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Die Erfindung betrifft ein Fernglas
mit Digitalkamera.
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Aus dem Stand der Technik sind mit
einer Digitalkamera ausgestattete Ferngläser, d.h. binokulare Optiken,
bekannt, bei denen die Funktion einer Digitalkamera und die Funktion
eines Fernglases miteinander integriert sind. Bei solchen mit einer
Digitalkamera ausgestatteten Ferngläsern kann ein Bild, das dem
durch ein Paar Okularlinsensysteme betrachteten Bild entspricht,
auf einem LCD-Monitor dargestellt und in einem Aufzeichnungsmedium
als Digitalbild gespeichert werden.
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Einige Digitalkameras sind mit einem
Mikrofon ausgestattet, mit dem ein Ton aufgenommen werden kann,
der auf das mit der Kamera aufgenommene und gespeicherte Bild bezogen
ist. Die Tonaufzeichnung kann unmittelbar nach der Bildaufnahme vor
Ablauf einer vorbestimmten Zeit oder aber eine gewisse Zeit nach
der Bildaufnahme erfolgen, wenn eine Bild- und Nachaufzeichnung
gewählt
wird. Die unmittelbare Tonaufzeichnung wird durchgeführt, um mit
dem Umgebungston ein Gefühl
der Präsenz
am Ort der Bildaufnahme zu erzeugen oder gleichsam als Erinnerungsnotiz
eine Stimme aufzunehmen, die die Situation beschreibt. Die Nachaufzeichnung
wird beispielsweise durchgeführt,
indem ein Bild auf dem Anzeigenmonitor angegeben und bestimmte geeignete
Tondaten aufgezeichnet werden. Jedoch ist eine herkömmliche
Digitalkamera ein Gerät,
das vornehmlich der Bildaufnahme dient, so dass Stimm- oder Tonaufnahmen
und das gleichzeitige Blicken in einen Sucher nicht vorgesehen sind.
Deshalb befindet sich das Mikrofon einer herkömmlichen Digitalkamera an der
Vorderseite, d.h. der mit dem Objektiv versehenen Seite, des Kamerakörpers neben
dem Sucher oder auf der oberen Fläche des Kamerakörpers. Dies
ist nicht günstig,
wenn die Stimme eines Benutzers aufgezeichnet werden soll und der
Benutzer gleichzeitig in den Sucher blickt.
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Andererseits liegt der Hauptanwendungsbereich
eines mit einer Digitalkamera ausgestatteten Fernglases in der teleskopischen
Betrachtung durch das Fernglas, so dass die Bildaufnahme üblicherweise
während
der Objektbetrachtung durch das Fernglas erfolgt.
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Aufgabe der Erfindung ist es, ein
mit einer Digitalkamera ausgestattetes Fernglas anzugeben, das zudem
mit einem Mikrofon versehen und in der Lage ist, ein Objektbild
aufzunehmen, das durch die Optiken des Fernglases betrachtet wird.
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Die Erfindung löst diese Aufgabe durch das Fernglas
nach Anspruch 1. Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Die Erfindung wird im Folgenden an
Hand der Figuren näher
erläutert.
Darin zeigen:
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1 eine
perspektivische Ansicht eines mit einer Digitalkamera ausgestatteten
Fernglases nach der Erfindung, die das Fernglas von hinten zeigt,
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2 eine
Vorderansicht des in 1 gezeigten
Fernglases,
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3 eine
teilweise aufgebrochene Vorderansicht des Fernglases,
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4 eine
Unteransicht des Fernglases,
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5 eine
aufgebrochene Vorderansicht eines mit einer Digitalkamera ausgestatteten
Fernglases, das eine alternative Ausführungsform darstellt, und
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6 eine
Unteransicht der in 5 gezeigten
alternativen Ausführungsform.
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1 zeigt
eine perspektivische Ansicht eines mit einer Digitalkamera ausgestatteten
Fernglases nach der Erfindung von der Rückseite her betrachtet. Dabei
bezeichnet die Rückseite
die Okularseite. 2 zeigt
eine Vorderansicht des in 1 gezeigten
Fernglases von der Objektivseite her betrachtet. 3 zeigt eine teilweise aufgebrochene Vorderansicht
des mit der Digitalkamera ausgestatteten Fernglases. 4 zeigt eine Unteransicht
des Fernglases. Im Folgenden wird ein Ausführungsbeispiel des mit der
Digitalkamera ausgestatteten Fernglases unter Bezugnahme auf die 1 bis 4 beschrieben.
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Das mit dem Bezugszeichen 10 bezeichnete,
mit der Digitalkamera ausgestattete Fernglas besteht aus einem Hauptkörper 10A und
einem beweglichen Körper 10B.
Der bewegliche Körper 10B stellt eine
Komponente dar, die in der mit dem Doppelpfeil A bezeichneten Querrichtung
gegenüber
dem Hauptkörper 10A bewegbar
ist, um den Augen- oder Pupillenabstand des Fernglases 10 einzustellen. 1 zeigt die eingefahrene
Stellung des Fernglases, in der der Augenabstand minimal ist. Dagegen
ist den 2, 3 und 4 jeweils eine Stellung gezeigt, in der der
Augenabstand auf eine bestimmte Weite eingestellt ist, die größer als
die Weite in der eingefahrenen Stellung ist. Wie in den 2 bis 4 gezeigt, umfasst ein Gehäuse des
Hauptkörpers 10A einen
Einschubteil 10a, der verschiebbar in eine Öffnung 10b eines Gehäuses des
beweglichen Teils 10B eingepasst werden kann. Da der Einschubteil 10a in
das Innere des beweglichen Körpers 10B eingeschoben
wird, sind seine Abmessungen etwas kleiner als die Abmessungen des
Hauptteils des Hauptkörpers 10A. Der
Einschubteil 10a und der Hauptteil des Hauptkörpers 10A sind
an einer Übergangsstelle
miteinander verbunden, die durch eine Stufe 10c gegeben
ist. Wird das Fernglas 10 nicht gebraucht, so bleiben der Hauptkörper 10A und
der bewegliche Körper 10B in der
eingefahrenen Stellung, in der der Augenabstand minimal ist (d.h.
der in 1 gezeigten Stellung),
so dass der gesamte Einschubteil 10a im Inneren des beweglichen
Körpers 10B aufgenommen
ist und sich die Kante der an dem beweglichen Körper 10B ausgebildeten Öffnung 10b in
Kontakt mit der Stufe 10c des Hauptkörpers 10A befindet.
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Befindet sich das Fernglas 10 in
Gebrauch, so wird der Hauptkörper 10A zwischen
dem auf der Bodenfläche
liegenden Daumen und den anderen auf der Deckfläche liegenden Fingern gehalten.
Die Deck- und die Bodenfläche
des Fernglases 10, d.h. oben und unten, sind dabei für einen
Zustand definiert, in dem die optischen Achsen des Fernglases 10 in
der horizontale Ebene gehalten sind. Die zwischen der Deck- und
der Bodenfläche
oder zwischen oben und unten verlaufenden Richtungen entsprechen demnach
in 2 den Richtungen,
die senkrecht zu den durch den Doppelpfeil A festgelegten Richtungen
liegen.
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Der Hauptkörper 10A hat eine
teleskopische Beobachtungsoptik für das rechte Auge und eine
für die
Digitalkamera vorgesehene Aufnahmeoptik. So sind an der Vorderfläche des
Hauptkörpers 10A eine Objektivlinse 11R für das rechte
Linsensystem und eine Objektivlinse 12 für die Digitalkamera
vorgesehen. An der Rückfläche des
Hauptkörpers 10A ist, wie
in 3 gezeigt, eine der
Objektivlinse 11R zugeordnete Okularlinse 12R vorgesehen.
Dagegen hat der bewegliche Körper 10B an
seiner Vorderfläche
eine Objektivlinse 11L für das linke Linsensystem und
an seiner Rückfläche eine
der Objektivlinse 11L zugeordnete Okularlinse 12L.
Die für
die Digitalkamera vorgesehene Objektivlinse 13 befindet
sich zwischen den Objektivlinsen 11L und 11R.
Die Objektivlinse 13 ist von einer Objektivabdeckung bedeckt, wenn
sich die Digitalkamera nicht in Gebrauch befindet. Die Objektivabdeckung
wird geöffnet
und geschlossen, indem ein an der Vorderfläche des Hauptkörpers 10A angeordneter
Schiebehebel betätigt wird.
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Auf der Deckfläche des Gehäuses des Hauptkörpers 10A befindet
sich eine Anzeigevorrichtung 14 mit einem Bildschirm 14D (vgl. 1). Die Anzeigevorrichtung 14 umfasst
eine Flüssigkristallanzeige,
kurz LCD. Ferner befindet sich auf der Deckfläche des genannten Gehäuses ein
Fokussierantrieb 15, der der Rückseite näher ist als die Bildanzeigevorrichtung 14 und
den Optiken des Fernglases und der Digitalkamera zugeordnet ist,
um die jeweilige Optik zu fokussieren. Die Anzeigevorrichtung 14 ist
als einklappbares Anzeigefeld ausgebildet und schwenkbar an einer
Achse befestigt, die parallel zu der von der Deckfläche und
der Vorderfläche
gebildeten Kante verläuft
(vergl. Pfeil B in 1).
Ist die Anzeigevorrichtung 14 geöffnet, so steht sie im Wesentlichen
aufrecht und ihr Bildschirm (LCD 14D) ist der Rückseite
(Okularseite) zugewandt. Ist dagegen die Anzeigevorrichtung 14 geschlossen
oder eingeklappt, so liegt sie auf der Deckfläche des Gehäuses und ihr Bildschirm 14D ist
dieser Deckfläche
zugewandt. Auf dem Bildschirm 14D können von der Digitalkamera
aufgenommene Bilder oder Echtzeitfilme dargestellt werden.
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Wie in 1 gezeigt,
befindet sich auf der rechten Seite des Hauptkörpers 10A ein Auslöseschalter 16.
Auf der Deckfläche
des Hauptkörpers 10A und
vor dem Auslöseschalter 16 (d.h.
der Vorderseite näher
als der Auslöseschalter 16)
befinden sich eine Menütaste 17,
eine Aufzeichnungstaste 18, vier Cursortasten 19U, 19D, 19L und 19R entsprechend
den Richtungen auf, ab, links und rechts, sowie eine OK- oder Bestätigungstaste 20,
die von den vier Cursortasten 19U, 19D, 19L und 19R umgeben ist.
Hält der
Benutzer bei Gebrauch des Fernglases 10 den Hauptkörper 10A mit
seiner rechten Hand, so befindet sich der Zeigefinger seiner rechten
Hand in einem Bereich, in dem er die Schalter 16 bis 20 betätigen kann.
Dadurch ist es dem Benutzer möglich,
mit seinem Zeigefinger auf den Auslöseschalter 16 zu drücken, während er
durch das Fernglas 10 blickt.
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Wie in 4 gezeigt,
befinden sich an der Bodenfläche
des Hauptkörpers 10A ein
Anbringteil 21 und ein Mikrofon 22. In dem Anbringteil 21 ist
ein Schraubloch 21a ausgebildet. Über den Anbringteil 21 kann
das Fernglas 10 auf dem Kopf eines nicht gezeigten Dreibeins
oder Stativs befestigt werden. Der Hauptkörper 10A hat ferner
an seinem seitlichen Ende einen USB/Videoausgangsanschluss 30,
der normalerweise von einer Abdeckung 30C bedeckt ist. Der
bewegliche Körper 10B hat
auf der Seite ein Batteriefach 31 (vergl. 5), das von einem Batteriedeckel 31C bedeckt
ist (vergl. 1 und 4).
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Das Mikrofon 22 ist auf
einer Leiterplatte 23 montiert, die innerhalb des Gehäuses des
Hauptkörpers 10A parallel
zur Bodenfläche
des Gehäuses
angeordnet ist. In der Bodenwand des für den Hauptkörper 10A bestimmten
Gehäuses
ist an einer Stelle entsprechend der Stelle, an der das Mikrofon 22 montiert
ist, ein Loch ausgebildet, dessen Abmessung im Wesentlichen gleich
dem Durchmesser des Mikrofons 22 ist und das das Innere
des Gehäuses mit
dem Außenraum
verbindet. Das Mikrofon 22 nimmt den Ton durch das in der
Bodenfläche
des Hauptkörpers 10A ausgebildete
Loch auf. In dem vorliegenden Ausführungsbeispiel ist das Mikrofon 22 unter
der Optik des rechten Linsensystems (zwischen der Objektivlinse 11R und
der Okularlinse 12R) und bezogen auf die Vorwärts/Rückwärts-Richtung etwa mittig
angeordnet.
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Mit dem mit der Digitalkamera ausgestatteten
Fernglas 10 gemäß vorliegendem
Ausführungsbeispiel
kann ein Bild, das im Wesentlichen gleich dem durch die Objektivlinsensysteme 11L und 11R des
Fernglases 10 betrachteten Bild ist, durch die Objektivlinse 13 der
Aufnahmeoptik aufgenommen werden. Innerhalb des Hauptkörpers 10A ist
nämlich eine
nicht gezeigte Aufnahmevorrichtung montiert, die bei vollständigem Drücken des
Auslöseschalters 16 ein
durch die Objektivlinse 13 erzeugtes Bild durch eine elektronische
Verschlussoperation oder dergleichen in Form eines Digitalbildes
aufnimmt. Wird innerhalb einer vorbestimmten Zeit nach einer Bildaufnahme
die Aufzeichnungstaste 18 gedrückt, so wird der das Fernglas 10 umgebende
Ton eine vorbestimmte Zeit lang von dem Mikrofon 22 in
Form von Tondaten aufgenommen und in einem Speicher in Zuordnung
zu dem aufgenommenen Digitalbild gespeichert.
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Da das Mikrofon 22 in der
Bodenfläche
des Fernglases 10 angeordnet ist, kann in dem vorliegenden
Ausführungsbeispiel
eine Toninformation einschließlich
der Stimme des Benutzers, die auf die Situation bei Aufnahme eines
Objektbildes bezogen ist, auch dann einfach und klar aufgezeichnet
werden, wenn die teleskopische Betrachtung vorgenommen wird.
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Unter Bezugnahme auf die 5 und 6 wird im Folgenden eine alternative
Ausführungsform
beschrieben. Diese alternative Ausführungsform unterscheidet sich
strukturell lediglich durch die Position des Mikrofons 22 in
der Bodenfläche
von dem oben beschriebenen Ausführungsbeispiel,
so dass die folgenden Erläuterungen
lediglich auf die auf das Mikrofon 22 bezogene Position
gerichtet sind. Das in den 5 und 6 gezeigte Fernglas 10 befindet
sich in seiner eingefahrenen Stellung, in der der Augenabstand minimal
ist. In 6 sind die Okularlinsen 12R und 12L zum
größten Teil
in das Gehäuse
zurückgezogen,
indem der Fokussierantrieb 15 entsprechend gedreht worden
ist.
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5 zeigt
eine teilweise aufgebrochene Vorderansicht des mit der Digitalkamera
ausgestatteten Fernglases 10 in dieser alternativen Ausführungsform. 6 zeigt eine Unteransicht.
In der alternativen Ausführungsform
befindet sich das Mikrofon 22 in der Bodenfläche des
Hauptkörpers 10A in der
Nähe der
Rückfläche, an
der die Okularlinsen 12R und 12L angeordnet sind,
und zudem an einer Stelle nahe der Stufe 10c. Das Mikrofon 22 ist
nämlich
an einer Stelle angeordnet, die sich nahe der Okularseite und zwischen
den Okularlinsen 12L und 12R befindet.
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In der alternativen Ausführungsform
wird die gleiche technische Wirkung wie in dem oben beschriebenen
Ausführungsbeispiel
erreicht. Zudem befindet sich in der alternativen Ausführungsform
das Mikrofon 22 näher
am Mund des Benutzers, so dass bei Vornahme der teleskopischen Fernglasbetrachtung
die Stimme des Benutzers noch deutlicher als in dem oben beschriebenen
Ausführungsbeispiel
aufgenommen werden kann.