Gesehossstirn- fläehe beim Auftreffen auf leichte Wider stände innerhalb der Vorr ohr sicher heitszorie unbeschädigt.
Bei den bekannten erwähnten Einrichtungen;, bei welchen die Vorrohrsiehe- rung im Zündermechanismus selbst oder die sem nachgeschaltet angeordnet ist, wird die allgemein übliche unverstärkte Membran a.. der Stirnfläche des Zünders eingedrückt, wo durch nach Überschreiten der Vorrohrsieher- heitszone der Zünder unter dem Staudruck vorzeitig zum Ansprechen gebracht werden kann.
Ein weiterer Vorteil der beschriebenen Einrichtungen liegt darin, dass der Kappe eine ballistisch günstige Form gegeben werden kann, wodurch, wie Versuche gezeigt haben, die Gesehossflu-Zeiten um etwa acht Prozent gekürzt werden können.