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Sicherheitssystem für Fahrzeuge
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Die Erfindung betrifft ein Sicherheitssystem für Kraftfahrzeuge, das
beim Bremsen des Kraftfahrzeugs durch eine am Bremspedal angebrachte, bei stärkerer
als normaler Bremsung zu schaltende Kontakteinrichtung ausgelöst wird.
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Bei einer Gefahrensituation hat der Fahrer eines Fahrzeugs zum Treffen
aller notwendigen Sicherheitsmaßnahmen keine Möglichkeit, da die Zeitspanne zwischen
der Wahrnehmung der Geiahrund dem Unfall meistens zu kurz ist.
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Dabei muß davon ausgegangen werden, daß diese Sicherheitsmaßnahmen
sowohl seinen eigenen Schutz als auch den Schutz anderer, z.B. ihm folgenden Fahrzeuge
und deren Insassen, betreffen müssen. Normalerweise betätigt der Fahrer in einer
Gefahrensituation die Bremse und/oder hält sich am Steuerrad fest. Die bekannten
Sicherheitsmaßnahmen, z.B. das Anlegen eines Sicherheitsgurts, dienen alleine seinem
eigenen Schutz und müssen bereits vor dem Fahrantritt getroffen werden. Vergißt
der Fahrer den Sicherheitsgurt vor dem Fahrtantritt anzulegen, so hat er während
der Gefahrensituation keine Möglichkeit, dies nachzuholen. Auch die Einführung automatischer
Rückhaltesysteme, z.B. Luftkissen, die bei einem Aufprall bestimmter Härte vor dem
Insassen aufblähen und die Stoßenergie aufnehmen, erfordert zugleich mindestens
den Einbau eines Bauchgurts. Wenn vor dem Fahrtantritt vergessen worden ist, den
Bauchgurt anzulegen, so ist die Wirkung des Luftsacks entsprechend geringer.
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist nun die Schaffung eines
automatischen Sicherheitssystems für Fahrzeuge, das mit Hilfe des menschlichen Reflexes
in einer Gefahrensituation betrieben werden kann. Das erfindungsgemaße Sicherheitssystem
beruht auf der Tatsache, daß in einer solchen Situation der Fahrer die Bremse betätigen
wird.
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Diese Aufgabe wurde erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das Sicherheitssystem
zwei, in Abhängigkeit von der Bremsintensität auszulösenden Sicherheitsmaßnahmen
enthält,
die bei einer Unfallgefahr und unmittelbar vor dem Eintreten des Unfalls in mindestens
zwei, kurz aufeinander folgenden Phasen A und B betätigt werden. Die weiteren Ausführungsformen
sind in den Unteransprüchen 1 bis 12 erläutert.
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Vorzugsweise beinhaltet das erfindungsgemäße System jedoch acht Sicherheitselemente,
die bei Betätigung der Bremse ausgelöst werden. Bei einem bestimmten Betätigungsgrad
der Bremse, d.h. bei einer bestimmten Geschwindigkeitsverminderung, werden in einer
ersten Phase A (1) zur Warnung der nachfolgenden Fahrzeuge Signallampen eingeschaltet
(Deutsche Patentanmeldung P 26 40 173.0 und DT-OS 2 046 065), (2) die automatischen
Sicherheitsgurte angelegt, falls dies vor dem Fahrtantritt vergessen worden ist
(Deutsche Patentanmeldung P 27 04 145.8), (3) die Türen verriegelt, damit während
des Zusammenstoßes die Insassen nicht herausgeschleudert werden können, (4) automatisch
die Hupe betätigt und das Fernlicht eingeschaltet und in einer zweiten Phase B (5)
die Nackenstützen in eine zum Schutz des Kopfes richtige Stellung gebracht,
(6)
die Stoßstangen aus der anfänglich normalen Stellung herausgefahren und es wird
dadurch ermöglicht, die Stoßenergie elastisch aufzufangen (7) die Sonnenblenden
heruntergefahren, damit die Stirnflächen des Fahrers und des Beifahrers bei einem
eventuellen Zusammenstoß nicht direkt mit der Windschutzscheibe kollidieren, (8)
der Hauptstromkreis unterbrochen, damit eine eventuelle Feuergefahr durch auslaufenden
Treibstoff und offenliegende Kabel abgewandt werden kann.
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Das erfindungsgemäße Sicherheitssystem kann auch wahlweise mehr oder
weniger als die oben angegebenen Sicherheitselemente enthalten. Ein am Armaturenbrett
angebrachtes Signallämpchen kann die Funktionsfähigkeit des Systems anzeigen. Das
erfindungsgemäße System muß auch nicht unbedingt betätigt werden. Bei kürzeren Fahrten
kann es vor dem Fahrtantritt abgestellt werden. Die einzelnen Sicherheitselemente
können auch manuell durch entsprechende Bedienungstasten am Armaturenbrett betätigt
werden, immer dann, wenn es zweckmäßig erscheint.
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Obwohl der Hauptstromkreis - wie es im folgenden näher erläutert wird
-ca. 2 Sekunden nach der Betätigung der Bremse unterbrochen wird, kann er durch
Handbedienung wieder geschlossen werden.
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Die oben genannten acht Sicherheitselemente werden vorzugsweise in
zwei
Phasen betrieben. Die Phase A beinhaltet die Sicherheitselemente,
die zur Verhinderung eines Unfalls und zur Warnung anderer Verkehrsteilnehmer notwendig
sind, während die Sicherheitsvorkehrungen der Phase B vorgesehen sind, wenn ein
Unfall unvermeidbar ist. Die oben angegebene Gruppierung kann gegebenenfalls beliebig
modifiziert werden.
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Alle acht Sicherheitselemente des erfindungsgemäßen Systems werden
demzufolge nicht gleichzeitig betrieben, sondern in Abhängigkeit von dem Geschwindigkeitsfaktor.
Dies bedeutet, daß bei einem bestimmten und vorher festgelegten Betätigungsgrad
der Bremse nur die in der Phase A genannten Sicherheitselemente ausgelöst werden,
während die in der Phase B genannten Sicherheitsmaßnahmen erst bei einem noch weitergehenden
Bremsvorgang, bzw. wenn der Geschwindigkeitsmesser des Fahrzeugs die Null-Stellung
zeigt, das Fahrzeug aber noch am Rollen ist, in Erscheinung treten. Die Sicherheitselemente
der Phase B werden also nicht betätigt, wenn nach dem ersten abrupten Bremsvorgang
die Unfall gefahr vorbei ist und das Fahrzeug seine Fahrt fortsetzen kann.
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Die Erfindung wird durch die beiliegenden Zeichnungen näher erläutert.
In diesen Zeichnungen zeigen in schematischer Vereinfachung Figur 1 . die Funktionsweise
des erfindungsgemäßen Sicherheitssystems,
Figur 2 a-c den erfindungsgemäßen
Mehrfachschalter in Verbindung mit dem Bremspedal, im Längsschnitt und aus der Daraufsicht,
Figur 3 den Mehrfachschalter und die den Phasen A und B zugehörigen Schaltungsanordnungen,
Figur 4 die mit dem Geschwindigkeitsmesser des Fahrzeugs gekoppelte Schaltung, Figur
5 a und b die Geschwindigkeitskurven und die Bremsbereiche, in denen das erfindungsgemäße
System nicht betrieben werden kann, Figur 6 a und b die zum Anlegen automatischer
Sicherheitsgurte benötigte Vorrichtung, Figur 7 die zur Abriegelung der Türen erforderliche
Einrichtung, Figur 8 die Betätigung der Hupe und das Einschalten des Fernlichts,
Figur 9 die erfindungsgemäßen Nackenstützen, Figur 10 a-c die erfindungsgemäßen
Stoßstangen, Figur 11 a-c die erfindungsgemäßen Sonnenblenden, Figur 12 die Unterbrechung
des Hauptstromkreises.
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Für die automatische Anbringung von Sicherheitsgurten wird auf die
deutsche Patentanmeldung P 27 04 145.H Bezug genommen, da die in Figur 6b dargestellte
Einrichtung nur mit der in dieser Anmeldung beschriebenen Anordnung betrieben werden
kann.
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In Figur 1 werden schematisch die Zeitphasen dargestellt, die von
der Wahrnehmung
der Gefahrensituation bis zur stufenweisen Auslösung
des Sicherheitssystems vergehen. Die erste Phase stellt den normalen Zustand dar.
Die Wirkung des Objekts und die darauf folgende Reaktion des Fahrers werden durch
gerade Pfeile angedeutet. In der darauf folgenden zweiten Phase wird eine außergewöhnliche
Situation, die zu einem Unfall führen kann, wahrgenommen. In der dritten Phase wird
der Fahrer, der die Geiahrensituation bereits wahrgenommen hat, sofort auf die Bremse
treten. In dieser Phase wird die Reflexbewegung des Fahrers, nämlich die Betätigung
der Bremse, auf das erfindungsgemäße System übertragen. In der vierten Phase sorgt
die zentrale Steuerungseinrichtung des erfindungsgemäßen Systems für den Betrieb
der oben angegebenen acht Sicherheitselemente. In der darauf folgenden fünften Phase
werden schließlich in zwei Stufen, in Abhängigkeit von der Betätigung der Bremse
bzw. wenn die festgelegten Geschwindigkeitsgrenzen erreicht sin welche den auf dem
Geschwindigkeitsmesser des Fahrzeugs angezeigten bzw. ausgewählten Geschwindigkeiten
entsprechen, die genannten Sicherheitselemente ausgelöst bzw. eingeschaltet.
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Die Zeit, die von der Wahrnehmung der Gefahrensituation bis zur Auslösung
der Sicherheitsmaßnahmen benötigt wird, beträgt nicht mehr als eine Sekunde.
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Lediglich die Unterbrechung des Hauptstromkreises zur Verhinderung
des Ausbrechens eines Feuers durch auslaufenden Treibstoff und offenliegende Kabel
nach einem Unfall, nämlich die Einschaltung des Sicherheitselements 8, dauert etwas
länger als eine Sekunde.
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In den Figuren 2a bis c wird der erfindungsgemäße Mehrfachschalter,
der oberhalb des Bremspedals angebracht wird, schematisch dargestellt. Dieser Mehrfachschalter
kann selbstverständlich auch durch andere ähnliche Einrichtungen ersetzt werden,
z.B. durch die in der deutschen Patentanmeldung P 26 40 173.0 beschriebene Kontakteinrichtung
mit entsprechender Modifikation Aus Figur 2a ist ersichtlich, daß der Mehrfachschalter
2 oberhalb des Bremspedals 1 an der Karosserie 3 fest montiert ist. Wenn die Bremse
nur um den Abstand "n" betätigt wird, werden die nach hinten gerichteten roten Bremslampen
eingeschaltet. Wenn die Bremse mehr als der Abstand "n" heruntergedrückt wird, und
zwar bis zu dem Punkt "K", wird das erfindungsgemäße Sicherheitssystem in Betrieb
gesetzt.
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In Figur 2b wird der erfindungsgemäße Mehrfachschalter 2im Längsschnitt
wiedergegeben (a-a-Schnitt in Figur 2c). Bei Betätigung der Bremse um den Abstand
"n" wird das Betätigungsglied 4, z.B. ein Kunststoffstab, mit Hilfe einer Feder
5 heruntergedrückt. In dieser Weise berührt die Kontaktzunge 6 die Kontaktplatte
7 und wird über die Schraube 8 mit der Leitung verbunden, die zu den hinteren roten
Bremsleuchten führt. Dadurch wird der Stromkreis zwischen 8 und 17 geschlossen.
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Wenn die Bremse um mehr als den Abstand "n" abrupt heruntergedrückt
wird,
z.B. bei der Wahrnehmung einer Gefahrensituation, berührt
beim Erreichen des Punktes K die Kontaktzunge 9, die Kontaktplatte 10. Da die Kontaktzungen
9 und 19 sich jederzeit in Kontakt befinden' wird somit der Stromkreis zwischen
den Schrauben 11 und 18 geschlossen. Der Strom wird über die Kabelausgänge 11 und
18 zu der zentralen Verteilertafel geleitet, welche die entsprechenden Sicherheitselemente
betätigt.
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Zur Justierung des Kontaktpunktes zwischen der Kontaktzunge 9 und
Kontaktplatte 10 dient die Justierungsschraube 12 in Verbindung mit dem Übertragungselement
13. Dadurch kann die Kontaktplatte 10 in die gewünschte Stellung gebracht werden.
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Der Mehrfachschalter wird an der Karosserie 3 über dem Bremspedal
2 mittels Lagerelemente 15 und 16 montiert.
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In Figur 2c wird die erfindungsgemäße Vorrichtung aus der Draufsicht
dargestellt, wobei jedoch die Lagerelemente 15 und 16 nicht gezeigt sind. Die Kabelausgänge
18 führen zu der zentralen Verteilertafel für die einzelnen Sicherheitselemente.
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Aus Figur 3 geht die Funktionsweise des Sicherheitssystems durch Betätigung
des Bremshebels 2 hervor. Wie im vorangehenden erläutert wurde, leuchten durch Betätigung
der Bremse um den Abstand "n" zunächst die roten Bremsleuchten
12
auf. Der Stromkreis A führt über einen Spannungsregulator 10 zu der Verteilertafel
11, die die Verteilung der Sicherheitselemente vornimmt.
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Durch den Stromkreis A weiden die Sicherheitsvorkehrungen der Phase
A getroffen. Diese sind das Signalisieren eines heftigen Bremsvorgangs, das automatische
Anlegen der Sicherheitsgurte, die Abriegelung der Türen und das Einschalten des
Fornlichts sowie die Betätigung der Hupe.
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Der Stromkreis B führt über den Geschwindigkeitsmesser 7 und dem Regulator
10 ebenfalls zu der Verteilertafel 11, wo die Sicherheitsvorkehrungen der Phase
B getroffen werden. Diese bestehen aus der Höhenausgleichung der Nackenstützen,
dem Herausfahren von Stoßstangen, dem Herunterschieben von Sonnenblenden und der
Unterbrechung des Hauptstromkreises. Der Stromkreis B wird erst dann und in Abhängigkeit
von dem Geschwindigkeitsfaktor geschlossen, wenn das Bremspedal länger und härter
heruntergedrückt wird. Der Strom wird über die Leitung B zu dem Geschwindigkeitsmesser
7 geleitet. Die Modifikation des Geschwindigkeitsmessers für diesen Zweck ist in
Figur 4 näher erläutert. Neben dem Geschwindigkeitsmesser 7 ist ein magnetischer
Schalter (S1)4, der durch einen auf der Tachometernadel angebrachten Magnet betätigt
wird, montiert. Wenn sich der Zeiger des Geschwindigkeitsmessers 8 durch den Bremsvorgang,
z.B. von 80 km/h auf die 30 km/h-Grenze bewegt, schließt er durch Magnetismus den
Schalter 4. Der Strom wird von hier aus zu einem thermischen oder elektronischen
Zeitschalter 5 geleitet. Dieser Zeitschalter schließt den Stromkreis in maximal
1/4 Sekunde. Dann öffnet er den Stromkreis
wieder. Wenn der Zeiger
8 des Geschwindigkeitsmessers auf 10 km/h zeigt, während der Zeitschalter 5 geschlossen
ist, wird der Stromkreis - ebenso wie bei dem Schalter 4 - durch den Schalter 6
magnetisch geschlossen. Somit wird die Phase B vervollständigt. Der Strom, der von
hier aus zu dem Regulator 10 gelangt, wird nach Vornahme erforderlicher Spannungsänderungen
zu der Verteilertafel 11 geleitet und die Sicherheitselemente 5 bis 8 werden ausgelöst.
Ein Licht- oder Tonsignal 9, das mit der Verteilertafel 11 in Verbindung steht kann
anzeigen, daß die Sicherheitselemente ausgelöst worden sind.
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In Figur 5a wird das Diagramm des Geschwindigkeitsmessers wiedergegeben.
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In diesem Diagramm entspricht die Linie I der Geschwindigkeit des
Fahrzeugs.
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Bei dem Punkt 1 wird die Unfallgefahr wahrgenommen. Bei Punkt 2 bzw.
3 wird kein Gas mehr gegeben und bei dem Punkt HB wird abrupt die Bremse betätigt.
In diesem Moment wird der Zeiger des Geschwindigkeitsmessers rasch auf die Null-Stellung
zurückgehen. Dieser Vorgang ist bei einem abrupten Bremsvorgang schneller als bei
einem langsamen Bremsvorgang. Der Zeiger, der sich an dem Punkt M befindet, der
einer Geschwindigkeit von ca.
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30 km/h entspricht, schließt den Stromkreis durch den Schalter 4.
Wenn der Zeiger mit k = 0,25 sec. auf 10 km/h herunterfällt bzw. sich an dem Punkt
max des Diagramms befindet, wird das Sicherheitssystem betätigt, da der Zeitschalter
5 den Strom zum Schalter 6 leitet und dadurch der Stromkreis geschlossen wird. Das
Rechteck M' M N'N zeigt den Bereich an, in dem das
Dreieck MNK,
das je nach der Geschwindigkeit variiert und den Tätigkeitsbereich des Sicherheitssystems
für Phase B darstellt, sich befinden kann. k beträgt maximal 0,25 Sekunden. L ist
die Zeitspanne, die zur Auslösung des Sicherheitssystems benötigt wird. Sie ist
um so kürzer, je abrupter der Bremsvorgang ist.
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In diesem Diagramm stellen gestrichelte Linien II, III, IV und V Geschwindigkeitskurven
dar, bei denen das erfindungsgemäße System nicht ausgelöst werden kann.
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Die Linie II zeigt, daß vor dem Erreichen der 30 km/h-Grenze die Bremse
wieder losgelassen worden ist.. Die Linie III zeigt, daß kein harter bzw. abrupter
Bremsvorgang stattgefunden hat. In diesem Fall ist die Zeit N" K' größer als k bzw.
NK. Das bedeutet, daß der Zeitschalter 5 wieder unterbrochen wird, obwohl der Schalter
4 immer noch geschlossen ist. Deshalb ist bei dem Punkt K' der Stromkreis unterbrochen.
Daraus folgt, daß bei einem normalen, d.h. weichen Bremsvorgang, das erfindungsgemäße
System nicht funktionieren kann. Die Linie IV zeigt, daß das Fahrzeug durch einen
heftigen Bremsvorgang eine Geschwindigkeit von weniger als 30 km/h besitzt, aber
der Bremsvorgang unterbrochen wurde. Da in diesem Fall der Zeiger nicht die 10 krn/h-Grenze
erreichen kann, kann das Sicherheitssystem nicht ausgelöst werden, da der Schalter
6 nicht geschlossen wurde. Die Linie V zeigt, daß wenn bei einer Geschwindigkeit
von weniger als 30 km/h das Bremspedal betätigt
wird, das erfindungsgemäße
System nicht funktionieren kann, da der Schalter 4 nicht geschlossen ist.
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In Figur 5a beträgt die Zeit für die selbsttätige Ein- und Ausschaltung
des Zeitschalters 5 0,25 Sekunden. Der Abstand L ist abhängig von der Härte des
Bremsvorgangs, d.h. sie ist kürzer je härter der Bremsvorgang ist.
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In Figur 5b wird die Geschwindigkeitskurve bei Betätigung der Bremse
und des Betätigungsbereichs des erfindungsgemäßen Sicherheitssystems gezeigt.
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Die Linie I stellt die Geschwindigkeit des Fahrzeugs bei 80 km/h dar.
Bei einem harten Bremsvorgang, d.h. am Punkt HB, fällt der Zeiger des Geschwindigkeitsmessers
über Punkt M und K auf die Null-Stellung zurück. Die tatsächliche Geschwindigkeit
des Fahrzeugs entspricht jedoch der mit der Linie III dargestellten Kurve. Dies
bedeutet, daß obwohl der Zeiger des Geschwindigkeitsmessers bei einem abrupten Bremsvorgang
rasch auf 30 km/h, dann auf 10 km/h und auf die Null-Stellung des Instruments fällt,
die Geschwindigkeit des Fahrzeugs in Wirklichkeit höher ist. Das Fahrzeug rollt
noch, wenn der Zeiger des Meßgeräts bereits die Null-Stellung erreicht hat.
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Das Dreieck MNK in Figur 5b zeigt den Bereich an, in dem das erfindungsgemäße
Sicherheitssystem ausgelöst wird. Da die tatsächliche Geschwindigkeit jedoch größer
ist, wird bereits am Punkt K' das Sicherheitssystem betätigt, nämlich bei einer
Geschwindigkeit von 60 km/h, während im Meßinstrument eine Geschwindigkeit von 10
km/h angezeigt wird.
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Im folgenden werden die zur Betätigung einzelner Sicherheitselemente
vorgesehenen Einrichtungen bzw. Modifikationen der bereits im Fahrzeug vorhandenen
Einrichtungen anhand der beiliegenden Figuren 6 bis 12 schematisch erläutert.
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Zur Warnung der nachfolgenden Fahrzeuge durch Einschalten von Signalleuchten
(Fahrtrichtungsanzeiger) bei einem harten Bremsvorgang wird ein Kabel von der Schraube
8 bzw. 17 in Figur 2c mit den entsprechenden Leitungen für die hinteren gelben Signallampen
verbunden. Hierzu wird insbesondere auf die deutsche Patentanmeldung P 26 40 173.0
hingewiesen.
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Zur automatischen Anlegung der Sicherheitsgurte, d.h. zur Betätigung
des Sicherheitselements 2, wird insbesondere auf die deutsche Patentanmeldung P
27 04 145.8 hingewiesen. Aus Figur 6a und b geht hervor, daß der Sicherheitsgurt
auch dann bei einer Gefahrensituation automatisch angelegt werden kann, wenn dies
vor dem Fahrtantritt vergessen worden ist. Hierfür wird der untere Gurtendpunkt
1 (Figur 6a) am Karosserieboden befestigt und der obere Gurtendpunkt 6 in einer
Schiene 7 bzw. 8 beweglich und arretierbar angebracht.
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Die Schiene wird von dem vorderen Seitenpfosten bis zum Dachendpunkt
des Türpfostens geführt. Die Ausgangsstellung der Schiene 9 weist eine Arretiervorrichtung
11 und eine Auslösevorrichtung 10 auf. In der Endstellung der Schiene ist eine Spulenspannvorrichtung
14 angebracht und der obere Gurtendpunkt 6 ist mittels eines Seil zuges 12 mit der
Spulenspannvorrichtung 14 verbunden. Der obere Gurtteil ist mittels eines Einsteckteils
5 mit Schnappverschluß
4 mit dem oberen Gurtendpunkt 6 verbunden,
wobei die Form des oberen Gurtendpunktes 6 der Form der Schienenführung angepaßt
ist.
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Aus Figur 6 geht hervor, daß bei einer Gefahrensituation der Elektromagnet
19 die Sicherungsfeder 6 anzieht, wobei die Spulenspannvorrichtung 14 am Ende der
Schiene den Seilzug 12 durch die Schiene zieht und spannt somit den Sicherheitsgurt
in die richtige Stellung. Die Auslösung des Sicherheitsgurts kann gegebenenfalls
auch durch die Betätigung einer Auslösetaste 10 am oberen Endpunkt des Gurts erfolgen.
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In Figur 7 wird die zur Abriegelung der Türen erforderliche Einrichtung
schematisch wiedergegeben. Ein aus dem erfindungsgemäßen Mehrfachschalter kommendes
Kabel 2 führt zu dem Elektromagneten3. Dieser zieht die Sicherungsfeder an und gibt
den Hebel 5 frei, der durch eine Zugfeder 4 in der Pfeilrichtung bewegt wird und
wirkt somit auf den Türverriegelungsmechanismus.
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Zur Aufhebung der Absperrung wird der Türsicherungsknopf 1 wie üblich
nach oben gezogen. Diese Vorrichtung wird für alle Türen des Fahrzeugs vorgesehen.
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Durch eine Bedienungstaste am Armaturenbrett kann diese Vorrichtung
auch willkürlich betätigt werden. Die Kabelausgänge 8 führen zu dem Bedienungsknopf
auf dem Armaturenbrett.
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In Figur 8 ist die Funktionsweise der Betätigung der Hupe und Einschaltung
des Fernlichts wiedergegeben. Die Leitung 1 aus dem erfindungsgemäßen Mehrfachschalter
wird
mit der Hupe und dem Fernlicht verbunden. Bei einem abrupten Bremsvorgang wird somit
die Hupe 4 betätigt und das Fernlicht 5 eingeschaltet. Die Hupe ist mit der Leitung
6 parallel geschaltet, die Leitung 7 führt zu der üblichen Betätigungstaste für
das Fernlicht.
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In Figur 9 wird die Funktionsweise der Betätigung der Nackenstützen
dargestellt. Die Nackenstützen engen die Sicht der Fahrinsassen stark ein. Durch
diese Vorrichtung wird ermöglicht, daß sie nur bei einer Gefahrensituation, bzw.
wenn der Unfall unvermeidbar ist, in eine zum Schutz des Nackens richtige Stellung
gebracht werden. In der normalen Stellung befinden sie sich in den entsprechenden
Rückenlehnen. Durch den elektrischen Strom über die Leitung 2 aus der Verteilertafel
11 wird über den Elektromagneten 3 die Sicherungsfeder 4 angezogen. Die Stange 6
weist einen Anschlag 5 auf. Wenn der Anschlag 5 freigegeben wird, schiebt die Feder
7 die Stangen 8 hoch und die Nackenstütze wird dadurch um den Abstand 9 in die Höhe
gefahren.
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Diese Mechanik wird mit Hilfe der Halterung 10 über die Elemente II
mit den Rohren 12 der Rückenlehne verbunden und durch einen Kunststoffschutz 13
bedeckt. Um die herausgefahrenen Nackenstützen wieder in die Rückenlehne zu lagern,
werden diese mit der Hand heruntergedrückt.
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In Figur tO a bis c werden die Stoßstangen schematisch dargestellt,
die durch das erfindungsgemäße System bei einer akuten Unfallgefahr ca. 15 cm herausgefahren
werden,
um bei frontalen Zusammenstößen oder bei Auffahrunfällen die Stoßenergie elastischer
auffangen zu können.
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In Figur 10a und b wird dargestellt, daß der elektrische Strom 1 aus
dem erfindungsgemäßen System zu vier Elektromagneten führt, wobei für jede Stoßstange
zwei Elektromagnete vorgesehen sind. Die Federn 3 befinden sich zwischen Stoßstange
und Karosserie und schieben nach Freigabe des Arretierungselements durch ineinander
bewegliche Rohre 5 und 8 die Stoßstangen in Position 7. Diese Rohre 5 und 8 saugen
über Ventile 9 beim Herausfahren der Stoßstangen Luft an, die beim Zusammenstoß
kontrolliert nur zwischen den beiden Rohren entweichen kann. Somit wird die Stoßenergie
teilweise vernichtet.
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In Figur 10c wird die Einrichtung dargestellt, durch die die herausgefahrenen
Stoßstangen wieder in die ursprüngliche Stellung gebracht werden können. Hierfür
wird der Ring 1 oder 2 für die vordere bzw. hintere Stoßstange mit Hilfe des Griffs
3 der Handbremse 4 hochgezogen. Dadurch zieht der Seilzug 11 über die Spule 12 das
Rohr 5 zurück. Dieses wird durch das Arretierungselement in der Ausgangsposition
gehalten.
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In Figur 11a bis c werden die Sonnenblenden schematisch dargestellt,
die bei einem Unfall in die Stirnhöhe des Fahrers bzw. des Beifahrers gebracht werden
können, um die Stirnflächen vor dem Stoß mit der Windschutzscheibe zu schützen.
Figur
11a zeigt die Sonnenblenden 1, die über der Windschutzscheibe mittels Befestigungsstangen
6 auf dem Türrahmen oberhalb der Tür 7 angebracht sind.
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Sie sind in den Schienen 5 nach oben bzw. nach unten beweglich. Das
bedeutet, daß die erfindungsgemäßen Sonnenblenden nichtheruntergeklappt werden,
sondern in der Schiene beweglich herunter bzw. nach oben gezogen werden.
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Manuell können die Sonnenblenden durch die Klemmvorrichtung 2 betätigt
werden. Durch Zusammenziehen der Betätigungsnocken per Hand ziehen die Federelemente
4 die Sonnenblenden nach unten.
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In Figur lib wird die linke Sonnenblende schematisch dargestellt.
Unter der Wagendecke 13 werden zwei Befestigungsstangen 6 oberhalb des Türrahmens
7 durch Justierschrauben 12 montiert. Die Blenden sind in den Schienen 9 beweglich,
welche durch Muffen 8 mit der Stange 6 verbunden sind. Figur 11c zeigt die Detaildarstellung
der Schiene und der Klemmvorrichtung 21. Ein Kabel 15 aus dem erfindungsgemäßen
System dient zur automatischen Betätigung der Klemmvorrichtung 21. Der Elektromagnet
16 entriegelt den Hebel 17. Die Federelemente 18 ziehen die Nocken 19 der Klemmvorrichtung
21 zusammen.
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Dadurch werden die Stangen 20 in der Pfeilrichtung bewegt. Die mit
Gummi überzogenen Endpunkte 11 der Stangen 20 werden somit aus den Schienen 5 bzw.
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9 herausgezogen und geben die Bewegung der Sonnenblenden frei. Die
in Figur 11a gezeigten Federelemente 4 ziehen die Sonnenblenden herunter.
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Um die Entriegelung rückgängig zu machen, muß der Knopf 14 in der
Pfeilrichtung
gedreht werden. Die Nocken 19 werden per Hand zusammengezogen
und gleichzeitig die Sonnenblenden in den Schienen hochgeschoben.
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Zur Unterbrechung des Hauptstromkreises zur Verhinderung des Feuers
nach Unfällen wird eine in Figur 12 dargestellte Vorrichtung verwendet. Diese Vorrichtung
wird an einem Pol der Batterie montiert. Sie ist so angefertigt, daß ein Kurzschluß
ausgeschlossen werden kann.
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Die Kabel 3 aus der erfindungsgemäßen Sicherheitsvorrichtung führen
zu einer elektronischen, zeitverzögernden Einrichtung 4, wobei die Zeitverzögerung
auf 1 bis 2 Sekunden eingestellt ist. Der Strom wird mit der gewünschten Verzögerung
zu dem Elektromagneten 5 geleitet, der den Hebel 6 freigibt. Der Hebel 6 wird durch
eine Feder nach oben bewegt. Somit werden die elektrischen Kontakte 7 und 8 aufgehoben
und der Hauptstromkreis unterbrochen.
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Um den Hauptstromkreis wieder zu schließen und den Hebel 6 in die
ursprüngliche Stellung zu bringen, wird durch einen Knopf der Seilzug 13 gezogen.
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