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Die
Erfindung betrifft halogenierte oder pseudohalogenierte monomere
Phenaziniumverbindungen, ein Verfahren zu deren Herstellung, ein
diese Verbindungen enthaltendes saures Bad zum elektrolytischen
Abscheiden eines Kupferniederschlages sowie ein Verfahren zum elektrolytischen
Abscheiden eines Kupferniederschlages mit dem sauren Bad. Die halogenierten
oder pseudohalogenierten monomeren Phenaziniumverbindungen sind
als Zusatzstoffe in Verkupferungsbädern einsetzbar, um insbesondere
hochglänzende,
eingeebnete Kupferniederschläge
zur Erzeugung dekorativer Oberflächen
herzustellen. Außerdem
können
die Verbindungen als Zusatzstoffe in Verkupferungsbädern auch
eingesetzt werden, um in Leiterplatten enthaltene Mikrosacklöcher sowie
auf Halbleiterwafern vorhandene trenches und vias selektiv und vollständig mit
Kupfer zu füllen.
Ferner können
die Verbindungen als Zusatzstoffe in Verkupferungsbädern eingesetzt
werden, um einen Kupferniederschlag auf mit Vertiefungen versehenen
Halbleitersubstratoberflächen
bei der Herstellung von integrierten Schaltungen zu erzeugen, wobei
die gesamte Halbleitersubstratoberfläche gleichmäßig mit Kupfer überzogen
wird.
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Zur
Abscheidung glänzender
Kupferoberflächen
werden den meisten sauren Kupferelektrolyten in der Regel organische
Additive in geringen Mengen zugesetzt, um anstelle einer kristallin-matten
Abscheidung glänzende
Kupferschichten zu erhalten. Hierbei wird häufig eine Verbindung oder eine
Kombination aus mehreren Verbindungen von Zusatzstoffen, wie Polyethylenglykolen,
Thioharnstoffen nebst deren Derivaten, Thiohydantoin, Thiocarbaminsäureestern,
sowie Thiophosphorsäureestern,
zugesetzt. Allerdings besitzen die genannten Additive heutzutage
keinerlei Bedeutung mehr, da die Qualität der so erhaltenen Kup ferschichten
den heutigen Anforderungen in keiner Weise mehr genügt. Die
so erhaltenen Überzüge sind
entweder zu spröde, oder
sie besitzen eine mangelhafte Glanzerscheinung und ungenügende Einebnung.
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Seit
langem ist der Einsatz bestimmter Phenaziniumverbindungen, wie von
Phenazinfarbstoffen, z. B. Safraninen und Derivaten dieser Safranine,
die auch als Papier- und Lederfarbstoffe und als Farbstoffe für keratinhaltige
Fasern verwendet werden, zur Erzeugung glänzender Kupferschichten bekannt.
Diese Farbstoffe, beispielsweise Dimethylsafraninazodimethylanilin,
Diethylsafraninazodimethylanilin, Janusgrau und Safraninazonaphthol,
werden gemäß
DE-PS 947 656 als alleinige
Additive verwendet. Außerdem
ist auch bekannt, diese Verbindungen in Kombination mit anderen
Zusatzstoffen zu verwenden.
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So
werden in
DE-AS 1 521 062 Badzusammensetzungen
vorgeschlagen, die ein organisches, mindestens eine Sulfonsäuregruppe
enthaltendes Sulfid sowie, im Gemisch damit oder chemisch gebunden,
einen Polyether enthalten, der mindestens drei, vorzugsweise sechs
Sauerstoffatome enthält
und frei ist von aliphatischen Kohlenwasserstoffketten mit mehr
als sechs C-Atomen. Diese Bäder
ermöglichen
die Abscheidung von glatten, glänzenden
und duktilen Kupferschichten. Als bevorzugte Polyether werden 1,3-Dioxolanpolymerisate
mit einem Molekulargewicht von mindestens 296, vorzugsweise von
etwa 5000, genannt. In Kombination mit den genannten Badadditiven
können
auch Phenazinfarbstoffe eingesetzt werden, beispielsweise Diethylphenosafraninazodimethylanilin,
Dimethylphenosafraninazodimethylanilin, Diethylphenosafraninazophenol und
Dimethylazo-(2-hydroxy-4-ethylamino-5-methyl)-benzol. Die Phenazinfarbstoffe
ermöglichen
eine hohe Einebnung und einen weiten Bereich einer glänzenden
Abscheidung.
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Die
in
DE-AS 1 521 062 beschriebenen
Kupferelektrolyte erlauben jedoch nicht den Einsatz einer höheren kathodischen
Stromdichte. Außerdem
können
die abgeschiedenen Kupferoberflächen
nur nach einer vorausgegangenen Zwischenbehandlung vernickelt werden.
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Weiterhin
ist bekannt, dass auch hydroxylierte und halogenierte Phenazinfarbstoffe
des Safranin-Typs als Einebner und Glanzbildner verwendet werden.
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So
wird in Patent Abstracts of Japan zu
JP 60-056086 A unter anderem die Verwendung
und Herstellung monomerer halogenierter Phenazinfarbstoffe für saure
Kupferbäder
beschrieben. Die Farbstoffe werden in einer zweistufigen Synthese,
bestehend aus einer Diazotierungsreaktion und einer Halogenierungsreaktion, dargestellt.
Zur Diazotierung wird der entsprechende Safraninfarbstoff zunächst in
der Hitze gelöst
und filtriert. Bei einer Temperatur von 0 bis 5°C wird dann unter Zugabe von
Natriumnitrit und nachfolgend Chlorwasserstoffsäure diazotiert und abschließend erhitzt.
Die Reaktionslösung
wird nach dem Abkühlen
in Gegenwart von Kupfer(II)-chlorid-Lösung, Kupfer-Pulver und Chlorwasserstoffsäure bei
Raumtemperatur über
einen Zeitraum von 10 Stunden unter Bildung des chlorierten Phenazinfarbstoffes
umgesetzt. Beispielhaft wird die Herstellung von 7-Diethylamino-3-hydroxy-5-phenyl-phenaziniumsulfat,
einer Mischung von 3-Chloro-7-diethylamino-5-phenyl-phenaziniumchlorid
und 7-Diethylamino-3-hydroxy-5-phenyl-phenaziniumchlorid und von
3,7-Dichloro-2,8-dimethyl-5-phenyl-phenaziniumchlorid
beschrieben.
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Der
Nachteil des beschriebenen Verfahrens besteht darin, dass für jeden
Syntheseschritt, einschließlich
des Lösens
des Farbstoffes, ein gesondertes Reaktionsgefäß benötigt wird. Des Weiteren kann
es auf Grund der langen Reaktionszeiten und der mäßigen Stabilität der Diazoniumverbindungen,
welche sich im Sauren leicht zersetzen, in der Folge zu unkontrollierten
Reaktionen mit wechselhaften Qualitäten der gewünschten Produkte kommen. Darüber hinaus
sind derartige zeitaufwändige
Reaktionen betriebswirtschaftlich gesehen sehr teuer.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt von daher das Problem zugrunde, die
Nachteile der bekannten Kupferbäder
zu umgehen und insbesondere Additive zu finden, mit denen besonders
gleichmäßige und
brillante, d. h. hochglänzende,
sowie eingeebnete und duktile Kupferüberzüge reproduzierbar herstellbar
sind. Die Additive sollen dabei einfach, kostengünstig und mit gleich bleibender
Qualität
und hoher Reinheit synthetisierbar sein. Außerdem soll es auch möglich sein,
die Kupferschichten hochglänzend,
eingeebnet und duktil bei Anwendung einer relativ hohen Stromdichte
zu erzeugen. Die Zusammensetzung eines derartigen Kupferabscheidebades
soll während
des Badbetriebes über
einen langen Zeitraum konstant ermöglichen, dass die Kupferschichten
in der gewünschten
Qualität
erhalten werden.
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Das
Problem wird gelöst
durch die halogenierten oder pseudohalogenierten monomeren Phenaziniumverbindungen
nach Anspruch 1, das Verfahren zur Herstellung dieser Verbindungen
nach Anspruch 11, das diese Verbindungen enthaltende saure Bad zum
elektrolytischen Abscheiden eines Kupferniederschlages nach Anspruch
23, die Verwendungen des Bades nach den Ansprüchen 27, 28 und 29 sowie das
Verfahren zum elektrolytischen Abscheiden eines Kupferniederschlages
mit dem die Verbindungen enthaltenden sauren Bad nach Anspruch 30.
Bevorzugte Ausführungsformen
der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Die
erfindungsgemäßen halogenierten
oder pseudohalogenierten monomeren Phenaziniumverbindungen können vorteilhaft
in einem Bad zur elektrolytischen Herstellung eines hochglänzenden,
eingeebneten Kupferniederschlages zur Erzeugung dekorativer Oberflächen verwendet
werden. Beispielsweise kann das Bad zur dekorativen Verkupferung
von Kunststoffteilen für
die Sanitär-
und Automobilindustrie eingesetzt werden. Ferner können die
Verbindungen auch vorteilhaft in einem Verkupferungsbad zum elektrolytischen
Abscheiden eines Kupferniederschlages auf Leiterplatten eingesetzt
werden, wobei der Kupferniederschlag in den Leiterplatten enthaltene
Mikrosacklöcher
selektiv und vollständig
auffüllt.
Darüber
hinaus können
die Verbindungen auch vorteilhaft in einem Verkupferungsbad zum
elektrolytischen Abscheiden eines Kupferniederschlages auf mit Vertiefungen
versehenen Oberflächen
von Halbleitersubstraten (Wafern) bei der Herstellung von integrierten
Schaltungen, insbesondere auf Oberflächen mit Vertiefungen mit hohem
Aspektverhältnis,
eingesetzt werden. Dabei wird der Kupferniederschlag gleichmäßig auf
der gesamten Oberfläche
des Halbleitersubstrats erzeugt.
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Unter
den erfindungsgemäßen Verbindungen
werden halogenierte oder pseudohalogenierte monomere Phenaziniumverbindungen
verstanden, die in einer Reinheit von mindestens 85 Mol-%, vorzugsweise mindestens
90 Mol-%, besonders bevorzugt mindestens 95 Mol-% und am meisten
bevorzugt mindestens 98 Mol-%, vorliegen und folgende allgemeine
chemische Formel aufweisen:
worin
R
1, R
2, R
4,
R
6, R
7', R
7'', R
8 und R
9 unabhängig
voneinander ausgewählt
sind aus einer Gruppe, umfassend Wasserstoff, Halogen, Amino, Aminoalkyl,
Hydroxy, Cyano, Thiocyanat, Isothiocyanat, Cyanat, Isocyanat, Mercapto,
Carboxy (COO
–),
dessen Salz, Carboxylester (COOR), Sulfo (SO
3 –),
dessen Salz, Sulfoester (SO
3R), niederes
Alkyl, unsubstituiertes Aryl, substituiertes Aryl, Heteroaryl und
Heterocycloalkyl,
R
5 ausgewählt ist
aus einer Gruppe, umfassend niederes Alkyl, unsubstituiertes Aryl,
substitutiertes Aryl und Heteroaryl,
X ein Halogen oder Pseudohalogen
ist und
A
– ein Säureanion
ist,
mit der Maßgabe,
dass wenn X Halogen ist, die Phenaziniumverbindungen aus der Gruppe
ausgewählt
sind, umfassend
- i) 3-Chlor-7-N,N-dimethylamino-2-methyl-5-phenyl-phenaziniumsalz,
- ii) 3-Brom-7-N,N-dimethylamino-2-methyl-5-phenyl-phenaziniumsalz
und
- iii) 3-Brom-7-N,N-diethylamino-5-phenyl-phenaziniumsalz,
und
dass 3-Cyano-7-N-phenylamino-5-methyl-phenaziniumperchlorat ausgenommen
ist.
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Sofern
vorstehend und nachfolgend und in den Ansprüchen die erfindungsgemäßen monomeren Phenaziniumverbindungen
in einer Reinheit von x Mol-% erwähnt worden sind bzw. erwähnt werden,
so soll darunter ein Gemisch der Phenaziniumverbindungen mit Verunreinigungen
verstanden werden, wobei die Phenaziniumverbindungen in dem Gemisch
in einer Konzentration von x Mol-% enthalten sind und die Verunreinigungen
in einer Konzentration von 100 – x
Mol-%.
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Sofern
vorstehend und nachfolgend und in den Ansprüchen niederes Alkyl erwähnt worden
ist bzw. erwähnt
wird, handelt es sich vorzugsweise um C1-
bis C4-Alkyl, also um Methyl, Ethyl, n-Propyl,
iso-Propyl, n-Butyl, iso-Butyl und tert-Butyl. Sofern vorstehend oder nachfolgend
und in den Ansprüchen
substituiertes Alkyl erwähnt
worden ist bzw. erwähnt
wird, handelt es sich vorzugsweise um mit Sulfo oder Carboxyl substituiertes
Alkyl.
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Sofern
vorstehend oder nachfolgend und in den Ansprüchen Aryl erwähnt worden
ist oder erwähnt wird,
handelt es sich vorzugsweise um Phenyl oder um polycyclische Aromaten,
beispielsweise um Naphthyl-1 und Naphthyl-2, wobei diese Reste jeweils
unsubstituiert oder substituiert sein können. Für den Fall, dass diese Reste
substituiert sind, handelt es sich insbesondere um mit Alkyl substituierte
Arylreste, vorzugsweise substituiert mit niederem Alkyl, Halogen,
Hydroxy, Amino, wobei Amino für
NH2, NHR oder NR'R'' steht, wobei R, R' und R'' wiederum niederes Alkyl sein können, Cyano,
Thiocyanat und Mercapto. Phenyl kann insbesondere in 2-, 4- und
6-Stellung substitutiert sein.
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Sofern
vorstehend oder nachfolgend und in den Ansprüchen Heteroaryl erwähnt worden
ist bzw. erwähnt
wird, handelt es sich vorzugsweise um Pyridinyl, Chinolinyl und
Isochinolinyl.
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Sofern
vorstehend oder nachfolgend und in den Ansprüchen Heterocycloalkyl erwähnt worden
ist oder erwähnt
wird, handelt es sich insbesondere um Piperidyl, Piperazinyl und
Morpholinyl.
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Sofern
vorstehend oder nachfolgend und in den Ansprüchen Carboxylester (COO-Ester)
und Sulfoester (SO3-Ester) erwähnt worden
sind oder erwähnt
werden, handelt es sich vorzugsweise um Carbonsäureester der niederen Alkohole,
beispielsweise um COOCH3, COOC2H5 usw. bzw. um Sulfonsäureester der niederen Alkohole,
beispielsweise um SO3CH3,
SO3C2H5 usw.
Unter niederen Alkoholen werden C1- bis
C4-Alkohole verstanden, also Methanol, Ethanol,
n-Propanol, iso-Propanol, n-Butanol, iso-Butanol und tert-Butanol.
Unter COO-Salzen
und SO3-Salzen werden nachfolgend Carbonsäuresalze
bzw. Sulfonsäuresalze,
also insbesondere die Alkali-, Erdalkali-, Aluminium- und Kupfersalze
verstanden, beispielsweise -COO–Na+ bzw. (-SO3)2 –Cu2+.
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Sofern
vorstehend oder nachfolgend und in den Ansprüchen, im Besonderen im Zusammenhang
mit den Begriffen „Halogenwasserstoffsäure", „Metallhalogenid" und „Halogenid", Halogen erwähnt worden
ist oder erwähnt
wird, so handelt es sich um Fluor, Chlor, Brom und Iod, vorzugsweise
um Chlor und Brom.
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Sofern
vorstehend oder nachfolgend und in den Ansprüchen Pseudohalogen bzw. Pseudohalogenid erwähnt worden
sind oder erwähnt
sind, so handelt es sich um Cyanat(-OCN), Thiocyanat(-SCN), Isocyanat(-NCO)
und Isothiocyanat(-NCS).
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Sofern
vorstehend oder nachfolgend und in den Ansprüchen Alkalimetall oder Erdalkalimetall,
beispielsweise in „Erdalkalimetallsalz", erwähnt worden
ist oder erwähnt
wird, handelt es sich vorzugsweise um Natrium, Kalium, Magnesium
und Kalzium.
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In
den erfindungsgemäßen Phenaziniumverbindungen
sind R1, R2, R4, R6, R7', R7'', R8 und R9 unabhängig
voneinander vorzugsweise ausgewählt
aus einer Gruppe umfassend Wasserstoff und niederes Alkyl. Alkyl
kann insbesondere Methyl oder Ethyl sein.
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Ferner
kann R5 in den erfindungsgemäßen Phenaziniumverbindungen
vorzugsweise für
Aryl, insbesondere Phenyl, stehen.
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In
den erfindungsgemäßen Verbindungen
steht X vorzugsweise für
Chlor, Brom oder Thiocyanat.
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Ganz
besonders geeignet sind folgende Phenaziniumverbindungen:
- i) 3-Chlor-7-N,N-dimethylamino-2-methyl-5-phenyl-phenaziniumsalz,
insbesondere das Chlorid:
- ii) 3-Brom-7-N,N-dimethylamino-2-methyl-5-phenyl-phenaziniumsalz,
insbesondere das Bromid:
- iii) 3-Brom-7-N,N-diethylamino-5-phenyl-phenaziniumsalz, insbesondere
das Bromid:
- iv) 7-Amino-2,8-dimethyl-3-thiocyanato-5-phenyl-phenaziniumsalz,
insbesondere das Tetrafluoroborat:
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Das
der Erfindung zugrunde liegende Problem wird durch die Verwendung
der erfindungsgemäßen halogenierten
oder pseudohalogenierten monomeren Phenaziniumverbindungen gelöst. Diese
Verbindungen sind in einem sauren Kupferabscheideelektrolyten vorteilhaft
einsetzbar. Es hat sich gezeigt, dass sich die halogenierten bzw.
pseudohalogenierten monomeren Phenaziniumverbindungen in Kupferabscheidebädern als besonders
vorteilhaft erweisen, wobei sie durch eine hohe galvanotechnische
Aktivität
gekennzeichnet sind.
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Bei
Verwendung der erfindungsgemäßen halogenierten
und pseudohalogenierten monomeren Phenaziniumverbindungen in einem
sauren elektrolytischen Verkupferungsbad ist es möglich, dieses
bei einer hohen Stromdichte zu betreiben. Außerdem werden in Verbindung
mit an sich bekannten anderen Additiven besonders gleichmäßige, brillante
Kupferabscheidungen ermöglicht.
Ferner ist die Wirksamkeit der halogenierten und pseudohalogenierten
monomeren Phenaziniumfarbstoffe durch deren erfindungsgemäße Synthese
auf Grund der höheren
Reinheit verstärkt.
Diese Reinheit beträgt
mindestens 85 Mol-%. Das bedeutet, dass die erfindungsgemäßen Substanzen
maximal 15 Mol-% Verunreinigungen enthalten. Diese Verunreinigungen können insbesondere
Oligomere der Phenaziniumverbindungen, wie deren Dimere und Trimere,
sein. Durch Zusatz der erfindungsgemäßen Verbindungen zu einem Kupferelektrolyten
wird daher eine hervorragende Brillanz bei deutlich geringerer Einsatzkonzentration
dieser Additive als bei Verwendung vergleichbarer bekannter Phenaziniumverbindungen
mit wesentlich geringerer Reinheit erzielt. Die Wirksamkeit und
damit die Wirtschaftlichkeit sind dadurch deutlich gesteigert.
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Im
Gegensatz zu den erfindungsgemäßen Phenaziniumverbindungen
mit der sehr hohen Reinheit sind die in Patent Abstracts of Japan
zu
JP 60-056086 A beschriebenen
Verbindungen von deutlich geringerer Reinheit. Diese Substanzen
enthalten einen nicht unerheblichen Anteil an Oligomeren von Phenaziniumverbindungen,
insbesondere Dimeren und Trimeren, wie experimentell leicht nachgewiesen
werden kann. Dieser Anteil an Verunreinigungen liegt typischerweise
im Bereich von 40 bis 50 Mol-%. Somit sind die in diesem Dokument
offenbarten Verbindungen wesentlich schlechter als Additive in einem
elektrolytischen Kupferabscheidebad geeignet als die erfindungsgemäßen Verbindungen.
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Die
nachfolgend aufgeführten
halogenierten oder pseudohalogenierten monomeren Phenaziniumverbindungen:
- i) 3-Chlor-7-N,N-dimethylamino-2-methyl-5-phenyl-phenaziniumsalz,
- ii) 3-Brom-7-N,N-dimethylamino-2-methyl-5-phenyl-phenaziniumsalz,
- iii) 3-Brom-7-N,N-diethylamino-5-phenyl-phenaziniumsalz,
- iv) 7-Amino-2,8-dimethyl-3-thiocyanato-5-phenyl-phenaziniumsalz
haben
sich einzeln oder im Gemisch besonders bewährt, da sie eine hervorragende
Brillanz sowohl bei hoher als auch bei niedriger Stromdichte bei
deutlich geringerer Einsatzkonzentration im Kupferelektrolyten zeigen. Diese
Eigenschaften werden auch bereits mit allen erfindungsgemäßen Phenaziniumverbindungen
erreicht, wenn auch in unterschiedlichem Ausmaß.
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Die
Ursache für
die höhere
Reinheit der erfindungsgemäßen Verbindungen
gegenüber
den in vorgenanntem Dokument offenbarten Phenaziniumverbindungen
ist auf die unterschiedlichen Herstellverfahren zurückzuführen:
Die
Herstellung von halogenierten monomeren Verbindungen gemäß
JP 60-056086 A ist
aufgrund des zweistufigen Herstellungsverfahrens in mehreren Synthesebehältern (Diazotierung
und anschließende
Halogenierung) sehr aufwändig
und zeitintensiv, wobei es darüber
hinaus auf Grund der geringen Stabilität der Diazoniumverbindungen
im Verhältnis
zur langen Reaktionszeit zu wechselhaften Qualitäten und Mengenverhältnissen
der gewünschten
Produkte und infolge dessen zu unterschiedlichen Wirksamkeiten dieser
Produkte bzw. Produktgemische im Elektrolyten kommen kann.
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Eine
Herstellung von pseudohalogenierten monomeren Phenaziniumverbindungen
ist in
JP 60-056086
A weder beschrieben noch erwähnt.
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So
können
nun, ausgehend von monomeren Phenaziniumverbindungen der weiter
unten angegebenen allgemeinen chemischen Formel VI, halogenierte
oder pseudohalogenierte monomere Phenaziniumverbindungen, beispielsweise
für saure
Kupferabscheidebäder,
gezielt bereitgestellt werden, wobei hohe Reinheiten der Verbindungen
in guter Ausbeute erzielbar sind:
Die halogenierten oder pseudohalogenierten
monomeren Phenaziniumverbindungen werden mit einem neuartigen Herstellungsverfahren
synthetisiert. Im Gegensatz zu einem herkömmlichen Verfahren, bei dem
in einem ersten Syntheseschritt aus einer monomeren Phenaziniumverbindung
durch Diazotierung in einem ersten Synthesebehälter in Gegenwart von Mineralsäure und
Diazotierungsmittel eine Diazoniumverbindung gebildet wird, welche
dann erst nach Überführung in
einen zweiten Synthesebehälter
in einem zweiten Syntheseschritt in Gegenwart von Mineralsäure und
Kupfer(I)-Halogenid oder Pseudohalogenid zu einer halogenierten
oder pseudohalogenierten monomeren Phenaziniumverbindung umgesetzt
wird, finden im erfindungsgemäßen Verfahren
ein erster und ein zweiter Reaktionsschritt in einem einzigen Behälter in
Gegenwart der monomeren Phenaziniumverbindung, der Mineralsäure, des
Diazotierungsmittels und des Halogenids oder des Pseudohalogenids
statt (Eintopf-Verfahren).
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Auf
diese Weise werden im Eintopf-Verfahren zunächst Diazoniumverbindungen
gebildet, welche erfindungsgemäß in situ
sofort zu den halogenierten bzw. pseudohalogenierten monomeren Phenaziniumverbindungen
abreagieren. Im Falle einer Halogenierung kann, wenn die Mineralsäure bereits
Halogen enthält,
auf die Zugabe weiterer Halogenide verzichtet werden.
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Die
Reaktionen laufen dabei vorzugsweise unter Verwendung einer ausreichend
hohen Konzentration von Halogeniden bzw. Pseudohalogeniden ab, wobei
diese in Form von Salzen oder Säuren
zugeführt
werden können.
Um halogenierte bzw. pseudohalogenierte monomere Phenaziniumverbindungen
in guter Ausbeute und rein zu erhalten, müssen die Halogenide bzw. Pseudohalogenide
je nach Art im molaren Überschuss
gegenüber
den Phenaziniumverbindungen eingesetzt werden. Wenn die Halogenide
bzw. Pseudohalogenide in Form von Metallhalogeniden zugegeben werden,
ist ein mindestens einfacher, vorzugsweise zweifacher bis dreifacher,
molarer Überschuss
erforderlich. Bei alleiniger Verwendung von Halogenwasserstoffsäuren als
Halogenquelle wird eine mindestens halbkonzentrierte, vorzugsweise
konzentrierte Säure
eingesetzt, um eine ausreichend hohe Konzentration von Halogenid
auch ohne eine Zugabe von Metallhalogeniden zu erreichen; dabei
ist ein mindestens dreifacher molarer Überschuss gegenüber den
Phenaziniumverbindungen erforderlich. Das Diazotierungsmittel wird
dem Eintopfverfahren vorzugsweise zuletzt oder gemeinsam mit dem
Halogenid bzw. Pseudohalogenid zugegeben. Als Reaktionstemperatur
wird eine Temperatur oberhalb Raumtemperatur gewählt, vorzugsweise im Bereich
von 30 bis 70°C,
wobei die Reaktionszeit vorzugsweise im Bereich von ein bis drei
Stunden liegt. Üblicherweise
werden die Reaktionen bei Normaldruck durchgeführt, es ist jedoch auch möglich, unter Überdruck
zu arbeiten.
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Unter
den monomeren Phenaziniumverbindungen, welche vorzugsweise in dem
erfindungsgemäßen Herstellungsverfahren
als Ausgangsverbindungen eingesetzt werden, werden im Besonderen
Phenaziniumverbindungen verstanden, die mindestens eine primäre Aminogruppe
enthalten, wobei Phenaziniumverbindungen der allgemeinen chemischen
Formel VI besonders bevorzugt sind:
worin
R
1, R
2, R
4,
R
6, R
7, R
8 und R
9 unabhängig voneinander
aus der Gruppe ausgewählt
sind, umfassend Wasserstoff, Halogen, Amino, Aminoalkyl, Hydroxy,
Cyano, Thiocyanat, Isothiocyanat, Cyanat, Isocyanat, Mercapto, Carboxy,
dessen Salz, Carboxylester, Sulfo, dessen Salz, Sulfoester, niederes
Alkyl, Aryl, Heteroaryl und Heterocycloalkyl,
R
5 aus
einer Gruppe ausgewählt
ist, umfassend niederes Alkyl, Aryl und Heteroaryl,
A
– ein
Säureanion
ist.
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Besonders
bevorzugt werden monomere Phenaziniumverbindungen der allgemeinen
chemischen Formel VI verwendet, welche zu den Safraninfarbstoffen
zählen,
wobei R1, R4, R6 und R9 jeweils
für Wasserstoff,
R5 für
Phenyl und R7 für NR10R11 stehen, wobei R10 und
R11 unabhängig voneinander jeweils für Wasserstoff
oder niederes Alkyl stehen. Alkyl steht vorzugsweise für Methyl
oder Ethyl.
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Unter
Aminoalkyl wird vorzugsweise N-Methylamin, N-Ethylamin, N,N-Dimethylamin
und N,N-Diethylamin verstanden. Aryl kann vorzugsweise Phenyl oder
Tolyl sein.
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Das
Säureanion
A– ist
vorzugsweise ein Sulfat, Hydrogensulfat, Halogenid, insbesondere
Chlorid und Bromid, Tetrafluoroborat, Hexafluorophosphat, Nitrat,
Acetat, Trifluoracetat oder Methansulfonat.
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Die
im erfindungsgemäßen Verfahren
verwendeten Mineralsäuren
sind vorzugsweise aus einer Gruppe ausgewählt, umfassend Halogenwasserstoffsäuren, Schwefelsäure, Tetrafluorborsäure, Hexafluorphosphorsäure, Phosphorsäure und
deren Gemische untereinander, mit der Maßgabe, dass in Gegenwart der Pseudohalogenide
keine Halogenwasserstoffsäure
verwendet wird.
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Als
Diazotierungsmittel werden bevorzugt Metallnitrit, besonders bevorzugt
Natriumnitrit, oder Nitrosylschwefelsäure verwendet.
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Die
verwendeten Halogenide können
beispielsweise in Form einer Halogenwasserstoffsäure und/oder in Form eines
Metallhalogenids, also eines Salzes, zugesetzt werden. Zu den verwendeten
Metallhalogeniden gehören
bevorzugt Übergangsmetallhalogenide,
wie Kupfer-, Nickel- und Eisenhalogenide. Entsprechend dieser Definitionen
können
beispielsweise die folgenden Halogenide verwendet werden: Chlorwasserstoffsäure, Bromwasserstoffsäure, Kupfer(I)-,
Kupfer(II)-chlorid, Kupfer(I)-bromid und Nickel(II)-chlorid.
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Die
verwendeten Pseudohalogenide sind vorzugsweise aus einer Gruppe
ausgewählt,
umfassend Cyanat(-OCN), Thiocyanat(-SCN), Isocyanat(-NCO) und Isothiocyanat(-NCS),
wobei Pseudohalogenide in Form von Alkali- und/oder Erdalkalisalzen
zugesetzt werden können.
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Zum
Herstellen der halogenierten monomeren Phenaziniumverbindung kann
beispielsweise die monomere Phenaziniumverbindung in der Mineralsäure suspendiert
und diese Suspension anschließend
unter Rühren
auf eine Temperatur oberhalb von Raumtemperatur, insbesondere in
einem Bereich von beispielsweise 30 bis 70°C, erwärmt werden. Anschließend kann
das Halogenid, beispielsweise ein in einer wässrigen Lösung gelöstes Metallhalogenid, zugegeben
werden. Nach der Zugabe wird vorzugsweise unter Rühren das
Diazotierungsmittel, beispielsweise gesättigte wässrige Natriumnitrit-Lösung, zugegeben.
Alternativ können
das Halogenid und das Diazotierungsmittel auch gleichzeitig, beispielsweise
in einer gemeinsamen Lösung,
zugegeben werden.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
des Herstellungsverfahrens kann die monomere Phenaziniumverbindung
direkt in einer Halogenwasserstoffsäure, vorzugsweise in hoher
Konzentration, suspendiert werden. Dadurch kann auf die Zugabe weiterer
Halogenide verzichtet werden. Diese Ausführungsform unterscheidet sich
insbesondere von dem bekannten Reaktionsschema zur Halogenierung
von Diazoniumverbindungen nach Sandmeyer, in dem dieser Reaktionsschritt
normalerweise, wie auch in
JP
60-056086 A beschrieben, radikalisch nur unter Beteiligung
eines Katalysators, wie Kupferpulvers, Kupfer(I)- oder Kupfer(II)-chlorids, abläuft. Durch
das Suspendieren in der entsprechenden Halogenwasserstoffsäure als
alleinige Halogenid-Zugabe wird das erfindungsgemäße Verfahren
schneller, billiger und umweltschonender.
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In
einer anderen, bevorzugten Ausführungsform
wird zur Herstellung der halogenierten monomeren Phenaziniumverbindung
ebenfalls vom Sandmeyer-Reaktionsschema
in vorteilhafterweise abgewichen, wobei hier anstelle des bekannten
kupferartigen Katalysators ein Nickelhalogenid, beispielsweise Nickel(II)-chlorid,
eingesetzt werden kann. Diese bis heute in diesem Zusammenhang nicht
beschriebene Verfahrensweise ermöglicht
gegenüber
dem klassischen Einsatz von Kupfer(I)-chlorid signifikant höhere Ausbeuten.
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Zum
Herstellen der pseudohalogenierten monomeren Phenaziniumverbindung
kann die monomere Phenaziniumverbindung wiederum vorzugsweise in
der Mineralsäure
suspendiert und anschließend
unter Rühren
auf eine Temperatur oberhalb von Raumtemperatur, insbesondere in
einem Bereich von beispielsweise 30 bis 70°C, erwärmt werden. Anschließend kann
das Pseudohalogenid, beispielsweise ein in einer wässrigen
Lösung
gelöstes
Metallpseudohalogenid, zugegeben werden. Nach oder während der
Zugabe, beispielsweise in einer gemeinsamen Lösung mit dem Pseudohalogenid,
kann das Diazotierungsmittel, beispielsweise Nitrosylschwefelsäure, unter
Rühren
zugegeben werden.
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Nach
Beendigung der jeweiligen Reaktion können die entstandenen halogenierten
oder pseudohalogenierten monomeren Phenaziniumverbindungen durch
Zugabe säurebindender
Mittel aus dem Reaktionsansatz isoliert werden.
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Zu
den säurebindenden
Mitteln zählen
vorzugsweise Erdalkali- und Alkalimetallhydroxide, insbesondere
Natron- oder Kalilauge, Magnesium- und Kalziumoxid, Erdalkali- und
Alkalimetallcarbonate und -phosphate, insbesondere Natrium- oder Magnesiumcarbonat
bzw. -phosphat.
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Nach
Beendigung der jeweiligen Reaktion kann der Reaktionsansatz auch
direkt durch Einstellen eines Schwefelsäure-Titergehalts von < 1 Gew.-% aufgearbeitet
und der anfallende Feststoff abfiltriert werden.
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Die
Reinheit der erfindungsgemäßen Substanzen,
d. h. der Anteil an Verunreinigungen, die die Phenaziniumverbindungen
begleiten, kann analytisch ermittelt werden:
Zur Identifizierung
und erfindungsgemäßen Quantifizierung
der in den Substanzen enthaltenen Verbindungen wird vorliegend insbesondere
die Massenspektrometrie eingesetzt, wobei die Spektren insbesondere
unter folgenden Bedingungen aufgenommen werden können: mittels Elektronenspray-Ionisierung,
gekoppelt mit einem Quadrupol-Massenspektrometer (ESI/MS) oder mit
einer Quadrupol-Ionenfalle (ESI/QIT-MS), Atmospheric Pressure Matrix
Assisted Laser Desorption Ionization, gekoppelt mit einer Quadrupol-Ionenfalle
(AP-MALDI/QIT-MS),
oder Matrix Assisted Laser Desorption Ionization, gekoppelt mit
einem Flugzeit-Massenspektrometer (MALDI-TOF). Die MALDI-Verfahren
werden bevorzugt. Zur quantitativen Bestimmung der Bestandteile in
den Substanzen wird die Summe aller Signale im Massenspektrum auf
100 Mol-% gesetzt. Die Höhe
der einzelnen detektierten Signale wird darauf bezogen. Dabei wird
angenommen, dass die Ionisierbarkeit und die Empfindlichkeit für die zuordenbaren
Molekülpeaks
gleich hoch sind.
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Alternativ
können
die monomeren und als Verunreinigungen enthaltenen oligomeren Phenaziniumverbindungen
in den Substanzen auch mittels einer weiteren Methode quantitativ
bestimmt werden, bei der ein Massenspektrometer mit einer Hochleistungsflüssigkeitschromatographieeinheit
gekoppelt wird (LC-MS-Kopplung),
um die einzelnen Peaks im HPLC-Chromatogramm durch das Mas senspektrum
zuordnen zu können.
Nach einer ersten Identifizierung aus einem Referenzgemisch mittels
LC-MS-Kopplung kann die quantitative Bestimmung dann auch ohne LC-MS-Kopplung
durchgeführt
werden, indem die Retentionszeiten der Peaks zur Identifizierung
herangezogen werden.
-
Alternativ
kann zur quantitativen Bestimmung der monomeren und der zusätzlich in
geringer Menge enthaltenen oligomeren Phenaziniumverbindungen in
den erfindungsgemäßen Substanzen
auch die HPLC-Methode verwendet werden, wobei insbesondere die Gelpermeationschromatographie
eingesetzt wird. In diesem Falle können dem Laufmittel zur besseren
Trennung der positiv geladenen Verbindungen anionische Netzmittel
zur Bildung von Ionenpaaren zugegeben werden (Ionenpaarchromatographie).
-
Mit
dem erfindungsgemäßen Verfahren
können
beispielsweise die bereits weiter oben angegebenen Verbindungen
mit den chemischen Formeln II, III, IV und V in hoher Reinheit hergestellt
werden.
-
Das
erfindungsgemäße Herstellungsverfahren
wird durch folgende Herstellungsbeispiele erläutert:
-
Herstellungsbeispiel 1: – ohne Zugabe
eines weiteren Halogenids
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3-Chlor-7-N,N-dimethylamino-2-methyl-5-phenyl-phenaziniumchlorid
-
1
g 3-Amino-7-N,N-dimethylamino-2-methyl-5-phenyl-phenaziniumchlorid
wurde in 15 ml 35 Gew.-%iger Chlorwasserstoffsäure suspendiert und auf 50°C erhitzt.
Anschließend
wurde langsam eine gesättigte
wässrige
Natriumnitrit-Lösung
(454 mg in 6 ml Wasser) zugetropft und eine Stunde bei dieser Temperatur nachgerührt. Der
Reaktionsansatz wurde auf Raumtemperatur abgekühlt, der anfallende schwarz-blaue
Feststoff abfiltriert und getrocknet. Die Ausbeute betrug 615 mg
(58,5% d. Th.).
-
Die
erhaltene Substanz wies nach quantitativer Analyse mittels Massenspektrometrie
einen Reinheitsgrad von 94 Mol-% auf, d. h. nur 6 Mol-% der eingesetzten
Substanz bestanden nicht aus der monomeren Verbindung.
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Herstellungsbeispiel 2: – unter
Zugabe eines weiteren Halogenids
-
3-Chlor-7-N,N-dimethylamino-2-methyl-5-phenyl-phenaziniumchlorid
-
1
g 3-Amino-7-N,N-dimethylamino-2-methyl-5-phenyl-phenaziniumchlorid
wurde in 15 ml 35 Gew.-%iger Chlorwasserstoffsäure suspendiert und auf 50°C erhitzt.
Anschließend
wurden 347 mg Nickel(II)-chlorid zugegeben und langsam eine gesättigte wässrige Natriumnitrit-Lösung (454
mg in 6 ml Wasser) zugetropft und eine Stunde bei dieser Temperatur
nachgerührt.
Der Reaktionsansatz wurde auf Raumtemperatur abgekühlt, der
anfallende schwarz-blaue Feststoff abfiltriert und getrocknet. Die
Ausbeute betrug 724 mg (69,0% d. Th.).
-
Die
erhaltene Substanz wies nach quantitativer Analyse mittels Massenspektrometrie
einen Reinheitsgrad von 90 Mol-% auf, d. h. nur 10 Mol-% der eingesetzten
Substanz bestanden nicht aus der monomeren Verbindung.
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Herstellungsbeispiel 3: – unter
Zugabe eines weiteren Halogenids
-
3-Chlor-7-N,N-dimethylamino-2-methyl-5-phenyl-phenaziniumchlorid
-
1
g 3-Amino-7-N,N-dimethylamino-2-methyl-5-phenyl-phenaziniumchlorid
wurde in 15 ml 35 Gew.-%iger Chlorwasserstoffsäure suspendiert und auf 50°C erhitzt.
Anschließend
wurden 271 mg Kupfer(I)-chlorid zugegeben und langsam eine gesättigte wässrige Natriumnitrit-Lösung (454
mg in 6 ml Wasser) zugetropft und eine Stunde bei dieser Temperatur
nachgerührt.
Der Reaktionsansatz wurde auf Raumtemperatur abgekühlt, der
anfallende schwarz-blaue Feststoff abfiltriert und getrocknet. Die
Ausbeute betrug 521 mg (49,5% d. Th.).
-
Die
erhaltene Substanz wies nach quantitativer Analyse mittels Massenspektrometrie
einen Reinheitsgrad von 93 Mol-% auf, d. h. nur 7 Mol-% der eingesetzten
Substanz bestanden nicht aus der monomeren Verbindung.
-
Herstellungsbeispiel 4: – unter
Zugabe eines weiteren Halogenids
-
3-Brom-7-N,N-dimethylamino-2-methyl-5-phenyl-phenaziniumbromid
-
1
g 3-Amino-7-N,N-dimethylamino-2-methyl-5-phenyl-phenaziniumchlorid
wurde in 10 ml 48 Gew.-%iger Bromwasserstoffsäure suspendiert und auf 50°C erhitzt.
Anschließend
wurden 392 mg Kupfer(I)-bromid zugegeben und langsam eine gesättigte wässrige Natriumnitrit-Lösung (228
mg in 2 ml Wasser) zugetropft und 30 Minuten bei dieser Temperatur
nachgerührt.
Der Reaktionsansatz wurde auf Raumtemperatur abgekühlt, der
anfallende schwarz-blaue Feststoff abfiltriert und getrocknet. Die
Ausbeute betrug 824 mg (64,0% d. Th.).
-
Nach
quantitativer Analyse der erhaltenen Substanz mittels Massenspektrometrie
wurde ein Reinheitsgrad von sogar > 99
Mol-% ermittelt, d. h. Verunreinigungen in Form von Dimeren und
anderen Oligomeren konnten in der eingesetzten Substanz nicht nachgewiesen
werden
-
Herstellungsbeispiel 5: – ohne Zugabe
eines weiteren Halogenids
-
3-Brom-7-N,N-diethylamino-5-phenyl-phenaziniumbromid
-
3
g 3-Amino-7-N,N-diethylamino-5-phenyl-phenaziniumchlorid wurden
in 40 ml 48 Gew.-%iger Bromwasserstoffsäure suspendiert und auf 50°C erhitzt.
Anschließend
wurde innerhalb einer Stunde langsam eine wässrige konzentrierte Natriumnitrit-Lösung (1,094
g in 10 ml Wasser) zugetropft und eine weitere Stunde bei dieser
Temperatur nachgerührt.
Der Reaktionsansatz wurde auf Raumtemperatur abgekühlt und
langsam in Natronlauge eingebracht. Der anfallende schwarz-blaue
Feststoff wurde abfiltriert und getrocknet. Die Ausbeute betrug
2,571 g (67,0% d. Th.).
-
Nach
quantitativer Analyse der erhaltenen Substanz mittels Massenspektrometrie
wurde ein Reinheitsgrad von etwa 89 Mol-% ermittelt, d. h. nur etwa
11 Mol-% der eingesetzten Substanz bestanden nicht aus der monomeren
Verbindung.
-
Herstellungsbeispiel 6: – unter
Zugabe eines Pseudohalogenids
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7-Amino-2,8-dimethyl-3-thiocyanato-5-phenyl-phenazinium-tetrafluoroborat
-
1
g 3,7-Diamino-2,8-dimethyl-5-phenyl-phenaziniumchlorid wurde in
15 ml 50 Gew.-%iger Tetrafluorborsäure suspendiert und auf 50°C erhitzt.
Anschließend
wurden 10 ml einer wässrigen
Lösung
aus 1,109 g Natriumthiocyanat und 454 mg Natriumnitrit innerhalb
einer Stunde bei einer Temperatur von 50 bis 60°C zugetropft und eine weitere
Stunde bei dieser Temperatur nachgerührt. Der Reaktionsansatz wurde
auf Raumtemperatur abgekühlt,
der anfallende schwarze Feststoff abfiltriert und getrocknet. Die
Ausbeute betrug 812 mg (64,0% d. Th.).
-
Nach
quantitativer Analyse der erhaltenen Substanz mittels Massenspektrometrie
wurde ein Reinheitsgrad von etwa 90 Mol-% ermittelt, d. h. nur etwa
10 Mol-% der eingesetzten Substanz bestanden nicht aus der monomeren
Verbindung.
-
Die
so gewonnenen erfindungsgemäßen halogenierten
und pseudohalogenierten Phenaziniumverbindungen wurden allein oder
in Kombination mit Glanzbildnern oder Netzmitteln einem Kupferelektrolyten,
insbesondere einem sauren, vorzugsweise schwefelsauren Bad, zugesetzt.
-
Um
auf einem Werkstück
eine Kupferschicht mit einem elektrolytischen Verfahren abscheiden
zu können,
wird dieses zusammen mit einer Anode mit dem Bad in Kontakt gebracht.
Das Bad enthält
Kupferionen und die erfindungsgemäßen halogenierten und/oder
pseudohalogenierten Phenaziniumverbindungen. Zur Metallabscheidung
wird dann ein elektrischer Stromfluss zwischen dem Werkstück und der
Anode erzeugt.
-
Die
Grundzusammensetzung des Kupferelektrolyten kann in weiten Grenzen
schwanken. Im Allgemeinen wird eine saure kupferionenhaltige wässrige Lösung folgender
Zusammensetzung benutzt:
Kupfersulfat
(CuSO4·5H2O) | 20–300 g/l |
vorzugsweise | 180–220 g/l |
Schwefelsäure, konz. | 50–350 g/l |
vorzugsweise | 50–90 g/l |
Chloridionen | 0,01–0,25 g/l, |
vorzugsweise | 0,05–0,14 g/l |
-
Anstelle
von Kupfersulfat können
zumindest teilweise auch andere Kupfersalze benutzt werden. Auch die
Schwefelsäure
kann teilweise oder ganz durch Fluoroborsäure, Methansulfonsäure oder
andere Säuren ersetzt
werden. Die Chloridionen werden als Alkalichlorid (z. B. Natriumchlorid)
oder in Form von Salzsäure
p. A. zugesetzt. Die Zugabe von Natriumchlorid kann ganz oder teilweise
entfallen, wenn in den Zusätzen
bereits Halogenidionen enthalten sind.
-
Die
Phenaziniumverbindungen der vorliegenden Erfindung werden dem Bad
vorzugsweise in einer Konzentration von 0,00005–0,1 g/l zugegeben.
-
Außerdem können im
Bad übliche
Glanzbildner, Einebner oder Netzmittel enthalten sein. Um glänzende Kupferniederschläge mit vorbestimmten
physikalischen Eigenschaften zu erhalten, können zu dem erfindungsgemäßen sauren
Bad mindestens eine wasserlösliche
Schwefelverbindung und eine sauerstoffhaltige, hochmolekulare Verbindung
zugesetzt werden. Weitere Zusätze,
wie stickstoffhaltige Schwefelverbindungen und/oder polymere Stickstoffverbindungen
sind ebenfalls verwendbar. Die sauerstoffhaltigen, hochmolekularen
Verbindungen sind insbesondere Glykolether von Alkylphenolen, Alkanolen
und Alkandiolen, ferner Glykolester von aliphatischen Carbonsäuren sowie
Polyether und Polyalkohole.
-
Diese
Einzelkomponenten sind innerhalb folgender Grenzkonzentrationen
im anwendungsfertigen Bad enthalten:
übliche sauerstoffhaltige, | |
hochmolekulare
Verbindungen | 0,005–20 g/l |
vorzugsweise | 0,01–5 g/l |
übliche wasserlösliche organische | |
Schwefelverbindungen | 0,0005–0,4 g/l |
vorzugsweise | 0,001–0,15 g/l |
-
In
Tabelle 1 sind einige anwendbare sauerstoffhaltige, hochmolekulare
Verbindungen aufgeführt.
-
In
Tabelle 2 sind einige Schwefelverbindungen aufgeführt. Zur
Wasserlöslichkeit
sind entsprechende funktionelle Gruppen eingearbeitet.
-
Schwefelhaltige
Stickstoffverbindungen, insbesondere stickstoffhaltige Thioverbindungen,
vorzugsweise Thioharnstoffderivate, und/oder polymere Stickstoffverbindungen,
z. B. Polyamine und Polyamide, können
in folgenden Konzentrationen eingesetzt werden:
| 0,0001–0,50 g/l |
vorzugsweise | 0,0005–0,04 g/l |
-
Bevorzugte
stickstoffhaltige Thioverbindungen sind in Tabelle 3 und bevorzugte
polymere Stickstoffverbindungen in Tabelle 4 aufgeführt.
-
Zur
Herstellung des Bades werden die Einzelkomponenten der Grundzusammensetzung
hinzugefügt. Die
Arbeitsbedingungen des Bades können
insbesondere wie folgt eingestellt werden:
pH-Wert: | < 1 |
Temperatur: | 15°C–50°C, vorzugsweise
20°C–40°C |
kath.
Stromdichte: | 0,5–12 A/dm2, vorzugsweise 3–7 A/dm2 |
-
Der
Elektrolyt kann durch starke Anströmung und gegebenenfalls durch
Einblasen von sauberer Luft bewegt werden, so dass sich die Elektrolytoberfläche in starker
Bewegung befindet. Dies maximiert den Stofftransport in Elektrodennä he und erlaubt
möglichst
große
Stromdichten. Auch die Bewegung der Kathoden bewirkt eine Verbesserung
des Stofftransportes an den jeweiligen Oberflächen. Durch die erhöhte Konvektion und
Elektrodenbewegung wird eine konstante diffusionskontrollierte Abscheidung
erzielt. Die Bewegungen können
horizontal, vertikal und/oder durch Vibration erfolgen. Eine Kombination
mit der Lufteinblasung ist besonders wirksam.
-
Kupfer
kann elektrochemisch durch Auflösen
von Kupferanoden ergänzt
werden, um den Kupfergehalt konstant zu halten. Für die Anoden
kann Kupfer mit einem Gehalt von 0,02 bis 0,07 Gew.-% Phosphor verwendet
werden. Die Kupferanoden sollten mit einem Filterbeutel ummantelt
sein. Die Verwendung von inerten Anoden aus platiniertem Titan oder
anderen Beschichtungen ist ebenfalls möglich. Stand der Technik sind
heute Anlagen, bei denen das Behandlungsgut in vertikaler oder horizontaler
Lage beschichtet wird.
-
In
die Elektrolytkreisläufe
können
bedarfsweise Filter zur Abscheidung mechanischer und/oder chemischer
Rückstände eingefügt werden.
-
Der
erfindungsgemäße Kupferelektrolyt
eignet sich hervorragend, um eine dekorative Abscheidung zu erzeugen.
Darüber
hinaus kann er für
das elektrolytische Auffüllen
von Mikrosacklöchern
(Mikroblindvias) auf Leiterplatten eingesetzt werden. Insbesondere
für die
Herstellung von Chip-Carrier stellt dies eine zukunftsträchtige Technologie
dar, da hierfür
eine erhöhte
Zuverlässigkeit
besonders bei schmalen Leiterbahnen gegenüber der Kupferhülsentechnik
erreicht wird. In ähnlicher
Weise können
mit dem erfindungsgemäßen Kupferelektrolyten
elegant Leiterstrukturen auf mit Vertiefungen versehenen Oberflächen von
Halbleitersubstraten (Wafern) bei der Herstellung integrierter Schaltungen
erzeugt werden. Bei Anwendung des erfindungsgemäßen Verkupferungsverfahrens
wird über
die gesamte Waferoberfläche
eine fast konstante Schichtdicke (Planarität) unabhängig von den Vertiefungen mit
großem
Aspektverhältnis
(1:10) erreicht, so dass derartige Vertiefungen (trenches) mit Kupfer
gefüllt
werden.
-
Die
folgenden Verfahrensbeispiele dienen zur näheren Erläuterung der Erfin dung.
-
Verfahrensbeispiel 1 (Vergleichsbeispiel):
-
In
einer Elektrolysezelle mit löslichen,
phosphorhaltigen Kupferanoden wurde ein Kupferbad mit folgender
Zusammensetzung eingesetzt:
200 g/l Kupfersulfat (CuSO4·5H2O)
60 g/l Schwefelsäure konz.
0,12 g/l Natriumchlorid
-
Folgende
Glanzbildner wurden zugesetzt:
1,5 g/l Polypropylenglykol (800
Da (Dalton)),
0,006 g/l 3-Mercaptopropan-1-sulfonsäure, Natriumsalz
-
Bei
einer Elektrolyttemperatur von 25°C
wurde bei einer Stromdichte von 4 A/dm2 auf
gebürstetem Messingblech
eine gleichmäßig glänzende,
leicht verschleierte Abscheidung erhalten.
-
Verfahrensbeispiel 2 (Vergleichsbeispiel):
-
Dem
Elektrolyt gemäß Verfahrensbeispiel
1 wurden zusätzlich
4 mg/l 7-Di-methyl-amino-3-chlor-5-phenyl-phenaziniumchlorid
(hergestellt gemäß der Vorschrift
in
JP 60-056086 A )
zugesetzt. Nach einer quantitativen Analyse dieses Stoffes mittels
Massenspektrometrie wurde ein Anteil an Verunreinigungen (insbesondere
von Dimeren und Trimeren dieser Verbindung) von etwa 43 Mol-% gefunden.
-
Nach
dem Abscheiden von Kupfer unter den in Verfahrensbeispiel 1 angegebenen
Bedingungen wurde eine etwas besser aussehende Kupferschicht erhalten.
Das Messingblech sah in diesem Falle glänzender aus, zeigte aber an
den Kanten bei der dort auftretenden hohen Stromdichte Anbrennungen
(pulvrige Abscheidung von Kupfer).
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Verfahrensbeispiel 3: (erfindungsgemäßes Beispiel)
-
Dem
Elektrolyt gemäß Verfahrensbeispiel
1 wurden zusätzlich
4 mg/l der erfindungsgemäßen Verbindung
3-Chlor-7-N,N-dimethylamino-2-methyl-5-phenyl-phenaziniumchlorid, zugesetzt.
-
Nach
dem Abscheiden von Kupfer unter den in Verfahrensbeispiel 1 angegebenen
Bedingungen wurde ein sehr gutes Aussehen der Kupferschicht auf
dem Messingblech erhalten. Die Abscheidung war hochglänzend und
zeigte keine Anbrennungen. Die Bürststriche
waren nun überhaupt
nicht mehr zu erkennen. Dies wies auf eine hervorragende Einebnungskraft
des Kupferelektrolyten hin.
-
Verfahrensbeispiel 4: (erfindungsgemäßes Beispiel)
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Dem
Elektrolyt gemäß Verfahrensbeispiel
1 wurden zusätzlich
nur 3 mg/l der erfindungsgemäßen Verbindungen,
7-Amino-2,8-dimethyl-3-thiocyanato-5-phenyl-phenazinium-tetrafluoroborat,
zugesetzt.
-
Nach
dem Abscheiden von Kupfer unter den in Beispiel 1 angegebenen Bedingungen
wurde ein extrem gutes Aussehen des Messingbleches erhalten. Die
Abscheidung war äußerst brillant,
so dass man sich in der Abscheidung spiegeln konnte. Das Blech zeigte
keine Anbrennungen. Die Bürststriche
waren überhaupt nicht
mehr zu erkennen. Dies wies auf eine hervorragende Einebnungskraft
des Kupferelektrolyten bei der verringerten Einsatzmenge hin.
-
Ergebnis
der Beispiele 1 bis 4: Es konnte gezeigt werden, dass nur eine geringe
einebnende Wirkung ohne die erfindungsgemäßen halogenierten oder pseudohalogenierten
monomeren Phenaziniumverbindungen erzielt wird. Es konnte ebenfalls
gezeigt werden, dass das Herstellungsverfahren einen entscheidenden Einfluss
auf die Qualität
der verwendeten halogenierten und pseudohalogenierten Verbindungen
hat. Die nach dem Verfahren gemäß
JP 60-056086 A hergestellten
chlorierten Verbindungen konnten nicht zur Bildung einer befriedigenden
Qualität
der Kupferschicht beitragen. Die erfindungs gemäßen halogenierten und pseudohalogenierten
monomeren Phenaziniumverbindungen zeigen dagegen einen guten Effekt.
Die Einsatzkonzentration konnte gegenüber herkömmlichen Additiven deutlich
verringert werden, wobei trotzdem ein hervorragendes Ergebnis erreicht
wurde.
-
Verfahrensbeispiel 5 (Vergleichsversuch):
-
Zum
Beschichten einer Leiterplatte mit Mikroblindvias wurde ein Kupferbad
mit folgender Zusammensetzung in einer Elektrolysezelle mit löslichen,
phosphorhaltigen Kupferanoden eingesetzt:
150 g/l Kupfersulfat
(CuSO4·5H2O)
200 g/l Schwefelsäure konz.
0,05
g/l Natriumchlorid
-
Folgende
Glanzbildner wurden zugesetzt:
0,5 g/l Polypropylenglykol (820
Da),
0,005 g/l Bis-(ω-sulfopropyl)-disulfid,
Di-Natriumsalz
-
Bei
einer Elektrolyttemperatur von 25°C
wurde nach 114 Minuten Expositionszeit eine leicht verschleierte
Abscheidung bei einer Stromdichte von 1 A/dm2 auf
einer mit 8 μm
Kupfer vorverstärkten
Leiterplatte mit kleinen Sacklöchern
(Mikroblindvias) erhalten, wobei ein Sackloch mit einer Breite von
110 μm und
einer Tiefe von 60 μm
kaum mit Kupfer aufgefüllt
war.
-
Verfahrensbeispiel 6: (erfindungsgemäßes Beispiel)
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Dem
Elektrolyt aus Verfahrensbeispiel 5 wurden zusätzlich 4 mg/l der erfindungsgemäßen Verbindung,
3-Brom-7-N,N-diethylamino-5-phenyl-phenaziniumbromid, zugesetzt.
Nach dem Abscheiden von Kupfer unter den in Verfahrensbeispiel 6
angegebenen Bedingungen konnte eine Verbesserung des Aussehens der
Leiterplatte erreicht werden. Die Sacklöcher mit einer Breite von 110 μm und einer
Tiefe von 60 μm
waren vollständig
und selektiv mit Kupfer aufgefüllt.
Nach der Verkupferung war praktisch keine Vertiefung auf der Kupferoberfläche mehr
feststellbar. Die Menge an insgesamt aufgebrachtem Kupfer war gering.
-
Gegenüber der
bisherigen Technik zur elektrolytischen Verkupferung der Sacklöcher stellt
dieses Ergebnis einen großen
Fortschritt dar, da die Auffüllung
der Sacklöcher
wesentlich besser gelingt. Dies ist auf die wesentlich bessere Einebnung
durch das Verkupferungsbad zurückzuführen, die
durch die erfindungsgemäße Phenaziniumverbindung
in dem Bad verursacht wird. Außerdem
ist die Zuverlässigkeit
der Anbindung des auf eine Sacklochwand abgeschiedenen Kupfers an
eine durch das Loch angeschnittene Kupferschicht deutlich besser
als bei Anwendung der herkömmlichen
Verkupferungstechnik. Bei Verwendung der erfindungsgemäßen Verbindungen
wird nämlich
festgestellt, dass sich bei einem thermischen Lötschocktest keine Abhebungen
zwischen den beiden Metallschichten bilden, während unter diesen Bedingungen
bei Verwendung bekannter vergleichbarer Additive die Gefahr von
Abhebungen besteht. Tabelle
1: Sauerstoffhaltige hochmolekulare Verbindungen
Carboxymethylcellulose
Nonylphenol-polyglykolether
Octandiol-bis-(polyalkylenglykolether)
Octanolpolyalkylenglykolether
Ölsäure-polyglykolester
Polyethylenglykol-polypropylenglykol
(Block oder Copolymerisat)
Polyethylenglykol
Polyethylenglykol-dimethylether
Polypropylenglykol
Polyvinylalkohol
β-Naphthol-polyglykolether
Stearinsäure-polyglykolester
Stearylalkohol-polyglykolether |
Tabelle
2: Schwefelverbindungen
3-(Benzthiazolyl-2-thio)-propylsulfonsäure, Natriumsalz
3-Mercaptopropan-1-sulfonsäure, Natriumsalz
Ethylendithiodipropylsulfonsäure, Natriumsalz
Bis-(ρ-sulfophenyl)-disulfid,
Dinatriumsalz
Bis-(ω-suifobutyl)-disulfid,
Dinatriumsalz
Bis-(ω-sulfohydroxypropyl)-disulfid,
Dinatriumsalz
Bis-(ω-sulfopropyl)-disulfid,
Dinatriumsalz
Bis-(ω-sulfopropyl)-sulfid,
Dinatriumsalz
Methyl-(ω-sulfopropyl)-disulfid,
Dinatriumsalz
Methyl-(ω-sulfopropyl)-trisulfid,
Dinatriumsalz
O-Ethyl-dithiokohlensäure-S-(ω-sulfopropyl)-ester, Kaliumsalz
Thioglykolsäure
Thiophosphorsäure-O-ethyl-bis-(ω-sulfopropyl)-ester,
Dinatriumsalz
Thiophosphorsäure-tris-(ω-sulfopropyl)-ester,
Trinatriumsalz |
Tabelle
3: Stickstoffhaltige Thioverbindungen:
N-Acetylthioharnstoff
N-Trifluoroacetylthioharnstoff
N-Ethylthioharnstoff
N-Cyanoacetylthioharnstoff
N-Allylthioharnstoff
o-Tolylthioharnstoff
N,N'-Butylenthioharnstoff
Thiazolidinthiol(2)
4-Thiazolinthiol(2)
Imidazolidinthiol(2)(N,N'-Ethylenthioharnstoff)
4-Methyl-2-pyrimidinthiol
2-Thiouracil
Saccharin,
Natriumsalz |
Tabelle
4: Polymere Stickstoffverbindungen
Polyethylenimin
Polyethylenimid
Polyacrylsäureamid
Polypropylenimin
Polybutylenimin
N-Methylpolyethylenimin
N-Acetylpolyethylenimin
N-Butylpolyethylenimin |