DE1036606B

DE1036606B - Vorrichtung zum Entlasten spindeldruckbelasteter Walzen, insbesondere von Richtmaschinen

Info

Publication number: DE1036606B
Application number: DEU2738A
Authority: DE
Inventors: Dipl-Ing Fritz Ungerer
Original assignee: FRITZ UNGERER DIPL ING
Current assignee: FRITZ UNGERER DIPL ING
Priority date: 1954-04-22
Filing date: 1954-04-22
Publication date: 1958-08-14
Also published as: US2902893A

Description

DEUTSCHES

Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur schnellen Entlastung spindeldruckbelasteter Walzen, insbesondere von Richtmaschinen.

Wenn spindeldruckbelastete Walzwerke während der Arbeit z. B. durch Stromausfall stillgesetzt werden, ist es bekanntlich nicht möglich, die walzdruckbelasteten Spindeln zwecks Entlastung zu drehen. Die Unmöglichkeit, spindeldruckbelastete Oberwalzen z. B. bei Unglücksfällen oder bei der Verarbeitung glühenden Walzgutes wie beim Warmrichten hochfahren zu können, kann schwerwiegende Folgen haben. Solche Folgen können mit bekannten Vorrichtungen nicht vermieden werden, bei denen festgefahrene Abkantpressen durch Verschieben von Keilen mittels Gewindespindeln gelöst werden, die für gewöhnlich die Bolzen im Lagerblock der Oberwange festhalten. Die Bewegung der Gewindespindeln dauert viel zu lange.

Es sind auch schon hydraulische Vorrichtungen bekannt, die zwar durch Auslaufenlassen der hydraulischen Flüssigkeit eine schnelle Entlastung bewirken, doch wegen der besonders bei hohen Drücken schwierigen Abdichtungen einen unverhältnismäßig hohen Aufwand bedingen.

Demgegenüber wird bei der Erfindung eine Schnellentlastung spindeldruckbelasteter Walzen auf rein mechanischem Wege mit einfachem Hebeldruck dadurch erreicht, daß der dachförmig mit Schrägflächen versehene Spindelfuß mit diesen Schrägflächen auf zu ihnen parallelen Flanken von keilförmigen Druckkörpern ruht, die mit ihren anderen Flanken derart verschieblich auf dem Jochstück angeordnet sind, daß sie sich nach Öffnen einer knickhebelartig ausgebildeten Sperre, welche diese Druckkörper zusammenhält, unter der Druckwirkung des Spindelfußes auseinanderschieben. Hierbei ist die Einrichtung zweckmäßig so getroffen, daß die knickhebelartig ausgebildete Sperre einen Arm aufweist, der an einem Ende an dem einen Druckkörper oder Druckkörpersatz schwenkbar gelagert ist und an dessen anderes Ende ein Laschenstück oder Laschenstücke angelenkt sind, die sich im belasteten Zustand mit ihren abgerundeten Innenseiten gegen die abgerundete Außenseite des anderen Druckkörpers oder Druckkörpersatzes abstützen und mit einer ebenen Fläche auf dem Jochstück aufliegen, wobei der Drehpunkt der Laschenstücke näher am Jochstück liegt, als der Schwenkpunkt des Armes am ersten Druckkörper oder Druckkörpersatz und der Laschendrehpunkt mittels eines flachen, in einer Quernut des Jochstückes angeordneten Keiles zum öffnen des Knickhebelverschlusses hebbar ist.

Die Zeichnung zeigt beispielsweise schematisch und teilweise im Schnitt eine Ausführungsform der Erfindung, und zwar ist

Vorrichtung zum Entlasten

spindeldruckbelasteter Walzen,

insbesondere von Richtmaschinen

Anmelder:

Dipl.-Ing. Fritz Ungerer,
Pforzheim, Arlingerstr. 6

Dipl.-Ing. Fritz Ungerer, Pforzheim,
ist als Erfinder genannt worden

Fig. 1 eine Seitenansicht der Vorrichtung im belasteten Zustand,

Fig. 2 eine Vorderansicht und

Fig. 3 ein Längsschnitt durch die Vorrichtung in entlastetem Zustand.

In der Zeichnung ist 2 der Spindelfuß, der mit Schrägflächen 3, 4 auf den Druckflanken zweier Paar Keile 5 und 6 ruht. Die anderen Druckflanken der Keilpaare5, 6 ruhen auf der Ebene7 des Jochstückes 8. Zwischen den Keilen des Keilpaares 5 ist der Arm 10 um die Achse 9 schwenkbar. Am anderen Ende des Armes 10 sind zwei Laschenstücke 12 um die Achse 13 schwenkbar. Der Mittelpunkt dieser Achse 13 liegt im belasteten Zustand näher an der Jochstückebene als der Mittelpunkt der Achse 9. Wird der Mittelpunkt der Achse 13 bis auf die Höhe des Mittelpunktes der Achse 9 über die Jochstückebene gehoben, so kommen die Laschenstücke in ein labiles Gleichgewicht und drehen bei geringer weiterer Hebung selbsttätig um 90° (Fig. 3), wobei ihre abgerundeten Vorderflächen auf den entsprechend abgerundet gestalteten Rückflächen der Keile des Keilpaares 6 bzw. auf der ebenen Oberfläche 7 des Jochstückes 8 bzw. der abgerundeten Oberfläche des Schmalkeiles 14 abrollen. Hierdurch wird der Mittelpunkt der Achse 13 weiter gehoben, der Arm 10 schwenkt um die Achse 9 in die Ausnehmung 11 im Spindelfuß 2 hinein, und die mit ihrer Stirnseite aneinanderstehenden Keilpaare 5, 6 werden durch die Keilwirkung der auf ihren Druckflanken ruhenden Schrägflächen 3, 4 des Spindelfußes 2 auseinandergeschoben, wodurch wiederum der Spindelfuß absinkt und das Jochstück 8 und damit die Walzen entlastet werden.

Das anfängliche Heben der Laschenstücke 12 geschieht durch Eintreiben eines seitlich in einen Kanal

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eingesetzten Schmalkeiles 14, der an der Oberseite eine abgerundete Fläche hat.

Längsseits der Keile liegen Schienen 16, die seitliche Verschiebungen der Vorrichtung verhindern.

Claims

Patentansprüche:

1. Vorrichtung zum Entlasten spindeldruckbelasteter Walzen, insbesondere von Richtmaschinen, dadurch gekennzeichnet, daß der dachförmig mit Schrägflächen (3, 4) versehene Spindelfuß (2) mit diesen Schrägflächen auf zu ihnen parallelen Flanken von keilförmigen Druckkörpern (5, 6) ruht, die mit ihren anderen Flanken derart verschieblich auf dem Jochstück (8) angeordnet sind, daß sie sich nach öffnen einer knickhebelartig ausgebildeten Sperre (9-13), welche diese Druckkörper (5, 6) zusammenhält, unter der Druckwirkung des Spindelfußes (2) auseinanderschieben.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die knickhebelartig ausgebildete Sperre einen Arm (10) aufweist, der an einem

Ende an dem einen Druckkörper oder Druckkörpersatz (5) schwenkbar gelagert ist und an dessen anderes Ende ein Laschenstück oder Laschenstücke (12) angelenkt sind, die sich im belasteten Zustand mit ihren abgerundeten Innenseiten gegen die abgerundete Außenseite des anderen Druckkörpers oder Druckkörpersatzes (6) abstützen und mit einer ebenen Fläche auf dem Jochstück (8) aufliegen, wobei der Drehpunkt (13) der Laschenstücke (12) näher am Jochstück (8) liegt als der Schwenkpunkt (9) des Armes (10) am ersten Druckkörper oder Druckkörpersatz (5) und der Laschendrehpunkt (13) mittels eines flachen, in einer Quernut (15) des Jochstückes (8) angeordneten Keiles (14) zum öffnen des Knickhebelverschlusses hebbar ist.

In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschrift Nr. 171 286;
»Mitteilungen der Forschungsgesellschaft für Blechbearbeitung«, 1954, Nr. 6, S. 71.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen