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Zünder für Geschosse
Die Erfindung bezieht sich auf einen Zünder für Geschosse, Raketen od. dgl. mit einem in axialer Richtung-des Geschosses verschiebbaren Anschlagorgan, welches in der Zünderspitze mit
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Es besteht das Bestreben, Zünder dieser Art so empfindlich wie möglich zu machen. Es kann z. B. erwünscht sein, dass der Zünder beim Aufschlag auf ein sehr dünnes Aluminiumblech zum Ansprechen gebracht wird ; der Zünder darf jedoch nicht so empfindlich sein, dass er beim Auftreffen auf grosse Regentropfen anspricht.
Bisher hat man besonders bei kleineren Geschossen die angestrebte hohe Empfindlichkeit beim Aufschlag auf feste Ziele nicht mit einer ausreichenden Sicherheit gegen Ansprechen durch Aufschlag auf Regentropfen vereinigen können.
Bekannte Zünder waren beispielsweise mit einer rechtwinkelig zur Geschossachse angeordneten Scheibe als Anschlagorgan ausgestattet, wobei die Scheibe so gross gewählt wurde, dass ein ungefähr gleich grosser Teil des denkbar dünnsten Zieles beim Anschlag eine genügende Kraft ausüben konnte, um den Zündmechanismus des Zünders auszulösen.
Solche Zünder hatten jedoch den Nachteil, dass sie nicht regensicher waren, weil ein grosser Regentropfen bei hoher Auftreffgeschwindigkeit auf das Anschlagorgan des Zünders eine grössere Kraft ausüben kann als ein dünner, fester, ungefähr gleich grosser Gegenstand, wie das Anschlagorgan des Zünders, bei niedrigerer Auf- treffgeschwindigkeit auf- dieses Anschlagorgan ausübt.
Die vorliegende Erfindung bezweckt die Vermeidung dieses Nachteiles und besteht darin, dass die Aufschlagfläche des Anschlagorganes nur einen Teil der Gesamtaufschlagfläche der Zünderspitze bildet, wobei ihre Ausdehnung gleich oder grösser, ihr Flächeninhalt jedoch geringer ist als die Auftrefffläche eines grossen Regentropfens.
Die Erfindung wird in der Zeichnung näher erläutert. Fig. 1 zeigt im Längsschnitt eine Ausführungsform eines erfindungsgemässen Zünders, Fig. 2 stellt den gleichen Zünder wie in Fig. l, aber nach Einwirkung eines Regentropfens dar und Fig. 3 zeigt den gleichen Zünder, jedoch nach Aufschlag auf ein Ziel. Fig. 4 veranschaulicht eine andere Ausführungsform eines erfindunggemässen Zünders im Schnitt und teilweise in Ansicht.
In Fig. 1 ist mit 1 das vordere Ende eines Zünders bezeichnet, in dem von der Spitze ein Loch 2, vorzugsweise mit kreisrundem Querschnitt, gebohrt ist. Die Bohrung besitzt am oberen Ende eine Anliegefläche 3 ; in die Bohrung ist eine Hülse 4 eingesetzt, die einen Flansch 5 aufweist, der an der Fläche 3 anliegt.
Die in der Zünderspitze endenden Teile der Hülse stellen eine ringförmige Aufschlagfläche dar. Auf dieser Ringfläche der Hülse ist eine Scheibe 6 aus beliebigem Material, z. B. Metall, befestigt, die so dick ist, dass sie beim Aufschlag auf einen Regentropfen od. dgl. zerstört wird.
Die Hülse 4 und die Scheibe 6 können mittels eines Ringes 7 in ihren Stellungen gehalten werden. Ebenso kann ein Falz als Befestigungsmittel verwendet werden. In der Hülse 4 ist ein Querbolzen 8 angeordnet, der mit der Schlagbolzenspitze 9 oder einem Verbindungsglied zur Schlagbolzenspitze verbunden ist. Der Schlagbolzen kann direkt oder indirekt einen Zündsatz auslösen. Der Schlagbolzen 9 durchsetzt ein im Boden der Bohrung 2 gebohrtes Loch 10. In der Hülse 4 ist eine zweite Hülse 11 angeordnet, deren oberes Ende geschlossen ist. Diese Hülse besitzt zwei seitliche Ausnehmungen 12 und 13, die vom anderen, unteren Ende der Hülse ausgehen. Diese Ausnehmungen sind diametral zueinander angeordnet. Sie haben eine Breite, welche grösser ist als die Dicke des Bolzens 8.
Infolge dieser Ausbildung kann die Hülse 11 über das obere Ende des Schlagbolzens 9 und den Querbolzen 8 gesteckt werden, wobei sie sich gegen den Boden der Bohrung 2 abstützt, während gleichzeitig der Querbolzen 8 und der Schlagbolzen 9 in axialer Richtung nach unten Bewegungsfreiheit haben.
Trifft ein Geschoss mit einem in beschriebener Weise ausgebildeten Zünder auf einen Wassertropfen 14, wie in Fig. 2 gezeigt, so wird die Scheibe 6 zerstört und der Druck des Wassertropfens hauptsächlich auf die Hülse 11 über-
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tragen. Da diese Hülse aber gegen den Boden der Bohrung 2 anliegt, kann sie keine Kraft auf den Schlagbolzen 9 übertragen. Der Teil des Wassertropfens, der die ringförmige Aufschlagfläche trifft, die von der Hülse 4 und deren Flansch 5 gebildet wird, übt keinen genügenden Druck aus, um eine Bewegung auf die Hülse 4 und die damit verbundenen, in das Geschossinnere reichenden Teile zu übertragen und dadurch eine Initiierung herbeizuführen.
Aus Obigem geht also hervor, dass ein Regentropfen keine Initiierung hervorzurufen vermag, wenn die Aufschlagfläche'des Anschlagorganes, welche die Bewegung auf eine Schlagbolzenspitze überträgt, eine solche Gestalt besitzt, dass ihre Ausdehnung in einer oder mehreren Richtungen zwar gleich oder grösser, ihr Flächeninhalt jedoch geringer ist als die Auftrefffläche eines Regentropfens.
In Fig. 3 ist der Zünder nach dem Auftreffen auf ein Ziel, beispielsweise eine Wand 15, gezeigt. Beim Aufschlag dringt die Zünderspitze durch die Wand 15 hindurch, wobei ein Teil 16 der Wand mitgenomen wird. Der Teil 16 dringt dabei mit solcher Kraft in die Zünderspitze ein, dass der Flansch 5 entweder abgeschoren, oder, wie in der Figur gezeigt, nach oben gebogen wird, so dass die Hülse 4 nach hinten geführt werden kann, was beim Aufschlag geschieht, Diese Bewegung wird über den Querbolzen 8 auf die Schlagbolzenspitze 9 übertragen, die die Initiierung des Sprengsatzes hervorruft.
Bei der in Fig. 4 gezeigten Ausführungsform ist das vordere Ende des Zünders mit 1 bezeichnet. Das Anschlagorgan 4, das in die Bohrung 2 eingesetzt ist, ist mit einem in das Geschossinnere zur Schlagbolzenspitze reichenden Verbindungsglied 9 verbunden. Das Anschlagorgan hat die Form eines dreikantigen Stössels, der in der Zünderspitze mit einer sternförmigen Aufschlagfläche endet. In der Bohrung 2 ist eine Hülse 11 angeordnet. Die am vorderen Ende geschlossene Hülse ist mit Ausnehmungen versehen, welche eine Bewegung des Stössels 4 in axialer Richtung erlauben. Die äusseren Enden der die sternförmige Aufschlagfläche bildenden Flanschen 5 liegen an der Zünderspitze gegen eine Ausnehmung 14 an.
In dieser Ausnehmung kann auch eine Scheibe wie diejenige, welche in den Fig. 1-3 gezeigt und mit 6 bezeichnet wurde, befestigt sein.
Es ist ersichtlich, dass der in Fig. 4 dargestellte Zünder in gleicher Weise funktioniert, wie jener nach den Fig. 1-3. Ein Regentropfen wird beim Aufschlag auf die Aufschlagfläche des Anschlagorganes 4 zerteilt, während ein fester Gegenstand gleicher oder grösserer Grössenordnung das Anschlagorgan und damit auch den Bolzen 9 in das Geschossinnere bewegt, so dass
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PATENTANSPRÜCHE :
1.
Zünder für Geschosse, Raketen od. dgl. mit einem in axialer Richtung des Geschosses verschiebbaren Anschlagorgan, welches in der Zünderspitze mit einer Aufschlagfläche endet und in das Geschossinnere mit einem Schlagbolzen od. dgl. verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufschlagfläche des Anschlagorganes (4) nur einen Teil der Gesamtaufschlag- fläche der Zünderspitze bildet, wobei ihre Ausdehnung gleich oder grösser, ihr Flächeninhalt jedoch geringer ist als die Auftrefffläche eines grossen Regentropfens.