DE4418041C1 - Anordnung zur Durchführung eines automatischen Bremsvorgangs mit einem Schaltglied, das in einem am Fahrersitz angeordneten Gurtschloß für Sicherheitsgurte angeordnet ist - Google Patents
Anordnung zur Durchführung eines automatischen Bremsvorgangs mit einem Schaltglied, das in einem am Fahrersitz angeordneten Gurtschloß für Sicherheitsgurte angeordnet istInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Anordnung mit einem Schaltglied, das
in einem am Fahrersitz angeordneten Gurtschloß für Sicherheits
gurte angeordnet ist, wie sie beispielsweise aus der DE 34 13 768 C1
als bekannt hervorgeht.
Bei der dort beschriebenen Anordnung wird die Auslöseschwelle
eines passiven Rückhaltesystems in Abhängigkeit davon, ob der
Fahrer den Gurt angelegt hat oder nicht, verändert. Dazu ist im
fahrerseitigen Gurtschloß des Sicherheitsgurts ein Schaltglied
angeordnet, das dann betätigt ist, wenn die Schloßzunge im
Sicherheitsgurt eingerastet ist.
Desweiteren ist es aus der DE 38 01 109 C1 bekannt, bei einer
am Lenkrad eingreifenden Sicherheitseinrichtung, die bei einem
Frontalaufprall über ein angreifendes Seil das Lenkrad aus dem
möglichen Kopfaufschlagbereich des Fahrzeugführers wegbewegt,
Maßnahmen vorzunehmen, durch die sichergestellt wird, daß die
Sicherheitseinrichtung nur bei angelegtem Sicherheitsgurt auf
das Lenkrad einwirkt. Es werden nicht nur rein mechanisch
sondern auch elektromechanisch wirkende Kopplungseinrichtungen
vorgeschlagen.
Aus der DE 43 38 069 geht es hervor, einen
automatischen Bremsvorgang zumindest dann zu beenden, wenn sich das
Bremspedal in Richtung seiner Ruhestellung bewegt. Ein Bei
spiel für einen solchen automatischen Bremsvorgang ist der DE 40 28 290 C1
zu entnehmen. Bei einem solchen automatischen Brems
vorgang wird der Bremskraftverstärker durch ein elektrisches
Ventil voll ausgesteuert und ein entsprechender Bremsdruck
erzeugt, wenn durch Erfüllen eines Auslösekriteriums festge
stellt wird, daß eine Notbremsung vorliegt. Der automatische
Bremsvorgang wird dann beendet, wenn ein Abbruchkriterium
erfüllt wird.
Als Nachteil erweist es sich hierbei, daß ein Abbruch durch den
Fahrer dann schwierig ist, wenn die Auslösung des automatischen
Bremsvorgangs für ihn unerwartet erfolgt. Bei der Durchführung
des automatischen Bremsvorgangs kann es zu hohen Fahrzeugverzö
gerungen kommen, so daß die Gefahr besteht, daß der Fahrer sich
mit dem Fuß auf dem Bremspedal abstützt, sofern er nicht durch
den Sicherheitsgurt zurückgehalten wird. Er ist dann nicht mehr
in der Lage den automatischen Bremsvorgang durch Lösen der
Bremse zu beenden.
Aufgabe der Erfindung ist es, sicherzustellen, daß ein automati
scher Bremsvorgang stets durch den Fahrer abgebrochen werden
kann.
Die Aufgabe der Erfindung wird bei Zugrundelegung der gattungs
gemäßen Anordnung erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden
Merkmale von Anspruch 1 gelöst.
Am Gurtschloß des Sicherheitsgurts für den Fahrer wird ein
Schaltglied angeordnet, das dann betätigt ist, wenn die Schloß
zunge des Sicherheitsgurts im Gurtschloß eingerastet ist. Da
durch wird festgestellt ob der Fahrer angegurtet ist. Ist er
nicht angegurtet, dann wird die Durchführung des automatischen
Bremsvorgangs unterdrückt. Ein automatischer Bremsvorgang kann
somit nur dann stattfinden, wenn der Fahrer angegurtet ist. Tre
ten hohe Verzögerungen auf, so wird der Fahrer durch den Sicher
heitsgurt gehalten. Er muß sich nicht selbst abstützen. Dadurch
ist es ihm stets möglich, den Bremsvorgang zu beenden. Dies ist
insbesondere dann erforderlich, wenn der automatische Bremsvor
gang dann beendet wird, wenn der Fahrer ein Bremspedal in vorge
gebener Weise losläßt, wie dies die Bewegung des Bremspedals
in Richtung seiner Ruhestellung - also ein Lösen der Bremse -
ist.
Gemäß einer weiteren Ausgestaltung wird die Unterdrückung der
Ausführung des automatischen Bremsvorgangs nicht nur an die
Stellung des Schaltgliedes im Gurtschloß gekoppelt. Ein
Geschwindigkeitssignal wird hinzugezogen, so daß es möglich ist,
den automatischen Bremsvorgang nur dann zu verhindern, wenn der
Fahrer nicht angegurtet ist und die Fahrzeuggeschwindigkeit ei
nen Grenzwert überschreitet. Dies hat den Vorteil, daß der
automatische Bremsvorgang bei niedrigen Fahrzeuggeschwindig
keiten, bei denen hohe Verzögerungen nicht übermäßig lang auf
treten, trotz nicht angegurtetem Fahrer durchgeführt werden kön
nen.
Zweckmäßige Ausgestaltungen der Erfindung können den Unteran
sprüchen entnommen werden; im übrigen ist die Erfindung an Hand
eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles nach
folgend noch erläutert; dabei zeigen:
Fig. 1 eine erste Ausführungsform einer erfindungsgemäßen
Anordnung und
Fig. 2 eine zweite Ausführungsform einer erfindungsgemäßen
Anordnung.
Die Fig. 1 zeigt eine erste Ausführungsform einer erfindungsge
mäßen Anordnung. Dabei ist das Schaltglied 1, das fahrerseitig
im Gurtschloß des Sicherheitsgurts angeordnet ist, als Unter
brecher in der Verbindungsleitung 2 zwischen Steuergerät 3 und
Stellglied 4 angeordnet. Die Verbindungsleitung 2 ist solange
unterbrochen, wie das Schaltglied 1 im Gurtschloß nicht betätigt
ist und sich daher in seiner Ruhestellung 14 befindet. Dies ist
dann der Fall, wenn der Fahrer nicht angegurtet ist. Das Schalt
glied 1 wird dann betätigt, wenn die am Sicherheitsgurt befest
igte Schloßzunge im Gurtschloß eingerastet ist. Dies ist dann
der Fall, wenn der Fahrer angegurtet ist. Das Schaltglied
befindet sich dann in seiner Schaltstellung 15.
In dem dargestellten Beispiel ist das Stellglied 4 ein 3/2-Wege
ventil, das die fluidische Verbindung zwischen den beiden Kam
mern eines Bremskraftverstärkers 5 und Druckquellen 6 schaltet.
Das Stellglied 4 kann solange nicht von dem Steuergerät 3 betä
tigt werden, wie die Verbindungsleitung 2 unterbrochen ist. Es
befindet sich in seiner Ruhestellung, wie es zur normalen Brems
betätigung erforderlich ist. Somit ist sichergestellt, daß ein
automatischer Bremsvorgang nicht stattfindet.
Ist die Verbindungsleitung 2 nicht unterbrochen, also das
Schaltglied im Gurtschloß betätigt, so wird, sofern das Steuer
gerät 3 ein entsprechendes Signal erzeugt, das Stellglied 4
betätigt und damit der automatische Bremsvorgang eingeleitet.
An dem Bremspedal 7 ist ein Sensor 8 angeordnet, der über die
Signalleitung 9 mit dem Steuergerät 3 verbunden ist. Über den
Sensor 8 kann beispielsweise festgestellt werden, daß das Brems
pedal in Richtung seiner - unbetätigten - Ruhestellung bewegt
werden soll. Wird ein solcher Vorgang während eines automati
schen Bremsvorgangs festgestellt, so wird über das Steuergerät 3
der Bremsvorgang beendet.
Die Fig. 2 zeigt eine zweite Ausführung einer erfindungsgemäßen
Anordnung. Dem Steuergerät 3 wird über die Signalleitung 10 ein
die Geschwindigkeit v des Fahrzeugs repräsentierendes Signal zu
geführt. Über die Verbindungsleitung 2 ist das Steuergerät 3
ständig mit dem Stellglied 4 verbunden. Das Stellglied 4 kann
also jederzeit durch das Steuergerät 3 betätigt werden. Entgegen
der in den Zeichnungen dargestellten Anordnung kann das Stell
glied 4 auch im Bremskraftverstärker 5 angeordnet sein oder so
gar in die Funktionsbauteile des Bremskraftverstärkers 5 inte
griert sein. Bei Betätigung werden die Kammern des Bremskraft
verstärkers 5 mit anderen Druckquellen 6 verbunden, wie dies bei
bremsbereiter Ruhestellung der Fall ist. Wurde durch Betätigung
des Stellgliedes 4 ein automatischer Bremsvorgang eingeleitet,
so wird dieser zumindest dann beendet, wenn der Sensor 8 über
die Signalleitung 9 ein Signal übermittelt, das eine Betätigung
des Bremspedal 7 in Richtung seiner Ruhestellung 14 repräsen
tiert. Anstelle der Anordnung des Sensors am Bremspedal 7 kann
auch jede andere Befestigungsstelle treten, die geeignet ist ei
ne entsprechende Bewegung des Bremspedals 7 festzustellen.
Hierbei ist insbesondere eine Anordnung im Bereich des Steuer
teils des Bremskraftverstärkers 5 geeignet.
Das im Gurtschloß angeordnete Schaltglied 1 ist über die Signal
leitung 11 mit dem Steuergerät verbunden. In dem dargestellten
Beispiel wird der Eingang 16 des Steuergeräts 3 über das Schalt
glied 1 mit der Masse 13 verbunden, solange das Schaltglied 1 in
seiner unbetätigten Ruhestellung 14 ist. Dies ist dann der Fall
wenn der Fahrer nicht angegurtet ist, also wenn die Schloßzunge
nicht im Gurtschloß eingerastet ist.
Wird das Schaltglied 1 durch Verrasten der Schloßzunge im Gurt
schloß betätigt, so geht es in seine Schaltstellung 15 über.
Dann liegt am Eingang 16 des Steuergeräts die Spannung der Span
nungsquelle 12 an.
Im Steuergerät 3 wird zumindest dann, wenn das zumindest eine
Auslösekriterium für den automatischen Bremsvorgang erfüllt ist,
überprüft, ob am Eingang 16 die Spannung der Spannungsquelle 12
anliegt, also ob der Fahrer angegurtet ist. Ist dies der Fall,
so kann über die Verbindungsleitung 2 das Stellglied 4 betätigt
und damit der automatische Bremsvorgang eingeleitet werden.
Liegt am Eingang die Spannung der Spannungsquelle 12 nicht an,
so wird überprüft, ob das Geschwindigkeitssignal an der Signal
leitung 10 eine Geschwindigkeit repräsentiert, die oberhalb ei
nes Geschwindigkeitsschwellenwertes liegt. Ist dies gegeben, so
unterbleibt die Betätigung des Stellgliedes 4 und der automati
sche Bremsvorgang wird nicht eingeleitet. Nur wenn die Geschwin
digkeit den Geschwindigkeitsschwellenwert nicht überschritten
hat, wird über die Verbindungsleitung 2 das Stellglied 4 betä
tigt und der automatische Bremsvorgang eingeleitet.
Als Geschwindigkeitsschwellenwert kann dabei ein Wert aus dem
Bereich zwischen 0 km/h und der im Stadtverkehr maximal zuläs
sigen Fahrzeuggeschwindigkeit - in der Regel 50 oder 60 km/h -
herangezogen werden. Insbesondere sind Werte zwischen 20 km/h
und 40 km/h sinnvoll. Es ist dann gewährleistet, daß der automa
tische Bremsvorgang trotz nicht angeschnalltem Fahrer dann
durchgeführt werden kann, wenn häufig Notsituationen auftreten,
bei denen ungeschützte Radfahrer und Fußgänger als Verkehrs
teilnehmer beteiligt sein können.
Claims (6)
1. Anordnung zur Durchführung eines automatischen Bremsvorgangs
mit einem Schaltglied, das in einem am Fahrersitz
angeordneten Gurtschloß für Sicherheitsgurte angeordnet ist,
wobei sich das Schaltglied bei nicht angelegtem Gurt in einer
Ruhestellung und bei angelegtem Gurt in einer Schaltstellung
befindet,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Anordnung ein Steuergerät (3) zur Durchführung des
automatischen Bremsvorgangs mit zumindest einer Signalleitung
(9,10,11) zur Übermittlung von Signalen an das Steuergerät (3)
und zumindest ein von dem Steuergerät (3) über eine Verbindungs
leitung (2) angesteuertes Stellglied (4) aufweist.
2. Anordnung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet
daß das Schaltglied (1) als Unterbrecher in der Verbindungslei
tung (2) angeordnet ist, wobei die Verbindungsleitung (2) dann
nicht unterbrochen ist, wenn sich das Schaltglied (1) in der
Schaltstellung (15) befindet.
3. Anordnung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß dem Steuergerät (3) ein der Schaltstellung (15) bzw. ein der
Ruhestellung (14) des Schaltgliedes (1) entsprechendes Eingangs
signal über eine Signalleitung (11) zugeführt wird.
4. Anordnung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß in dem Steuergerät (3) die Auslösung des automatischen
Bremsvorgangs dann unterbleibt, wenn das Eingangssignal die Ru
hestellung (14) des Schaltgliedes (1) repräsentiert.
5. Anordnung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß dem Steuergerät (3) ein die Fahrzeuggeschwindigkeit (v)
repräsentierendes Geschwindigkeitssignal zugeführt wird und daß
in dem Steuergerät (3) die Auslösung des automatischen
Bremsvorgangs dann unterbleibt, wenn die Geschwindigkeit (v)
einen Geschwindigkeitsschwellenwert überschritten hat und wenn
zugleich das Eingangssignal die Ruhestellung (14) des
Schaltgliedes (1) repräsentiert.
6. Anordnung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß an einem Bremspedal (7) ein Sensor (8) angeordnet ist, der
zumindest eine Bewegung des Bremspedals (7) in Richtung seiner
Ruhestellung feststellt und wobei ein vom Sensor (8) erzeugtes
Signal der Steuereinheit (3) zugeführt wird.
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