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Die
Erfindung betrifft eine elektrische Schaltung, die insbesondere
zum Einsatz in modernen Mobilfunkgeräten mit mehreren Funktionalitäten geeignet
ist.
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Neben
den Mobilfunk-Endgeräten,
die ein oder mehrere Mobilfunksysteme zur Übertragung der Daten der mobilen
Telekommunikation, z. B. AMPS (Advanced Mobile Phone System), GSM
(Global System Mobile) und PCS (Personal Communication System) bedienen,
werden z. Z. Endgeräte
entwickelt, die darüber
hinaus zusätzliche
Funktionalitäten wie
z. B. Ortsbestimmung (GPS = Global Positioning System) oder eine
drahtlose Verbindung zu EDV-Geräten
(Bluetooth) oder zu einem lokalen Netz (WLAN = Wireless Local Area
Network) erfüllen.
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Es
ist bekannt, daß zwischen
verschiedenen Frequenzbändern
in Zeitschlitzen mittels eines Antennenschalters umgeschaltet werden
kann (time division), wobei eine gemeinsame Sende/Empfangsantenne
nacheinander mit verschiedenen Signalpfaden verbunden wird. Diese
Lösung
hat den Nachteil, daß der
jeweilige Signalpfad nicht zu jeder Zeit verfügbar ist.
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Mit
einer gemeinsamen Antenne zu übertragende
Signale unterschiedlicher Mobilfunksysteme können mittels eines Diplexers,
der einen Tiefpaß und
einen Hochpaß aufweist,
voneinander getrennt werden (frequency division). Das Sende- bzw. Empfangssignal
desselben Mobilfunksystems wird z. B. durch einen Duplexer in den
entsprechenden Sende- bzw. Empfangszweig umgeleitet.
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Bei
mehreren in einem Endgerät
zur Verfügung
gestellten Funktionalitäten
wird jeder Funktionalität
i. d. R. ein bestimmter Frequenzbereich zur Datenübertragung
zugeordnet.
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Bekannt
sind beispielsweise Endgeräte
mit zwei Antennen, wobei eine Antenne zur Übertragung im PCS-Band und
die andere zur Übertragung
von Bluetooth-, WLAN- oder GPS-Daten benutzt wird. Die Lösung mit
getrennten Antennen hat den Vorteil einer besonders hohen Unterdrückung des
Gegenbandes und einer niedrigen Einfügedämpfung in beiden Durchlaßbereichen,
hat aber einen erhöhten Platzbedarf
und/oder höhere
Kosten.
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Beispielsweise
ist es möglich,
zwei für
jeweils ein Mobilfunksystem ausgelegte Signalpfade und einen zur
GPS-Datenübertragung
geeigneten Signalpfad mit einer Sende/Empfangsantenne über eine
Antennenweiche zu verbinden, die einen Tiefpaß, einen Hochpaß und einen
zur GPS-Datenübertragung
vorgesehenen Bandpaß aufweist.
Dabei sind alle Signalpfade parallel an eine Antenne geschaltet. Die
Lösung
mit einer Antenne ist platzsparend, hat allerdings den Nachteil
einer hohen Einfügedämpfung, da
durch die antennenseitige Verzweigung des Signalpfades ein Teil
des Nutzsignals verloren geht.
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Ferner
ist es bekannt, bei einem Multiband-Endgerät mit einer GPS-Funktionalität antennenseitig
einen Diplexer zur Trennung von z. B. AMPS- und PCS-Signalen zu
schalten, wobei ein GPS-Signalpfad
nach dem Diplexer beispielsweise durch ein Bandpaßfilter
oder einen nachgeschalteten weiteren Diplexer abgezweigt wird.
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Alle
bisher bekannte Endgeräte
mit einer Antenne und mehreren Funktionalitäten, d. h. bei mehreren parallel
zueinander verlaufenden, an eine Antenne angeschlossenen Signalpfaden
zeichnen sich durch eine hohe Einfügedämpfung aus.
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Augabe
der vorliegenden Erfindung ist es, daher, eine mit nur einer Antenne
betreibbare Frontend-Schaltung anzugeben, die einerseits bei mehreren
Funktionalitäten
zur Signaltrennung dient und andererseits eine geringe Einfügedämpfung im
Durchlaßbereich
mindestens eines Signalpfades aufweist.
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Diese
Aufgabe ist mit einer Schaltung gemäß dem Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte
Weiterbildungen und Ausführungsformen
der Erfindung gehen aus weiteren Ansprüchen hervor.
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Die
Erfindung gibt eine Schaltung an mit einem ersten Signalpfad (Signalpfad
= Zweig), in dem ein Bandpaß für einen
Durchlaßbereich
realisiert ist, und mit einem zweiten Signalpfad, in dem für den Durchlaßbereich
des ersten Signalpfads eine Bandsperre mit einem entsprechenden
Sperrbereich vorgesehen ist. Die Schaltung ist direkt oder über eine weitere
Schaltung mit einem Antennenanschluß bzw. einer Antenne verbindbar.
Der erste und der zweite Signalpfad verlaufen parallel zueinander
und sind antennenseitig miteinander verbunden. Der Durchlaßbereich überlappt
zumindest teilweise mit dem Sperrbereich, wodurch im Überlappungsbereich
des Durchlaß-
und Sperrbereichs im ersten Signalpfad eine geringe Einfügedämpfung des
Nutzsignals erzielt wird und Störungen
aus dem zweiten Signalpfad im Frequenzbereich des Nutzsignals antennenseitig unterdrückt werden.
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Unter
einem Nutzsignal versteht man im Sinne der Erfindung ein im ersten
Signalpfad zu übertragendes
und aus dem zweiten Signalpfad zu extrahierendes Signal.
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Die
Erfindung hat den Vorteil, daß die
im Frequenzbereich voneinander zu trennenden Signalpfade zu jeder
Zeit zur Datenübertragung
verfügbar sind,
wobei im ersten Signalpfad durch die Umleitung des Nutzsignals an
der Signalpfad-Verzweigungsstelle
in diesen Pfad mittels einer Bandsperre im zweiten Signalpfad eine
geringe Einfügedämpfung und
eine entsprechend hohe Empfindlichkeit erreicht wird.
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Eine
Bandsperre im parallelen zweiten Signalpfad hat den Vorteil, daß dieser
Signalpfad bei allen Frequenzen mit Ausnahme des Sperrbereichs zur
Datenübertragung,
insbesondere zu einer Multiband-Datenübertragung genutzt werden kann.
Dabei wird eine einfachere Verschaltung erzielt und der logistische
Aufwand reduziert, da schon bewährte
Bauteile und Baugruppen in kürzester
Zeit um weitere Funktionalitäten
erweitert werden können.
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Die
Erfindung erlaubt, einen (ersten) Signalpfad, der für eine besondere
Funktionalität
bzw. für ein
dieser Funktionalität
zugeordnetes Nutzsignal ausgelegt ist, ohne große Signalverluste direkt an eine
Antenne oder an einen Ausgang einer Antennenweiche anzuschließen und
diesen Signalpfad parallel zu einem weiteren (zweiten) Signalpfad
zu führen,
wobei das abgezweigte Nutzsignal ausgangsseitig zu einer weiteren
Signalverarbeitung zur Verfügung
gestellt wird.
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Mit
einer erfindungsgemäßen Schaltung
gelingt es, bei einem geringen Aufwand ein Bauelement mit geringem
Platzbedarf zu realisieren.
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Die
mit einer Antenne verschaltbare erfindungsgemäße Schaltung stellt eine Antennenweiche dar,
die eine Kombination eines Bandpasses und einer im Durchlaßbereich
des Bandpasses sperrenden Bandsperre umfaßt, und wird von der Anmelderin
im Folgenden auch als „Extractor-Filter" bezeichnet.
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Die
Impedanz der Bandsperre und des Bandpasses ist im erfindungsgemäßen Extractor-Filter
vorteilhaft so eingestellt, daß im
Durchlaßbereich des
ersten Signalpfades 1) die antennenseitige Impedanz des
Bandpasses an die Antennenimpedanz angepaßt und 2) die antennenseitige
Impedanz der Bandsperre hoch ist. Dagegen ist bei allen Frequenzen
mit Ausnahme des Sperrbereichs 1) die Impedanz der Bandsperre
antennenseitig stets an die Antennenimpedanz angepaßt und 2)
die antennenseitige Impedanz des Bandpasses hoch.
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Insbesondere
ein in einem einzigen, z. B. modular aufgebauten Bauelement integriertes
Extractor-Filter dient zur Verbesserung der antennenseitigen Impedanzanpassung
einer Frontend-Schaltung
gegenüber
den schon bekannten Frontend-Schaltungen.
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Mit
einer gezielten Unterdrückung
eines Frequenzbandes, das dem im ersten Signalpfad übertragbaren
Nutzsignal entspricht, gelingt es, eine hohe Unterdrückung von
mit dem Nutzsignal zusammenhängenden
Störsignalen,
z. B. eine hohe Unterdrückung
des Rauschens eines zur Verstärkung
des Nutzsignals verwendeten Leistungsverstärkers, zu erreichen. Dieser
Effekt ist mit der Unterdrückung des
Gegenbandes im jeweiligen Band eines Duplexers zu vergleichen, nur
wird dies erfindungsgemäß sicher
und ohne großen
Aufwand mit der Bandsperre erreicht.
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In
einer vorteilhaften Variante der Erfindung wird das der besonderen
Funktionalität
zugeordnete Signal direkt an der Antenne über ein Bandpaßfilter abgegriffen,
wobei der erste und der zweite Zweig an den Antennenanschluß angeschlossen
ist und wobei das Bandpaßfilter
im ersten Zweig angeordnet ist. Als Bandsperrelement wird vorzugsweise
ein diskreter Resonator, ein elektroakustischer Resonator, ein aus mehreren
diskreten Elementen und/oder Streifenleitungen aufgebauter Parallelschwingkreis
oder ein diskretes Bandsperrfilter genutzt. Unter den diskreten
Elementen versteht man z. B. L,C-Elemente.
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Ein
beispielhafter Aufbau eines Bandsperrfilters in Ladder-Type-Bauweise ist
z. B. aus der Druckschrift S. Beaudin, C.-Y. Jian, D. Sychaleun, „A New SAW
Band Reject Filter and its Applications in Wireless Systems", 2002 IEEE Ultrasonics
Symposium Munich, SS. 143–147
bekannt. Auf diese Druckschrift wird hier vollinhaltlich Bezug genommen.
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Diese
Erfindung ist nicht auf einen einzigen ersten oder zweiten Signalpfad
beschränkt.
Auch mehrere Durchlaßbereiche können im
ersten Signalpfad vorgesehen sein, wobei für mindestens einen Durchlaßbereich
ein zweiter Signalpfad mit einer entsprechenden Bandsperre vorgesehen
ist. Möglich
ist aber auch, für
jeden Durchlaßbereich
einen eigenen zweiten Signalpfad mit einer mit diesem Durchlaßbereich
zumindest teilweise überlappenden
Bandsperre zu bilden.
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Eine
erfindungsgemäße Schaltung
kann beispielsweise mehrere erste Signalpfade aufweisen, wobei in
mindestens einem ersten Signalpfad ein Bandpaß für n > 1 Durchlaßbereiche realisiert und ein
zweiter Signalpfad mit entsprechend vielen Bandsperren vorgesehen
ist. Der Durchlaßbereich überlappt
zumindest teilweise mit dem ihm zugeordneten Sperrbereich.
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Im
folgenden wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen und der dazugehörigen Figuren
näher erläutert. Die
Figuren zeigen anhand schematischer und nicht maßstabsgetreuer Darstellungen verschiedene
Ausführungsbeispiele
der Erfindung. Gleiche oder gleich wirkende Teile sind mit gleichen Bezugszeichen
bezeichnet. Es zeigen
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1 das
Blockschaltbild einer erfindungsgemäßen Schaltung mit in getrennten
Bauelementen realisierten Bandpaß und Bandsperre
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2 das
Blockschaltbild einer erfindungsgemäßen Schaltung mit in einem
Chip realisierten Bandpaß und
Bandsperre
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3 das
Blockschaltbild einer erfindungsgemäßen, in einem modular aufgebauten
Bauelement realisierten Schaltung mit als jeweils ein Chip ausgeführten Bandpaß und Bandsperre
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4 verschiedene
Varianten einer in einer erfindungsgemäßen Schaltung einzusetzenden Bandsperre
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5a das
Blockschaltbild einer erfindungsgemäßen Schaltung mit einer als
Resonator ausgeführten
Bandsperre
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5b das
Blockschaltbild einer erfindungsgemäßen Schaltung gemäß 5a,
bei der der Bandpaß im
ersten Zweig als Balun ausgeführt
ist
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6a bis 6d Blockschaltbilder
erfindungsgemäßer Schaltungen
mit einem im zweiten Zweig der Bandsperre nachgeschalteten Diplexer
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7a bis 7c Blockschaltbilder
erfindungsgemäßer Schaltungen
mit einem dem Bandpaß und
der Bandsperre vorgeschalteten Diplexer
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8 das
Blockschaltbild einer erfindungsgemäßen Schaltung mit einem im
zweiten Zweig der Bandsperre nachgeschalteten Duplexer
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9 das
Blockschaltbild einer erfindungsgemäßen Schaltung mit einem im
zweiten Zweig der Bandsperre nachgeschalteten weiteren Bandpaß
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10 das
Blockschaltbild einer kaskadierten erfindungsgemäßen Schaltung
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11 das
Blockschaltbild einer erfindungsgemäßen Schaltung mit einem dem
Bandpaß und der
Bandsperre vorgeschalteten Diplexer und einem im zweiten Zweig der
Bandsperre nachgeschalteten Duplexer
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12a, 12b 12c jeweils das Blockschaltbild einer erfindungsgemäßen Schaltung, bei
der im ersten Zweig ein Balun vorgesehen ist
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1 zeigt
das Blockschaltbild einer erfindungsgemäßen Schaltung mit einem z.B.
als Antennenanschluß A
vorgesehenen externen Anschluß,
einem ersten Signalpfad 1 und einem zweiten Signalpfad 2.
Der erste Signalpfad 1 weist einen beispielsweise externen
Anschluß OUT1
auf. Der zweite Signalpfad 2 weist einen externen Anschluß OUT2 auf. Im
ersten Signalpfad 1 ist ein vorzugsweise als Bandpaßfilter
ausgebideter Bandpaß BP
angeordnet. Das Bandpaßfilter
kann beispielsweise in Ladder-Type- oder DMS-Bauweise ausgeführt sein.
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Zur
Verringerung der Einfügedämpfung des in
den ersten Signalpfad 1 abzweigenden Nutzsignals, insbesondere
eines GPS-, Bluetooth- und/oder WLAN-Signals, ist im zweiten Signalpfad 2 eine
vorzugsweise als Resonator ausgebidete Bandsperre vorgesehen, wobei
das Sperrband des zweiten Signalpfads und der Durchlaßbereich
des ersten Signalpfads zumindest teilweise überlappen.
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Der
Bandpaß BP
und die Bandsperre BS sind in diesem Ausführungsbeispiel in jeweils einem Bauelement
(Chip) realisiert und z. B. auf einer Leiterplatte montiert. Jeder
Chip ist vorzugsweise ein gehäustes
Bauelement. Die Bandsperre kann aber auch aus Einzelelementen auf
der Leiterplatte aufgebaut und elektrisch mit einem – gehäusten oder
ungehäusten – als kompaktes
Bauteil vorhandenen, ebenfalls auf der Leiterplatte montierten Bandpaßfilter
verbunden sein.
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Die
Ausführung
der Schaltungskomponenten der erfindungsgemäßen Schaltung in einem Bauelement
bzw. auf einem Chip mit Außenkontakten
zur externen Verschaltung ist in den Figuren mit gestrichelten Linien
angedeutet. Die im Blockschaltbild direkt aneinander grenzenden
Schaltungskomponenten sind vorzugsweise in einem Chip angeordnet.
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Eine
weitere vorteilhafte Variante der Erfindung ist in der 2 vorgestellt.
Der Bandpaß BP und
die Bandsperre BS sind in einem gemeinsamen Chip integriert, wobei
die Elemente des Bandpasses und der Bandsperre vorzugsweise als
Leiter bahnen in Metallisierungsebenen eines z. B. keramischen Vielschichtsubstrats
ausgebildet sind.
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In 3 ist
eine als Modulaufbau realisierte erfindungsgemäße Schaltung gezeigt. Es ist
angedeutet, daß als
separate Chips ausgeführte
Bandpaß BP
und Bandsperre BS auf einem Trägersubstrat
TS montiert sind. Das Trägersubstrat
kann eine oder mehrere dielektrische Lagen z. B. aus einer LTCC-Keramik
(LTCC = Low Temperature Cofired Ceramics) aufweisen. Zwischen zwei
dielektrischen Lagen ist eine Metallisierungsebene angeordnet, in der
mittels strukturierter Leiterbahnen weitere Schaltungen, z. B. ein
Anpaßnetzwerk,
realisiert sein können.
Verschiedene Metallisierungsebenen sind elektrisch mittels der Durchkontaktierungen
miteinander, mit den Chips und mit hier nicht dargestellten Außenkontakten
des Moduls bzw. des Trägersubstrats
verbunden.
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In 4 sind
verschiedene Ausführungsformen
einer Bandsperre BS gezeigt. Die Bandsperre BS kann als ein Parallelschwingkreis
oder generell als ein hier im Ersatzschaltbild schematisch dargestellter
Resonator, z. B. ein mit akustischen Volumenwellen arbeitender Dünnschicht-Resonator,
oder als elektroakustischer Wandler ausgebildet werden. Die Bandsperre
wird durch eine Polstelle (Antiresonanz) des Resonators bei der
erwünschten
Resonanzfrequenz erzeugt. In diesem Fall ist das entsprechende Sperrband
im zweiten Signalpfad schmaler als der Durchlaßbereich des diesem zweiten
Signalpfad zugeordneten ersten Signalpfades.
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Es
ist auch möglich,
die Bandsperre als ein an sich bekanntes Bandsperrfilter zu realisieren,
dessen Sperrbandbreite gleich groß oder größer als die Bandbreite des
entsprechenden Bandpasses ist.
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In 5a und 5b ist
jeweils ein modular aufgebautes Bauelement mit einer erfindungsgemäßen Schaltung
gezeigt, bei der die Bandsperre als ein Resonator RE realisiert
ist. Der erste Signalpfad 1 ist in 5a zur
Führung
eines unsymmetrischen und in 5b zur
Führung
eines symmetrischen Hochfrequenzsignals geeignet. In 5b ist
der Bandpaß BP
als ein Balun BU ausgeführt.
Möglich
ist es auch, einem als Chip ausgebildeten Bandpaßfilter einen separat ausgeführten oder
im Trägersubstrat
TS integrierten Balun nachzuschalten.
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In 6a ist
das Blockschaltbild einer erfindungsgemäßen Schaltung mit einem im
zweiten Signalpfad 2 der Bandsperre BS nachgeschalteten
Diplexer DI gezeigt. Der Diplexer DI umfaßt einen Tiefpaßfilter
TP und einen Hochpaßfilter
HP. Der Diplexer dient zum Trennen der Signale zweier Mobilfunksysteme,
hier AMPS und PCS. Das Sende- und Empfangssignal eines Mobilfunksystems,
z. B. AMPS, kann beispielsweise mit einem hier nicht gezeigten Duplexer
in den entsprechenden Sende- bzw.
Empfangspfad umgeleitet werden. Der erste Signalpfad 1 wird
in diesem Ausführungsbeispiel
zur Übertragung von
GPS-Daten benutzt.
Diese Schaltung ist komplett in einem vorzugsweise modular aufgebauten Bauelement
realisiert. Dabei ist der Bandpaß BP und die Bandsperre BS
vorzugsweise in oder auf einem gemeinsamen Chip ausgeführt. Das
Hoch- und Tiefpaßfilter
HP bzw. TP des Diplexers DI sind auch in oder auf einem gemeinsamen
Chip ausgeführt.
Beide Chips sind auf einem Trägersubstrat
TS montiert.
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In 6b ist
angedeutet, daß der
den Bandpaß BP
und die Bandsperre BS umfassende Chip und der den Diplexer DI umfassende
Chip jeweils als getrennte Bauelemente vorhanden sind, die unabhängig voneinander
auf einer Leiterplatte montiert und so elektrisch miteinander verbunden
werden können.
Der Diplexer DI kann auch komplett in einem Vielschichtsubstrat
bzw. im Substratinneren realisiert sein.
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In 6c ist
die Bandsperre BS und der Bandpaß BP in jeweils einem Chip
realisiert und unabhängig
voneinander auf einer Leiterplatte montiert und durch auf der Leiterplatte
vorgesehene Leiterbahnen elektrisch miteinander und mit einer Antenne verbunden.
Die Bandsperre BS und der Bandpaß BP können in unterschiedlichen Technologien
ausgeführt
sein, wobei der Bandpaß z.
B. als ein mit akustischen Oberflächenwellen und die Bandsperre
z. B. als ein mit akustischen Volumenwellen arbeitendes Bauelement
ausgebildet sind.
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In 6d ist
der Bandpaß BP
als ein Chip ausgeführt.
Die Bandsperre BS ist zusammen mit einem Diplexer DI auf einem gemeinsamen
Trägersubstrat
TS angeordnet, wobei der Diplexer DI auch im Substratinneren integriert
sein kann.
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Der
Diplexer DI trennt voneinander insbesondere die bei einer ersten
Frequenz f1 (z. B. 1 GHz, AMPS) und bei
einer zweiten Frequenz f2 (z. B. 2 GHz,
PCS) zu übertragenden
Signale. Eine vorteilhafte Ausführungsform
der Erfindung schlägt
vor, ein zusätzliches,
bei einer dritten Frequenz f3 (z. B. 1,5 GHz,
GPS) übertragbares
Nutzsignal nicht wie z. B. in 6d direkt
von einem Antennenpfad, sondern von einem Pfad eines im Antennenpfad
geschalteten Diplexers abzuzweigen.
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7a bis 7d zeigen
jeweils ein Blockschaltbild einer derartigen erfindungsgemäßen Schaltung
mit einem dem Extractor-Filter vorgeschalteten Diplexer DI.
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In 7a, 7b und 7d wird
das der niedrigeren Frequenz f1 zugeordnete
Signal in den Signalpfad 3 umgeleitet und am externen Anschluß OUT3 für eine weitere
Signalverarbeitung zur Verfügung
gestellt. Der Signalpfad 2 dient hier zur Übertragung
des der höheren
Frequenz f2 zugeordneten Signals. Der Signalpfad 1 dient
zur Übertragung
des Signals bei der dritten Frequenz f3,
die höher
als f1 liegt. In diesem Ausführungsbesipiel
schaltet der Diplexer DI bei einer Frequenz f um, die bei f3 < f2 zwischen f1 und
f3 und bei f2 < f3 zwischen
f1 und f2 liegt.
Diese Schaltung ist generell bei folgenden Bedingungen realisierbar:
- 1) f1 < f2,
f3,
- 2) f1 < f < f2,
f3.
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Die
in der 7b vorgestellte Variante der Erfindung
ist geeignet, wenn f1, f3 < f2 und
f1, f3 < f < f2 der
Fall ist. In der in 7b vorgestellten Variante schaltet
der Diplexer DI bei einer Frequenz f um, die zwischen f3 und
f2 liegt, falls f1 < f3 gilt.
Bei f3 < f1 schaltet der Diplexer zwischen f1 und f2 um. Das
höherfrequente,
bei f2 (PCS) übertragbare Signal wird durch den
Hochpaß in
den Signalpfad 3 umgeleitet. Die niederfrequenteren, bei
f1 (AMPS) und f3 (GPS) übertragbaren
Signale verlaufen zunächst
in einem Pfad und werden durch das Extractor-Filter voneinander getrennt.
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In 7a ist
angedeutet, daß die
Bandsperre und der Bandpaß,
also das komplette Extractor-Filter in einem vorzugsweise gehäusten Bauelement
realisiert sind. In 7b besteht das Extractor-Filter
aus zwei voneinander unabhängig
ausgeführten,
vorzugsweise jeweils gehäusten
Bauelementen. Die 7c und 7d zeigen
jeweils eine Frontend-Schaltung gemäß Erfindung, die als ein modular
aufgebautes Bauelement vorhanden ist.
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Ein
modular aufgebautes Bauelement mit einer erfindungsgemäßen Schaltung
kann auch weitere Frontend-Schaltungen, z. B. Anpaßnetzwerke oder
Antennenschalter mit aktiven Komponenten umfassen. Möglich ist
auch die Integration der rauscharmen Verstärker, Leistungsverstärker, Mischer,
Oszillatoren usw. in einem einzigen Modul.
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Ein
Anpaßnetzwerk
kann z. B. eine einzelne Induktivität oder Kapazität, ein Leitungsabschnitt oder
eine Kombination einer beliebigen Anzahl dieser Elemente umfassen.
Ein Anpaßnetzwerk
kann antennenseitig vorgesehen, d. h. dem Extractor-Filter vorgeschaltet
sein. Ein Anpaßnetzwerk
kann aber auch dem Extractor-Filter nachgeschaltet sein.
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Es
ist möglich,
eine Bandsperre dadurch zu bilden, daß die eigentliche Bandsperre
weggelassen und durch eine direkt an die Antenne angeschlossene – sonst „der Bandsperre" nachgeschaltete – Baugruppe
ersetzt wird, wobei diese Baugruppe zusammen mit einem antennenseitig
angeordneten Anpaßnetzwerk
bzw. einem Anpaßelement
zur Impedanzanpassung des Bandpaßfilters ein virtuelles Bandsperrelement
realisiert. In diesem Fall kann das – in seiner Übertragungscharakteristik
eine Pol-Stelle aufweisende – Bandsperrelement
als solches weggelassen werden. Die Baugruppe kann z. B. ein Diplexer,
Duplexer oder Schaltmodul mit mindestens einem Antennenschalter
sein.
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In 8 ist
eine weitere erfindungsgemäße Schaltung
gezeigt, bei der das Extractor-Filter EF direkt an eine Antenne
anschließbar
ist. Im zweiten Signalpfad ist nach der Bandsperre BS ein Duplexer geschaltet,
der das Sende- und das Empfangssignal eines Mobilfunksystems voneinander
trennt und diese entsprechend in ein Sendepfad TX und ein Empfangspfad
RX umleitet. Durch eine gezielte Bandsperre im zweiten Signalpfad
werden die im Frequenzbereich des GPS-Signals liegenden, im zweiten
Signalpfad generierten Störsignale
antennenseitig besonders effizient unterdrückt.
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In
dem in 9 gezeigten Ausführungsbeispiel ist im zweiten
Signalpfad 2 nach der Bandsperre BS ein weiterer Bandpaß BP1 geschaltet,
dessen Durchlaßbereich
mit dem Sperrbereich der Bandsperre BS nicht überlappt. Der Bandpaß BP und
der weitere Bandpaß BP1
können
zusammen einen Duplexer realisieren, wobei im Signalpfad 2 dieses
Duplexers ein Frequenzband oder zumindest eine Frequenz gezielt
extrahiert ist. Diese Frequenz kann z. B. eine zu unterdrückende Frequenz
eines anderen Mobilfunksystems oder eine Harmonische eines nachgeschalteten
Oszillators sein.
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Die
in 9 vorgestellte Schaltung kann in einem einzigen
Bauelement oder aus mehreren unabhängigen Chips aufgebaut sein.
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In 10 ist
angedeutet, daß ein
z. B. an eine Antenne angeschlossenes Extractor-Filter EF mit mindestens
einem weiteren Extractor-Filter EF1 kaskadiert werden kann.
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Das
weitere Extractor-Filter EF1 ist im zweiten Signalpfad 2 des
ersten Extractor-Filters EF geschaltet. Der Signalpfad 1 dient
zur Übertragung
eines ersten Nutzsignals, z. B. des GPS-Signals. Der mit dem Anschluß OUT12
versehene erste Signalpfad 12 des weiteren Extractor-Filters
EF1 dient zur Übertragung
eines zweiten Nutzsignals, z. B, zur Übertragung der WLAN-Daten.
Die mit dem jeweiligen Nutzsignal verbundenen Störsignale werden jedesmal durch
die entsprechende Stufe der Extractor-Filter-Kaskade unterdrückt, so
daß im
zweiten Signalpfad 22 des weiteren Extractor-Filters EF1
zwei unterschiedliche Sperrbänder
resultieren, wobei in diesem Pfad zumindest die Frequenz des ersten
und des zweiten Nutzsignals unterdrückt wird.
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Auch
eine mehrstufige Kaskade aus N hintereinander geschalteten Extractor-Filtern
ist erfindungsgemäß vorgesehen,
wobei die in dem zweiten Signalpfad antennenseitig ankommenden Signale nach
der N-ten Stufe in N voneinander unterschiedlichen Frequenzbändern unterdrückt werden.
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In 11 ist
ein Ausführungsbeispiel
der Erfindung vorgestellt, in dem das Extractor-Filter einem Diplexer
DI nachgeschaltet und einem im zweiten Signalpfad 2 des
Extractor-Filters angeordneten Duplexer DU vorgeschaltet ist. Die
Bandsperre BS und der Duplexer DU sind hier zusammen auf einem Trägersubstrat
integriert. Der Bandpaß BP
ist in diesem Fall als ein unabhängiges
z. B. diskretes Bauelement verfügbar.
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Die
Extraktion des in den ersten Signalpfad 1 umzuleitenden
Signals erfolgt in dieser Variante nicht direkt an der Antenne,
sondern zwischen dem Diplexer DI und dem Duplexer DU.
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Ein
Extractor-Filter kann grundsätzlich
einer beliebigen Antennenweiche oder einem Antennenschalter nachgeschaltet
sein. Umgekehrt gilt auch, daß beliebige
Frequenzweichen oder Schalter einem Extractor-Filter nachgeschaltet
sein können,
wobei diese vorzugsweise im zweiten Signalpfad des Extractor-Filter anzuordnen
sind.
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In 12a, 12b und 12c ist angedeutet, daß in einer ein Extractor-Filter
umfassenden Schaltung bzw. in einem Bauelement, in dem eine solche
Schaltung realisiert ist, auch ein symmetrisches Nutzsignal geführt werden
kann. Der Anschluß OUT1
des ersten Signalpfades 1 ist als ein symmetrisches Tor
ausgeführt.
Der Bandpaß BP
kann wie in 12a und 12b angedeutet
gleichzeitig die Funktion eines Baluns BU umfassen.
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In 12a ist das einen unsymmetrischen und einen symmetrischen
Port aufweisende Bandpaßfilter
und das zwei unsymmetrische Ports aufweisende Bandsperrfilter gemeinsam
auf einem Chip realisiert.
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In 12b ist das einen unsymmetrischen und einen symmetrischen
Port aufweisende Bandpaßfilter
und das zwei unsymmetrische Ports aufweisende Bandsperrfilter in
jeweils einem eigenen Chip realisiert, wobei beide Chips auf einem
gemeinsamen Trägersubstrat
TS oder auf einer Leiterplatte des Endgeräts montiert sind.
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In 12c ist das als ein Chip ausgeführtes Extractor-Filter und ein als
ein weiterer Chip ausgeführter
Balun auf einem gemeinsamen Trägersubstrat
oder auf einer Leiterplatte des Endgeräts montiert.
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Ein
Extractor-Filter kann aus mit akustischen Oberfläche- oder Volumenwellen arbeitenden Resonatoren,
MEMS-Elementen (MEMS = Micro Electro-Mechanical System), MWK-Filtern
(MWK = Mikrowellenkeramik) oder anderen, hier nicht genannten elek troakustischen
Strukturen aufgebaut sein. Es ist möglich, das komplette Extractor-Filter
in nur einer Technologie auszuführen.
Möglich
ist aber auch, daß in
verschiedenen Technologien hergestellte und z. B. jeweils als diskrete
Bauelemente verfügbare
Komponenten beliebig miteinander kombiniert werden.
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Jeder
Chip, in bzw. auf dem ein komplettes Extractor-Filter realisiert
ist, kann zumindest einen SAW-Resonator und/oder zumindest einen
BAW-Resonator und/oder L,C-Elemente umfassen (SAW = Surface Acoustic
Wave, BAW = Bulk Acoustic Wave). Es ist vorgesehen, daß die antennenseitig
angeordneten Komponenten des Extractor-Filters z. B. BAW-Resonatoren
und die ausgangsseitig angeordneten, insbesondere einen Balun realisierenden Komponenten
des Extractor-Filters z. B. SAW-Resonatoren umfassen.
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Ferner
kann eine erfindungsgemäße Schaltung
und insbesondere ein Extractor-Filter aus Einzelelementen, z. B.
Induktivitäten,
Kapazitäten,
Streifenleitungen, Hohlraumresonatoren bzw. deren beliebigen Kombination
realisiert sein. Diese können
wiederum mit o. g. elektroakustischen und -mechanischen Komponenten
beliebig kombiniert werden.
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Bei
einer erfindungsgemäßen Schaltung
ist es grundsätzlich
möglich,
nur einen Teil der Schaltung in bzw. auf einem oder mehreren Chips
zu realisieren und die restliche – insbesondere passive – Schaltungskomponenten
in einem gemeinsamen Substrat zu integrieren oder diese separat
auf einer Leiterplatte zu montieren.
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Die
Bandsperre eines Extractor-Filters kann grundsätzlich unabhängig vom
Bandpaß in
einer dem Extractor-Filter vor- oder
nachzuschaltenden Stufe bzw. in einem vor- oder nachzuschaltenden Bauelement
(z. B. Duplexer, Diplexer, Filter) integriert sein. Der Bandpaß eines
Extractor-Filters kann auch unabhängig von der Bandsperre in
einer diesem Bandpaß vor-
oder nachzuschaltenden Stufe bzw. in einem vor- oder nachzuschaltenden
Bauelement integriert sein.
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Unter
einer Integration wird hier die Integration in oder auf einem Trägersubstrat
oder die Anordnung verschiedener Elemente in einem gemeinsamen,
mit einer Leiterplatte verschaltbaren Gehäuse verstanden.
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Das
im ersten Signalpfad angeordnete Bandpaßfilter ist so ausgelegt, daß es bei
der Sendefrequenz des ersten Nutzsignals auch die entsprechende
Sendeleistung aushalten kann. Das Bandpaßfilter weist i. d. R. einen
ersten, mit der Sendeleistung beaufschlagten Teil und einen zweiten
Teil ohne Leistungsbeaufschlagung. In einer Variante der Erfindung
wird die Bandsperre und der erste Teil des Bandpaßfilters
zusammen auf einem Chip integriert. Der zweite Teil des Bandpaßfilters
kann auf demselben oder auf separatem Chip ausgeführt sein.
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Die
Bandsperre kann als ein diskretes Bauelement verfügbar oder
auf einer Leiterplatte aus verschiedenen Einzelelementen ausgeführt sein.
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Als
Bandsperrelemente können
Schwingkreise mit mehreren Polstellen bzw. Bandsperrfilter mit mehr
als nur einem Sperrbereich eingesetzt werden.
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Die
Erfindung ist nicht nur in Mobilfunkgeräten, sondern generell insbesondere
in Frontendschaltungen beliebiger Datenübertragungssysteme einsetzbar.
Die erfindungsgemäße Schaltung
kann z. B. als ein weiter verschaltbares modular aufgebautes Bauelement
mit externen Anschlüssen
(u. a. Antennenanschluß)
verfügbar
sein, wobei ein Anschluß für ein erstes
Nutzsignal (GPS, WLAN, Bluetooth) und weitere Anschlüsse für weitere
Signale ausgelegt sind. Die weiteren Signale können z. B. die im Bauelement
nach Frequenzband voneinander getrennten Signale eines Multiband-Mobilfunksystems
sein, wobei das erste Nutzsignal aus den Mobilfunk- Signalpfaden extrahiert
ist.