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In
der HF-Technik und insbesondere im Bereich der mobilen Kommunikation
werden Bandpassfilter eingesetzt, um innerhalb eines bestimmten
Frequenzbereichs – des
Passbands – liegende
Signale von Signalen außerhalb
des Passbands zu trennen. Insbesondere werden Bandpassfilter dazu
eingesetzt, um ein bestimmtes, in einem Mobilfunksystemen genutztes
Frequenzband in einer Mobilfunkeinrichtung ein- oder ausgangsseitig
zu filtern.
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Ein
Bandpassfilter ist unter Anderem durch die Breite des Passbands,
durch die Einfügedämpfung und
durch die Steilheit seiner Flanken gekennzeichnet. Insbesondere
kann ein Bandpassfilter mit steiler Flanke erforderlich sein, welches
schnell vom Durchlassbereich mit geringer Dämpfung in den Sperrbereich übergeht,
um so das Passband gegenüber
nahe benachbarten Störsignalen
oder anderen Frequenzbändern
abzugrenzen. Eine besonders hohe Anforderung an die Flankensteilheit
eines HF-Filters stellt beispielsweise das PCS-Mobilfunksystem,
bei dem der Frequenzabstand zwischen dem für die Sendesignale genutzten
Sendeband und dem für
den Empfang von Signalen genutzten Empfangsband nur 20 Megahertz
beträgt,
was bezogen auf die Mittenfrequenz einem relativen Bandabstand von
nur circa einem Prozent entspricht. Dies bedeutet, dass die zum
jeweils benachbarten Frequenzband weisende Flanke des Durchlassbereichs
der für PCS
im Duplexer genutzten Filter innerhalb dieser 20 Megahertz von niedriger
Einfügedämpfung bis
auf eine ausreichende Signalunterdrückung von zum Beispiel 50 dB
abfallen soll.
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Ein
weiteres Problem ist, dass die für PCS-Duplexer
eingesetzten Bandpassfilter eine ausreichende Bandbreite aufweisen
müssen,
um sämtliche
innerhalb des jeweiligen Sende- oder Empfangsbands liegende Signale
zu erfassen. Nachteilig ist, dass sich hohe Bandbreite und steile
Flanken oft gegenseitig ausschließen und nur mit besonderen
Maßnahmen
gleichzeitig verwirklicht werden können.
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Aus
der Druckschrift
DE
10 2004 045 179 A1 sind Filterschaltungen mit verbesserter
Flankensteilheit bekannt, die ein Basisfilter aus in einem Mehrlagensubstrat
integrierten metallischen Strukturen sowie damit verschaltete hochgütige Resonatoren
umfassen, welche als diskrete Bauelemente auf der Oberfläche des
Substrats ausgeführt
sind.
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Aus
der Druckschrift
US
2002/0021192 A1 sind Verschaltungen von Bandpassfiltern
mit Notch-Filtern zur Verbesserung der Einfügedämpfung außerhalb Passbands bekannt
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Als
weiteres Problem tritt hinzu, dass auf piezoelektrischen Materialien
aufgebaute Filter üblicherweise
einen Temperaturgang der Mittenfrequenz aufweisen. Die bedeutet,
dass sich mit zunehmender Temperatur auch die Passbänder und
damit auch deren den Durchlassbereich begrenzenden Flanken verschieben.
Um auch bei wechselnden oder unterschiedlichen Temperaturen einsetzbar
zu sein, muss ein für
PCS-Duplexer geeignetes Filter eine Flankensteilheit aufweisen,
die auch unter Berücksichtigung
des Temperaturgangs den Bandabstand nicht verletzt und im jeweils
benachbarten Band eine ausreichende Sperrdämpfung aufweist. Zu diesen
Anforderungen müssen
darüber
hinaus auch noch Fertigungstoleranzen mitbeachtet werden.
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Zur
Unterdrückung
des Temperaturgangs der Mittenfrequenz von Filtern sind bereits
verschiedene Maßnahmen
vorgeschlagen worden, insbesondere die Verwendung von Schichtkombinationen
aufweisenden Substraten, beispielsweise von mit SiO2 beschichteten
Wafern.
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Die
vorgeschlagenen Lösungen
sind jedoch jeweils mit spezifischen Nachteilen behaftet, beispielsweise
mit einer zu geringen Bandbreite oder mit durch die Temperaturgangsreduktion
erzeugten Störungen
im Passband, beispielsweise durch reflektierte Volumenwellen.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein Filter anzugeben, welches
bei gegebener Bandbreite eine steilere Flanke als bekannte Filter aufweist,
ohne dass dabei die übrigen
Filtereigenschaften verschlechtert werden.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein
Filter mit den Merkmalen von Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen
der Erfindung sind weiteren Ansprüchen zu entnehmen.
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Zum
Erreichen der steilen Flanke wird eine Filterkombination vorgeschlagen,
bei der ein Bandpassfilter mit der gewünschten Bandbreite mit einem Notch-Filter
in Serie geschaltet ist. Die Frequenz des Notch-Filters wird im
Bereich der zu versteilernden Flanke angeordnet. Die Bandbreite
des Notch-Filters wird
dabei wesentlich geringer gewählt
als die Bandbreite des Bandpassfilters.
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Ein
Notch-Filter ist ein Filter, das einen Sperrbereich mit einer gewissen
Sperrbandbreite aufweist. Im Sperrbereich weist das Notch-Filter
eine hohe Dämpfung
auf. Außerhalb
des Sperrbereichs zeigt das Notch-Filter eine nur geringe Dämpfung.
Es ist besonders dazu geeignet, ein störendes Signal bzw. störende Frequenzen
aus einem gegebenen Frequenzspektrum herauszufiltern.
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Da
in einem Notchfilter von geringer (Sperr-)Bandbreite eine steile
Flanke leicht erreichbar ist, kann das Notch-Filter dementsprechend
mit steilen Flanken realisiert werden. In der Verschaltung der beiden
Filter addiert sich die Steilflankigkeit des Notch-Filters zur großen Bandbreite
des Bandpassfilters, so dass für
das gesamte Filter ein Passband mit steiler Flanke erhalten wird.
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Vorteilhaft
ist es, wenn das Notchfilter einen geringeren Temperaturgang der
Mittenfrequenz aufweist als das Bandpassfilter. Dabei kann vorteilhaft ausgenutzt
werden, dass bekannte Maßnahmen
zur Reduktion des Temperaturgangs gleichzeitig zu einer Verminderung
der Bandbreite führen.
So kann ein Notch-Filter mit zumindest teilweiser Kompensation des
Temperaturgangs realisiert werden, das trotz der dadurch gegebenenfalls
verringerten Bandbreite dennoch die gewünschten Spezifikationen bzgl.
der Bandbreite erfüllt.
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Die
Temperaturkompensation des Notch-Filters ohne Beeinträchtigung
des Bandpassfilters kann erreicht werden, indem das Bandpassfilter
auf einem herkömmlichen
normalen Substrat, das Notch-Filter hingegen auf einem davon unterschiedlichen
Substrat mit geringerem Temperaturgang aufgebaut ist. Möglich ist
es jedoch auch, Notch-Filter und Bandpassfilter auf dem gleichen
Substrat aufzubauen und durch nachträglich ausgeführte Maßnahmen,
beispielsweise durch Abscheidung einer SiO2-Schicht auf
der Oberfläche
des Substrats im Bereich des Notch-Filters eine Temperaturkompensation
für den Notch-Filter zu schaffen.
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Ein
Notch-Filter ist das Gegenteil eines Bandpassfilters, da es für einen
bestimmten engen Frequenzbereich eine hohe Dämpfung aufweist, davon verschiedene
Frequenzen aber mit geringer Dämpfung
durchlässt.
Der Sperrbereich des Notch-Filters
weist dabei die genannte geringe Bandbreite auf.
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Eine
Möglichkeit
zur Ausführung
eines Notch-Filters umfasst die Kombination einer Bandsperre und
eines Extraktorfilters. Ein für
das vorgeschlagene Filter einsetzbares Extraktorfilter ist beispielsweise
aus der
EP 168 3275
A1 bekannt. Ein Extraktorfilter kann beispielsweise in
einfacher Weise realisiert werden, indem in einem Signalpfad ein Querzweig
gegen Masse geschaltet wird, in dem ein Resonanzelement angeordnet
ist. Möglich
ist es auch, im Querzweig ein schmalbandiges Bandpassfilter vorzusehen.
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Das
Resonanzelement kann dann beispielsweise ein Resonator sein, dessen
Resonanzfrequenz im Bereich des Sperrbereichs des Notch-Filters
liegt. Möglich
ist es auch, das Resonanzelement als Serien- oder Parallelschwingkreis
mit Resonanzfrequenz im Bereich des Sperrbereichs auszuführen, wobei
einzelne Komponenten dieses Schwingkreises im Signalpfad angeordnet
sein können.
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Vorzugsweise
ist das Notch-Filter als ein akustisches Filter, also ein mit akustischen
Wellen arbeitendes Filter ausgeführt
und umfasst eine Bandsperre, die den eigentlichen Notch der gewünschten Bandbreite
ausbildet, sowie die genannte Abzweigung beziehungsweise Abzweigschaltung,
mit der im Sperrbereich der Bandsperre liegende Signale aus dem
Signalpfad herausgeleitet und vorzugsweise gegen Masse abgeleitet
oder in Wärme überführt wird.
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Vorteilhaft
ist es, ein mit einem Extraktorfilter im Querzweig in Form einer
Abzweigeschaltung ausgebildetes Notch-Filter im Querzweig mit einem
Widerstandselement zu verschalten, in dem die durch den Querzweig
abgezweigte Energie in Wärme
umgewandelt und in der Umgebung dissipiert werden kann.
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Notch-Filter
und Bandpassfilter können
in einem gemeinsamen Gehäuse
angeordnet sein. Dies kann bei Filtern, die auf unterschiedlichen
Substraten realisiert sind, durch Montage auf einem gemeinsamen
Trägersubstrat
erreicht werden. Das gemeinsame Trägersubstrat mit den beiden
Filtern kann dann in einem Schritt verkapselt werden. Eine einfache Form
der Verkapselung besteht beispielsweise darin, die beiden Filter
im Flipchip-Anordnung auf dem Trägersubstrat
zu montieren und von der Rückseite
her in geeigneter Weise abzudecken, beispielsweise mit einer Kappe,
einer Kunststofffolie, einer Kunststoffmasse, einer Metallschicht
oder mit einer Kombination dieser Maßnahmen.
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Sind
die beiden Teilfilter des erfindungsgemäßen Filters separate Filter,
so ist es vorteilhaft, diese beiden Teilfilter auf einem gemeinsamen
Modul zu integrieren.
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Die
beiden Teilfilter (Bandpassfilter und Notch-Filter) eines erfindungsgemäßen Filters
sind vorzugsweise auf einem gemeinsamen Mehrschichtsubstrat montiert,
welches das Trägersubstrat
oder das Modulsubstrat darstellen kann. Ein Mehrschichtsubstrat
umfasst mehrere dielektrische Schichten, zwischen denen strukturierte
Metallisierungsebenen vorgesehen sind, in denen Verschaltungselemente oder
passive Schaltungselemente realisiert sein können. Als dielektrische Schichten
sind organische oder keramische Schichten geeignet. Besonders bevorzugt
als Mehrschichtsubstrat sind jedoch keramische Substrate auf der
Basis von LTCC (Low Temperature Cofired Ceramics) oder HTCC (High
Temperature Cofired Ceramics).
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Das
vorgeschlagene Filter mit versteilerter Flanke kann als Einzelfilter
eingesetzt werden. Vorteilhaft ist es jedoch, das Filter mit einem
zweiten Bandpassfilter zu einem Duplexer zu verschalten. Noch vorteilhafter
ist es, einen Duplexer aus zwei der vorgeschlagenen Filter zu realisieren.
Dabei kann jeweils die Flanke des Passbands, die zum benachbarten Durchlassbereich
des zweiten Bandpassfilters weist, mit Hilfe eines frequenzmäßig entsprechend positionierten
Notch-Filters in gewünschter
Weise versteilert werden. Eine Verschaltung zweier vorgeschlagener
Filter zu einem Duplexer oder Diplexer weist daher ein erstes und
eine zweites Bandpassfilter und damit jeweils in Serie geschaltet
ein erstes beziehungsweise ein zweites Notch-Filter auf. Damit ist
es möglich,
zwei Bandpassfilter mit schmalem Sperrbereich zwischen den jeweiligen
Passbändern zu
realisieren und insbesondere einen Duplexer mit geringem Duplexerabstand.
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Bei
geringem Bandabstand der beiden Filter des Duplexers oder des Diplexers
ist es möglich,
ein einziges Notch-Filter in Serie mit den beiden Filtern zu schalten.
Vorteilhaft ist es jedoch, jedes der Filter mit einem eigenen Notch-Filter
in Serie zu verschalten und dabei die Mittenfrequenz der Notch-Filter gegeneinander
zu versetzen und im Bereich der jeweiligen zu versteilernden Flanke
der beiden Bandpassfilter anzuordnen.
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Zwei
zu einem Diplexer verschaltete Bandpassfilter können auch durch eine Kombination
aus einem Tiefpassfilter und einem Hochpassfilter ersetzt werden
und in geeigneter Weise mittels Serienverschaltung mit einem Notch-Filter
verbessert und insbesondere mit einer steileren Flanke zum Sperrbereich
hin versehen werden. Beide Notch-Filter können auch in Serie zueinander
vor dem Diplexer oder dem Duplexer geschaltet sein, also z. B. zwischen Antenne
und Diplexer/Duplexer.
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In
einer Ausführungsform
ist das Notch-Filter mit dem Eingang des dazugehörigen Bandpassfilters verbunden
und in dessen Signalpfad angeordnet. Es können jedoch noch zusätzliche
Filterelemente oder andere passive oder aktive Komponenten zwischen dem
Notchfilter und dem Bandpassfilter angeordnet sein. Möglich ist
es jedoch auch, das Notch-Filter ausgangsseitig des Bandpassfilters
anzuordnen.
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Bei
einem als Sendefilter genutzten Bandpassfilter ist es vorteilhaft,
das Notch-Filter im Sendepfad zwischen dem dort angeordneten Sendeverstärker und
dem Bandpassfilter anzuordnen. Auch bei einem als Empfangsfilter
genutzten Bandpassfilter kann das Notch-Filter zwischen Bandpassfilter
und Empfangsverstärker
angeordnet sein. Alternativ kann es jedoch zwischen der Antenne
und dem Bandpassfilter verschaltet sein.
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Die
Verschaltung eines Notch-Filters und eines Bandpassfilters kann
zusätzliche
Anpasselemente erfordern, die dann als passive Komponenten, insbesondere
als Induktivitäten
und/oder Kapazitäten im
Signalpfad oder in gegen Masse geschalteten Querzweigen angeordnet
werden können.
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Ein
Bandpassfilter kann als SAW-Filter ausgebildet und auf einem Substrat
aus Lithiumtantalat oder Lithiumniobat ausgebildet sein. Diese Substrate weisen
eine relative hohe Kopplung auf und ermöglichen die Konstruktion breitbandiger
Bandpassfilter.
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Im
Gegensatz dazu wird das Notch-Filter vorteilhaft auf einem Substrat
mit geringerer Kopplung und dementsprechend geringerer Bandbreite aufgebaut.
Bevorzugt sind Substrate aus Quarz, Lithiumtantalat 112, 2Y, Langasit,
Langatat oder Lithiumtetraborat.
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In
einer Anordnung mit zwei Filtern, die jeweils aus einer Verschaltung
aus einem Bandpassfilter und einem Notch-Filter bestehen, können beide Notch-Filter
auf unterschiedlichen Substraten ausgebildet sein. Vorzugsweise
sind die beiden Notch-Filter jedoch auf einem gemeinsamen Substrat
angeordnet. Gleiches gilt für
die beiden Bandpassfilter.
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Die
Bandpassfilter können
als Reaktanzfilter aus zumindest einem im Signalpfad angeordneten Serienresonator
und zumindest einem in einem Querzweig angeordneten Parallelresonator
ausgebildet sein. Als Resonatoren sind insbesondere SAW-Resonatoren (= Surface
Acoustic Wave) oder mit akustischen Volumenwellen arbeitende BAW-Resonatoren
(= Bulk Acoustic Wave) ausgebildet. Die Bandpassfilter können jedoch
auch als DMS-Filter (= Double-Mode-SAW) ausgeführt sein.
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Eine
weitere Möglichkeit
besteht darin, ein Bandpassfilter als Serienverschaltung aus einer
ersten und einer zweiten Filterstufe auszuführen, wobei jede der beiden
Filterstufen unabhängig
von der anderen in einer bestimmten Filtertechnik realisiert sein kann.
So kann für
ein Bandpassfilter beispielsweise eine Filterstufe mit zumindest
einem Grundglied, bestehend aus einem Serien- und einem Parallelresonator
mit einer Filterstufe aus zumindest einem DMS-Filter beziehungsweise
einer Spur eines DMS-Filters kombiniert werden.
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Bei
Filtern aus zumindest zwei in Serie geschalteten Filterstufen ist
es möglich,
das Notch-Filter im Signalpfad zwischen zwei Filterstufen zu verschalten.
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Prinzipiell
ist es jedoch auch möglich,
das Notch-Filter an einer beliebigen Stelle des Signalpfads mit
dem Bandpassfilter zu verschalten. Der Signalpfad kann dabei verschiedene
Elemente umfassen, die ausgewählt
sind aus Antenne, Anpassnetzwerk, erster, zweiter und gegebenenfalls
weiterer Filterstufe eines Bandpassfilters, Sende- und Empfangsverstärker.
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Ein
Anpassnetzwerk kann insbesondere dazu eingesetzt werden, die Ein-
oder Ausgangsimpedanz eines Filters an einen gewünschten Impedanzpegel der Schaltungsumgebung
anzupassen. Zwei als Duplexer miteinander verschaltete Bandpassfilter
können
darüber
hinaus ein Anpassnetzwerk aufweisen, das zu einer gegenseitigen
Unterdrückung
der Signale des jeweils anderen Passbands führt. Ein solches Anpassnetzwerk
kann beispielsweise mit einer in der einfachsten Ausführung als
Verzögerungsleitung
einer elektrischen Länge von
einem Viertel der Wellenlänge
Lambda ausgeführt
sein.
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In
einer weiteren Variante gelingt es, das Notch-Filter und das Bandpassfilter
auf einem gemeinsamen Substrat vorzusehen und das Notch-Filter dennoch
mit einem geringeren Temperaturgang als das Bandpassfilter auszuführen. Dazu
wird ein Bereich des Substrat, der für das Notch-Filter vorgesehen
ist, mit einer den Temperaturgang des Notch-Filters reduzierenden
Beschichtung versehen, beispielsweise mit einer SiO2-Schicht.
Da das Notch-Filter üblicherweise
eine piezoelektrische Schicht und darauf angeordnet elektrisch leitende Strukturen
aufweist, kann die SiO2-Beschichtung zwischen
den elektrisch leitfähigen
Strukturen und der piezoelektrischen Schicht angeordnet sein. Möglich ist
es jedoch auch die elektrisch leitenden Strukturen zwischen dem
Substrat und der SiO2-Schicht einzubetten.
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Die
Bandbreite des Notch-Filters ist vorzugsweise so gewählt, dass
sie auch bei einer Verschiebung der Passbandgrenze des Bandpassfilters
zuverlässig
im Bereich der Flanke liegt. So wird gewährleistet, dass die Flanke
einen niedrigeren Temperaturgang als das Bandpassfilter aufweist,
so dass die entsprechende Grenze des Durchlassbereichs eine nur
geringe Abhängigkeit
von der Substrattemperatur aufweist.
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Der
gesamte Temperaturgang des Bandpassfilters wird als Frequenzintervall
für einem
Betriebstemperaturbereich bemessen, der durch die maximal zulässigen Umgebungstemperaturen
oder den durch Selbsterwärmung
mittels Verlustwärme
erreichten maximalen Betriebstemperaturen bestimmt ist. Ebenso entspricht
der Temperaturgang des Notch-Filters innerhalb des Betriebstemperaturbereichs
einem weiteren Frequenzintervall. Die Bandbreite des Notch-Filters
wird dann zumindest so hoch gewählt,
dass sie der Summe der Frequenzintervalle aus dem Temperaturgang
von Bandpassfilter und Notch-Filter entspricht.
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Im
Folgenden wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen und der dazu
gehörigen
Figuren näher
erläutert.
Die Figuren sind rein schematisch und daher nicht maßstabsgetreu
ausgeführt.
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1 zeigt
eine Serienverschaltung aus einem Bandpassfilter und einem Notch-Filter,
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2 zeigt
eine Serienverschaltung eines Bandpassfilters mit einem Notch-Filter,
welches eine Bandsperre und eine Abzweigschaltung umfasst,
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3 zeigt
einen mit zwei Notch-Filtern verschalteten Duplexer oder Diplexer,
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4 zeigt
einen Duplexer oder Diplexer mit veränderter Anordnung der Notch-Filter.
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1 zeigt
ein erfindungsgemäßes Filter, bei
dem in einem Signalpfad, der zwischen einer Eingangsseite IN und
einer Ausgangsseite OUT verläuft, ein
Bandpassfilter 1 und ein Notch-Filter 2 angeordnet
und miteinander in Serie verschal tet sind. Beide Filter sind als
akustische Filter ausgeführt
und arbeiten auf der Basis von akustischen Volumenwellen oder akustischen
Oberflächenwellen
und sind daher als BAW oder SAW-Bauelemente ausgeführt. Eingangsseitig
und ausgangsseitig können
auch vertauscht sein. Das Bandpassfilter 1 ist in einem
Substratbereich S1, das Notch-Filter 2 dagegen in einem Substratbereich
S2 angeordnet, die sich so unterscheiden, sodass das Notch-Filter 2 einen
geringeren Temperaturgang aufweist als das Bandpassfilter 1.
In der einfachsten Ausführung
liegen die beiden Substratbereiche S1 und S2 auf unterschiedlichen Substraten.
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2 zeigt
das Notch-Filter 2 in einer Ausführung mit Extraktorfilter.
Es umfasst eine im Signalpfad verschaltete Bandsperre 21 und
eine Abzweigschaltung mit einem darin angeordneten Abzweigefilter 22,
welches entweder als Bandpass, oder als Resonator ausgeführt ist.
Dabei liegen sowohl die Resonanzfrequenz des Resonators als auch
der Sperrbereich des Notch-Filters im Durchlassbereich des Bandpassfilters
und dort im Bereich einer Flanke.
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Mit
dieser Anordnung gelingt es, im Sperrbereich des Notch-Filters beziehungsweise
der Bandsperre 21 liegende Signale, die von der Bandsperre reflektiert
werden, gegen Masse abzuleiten. Die Masseableitung kann dazu insbesondere
einen in Serie zum Abzweigfilter 22 geschalteten Widerstand
umfassen, der die abgezweigte Energie in Wärme umwandelt und im Widerstandselement
selbst oder dessen Substrat dissipiert. Bandsperre 21 und
Abzweigfilter 22 bilden zusammen das Notch-Filter 2 und
sind vorzugsweise auf einem gemeinsamen Substrat angeordnet, das
von demjenigen des Bandpassfilters 1 unterschiedlich ist.
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3 zeigt
eine weitere Ausführung
der Erfindung, bei der ein erstes Bandpassfilter 11 und
ein zweites Bandpassfilter 12 vorgesehen und miteinander
zu einem Diplexer oder Duplexer verschaltet sind. Die beiden zum
Diplexer oder Duplexer verschalteten Teilfilter 11, 12 sind
jeweils in Serie mit einem Notch-Filter 2 geschaltet. Jedes
der beiden Notch-Filter
ist in der Ausführung
gemäß der 3 in Form
eines im Signalpfad angeordneten Serienresonators 211, 212 und
einem in einem Querzweig angeordneten Parallelresonator 221, 222 ausgeführt. Serien-
und Parallelresonator bilden jedoch nicht ein Laddertype-Grundglied,
sondern sind bezüglich
ihrer Resonanzfrequenz so ausgewählt,
dass die Resonanzfrequenz des Serienresonators unterhalb der Resonanzfrequenz
des Parallelresonators liegt. Die Resonanzfrequenz des Parallelresonators
ist dabei vorzugsweise ungefähr
gleich der Antiresonanz des Serienresonators.
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Im
Signalpfad hinter dem Notch-Filter 2 kann ein Verstärker vorgesehen
sein, beispielsweise ein Leistungsverstärker PA im Signalzweig des
als Sendefilter vorgesehenen Teilfilters 11, beziehungsweise ein
verzerrungsarmer Verstärker
LNA im Signalpfad des als Empfangsfilter vorgesehenen Teilfilters 12 des
Duplexers. Im Falle eines Diplexers können in beiden Signalpfaden
verzerrungsarme Verstärker LNAs
vorgesehen sein.
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4 zeigt
eine weitere Ausführungsform zweier
zu einem Duplexer verschalteter Teilfilter 11 und 12.
Während
im Bereich des als Sendefilter vorgesehenen Teilfilters 11 des
Duplexers das Notch-Filter 2 zwischen dem Leistungsverstärker PA
und dem Sendefilter 11 angeordnet ist, ist in dem Signalpfad des
Empfangsfilters 12 das Notch-Filter 2 zwischen Antenne
A und verzerrungsarmen Verstärker
LNA angeordnet. Auch in diesem Fall ist das Notch-Filter in der
bereits beschriebenen Weise als Kombination aus einem Serienresonator 211, 212 und
einem Parallelresonator 212, 222 ausgeführt. In
dieser wie in anderen Ausführungen
kann das Notch-Filter jedoch in einer beliebigen anderen an sich
bekannten Bauart ausgeführt
sein.
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In
einer Verschaltung zweier vorgeschlagener Filter zu einem Diplexer
oder Duplexer wie in den 3 oder 4 dargestellt,
weist die gesamte Anordnung 2 durch die beiden Bandpassfilter 11, 12 definierte
Passbänder
oder Durchlassbereiche auf. Deren zueinander weisende Flanken werden
mit Hilfe der in Serie dazu geschalteten Notch-Filter 2 versteilert.
Dies gelingt, wenn im Bereich der Flanke liegende Signale durch
das Notch-Filter gesperrt beziehungsweise über die Abzweigschaltung aus
dem Signalpfad herausgeleitet werden.
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Bei
einem Filter, dessen obere also höherfrequente Flanke des Durchlassbereichs
mit Hilfe des Notch-Filters versteilert werden soll, ist die untere Flanke
des Sperrbereichs des Notch-Filters zwischen oberer Kante des Durchlassbereichs
und Sperrbereich des Bandpassfilters angeordnet.
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Bei
einem Filter, bei dem die linke also niederfrequente Flanke des
Durchlassbereichs versteilert werden soll, gilt Gleiches jedoch
mit umgekehrten Vorzeichen. Dabei ist dann die rechte höherfrequente Flanke
des Sperrbereichs des Notch-Filters
zwischen dem Sperrbereich des Bandpassfilters und der linken unteren
Kante des Passbands angeordnet.
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Wird
eine solche Filteranordnung nun beispielsweise einer Temperaturerhöhung ausgesetzt, so
kommt es zu einer relativen Verschiebung von Durchlassbereich des
Bandpassfilters und Sperrbereich des Notch-Filters. Ist die Verschiebung
so, dass der Sperrbereich des Notch-Filters in Richtung Durchlassbereich
des Bandpassfilters wandert, so kann bei einer Ausgangstemperatur,
beziehungsweise bei einer Temperatur im unteren Bereich des zulässigen Betriebstemperaturintervalls
der Sperrbereich des Notch-Filters weiter vom Durchlassbereich des
Bandpassfilters entfernt sein als im umgekehrten Fall, wenn der
Sperrbereich des Notch-Filters bei zunehmender Temperatur vom Durchlassbereich
des Bandpassfilters sich wegbewegt.
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Ein
in der vorgeschlagenen Weise ausgeführter Duplexer weist pro Bandpassfilter 11, 12 einen
Durchlassbereich auf, wobei die zueinander weisenden Flanken der
Durchlassbereiche durch die vorgeschlagene Verschaltung steiler
ausgeführt
sind und einen geringeren Temperaturgang aufweisen als die Bandpassfilter
alleine ohne Verschaltung mit Notchfilter. Dies bedeutet, dass im
Vergleich zu bekannten Duplexern der Duplexerabstand zwischen den
beiden Durchlassbereichen auch bei unterschiedlichen Temperaturen
eingehalten werden kann, so dass sich der Durchlassbereich eines
Teilfilters 11, 12 auch bei stark veränderten
Temperaturen nicht in den Durchlassbereich des jeweils anderen Teilfilters 12, 11 verschiebt.
Dementsprechend ist die Erfindung gerade dort besonders vorteilhaft
einzusetzen, wo bislang Probleme mit zu flacher Flanke des Durchlassbereichs
aufgetreten sind.
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Während beispielsweise
bekannte für
das PCS-Mobilfunksystem eingesetzte Bandpassfilter aus BAW-Resonatoren
aufgebaut werden mussten, gelingt dies mit der vorgeschlagenen Serienverschaltung
von Bandpassfilter und Notch-Filter nun auch mit SAW-Filtern. Es
wird also vorgeschlagen einen PCS-Duplexer aus zwei Bandpassfiltern in SAW-Technik
aufzubauen und die beiden Bandpassfilter jeweils in Serie mit einem
Notch-Filter in der genannten Weise zu verschalten.
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Die
Erfindung ist nicht auf die in den Figuren oder den Ausführungsbeispielen
beschriebenen Ausführungen
beschränkt.
Variationsmöglichkeiten
ergeben sich insbesondere aus der Art der Verschaltung von Bandpassfilter
und Notch-Filter wobei auch die beiden das Notch-Filter bildenden
Elemente 21 und 22 in einer Schaltung nicht unbedingt
aufeinander folgen müssen.
Sowohl Notch-Filter als auch Bandpassfilter können in unterschiedlichsten
Techniken ausgeführt
sein. Im Falle einer Verschaltung zu einem Diplexer kann anstelle
der Bandpassfilter auch je ein Hochpass- und ein Tiefpassfilter
in entsprechender Weise mit je einem Notch-Filter verschaltet werden.