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Zeitzünder.
Die Erfindung betrifft einen Zeitzünder und bezweckt die Erhöhung der Sicherheit der Handhabung, sowie die Vergrösserung der Wirk0ungsfähigkeit solcher Zünder. Bei ihm wird weder ein Brandsatz noch ein Uhrwerk verwendet ; als Ersatz dient eine Schlagzündvorrichtung, die vor dem Abfeuern des Geschosses zurückgehalten und unwirksam ist und erst nach dem Abfeuern durch die bei der raschen Drehung des Geschosses entwickelte Fliehkraft freigegeben wird und in Wirksamkeit tritt, wobei der Zeitpunkt der Zündung mittels einer Tempiereinrichtung geregelt werden kann. Der Zünder wirkt auch als Aufschlagzünder.
In den Zeichnungen ist Fig. 1 ein Längsschnitt durch einen solchen Zünder, wobei die Teile in der normalen, d. h. unwirksamen Stellung dargestellt sind. Fig. 2 ist ein gleicher Schnitt, wobei die Teile in jener Stellung gezeigt sind, in der sie sich unmittelbar vor dem Zeitpunkt der Zündung befinden. Die Fig. 3 und 4 sind Querschnitte längs der
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Kopfende. 2 des Rohres. 8 abgeschlossen, das sich bis zu einer bestimmten Tiefe in das Gehäuse erstreckt. In dem Rohr 3 ist ein hohler Pfropfen 4 befestigt, dessen Kopfende mit einer zentralen Öffnung 5 versehen ist, in der die Stange 6 eines Kolbens 7 verschiebbar ist, der in einer Luftkammer 8 hin und her geht.
Die Mantelfläche des Kolbens ist mit einer oder mehreren Hingrillen. 9 zur Aufnahme eines geeigneten Schmiermittels versehen ; an der wirksamen Stirnfläche des Kolbens ist eine vorteilhaft lederne Unterlags- scheibe 10 befestigt. Die Bewegung des Kolbens wird vorteilhaft durch zwei Schrauben-
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des Kolbens und dem Kopfende des hohlen Pfropfens angeordnet sind. Die Kolbenstange ist mit einem Kopf 15 versehen und hat eine Längsbohrung zur Aufnahme eines unter Federdruck stehenden Zündstiftes 16, der für gewöhnlich gegen die Wirkung der Feder mittels eines gleichfalls unter Federdruck stehenden Sperriegels 17 gesperrt oder festgehalten ist, welch letzterer sich in einer Öffnung in der Kolbenstange verschiebt und durch die Seitenwandung des hohlen Pfropfens in der Sperrstellung gehalten wird.
Der Sperriegel wird durch seine Feder aus dem Zündstift herausgezogen, wenn er einer Ringnut 18 in der Seitcnwand des hohlen Pfropfens gegenübertritt, wie dies später erklärt wird.
In das Gehäuse ist eine Zwischenwand j !.') eingeschraubt, deren vordere oder äussere Sitc mit einer zylindrischen Vertiefung 20 versehen ist, in die der Kopf der Kolbenstange hineinragt. An dieser vorderen Seitenfläche der Scheidewand sind zwei Schwungstücke 21 drehbar befestigt, die durch die Einwirkung der bei der raschen Drehung des Schrapnells hervorgerufenen Fliehkraft betätigt werden. Die freien Enden der Schwungstücke greifen in die untere Seite des Kolbenstangenkopfes ein und dienen dazu, den Kolben für gewöhnlich
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Wirkung der Fliehkraft ausser Eingriff mit dem Kolbenstangenkopf treten.
Die Schwung- stücke sind für gewöhnlich mittels Federn 22 festgehalten, die um die Hotzenstifte ge-
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notwendig erscheint, kann jedes Schwungstgek mit einem Sperriegel 23 versehen sein, der in eine entsprechende Nut in der unteren Seite des Kolbenstangenkopfes eingreift. Die innere (also entgegengesetzte) Seite der Zwischenwand 19 ist mit einem Ansatz 24 und einem Zündkegel 25 verseben, durch die sich ein Kanal 26 erstreckt, durch den das verlängerte Ende des Zündstiftes vorragt.
In das offene Ende des Zandergehäuses ist eine Scheibe 27 eingeschraubt, die mit einer Vertiefung 28 und einem Zündkanal 29 versehen ist, der mit der Schlagladungskammer 30 in Verbindung steht. Zwischen der Scheibe 27 und der Zwischenwand 19 ist im Gehäuse ein unter Federdruck stehender Schlag-oder Zündkolben 31 angebracht, der eine Zündpille trägt und mit einer mit dieser in Verbindung stehenden Zündladungskammer versehen ist. An der Vorderseite des Schlagkolbens 31 sind zwei den Stücken 21 gleichende Schwungstücke 33 drehbar befestigt, die ebenfalls derart angeordnet sind, dass sie durch die Fliehkraft betätigt werden.
Jedes dieser Schwungstücke 33 ist mit einem Sperriegel 34 versehen, der in der unwirksamen Stellung in eine Ringnut in der inneren Seite des Ansatzes 24 eingreift und so die Teile sperrt oder festhält, bis durch die beim Schusse entstandene relative Rückbewegung ein Herausziehen des Riegels und mithin die Freigabe der Teile erfolgt.
Das abgeschlossene Ende des Gehäuses ist an seiner Aussenseite mit einem Schraubengewinde versehen, auf dem eine Haube 36 sitzt, die mit einer Vertiefung oder mit einer Kammer 37 versehen ist. Diese Haube besitzt eine mit Innengewinde versehene mittlere Bohrung 38 zur Aufnahme eines Nadelventils 39, das mit Teilstrichen 40 versehen ist, die Zeitsekunden entsprechen. In dem I {opfende 2 des Rohres 3 ist ein Sitz 41 für das Ventil vorgesehen, der eine der Spitze des Nadelventils entsprechende Form hat.
In der Vertiefung 37 sitzt eine Tempierscheibe 42, die mit einer mit Schraubengewinden Versehenen Öffnung versehen ist, in der sich das Nadelventil bewegt und durch einen an der Haube mittels Schrauben 44 befestigten Ring 43 derart frei gehalten wird, dass ihre Drehbewegung nicht gehindert wird. Die Tempierscheibe ist mit Teilstrichen 45 versehen, die Zehntel von Zeitsekunden anzeigen und mit einem Nullstrich 46, der mit einer entsprechenden Marke am Ring übereinstimmt. Es können daher mikrometrische 1'empierungen vorgenommen werden, d. h. für Sekunden und Bruchteile derselben. Das innere Ende des Gehäuses ist durch eine Deckscheibe 47 und die Vertiefung in der Haube 36 ist durch eine Kappe 48 abgeschlossen, so dass Wasser und Feuchtigkeit vom Inneren des Zünders ferngehalten werden.
Sind die Teile in der vortempierten, in Fig. 1 dargestellten Stellung und wird das
Schrapnell abgeschossen, so wird der Kolben beim Abfeuern zurückbleiben, was dadurch ermöglicht ist, dass genügender Raum in der Vertiefung 21 vorgesehen ist. Durch das
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der Fliehkraft ausgosetxt. Im Augenblick, wo diese Stücke 21 sich nach aussen bewegen, veranlasst die Spannkraft der Federn 14 und 75 den Kolben, sich nach vorne zu bewegen und auf die Luft in der Luftkammer zu drücken, wobei die Bewegung je nach der Stellung dos Nadelventils bestimmt wird. Die durch das Nadelventil aus der Luftkammer heraus-
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wandung angebracht sind, bis hinter den Kolben.
Sobald der unter Federdruck stehende Sperriegel 17, der sich mit dem Kolben bewegt, an die Ringnut 18 gelangt, schnappt er sofort ein, wodurch der Zündstift freigegeben wird, d. h. nun der Wirkung seiner Feder frei folgen kann. Der durch diese Feder ausgeübte Druck schnellt den Ziindstift rückwärts
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in der Zundladungskammer entzündet. Wenn das Schrapnell vor Ablauf der tempierten Zeit auf einen Gegenstand stossen sollte, dann werden der Schlagkolben - der beim Schusse
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hat-nach vorn geschnellt werden und seine Zündpille wird durch Aufstossen auf den Zündkegel 25 explodieren.
Bei der in Fig. 8 gezeigten Ausführungsform ist die Stellung der Zündpille eine andere ; sie liegt seitwärts von der Achsrichtung in einem Pfropfen 49. Ein unter Federdruck stehender Zillidstift 50 ist in einer in der Wandung des festsitzenden Pfropfens 4 \ orgesel. enen Höhlung 51 angeordnet und wird in der unwirksamen Stellung durch einen unter Federdruck stehenden Sperriegel 52 gehalten, der in eine Öffnung oder Vertiefung des besagten Zündstiftes eingreift. An den Pfropfen 49. sind zwei Schwungstücke 53 und 54 drehbar befestigt, die durch die Enden einer Feder 55 nahe aneinander gehalten werden,
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ersten Ausführungsform in Nuten eingreifen, die in der unteren Seite des Kolbenstangenkopfes vorgesehen sind.
Am äusseren Ende des Gehäuses ist ein Zylinder 58 befestigt, dessen inneres Ende durch eine Querwand 59 abgeschlossen ist. Der Zylinder 58 liegt an dem
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besitzt einen Ansatz 63, der die'Zündspitze 64 trägt. In der Kammer 6C ist ein unter Federdruck stehender Zünd- oder Schlagkolben 65 mit einer Schlagladungskammer 66 befestigt, welcher Kolben mit Schwungstücken 67 vorsehen ist, die für gewöhnlich durch die Enden einer Feder 68 zusammengehalten werden. Der Zündpfropfen ist mit der gebräuchlichen Zündpille versehen und die nötige Verbindung mit der Schlagladungskammer 66 ist
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kammer 66 ist durch eine Scheibe 71 geschlossen.
In der Kammer 60 ist eine Scheibe 72 befestigt, die mit einem Zündkanal 73 versehen ist, der zur Verbindung eines Raumes 74 mit einer am Ende der Kammer 60 befindlichen Schlagladungskammer 75 dient, die mit der Kammer 61 durch Kanäle 76 verbunden ist ; der Raum 74 ist seinerseits mit der Kammer 61 durch Kanäle 77 verbunden.
Die Wirkungsweise dieser Ausführungsform ist im grossen und ganzen dieselbe wie bei der zuerst beschriebenen Ausfübrungsform.
Der Stoss beim Abfeuern verursacht genügende Zurückbleiben des Kolbens, um zu verursachen, dass die Schwungstücke 53 und 54 der Einwirkung der Fliehkraft unterworfen werden und eine Freigabe des Kolbens erfolgt. Der Kolben wird durch den Federdruck vorwärts getrieben, bis der unter Federdruck stehende Sperriegel 52 in eine Ringnut 78
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Feder unterworfen wird. Der Zlindstift wird hiedurch vorgescbnellt und trifft auf die Zündpille, welche explodiert und das Pulver in der Kammer 61 entzündet. Da aber diese Kammer mit der Scblag ! adungskammer 75 vorbundeu ist, wird auch das Pulver in der letzteren entzündet.
Sollte das Schrapnell einen Gegenstand vor Ablauf der Tempierzeit treffen, dann wird der Aufschlagzünder wirksam, wobei die Wirkungsweise dieselbe ist wie in dem vorigen Fall.
Wie leicht begreiflich ist, kann das Rohr 3 auch weggelassen und die wirksamen Teile können unmittelbar in dem Gehäuse selbst angeordnet werden.
PATENT-ANSPRÜCHE :
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Zeit den Scblagzündstift auslöst.