DE10334711A1 - Sicherheitssystem zum Betrieb wenigstens einer elektrisch betätigbaren Verschlusseinrichtung eines Fahrzeugs - Google Patents
Sicherheitssystem zum Betrieb wenigstens einer elektrisch betätigbaren Verschlusseinrichtung eines Fahrzeugs Download PDFInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Sicherheitssystem zum Betrieb wenigstens einer elektrisch betätigbaren Verschlusseinrichtung einer Tür eines Fahrzeuges. DOLLAR A Erfindungsgemäß ist eine elektrische Öffnungsblockierung der Verschlusseinrichtung abhängig von fahrsituationsbezogenen Sensorwerten, welche auf einen Aufprall hinweisen.
Description
- Die Erfindung betrifft eine Sicherheitssystem zum Betrieb wenigstens einer elektrisch betätigbaren Verschlusseinrichtung eines Fahrzeuges, gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
- In der
DE 27 51 821 A1 wird ein automatisches Sicherheitssystem für Fahrzeuge beschrieben, das von einem fahrerseitigen Reflex gesteuert wird. Bei einem bestimmtem Betätigungsgrad der Bremse werden unter anderem die Türen automatisch verriegelt, damit im Crashfall (Aufprall) die Insassen nicht aus dem Fahrzeug herausgeschleudert werden. - Aus der
DE 199 06 049 A1 ist ein Verfahren zum Betrieb einer elektrisch betätigbaren Verschlusseinrichtung einer Handschuhkastenklappe bekannt, bei dem die elektrische Öffnungsfreigabe der Verschlusseinrichtung abhängig von fahrsituationsbezogenen oder ereignisbezogenen Sensorwerten ist. Dabei kann die Öffnungsfreigabe der Verschlusseinrichtung für eine bestimmte Zeitspanne nach einer fahrkritischen Situation unterdrückt werden. Damit kann eine ungewollte Öffnungsbetätigung im Crashfall, welche eine erhöhte Verletzungsgefahr nach sich zieht, vermieden werden. - Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Sicherheitssystem zum Betrieb wenigstens einer elektrisch betätigbaren Verschlusseinrichtung eines Fahrzeuges anzugeben, das den Insassen Schutz vor einer ungewollten Öffnungsbetätigung von außen gewährleistet.
- Die Aufgabe wird gelöst durch ein Sicherheitssystem zum Betrieb wenigstens einer elektrisch betätigbaren Verschlusseinrichtung einer Tür eines Fahrzeuges mit den Merkmalen des Anspruchs 1.
- Erfindungsgemäß ist die elektrische Öffnungsblockierung der Verschlusseinrichtung abhängig von fahrsituationsbezogenen Sensorwerten, welche auf einen Aufprall hinweisen. Dabei ist das Sicherheitssystem zum Betrieb wenigstens einer elektrisch oder auch fluidtechnisch betätigbaren Verschlusseinrichtung einer Tür eines Fahrzeuges vorgesehen. Dadurch wird vermieden, dass es während einer Gefahrsituation aufgrund von Beschleunigungskräften oder unfallbedingten Einwirkungen zum ungewollten Öffnen von Karosserieelementen, insbesondere von Türen, kommt. Die Karosserieelemente umfassen insbesondere auch Rückwandtüren, Klappen und Deckel. Die Insassen werden an einem unfreiwilligen Verlassen des Fahrzeugs gehindert und vor äußeren gefährdenden Einwirkungen geschützt. Die elektrische Öffnungsblockierung ist nicht vom Fahrer beeinflussbar.
- In einer Ausgestaltung, bei der die elektrische Öffnungsblockierung in Abhängigkeit von einer Sitzbelegung nur für die Verschlusseinrichtungen jener Karosserieelemente aktivierbar ist, welche dem Insassen benachbart sind, ist es vorteilhaft, wenn die Tür eine Heckklappe oder Hecktür des Fahrzeuges ist. Durch die Abhängigkeit der elektrischen Öffnungsblockierung in Abhängigkeit von der Sitzbelegung wird eine vollständige Blockierung der Zugangsmöglichkeiten zum Fahrzeug vermieden.
- Es werden nur die Verschlusseinrichtungen derjenigen Türen mit der elektrischen Öffnungsblockierung angesteuert und während der Gefahrsituation blockiert, welche sich im unmittelbaren erreichbaren Umgebungsbereich der Insassen befinden.
- Es ist von Vorteil, wenn die elektrische Öffnungsblockierung in Abhängigkeit von einer Gefahrsituation nur für die Verschlusseinrichtungen jener Karosserieelemente aktivierbar ist, welche in der Gefahrsituation für die Sicherheit der Insassen als relevant anzusehen sind. Dabei kann die elektrische Öffnungsblockierung der Verschlusseinrichtung abhängig von der Geschwindigkeit, der Beschleunigung und/oder einer Drehrate des Fahrzeuges erfolgen. In Abhängigkeit von der vorliegenden Gefahrsituation ist ein individueller Insassenschutz gewährleistet, wobei nur die für einen umfassenden Schutz der Insassen notwendigsten Türen im Verlauf der Gefahrsituation mit der elektrischen Öffnungsblockierung angesteuert werden.
- Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen wiedergegeben.
- Die Erfindung wird anhand eines Ausführungsbeispiels in der einzigen Figur näher erläutert, wobei die Figur in einem Ausschnitt ein Sicherheitssystem zum Betrieb von elektrisch betätigbaren Verschlusseinrichtungen eines Fahrzeuges in schematischer Darstellung zeigt.
- Das in der Figur veranschaulichte Sicherheitssystem
1 zum Betrieb von elektrisch betätigbaren Verschlusseinrichtungen2 bis4 eines nicht weiter dargestellten Fahrzeuges weist eine Steuereinrichtung5 auf, mit welcher die Verschlusseinrichtungen2 bis4 ansteuerbar sind. Jeweils eine Verschlusseinrichtung2 bis4 ist funktionaler Bestandteil eines äußeren Karosserieelements des Fahrzeuges. Die Karosserieelemente sind beispielsweise Türen6 , Heckklappe7 oder Hecktür8 des Fahrzeuges. Es kommen aber auch andere Bestandteile des Fahrzeuges in Betracht, die von außen zu öffnen sind und deren geöffneter Zustand in einer Gefahrsituation die Sicherheit eines Insassen einschränken könnten. - Eine elektrische Öffnungsblockierung der Verschlusseinrichtung
2 bis4 erfolgt in Abhängigkeit von fahrsituationsbezogenen Sensorwerten, welche auf einen Aufprall hinweisen. Zu diesem Zweck wird die Steuereinrichtung5 von einem Sensor9 zur Messung der Geschwindigkeit des Fahrzeuges, von einem Sensor10 zur Messung der Beschleunigung des Fahrzeuges, von einem Sensor11 zur Messung einer Drehrate des Fahrzeuges, von Sensoren12 zur Erkennung der Sitzbelegung im Fahrzeug und von einem Sensor13 zum Erfassen einer Unfallsituation des Fahrzeuges, insbesondere einem Crashsensor, einer bildgebenden oder einer Radarsensorik, angesteuert. Die Öffnungsblockierung mittels der Steuereinrichtung5 kann in Abhängigkeit vom Signal eines Sensors9 bis13 oder aber in Kombination von mehreren Sensoren9 bis13 erfolgen, wobei die Kombination beispielsweise durch eine funktionale Verknüpfung erfolgen kann. Es können darüber hinaus aber auch andere Sensoren9 bis13 zum Sensieren fahrsituationsbezogener oder ereignisbezogener Sensorwerte vorgesehen sein, wie beispielsweise ein Abstandssensor. - Die elektrische Öffnungsblockierung kann in einer Ausgestaltung der Erfindung in Abhängigkeit von der Sitzbelegung nur für die Verschlusseinrichtungen jener Türen
6 und Heckklappe7 oder Hecktür8 des Fahrzeuges aktivierbar sein, welche dem Insassen benachbart sind. Bei einer viertürigen Limousine beispielsweise ist es bei einer Belegung der Vordersitze angebracht, nur die beiden Türen6 im vorderen Bereich des In nenraumes des Fahrzeuges mit der elektrischen Öffnungsblockierung anzusteuern. Bei einer zusätzlichen Belegung der Rücksitze müssten zusätzlich auch die beiden hinteren Türen6 des Fahrzeuges mit der elektrischen Öffnungsblockierung zur Blockierung während der Gefahrsituation angesteuert werden. Dadurch, dass nur die minimal notwendige Anzahl von äußeren Karosserieelementen in einer Gefahrsituation mit der elektrischen Öffnungsblockierung zur Gewährung der Sicherheit für die Insassen blockiert werden, ist gewährleistet, dass nach einem Unfall und einem eventuellen Ausfall der elektrischen Schließ- und Öffnungsfunktionen trotzdem ein Zugang zum Fahrzeug gewährleistet ist oder die Insassen selbsttätig das Fahrzeug verlassen können, da nicht alle Zugangsmöglichkeiten durch die elektrische Öffnungsblockierung gesperrt sind. - In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung kann die elektrische Öffnungsblockierung in Abhängigkeit von einer Gefahrsituation nur für die Verschlusseinrichtungen
2 bis4 jener Karosserieelemente aktivierbar sein, welche in der vorliegenden Gefahrsituation für die Sicherheit der Insassen als relevant anzusehen sind. Das bedeutet, das beispielsweise bei einer scharfen Drehung des Fahrzeugs aufgrund der einwirkenden Flieh- und Zentrifugalkräfte nur die kurvenäußere Tür6 mit der elektrischen Öffnungsblockierung blockiert und bei einer zusätzlichen Belegung eines oder mehrerer Rücksitze auch die entsprechende hintere Tür6 mit der elektrischen Öffnungsblockierung blockiert wird. Bei einem typischen Auffahrunfall der unmittelbar von hinten erfolgt, müsste gegebenenfalls gar keine Verschlusseinrichtung2 bis4 der Karosserieelemente mit der elektrischen Öffnungsblockierung angesteuert werden. Eine Abänderung des aktuellen Zustandes der elektrischen Öffnungsblockierung für die verschiedenen Karosserieelemente im Verlauf der Gefahrsituation in Abhängigkeit vom Bewegungszu stand des Fahrzeuges ist ebenfalls möglich. - Bei der elektrischen Öffnungsblockierung kann dieser Zustand für eine Zeitspanne aufrechterhalten werden. Die Zeitspanne zum Aufrechterhalten kann eine vorgegebene Zeitlänge umfassen oder auch in Abhängigkeit von den aktuellen Werten der Sensoren
9 bis13 variabel sein. - Mit dem erfindungsgemäßen Sicherheitssystem
1 zum Betrieb von elektrisch betätigbaren Verschlusseinrichtungen2 bis4 des Fahrzeuges ist für die Insassen ein umfassender Schutz während und nach einer Gefahrsituation gewährleistet. Während der Gefahrsituation wird ein unfreiwilliges Verlassen der Insassen verhindert, wobei zusätzlich sichergestellt ist, dass anschließend ein Zugang zum Fahrzeug von außen möglich ist oder die Insassen von alleine das Fahrzeug verlassen können. Die Fahrzeuge sind in der Regel serienmäßig mit den Sensoren9 bis13 ausgerüstet, so dass eine Realisierung des Sicherheitssystems1 mit nur geringem Aufwand kostengünstig erfolgen kann.
Claims (6)
- Sicherheitssystem (
1 ) zum Betrieb wenigstens einer elektrisch betätigbaren Verschlusseinrichtung (2 bis4 ) einer Tür (6 ,7 ,8 ) eines Fahrzeuges, dadurch gekennzeichnet, dass eine elektrische Öffnungsblockierung der Verschlusseinrichtung (2 bis4 ) abhängig von fahrsituationsbezogenen Sensorwerten ist, welche auf einen Aufprall hinweisen. - Sicherheitssystem (
1 ) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Tür (6 ,7 ,8 ) des Fahrzeuges eine Heckklappe (7 ) oder Hecktür (8 ) des Fahrzeuges ist. - Sicherheitssystem (
1 ) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die elektrische Öffnungsblockierung in Abhängigkeit von einer Sitzbelegung nur für die Verschlusseinrichtungen (2 bis4 ) jener Türen (6 ,7 ,8 ) aktivierbar ist, welche dem Insassen benachbart sind. - Sicherheitssystem (
1 ) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die elektrische Öffnungsblockierung in Abhängigkeit von einer Gefahrsituation nur für die Verschlusseinrichtungen (2 bis4 ) jener Türen (6 ,7 ,8 ) aktivierbar ist, welche in der Gefahrsituation für die Sicherheit der Insassen als relevant anzusehen sind. - Sicherheitssystem (
1 ) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass bei aufprallbedingter Öffnungsblockierung dieser Zustand für eine Zeitspanne aufrechterhalten wird. - Sicherheitssystem (
1 ) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die elektrische Öffnungsblockierung der Verschlusseinrichtung (2 bis4 ) in Abhängigkeit von den Sensorwerten eines Crashsensors (13 ) erfolgt.
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